Epyc vor Ryzen: AMDs Zen-2-Architektur macht bei Server-CPUs den Anfang

Michael Günsch
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Epyc vor Ryzen: AMDs Zen-2-Architektur macht bei Server-CPUs den Anfang
Bild: AMD

Das zweite Quartal hat AMD mit starken Wirtschaftszahlen beendet. Der Ausblick mit kommenden Produkten stimmt zudem positiv. Darunter sind die ersten 7-nm-Prozessoren auf Basis der Zen-2-Architektur. Lisa Su hat bestätigt, dass dabei die Epyc-Familie für Server zuerst bedient wird. Die dritte Ryzen-Generation kommt erst danach.

Mit Rome debütiert Zen 2 bei Servern, Ryzen später

Freudig hat die AMD-Chefin Lisa Su verkündet, dass die Bemusterung (Sampling) der ersten Zen-2-Prozessoren jüngst begonnen habe. Dabei handelt es sich um den Server-Chip Rome, der 2019 die Nachfolge von Naples in der CPU-Familie Epyc antreten wird. Auf der Computex im vergangenen Juni hatte AMD bereits erste funktionsfähige Chips von Zen 2 für Server präsentiert.

We received first silicone of our next generation 7-nanometer EPYC processor with Zen 2, code-named Rome, in the second quarter. And the silicon quality and bring-up has gone very well. I am happy to report that we've recently started sampling Rome to select partners for early validation and we are on track to launch in 2019, strengthening our already outstanding competitive position in the market.

AMD-CEO Lisa Su

Wann genau Rome im kommenden Jahr den Markt erreichen wird, bleibt abzuwarten. In der Fragerunde nach der Quartals-Konferenz hat Lisa Su aber klar gemacht, dass Zen 2 zuerst bei der Server-Familie Epyc Einzug hält. Die Verbraucherprodukte der Ryzen-Familie sollen erst danach mit 7-nm-CPUs bestückt werden.

Roadmap nennt erstmals AMD Matisse
Roadmap nennt erstmals AMD Matisse (Bild: Informatica Cero)

Nach bisherigem Kenntnisstand hören die CPUs der dritten Ryzen Generation (Ryzen 3000) auf den Codenamen Matisse und sind die Nachfolger von Pinnacle Ridge (Ryzen 2000). Eine inoffizielle Roadmap hatte bereits im Herbst 2017 auf Matisse mit Zen 2 im Jahr 2019 hingewiesen.

Thank you. Lisa, a couple of questions. The timing of the Ryzen version of 7-nanometer after EPYC, when will that happen in 2019? Is that the quarter after or six months? Just the timing. And then the second question is how many of the mega data center guys are you actually engaged with at the moment? Thanks.

Hans Mosesmann - Rosenblatt Securities, Inc. (via Seeking Alpha)

Yeah, okay. So, Hans, on the timing of the 7-nanometer Ryzen, I would just keep it as it's after the 7-nanometer EPYC. So we'll launch 7-nanometer EPYC first. I wouldn't say, it's very far out, but I would say it's after. And then, in terms of mega data centers, we are engaged with all of them in some way, shape or form across CPU and GPU. On the CPU standpoint, I would say, we are heavily engaged with five.

Lisa T. Su - Advanced Micro Devices, Inc. (via Seeking Alpha)

Volle Attacke im Server-Markt

Damit geht AMD den umgekehrten Weg gegenüber der ersten Zen-Generation: Denn Zen 1 war zunächst bei den Ryzen 1000 für Verbraucher eingeführt worden, erst später folgten die Epyc für Server.

Somit wird klar, dass AMD nun das Server-Geschäft in den Fokus nimmt. Die Chancen auf die Eroberung weiterer Marktanteile stehen hier gut: Gerade ist bekannt geworden, dass Intel die 10-nm-Generation Ice Lake-SP für Server wohl erst Mitte 2020 auf den Markt bringen kann. AMD will die 7-nm-Generation Rome dagegen schon 2019 einführen.

Dabei ist anzumerken, dass 10 nm bei Intel und 7 nm bei AMD respektive den Auftragsfertigern TSMC und Globalfoundries, sich ähnlicher sind als die Namen vermuten lassen. Laut AMD werden die Rome-CPUs bei TSMC hergestellt. Doch durch die Ähnlichkeit der 7-nm-Prozesse wäre auch eine Produktion bei Globalfoundries machbar.

7 nm in mehreren Stufen, erster Blick auf 5 nm

Lisa Su machte auch Andeutungen zur weiteren Zukunft. Demnach wird es voraussichtlich mehrere 7-nm-Versionen geben, bevor der Wechsel auf 5 nm erfolgt. AMD habe einen ersten Blick auf 5 nm werfen können und geht davon aus, dass auch dieser Prozess „sehr konkurrenzfähig“ sein wird. Sehr wahrscheinlich ist auch hier TSMC gemeint, denn der CEO von Globalfoundries hatte Andeutungen gemacht, dass der 5-nm-Prozess übersprungen wird und Globalfoundries direkt auf 3 nm umsteigt. Doch ist all' dies noch Zukunftsmusik und in den nächsten Jahren kann sich noch viel ändern.

What we see in the foundry roadmap is actually a very nice cadence of technologies. So we do believe 7-nanometer will be a large node. There will be derivatives of 7-nanometer, 7-nanometer, 7-nanometer plus. We have seen the first view of 5-nanometer, and we think 5-nanometer is very competitive as well. So again, our goal is to use the best the process technology can offer in the foundry market, and then differentiate on architecture, and product positioning, and those kinds of things.

Lisa T. Su - Advanced Micro Devices, Inc. (via Seeking Alpha)
AMD „Epyc 2“ mit Zen 2 in 7 nm
AMD „Epyc 2“ mit Zen 2 in 7 nm (Bild: AMD)