Showa Denko: SDK liefert 2-TB-Platter für Toshibas MAMR-Festplatten

Michael Günsch
10 Kommentare
Showa Denko: SDK liefert 2-TB-Platter für Toshibas MAMR-Festplatten
Bild: Toshiba

Nach Western Digital wird auch Toshiba Festplatten mit MAMR-Technik auf den Markt bringen. Showa Denko (SDK) wird dafür die passenden Datenscheiben liefern, die je 2 TB Speicherplatz bieten. Neun davon will Toshiba in einer 18-TB-HDD verbauen.

Das japanische Chemieunternehmen Showa Denko (SDK) ist schon lange im Geschäft mit Magnetscheiben für Festplatten, den sogenannten Plattern. Während Konkurrent Hoya sich auf Glasplatter spezialisiert hat, produziert SDK neben diesen auch HDD-Platter aus Aluminium. Dieses Material bildet auch die Basis für die 2-TB-Scheiben für MAMR-Festplatten von Toshiba. MAMR steht für Microwave Assisted Magnetic Recording, eine neue Technik für mehr Speicherplatz mit Hilfe von Mikrowellen. Beim Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR) mit Laser-Technik sind hingegen hitzebeständigere Glasplatter vonnöten, die zwar dünner aber auch teurer ausfallen.

Laut der Ankündigung von SDK will Toshiba noch in diesem Jahr Samples seiner ersten MAMR-Festplatte ausliefern. Dabei handelt es sich um eine 3,5-Zoll-HDD mit 18 TB Speicherplatz für den Enterprise-Sektor (Nearline Storage), die mit Helium gefüllt ist und ein herkömmliches Aufzeichnungsverfahren (Common Magnetic Recording, kurz CMR) verwendet, das durch MAMR unterstützt wird.

Roadmap: Toshiba plant ebenfalls mit MAMR
Roadmap: Toshiba plant ebenfalls mit MAMR (Bild: Toshiba)

Bei SDK bilden die 2-TB-Platter für MAMR-Festplatten die inzwischen zehnte Generation mit CMR. Zuvor betrug die maximale Platter-Kapazität 1,8 TB. Die Steigerung des Speichervolumens ist also zunächst mit 11 Prozent noch moderat. Western Digital hat allerdings HDD-Kapazitäten von 40 TB und mehr mit MAMR in Aussicht gestellt, was noch eine deutliche Steigerung der Datendichte erfordert. Das Debüt geben aber MAMR-Festplatten mit 16 TB und 18 TB, die Western Digital noch dieses Jahr in Serie fertigen will.

Generationen von HDD-Plattern von Showa Denko
Generationen von HDD-Plattern von Showa Denko (Bild: SDK)

Seagate setzt hingegen auf HAMR statt MAMR und will nach einer 16-TB-HDD in Kleinserie in diesem Jahr ab 2020 die Massenproduktion von HAMR-Festplatten mit 20 TB oder mehr starten. Seagate will bereits Platter mit 3 TB Speicherplatz für HAMR-HDDs entwickelt haben. In der Zukunft soll auch HAMR Festplatten mit mehr als 40 TB ermöglichen.

SDK will künftig auch für HAMR passende Datenscheiben anbieten. Bisher stellt das Unternehmen die dafür nötigen Glasplatter nur im 2,5-Zoll-Format her. Hoya produziert Glasplatter bereits in 3,5 Zoll und will mit einer neuen Fabrik für rund 300 Millionen US-Dollar die Produktion deutlich aufstocken.