Counter-Strike: Die bekannteste Mod der Welt ist 20 Jahre alt

Jan-Frederik Timm (+1)
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Counter-Strike: Die bekannteste Mod der Welt ist 20 Jahre alt

tl;dr: Am 19. Juni 1999 erblickte die Modifikation Counter-Strike des Spiels Half-Life das Licht der Welt. Das so entstandene Spielkonzept erfreut sich nach zahlreichen Ablegern, Veränderungen und Diskussionen auch noch heute einer enormen Beliebtheit. Kaum ein anderer Ego-Shooter hat eine derart aktive Community vorzuweisen.

Das Shooter-Urgestein Counter-Strike feiert am heutigen Tage seinen 20. Geburtstag. Am 19. Juni 1999 erblickte die damalige Modifikation des Spiels Half-Life das Licht der Welt. Das so entstandene Spielkonzept erfreut sich bis heute enormer Beliebtheit.

Counter-Strike: Zum Start als Beta

Die Erfolgsgeschichte begann mit einem kleinen Hobbyentwicklerteam unter Leitung von Minh Le und Jess Cliffe. In wenigen Wochen der Programmierung entstand die erste Beta-Version. Die gerade einmal etwa acht Megabyte große und kostenlose Modifikation umfasste neben zehn Waffen und den Spielkarten cs_siege, cs_mansion, cs_wpndepot und cs_prison lediglich den Spielmodus Geiselrettung. Im Rahmen mehrerer Beta-Patches folgten weitere Inhalte wie etwa das Sturmgewehr AK-47 und die Karte cs_assault. Mit Version vier wurde ebenfalls noch innerhalb der Beta-Phase das Bombenentschärfungsszenario implementiert.

Counter-Strike Beta Version 5
Counter-Strike Beta Version 5

Im Sommer 2000 schaltete sich der für Half-Life verantwortliche Spieleentwickler Valve ein und unterstützte die Weiterentwicklung von Counter-Strike. Nach weiteren Beta-Versionen, die unter anderem auch kurzzeitig Fahrzeuge wie einen Schützenpanzer ins Spiel einbetteten, erschien am 8. November 2000 das fertige Spiel unter der Namensgebung Counter-Strike 1.0. Der visuell aufpolierte Shooter stand dabei auch weiterhin als kostenlose Mod zur Verfügung, wurde aber auch als Standalone-Spiel mit Trainingsmissionen vertrieben.

Weitere Updates passten die Spielmechanik an, sodass etwa Schüsse aus dem Sprung wesentlich ungenauer wurden. Aber auch die Maps erhielten Zuwachs: Eine der beliebtesten Karten, de_dust2, zählt bereits seit Version 1.1 zum Repertoire. Mit Ingame-Voice-Funktion rückte auch die Taktik weiter in den Vordergrund. Um Betrügern das Handwerk zu legen, integrierte Valve mit Version 1.4 das Anti-Cheat-System VAC.

Nach einer Vielzahl von Detailverbesserungen wurde es lange Zeit ruhig um Counter-Strike. Fünfzehn Monate Entwicklungszeit brauchte es, bis Valve am 12. September 2003 die Nachfolger-Version 1.6 vorstellte. Seit jeher ist die Spieleplattform Steam eine zwingende Voraussetzung. Angesichts des großen Erfolges wurde Ende 2003 zudem ein Xbox-Ableger auf den Markt gebracht. Dieser ermöglichte neben Einzelspielen gegen Bots auch Mehrspielerpartien über das kostenpflichtige Xbox-Live-System.

Counter-Strike 1.6
Counter-Strike 1.6

Counter-Strike: Condition Zero

Mit Counter-Strike: Condition Zero wurde versucht, das Spielkonzept auch für den Einzelspieler salonfähig zu machen. Dies gelang nur bedingt und das Spiel erlangte nur wenig Aufmerksamkeit. Auch der Mehrspielermodus knüpfte nicht an die Popularität von Version 1.6 an. Trotz verbesserter Grafik wollte sich die Mehrheit der Spieler keiner Umgewöhnung unterziehen.

Counter-Strike: Condition Zero
Counter-Strike: Condition Zero

Counter-Strike: Source

Mit der Veröffentlichung von Half-Life 2 im Jahr 2004 war nur wenige Monate nach Condition Zero auch Counter-Strike: Source marktreif. Die komplett neu entwickelte Source-Engine aus dem Hause Valve stand hierbei im Vordergrund. Die Grafik und Spielphysik erfuhr dadurch eine kleine Revolution. Eben diese Tatsache führte zur Spaltung der Spielergemeinschaft: Gerade im Bereich des eSports gab es Kritik an Counter-Strike: Source. So konnten beispielsweise die umfangreicheren Grafikeinstellungen zum Vorteil genutzt werden.

Counter-Strike: Source
Counter-Strike: Source

Counter-Strike: Global Offensive

Nach achtjähriger Abstinenz und einem Zwischenschub in Form der Arcade-Adaption Counter-Strike Neo für den japanischen Markt, erschien 2012 der derzeit aktuelle Ableger der Serie: „Counter-Strike: Global Offensive“. Das ferner als Portierung von Counter-Strike: Source für die Xbox 360 gedachte Spiel ist plattformübergreifend für PC, Mac, Xbox 360 und PlayStation 3 verfügbar und setzt erneut auf die Source-Engine.

Grafische Verbesserung, neue Karten und Waffen fanden ebenso ihren Weg in den vierten Teil wie der neue Spielmodus „Wettrüsten“. Seit knapp sechs Jahren verfügt das Spiel zudem über anpassbare Waffen-Skins, die von Community-Mitgliedern entworfen werden und über den Steam-Shop oder als Belohnung für abgeschlossene Spiele erhältlich sind.

Counter-Strike: Danger Zone

Sechs Jahre nach Markteinführung erfuhr Global Offensive ein weiteres großes Update: Die Danger Zone erweiterte das Spiel um einen Battle-Royale-Modus. Um dem Titel, der sich mittlerweile auch über Mikrotransaktionen finanziert, noch einen weiteren Schub zu geben, wechselte er auf „Free to Play“ – ist also seitdem grundsätzlich kostenlos.

Counter-Strike: Noch immer ein Renner

Selbst nach 20 Jahren, was für Computerspiele eine äußerst lange Lebenszeit darstellt, ist die Counter-Strike-Reihe fester Bestandteil der Multiplayer-Welt, sei es innerhalb eines lokalen Netzwerkes oder Online. Das Spiel war und ist essenziell an dem heutigen Status von eSport und Gaming beteiligt. Bis heute ist Counter-Strike in nahezu allen eSport-Ligen etabliert. Auf Turnieren winken den Spielern hierbei Preisgelder im sechsstelligen Bereich. Auf Steam ist das Spiel auch 20 Jahre nach Veröffentlichtung weltweit auf dem 3. Platz der am aktivsten gespielten Titel zu finden. Über 16 Millionen Personen haben Counter-Strike im Mai 2019 gespielt. Zum Jubiläum hat Valve eine Retro-Version der Map Dust 2 aufgelegt.

Counter-Strike im Wandel
Counter-Strike im Wandel

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