Z490-Mainboards: Mit Wakü und Extravaganz geht es rauf bis 1.350 Euro

Michael Günsch
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Z490-Mainboards: Mit Wakü und Extravaganz geht es rauf bis 1.350 Euro
Bild: ASRock

Die absolute Speerspitze der Z490-Mainboards erreicht mit extravaganter Ausstattung vierstellige Preise. Über 1.000 Euro werden für das limitierte ASRock Z490 Aqua sowie das Gigabyte Z490 Aorus Xtreme Waterforce fällig. Beiden gemein ist die Option zur Wasserkühlung, die es bei Asus und MSI mit Abstrichen günstiger gibt.

Fast über alle neuen Z490-Mainboards hat ComputerBase schon berichtet, doch fehlen noch zwei Modelle, die allein vom Preis her nur für wenige in Frage kommen dürften. Das auf angeblich 999 Stück limitierte ASRock Z490 Aqua kostet im US-Handel rund 1.100 Dollar (vor Steuern). Für das Z490 Aorus Xtreme Waterforce hat Gigabyte eine Preisempfehlung von sogar 1.299 US-Dollar (vor Steuern) ausgesprochen.

ASRock Z490 Aqua

ASRock greift die Idee hinter dem X570 Aqua für die AMD-Plattform auf und bringt mit dem Z490 Aqua das Pendant für Intel. Erneut soll es sich um eine auf 999 Stück limitierte Auflage handeln. Auch das Design entspricht weitgehend der Vorlage.

Der Name verrät schon die integrierte Wasserkühlung als ein wesentliches und für das Z490-Portfolio des Herstellers exklusives Ausstattungsmerkmal. Genauer handelt es sich um eine Option zur Flüssigkühlung von CPU und Spannungsreglern mit entsprechendem Kühlkörper samt Anschlüssen zur Integration in einen bestehenden Kreislauf. Passende Fittings für Schläuche liegen dem Mainboard bei.

Anders als beim X570 Aqua wird der Chipsatz nicht mit Wasser gekühlt, obgleich manche Abbildung diesen Eindruck erweckt. Die großflächige Verkleidung aus Aluminium samt Kühlfunktion ist mit steuerbaren RGB-LEDs bestückt. Im Bereich des I/O-Panels sitzt ein OLED-Display, das unter anderem Systemparameter wie CPU-Spannung oder Lüftergeschwindigkeiten anzeigen kann.

Zur gehobenen Ausstattung des Z490 Aqua zählen schnelle Schnittstellen wie 10-Gigabit-Ethernet (Aquantia), Wi-Fi 6 (Intel) und Thunderbolt 3 am I/O-Panel. Bei zwei der drei PCIe-x16-Slots wirbt ASRock bereits mit PCIe 4.0, was aber erst mit den kommenden Rocket-Lake-CPUs – und Intels Segen – überhaupt möglich wäre und vorerst ungenutzt bleibt. Drei M.2-Slots für NVMe-SSDs können mit voller PCIe-3.0-x4-Anbindung betrieben werden, allerdings werden teils Leitungen mit den SATA-Anschlüssen geteilt, was es zu beachten gilt.

Bei der Audiolösung setzt ASRock auf höherwertige Komponenten, die einen Digital-Analog-Wandler von Sabre (ESS 9218 DAC) und einen 600-Ohm-Kopfhörerausgang umfassen. Overclocker sollen mit 16 digitalen PWM-Phasen, 90-Ampere-Chokes und erweiterter Stromzufuhr mit zwei 8-Pol-Buchsen angesprochen werden. Beim DDR4-Takt spricht ASRock von 4.800 MHz und mehr bei Übertaktung.

Der Online-Shop Alternate bietet das ASRock Z490 Aqua zur Vorbestellung für rund 1.030 Euro* an. Als Erscheinungstermin wird der 20. Mai 2020 angegeben.

Gigabyte Z490 Aorus Xtreme Waterforce

Mit einem Vorbestellerpreis von rund 1.350 Euro und Liefertermin Mitte Mai ist das Gigabyte Z490 Aorus Xtreme Waterforce noch teurer als der Z390-Vorgänger und das mit Abstand teuerste Z490-Mainboard. Auch hier steht die integrierte Wasserkühlung klar im Fokus, die umfangreicher als bei ASRock gestaltet ist: Neben CPU und Spannungsreglern werden auch Chipsatz und eine M.2-SSD optional mit Wasser gekühlt. Auf Höhe des CPU-Sockels sind zwei Schlauchanschlüsse (G1/4) platziert. Gigabyte spricht von einem „All-In-One Monoblock“ aus Kupfer mit Acrylabdeckung und einer Teflonversiegelung.

Die zahlreichen RGB-LEDs sorgen für steuerbare Beleuchtung. Mit dem „RGB Fan Commander“ wird eine kleine Box als Zubehör beigelegt, über die sich dort angeschlossene Lüfter in Drehzahl und Beleuchtung regeln lassen.

Wi-Fi 6 und Thunderbolt 3 von Intel ist ebenso wie 10-Gigabit-Ethernet von Aquantia vertreten. Gigabyte spricht von einem „Full PCIe 4.0 Design“ und meint damit, dass die Hardware für PCIe 4.0 bereit wäre, doch wie oben erwähnt sind dies nur risikobehaftete Vorschusslorbeeren für die kommende CPU-Generation – somit bleibt es vorerst bei PCIe 3.0 für die drei PCIe-x16-Slots und die drei M.2-Ports.

Beim On-Board-Sound setzt Gigabyte ebenfalls auf Digital-Analog-Wandler aus dem Hause Sabre. Geworben wird unter anderem mit einem „Sabre HiFi DAC“ für den USB-C-Frontanschluss, bis zu 600 Ohm für Kopfhörer und Support für DTS:X Ultra.

Die Stromversorgung des Z490 Aorus Xtreme Waterforce ist mit 16 Phasen (Digital PWM), die je für maximal 90 Ampere ausgelegt sind, ähnlich wie beim Z490 Aqua dimensioniert und auch ein Speichertakt von 4.800 MHz und mehr wird bei Übertaktung versprochen.

Bei Asus und MSI gibt es Wakü mit Abstrichen günstiger

Zum UVP von „nur“ 515 Euro gibt es bei Asus einen integrierten Wasserkühler wesentlich günstiger. Allerdings ist die Flüssigkeitskühlung beim bereits vorgestellten ROG Maximus XII Formula lange nicht so umfangreich und umfasst lediglich die Spannungsregler und keinen Kühlblock für CPU oder Chipsatz.

Asus ROG Maximus XII Formula
Asus ROG Maximus XII Formula (Bild: Asus)
MSI MPG Z490 Carbon EK X
MSI MPG Z490 Carbon EK X (Bild: MSI)

Eine weitere voraussichtlich günstigere Alternative zu den Boliden von ASRock und Gigabyte ist das MSI MPG Z490 Gaming Pro Carbon EK X, das MSI aber bisher nur am Rande gezeigt hat. Es verfügt über einen Monoblock aus dem Hause EK Water Blocks, mit dem sich CPU und Spannungswandler über eine bestehende Wasserkühlung temperieren lassen. Da Optionen wie 10 GbE und Thunderbolt fehlen und auch an anderer Stelle wie dem Sound auf günstigere Komponenten gesetzt wird, dürfte das MSI-Mainboard im mittleren dreistelligen Preisbereich zu finden sein, doch fehlt noch die offizielle Preisempfehlung. Das Schwestermodell MSI MPG Z490 Gaming Carbon Wifi kostet ohne Wasserkühler rund 300 Euro.

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