Samsung SSD 860 QVO: Mit Potential zum Datengrab mit Flash statt Plattern

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Daniel Albers
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Neuzustand und Leistungsabfall

Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient der Benchmark CrystalDiskMark. Mit ihm werden Transferraten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand sowie bei fast vollständiger Befüllung (10 GB frei) überprüft.

Schwankende Leistung bei hohem Füllgrad

Überraschenderweise zeigt die Samsung 860 QVO mit 10 GB freiem Speicherplatz schwankende Ergebnisse bei den einzelnen Durchläufen. Um die relativ großen Schwankungen der Testergebnisse abzubilden, wird darauf verzichtet die bekannte Tabelle auf der Basis von gemittelten Werten zu erstellen. Stattdessen wird exemplarisch an drei Testergebnissen gezeigt, wie die Ergebnisse im Detail ausfielen.

Das Bild „Samsung 860 QVO 10 GB frei (1)“ zeigt ein typisches Ergebnis, welches sich beim wiederholten Durchlauf des Tests des Öfteren ergab und dient im Weiteren als Referenz. Das Ergebnis „Samsung 860 QVO 10 GB frei (2)“ zeigt hingegen beim 4 kiB/Q1T1 Schreibtest mit 105,8 MB/s im Vergleich zu 87,09 MB/s ein um 21 Prozent höheres Ergebnis. Beim Teiltest 4 kiB/Q1T1 lesend fällt der Wert hingegen mit 31,95 MB/s um 16 Prozent im Vergleich zur Referenz niedriger aus.

Ein letztes exemplarisches Resultat der Abweichungen ist im Bild „Samsung 860 QVO 10 GB frei (3)“ zu sehen. Beim 4 kiB/Q8T8 Lesetest hat das Ergebnis mit 298,1 MB/s eine Abweichung von 25 Prozent gegenüber der Referenz .

Aus vergangenen Referenzmessungen ist bekannt, dass die relative Abweichung bei wiederholten CrystalDiskMark-Tests bei unter einem Prozent liegt. Aus diesem Grunde ist die Abweichung von deutlich größer als einem Prozent nicht auf den relativen Messfehler zurückzuführen. Ermittelt werden konnte die Ursache aber nicht.

Leistungsbeständigkeit

Der Test zur Leistungsbeständigkeit entfällt bei SSDs auf Basis von QLC-NAND-Flash bis auf weiteres, weil die entsprechenden Modelle für Endkunden für den Anwendungsfall, der durch den Test abgebildet wird, nicht entwickelt wurden.

Fazit

Mit der 860 QVO setzt Samsung den QLC-NAND-Flash im Gegensatz zu Crucial und Intel zuerst bei SSDs mit SATA-Protokoll ein. Der Konzern verspricht eine vergleichbare Performance zur Serie 860 Evo (Test) mit TLC-NAND.

In den Tests beweist die Samsung QVO mit 1 TB ihre Leistungsfähigkeit und zieht in vielen Disziplinen in der Tat mit den beiden Serien 860 Pro und 860 Evo gleich. Das gilt allerdings nur, so lange die QVO auf ihren SLC-Cache zugreifen kann. Dieser hat eine minimale Größe von 6 GB und wird beim 1-TB-Modell, sofern genug Speicherplatz frei ist, dynamisch auf bis zu 42 GB erweitert. Beim 2- und beim 4-TB-Modell sind es maximal 78 GB. Der SLC-Cache kann bei allen Kapazitäten mit bis zu 520 MB/s beschrieben werden.

Nach dem SLC-Cache fällt die Schreibgeschwindigkeit auf 80 MB/s beim 1-TB-Modell beziehungsweise auf 160 MB/s beim 2- und beim 4-TB-Modell ab. Das liegt dann sogar unter dem Niveau vieler HDDs. Die nach dem SLC-Cache reduzierte Schreibgeschwindigkeit ist deshalb auch der wunde Punkt der 860 QVO und sollte beim geplanten Einsatzzweck der SSD beachtet werden.

Für den von Samsung selbst genannten Einsatz neben einer SSD mit schnellerem Flash bietet sich die 860 QVO dennoch an. Im Handel wird sie zwar auch mit Preisen unterhalb der UVP noch teurer bleiben als eine HDD, die Lücke aber weiter schließen.

Die Verfügbarkeit der Samsung 860 QVO soll ab dem 18. Dezember im Handel gegeben sein. Aktuell gibt es nur Listungen zur UVP, aber noch keine lieferbare Ware.

UVP der Samsung 860 Qvo
Kapazität 1 TB 2 TB 4 TB
UVP 160 € 310 € 620 €

ComputerBase hat die 860 QVO von Samsung leihweise zum Testen erhalten. Das Muster wurde nach Unterzeichnung eines NDAs zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Weil das Muster erst mit Verspätung zugestellt wurde, erschien der Test allerdings erst danach. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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