Sony WH-1000XM4 im Test: Bestes ANC, sehr guter Klang und sinnvolle Verbesserungen

Frank Hüber
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Sony WH-1000XM4 im Test: Bestes ANC, sehr guter Klang und sinnvolle Verbesserungen

tl;dr: Der Sony WH-1000XM4 verbessert das ANC des WH-1000XM3 und bietet nützliche neue Funktionen wie einen Näherungssensor in der linken Ohrmuschel für ein automatisches Pausieren und Fortsetzen der Wiedergabe, die Erkennung, wenn der Träger spricht, und Bluetooth-Multi-Connect. Am sehr guten Klang ändert sich nichts.

Der Sony WH-1000XM4 tritt das schwere Erbe des WH-1000XM3 an, der sich in den letzten beiden Jahren einen Namen als sehr guter Reise-Kopfhörer gemacht hat und sehr guten Klang mit sehr guter aktiver Geräuschunterdrückung und angenehmem Tragekomfort kombiniert. Da auch der Straßenpreis bei nur noch rund 250 Euro liegt, hat es die Konkurrenz schwer, Sony Paroli zu bieten.

Mit dem WH-1000XM4 schickt sich Sony an, es der Konkurrenz noch schwieriger zu machen, indem gezielt neue Funktionen ergänzt wurden, die dem Vorgänger fehlten. Der WH-1000XM4 soll so smarter und intelligenter werden, während der Hersteller beim Design fast keine Änderungen vorgenommen hat. Äußerlich sind beide Modelle erst auf den zweiten Blick anhand der Knöpfe und etwas größeren Ohrpolster zu unterscheiden. Doch der WH-1000XM4 bietet nicht in allen Bereichen mehr als der WH-1000XM3, teilweise fehlen ihm Eigenschaften des Vorgängers. Welches Modell schlussendlich die Nase vorn hat und die bessere Wahl hat, klärt der Test. Denn auch der aktuelle Proband tritt wie einst sein Vorgänger mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 379 Euro an – ist also deutlich teurer als aktuell der WH-1000XM3.

Der Lieferumfang hat sich nicht verändert. Sony legt dem WH-1000XM4 erneut ein USB-C-auf-USB-A-Ladekabel, ein 3,5-mm-Audiokabel und einen Flugzeugadapter bei, wobei alles in der bereits vom WH-1000XM3 bekannten Transporttasche verstaut wird. An der Möglichkeit, den Kopfhörer zu falten, hat sich nichts geändert. Er findet nach wie vor mit flach liegenden Ohrmuscheln Platz in der Transporttasche.

Sony WH-1000XM4

Die Technik im Sony WH-1000XM4

Weiterhin mit QN1-ANC-Chip, aber neues Bluetooth-SoC

Technisch hatten sich viele vom Nachfolger einen großen Sprung erhofft, was nur zum Teil zutrifft. Denn auch beim WH-1000XM4 setzt Sony den 32-Bit-Audio-Signalprozessor QN1 für das ANC ein, der die Geräuschminimierung der Umgebung anpasst. Für die Erkennung der Umgebungsgeräusche kommen erneut je zwei Mikrofone in beiden Ohrmuscheln zum Einsatz, allerdings wurden die Algorithmen laut Hersteller verbessert, so dass das ANC besser als beim Vorgänger ausfallen soll. Neu ist hingegen das Bluetooth-Audio-SoC des Kopfhörers, das Musik und Geräusche 700-mal pro Sekunde erfasst und den Klang entsprechend anpasst. Nutzt der WH-1000XM3 noch Bluetooth 4.2, so kann der WH-1000XM4 nun dank des neuen SoCs auf Bluetooth 5.0 zurückgreifen. Zudem wird Googles Fast Pair unterstützt, so dass eine Benachrichtigung auf dem Android-Smartphone erscheint, wenn sich der Kopfhörer im Kopplungsmodus in der Nähe befindet. So lässt er sich schnell mit dem Endgerät verbinden.

Weniger Audio-Codecs als beim Vorgänger

Doch der Wechsel der Hardware-Basis hat auch Auswirkungen auf die unterstützten Audio-Codecs. Denn während der WH-1000XM3 noch auf SBC, AAC, aptX, aptX HD und LDAC zurückgreifen kann, werden beim WH-1000XM4 nur SBC, AAC und LDAC geboten. Die Codecs, die Qualcomm-Hardware erfordern, fallen weg, wobei gerade aptX HD schmerzt. So bleibt als HD-Codec nur Sonys LDAC mit bis zu 990 kbit/s, 24 Bit und 96-kHz-Sampling übrig, der jedoch ebenso wie aptX (HD) nicht mit jedem Endgerät genutzt werden kann. Dank dieser Fähigkeiten trägt der Kopfhörer erneut das Hi-Res-Audio-Zertifikat. Für iPhone- und iPad-Nutzer ändert sich Codec-seitig hingegen nichts, da wie bisher AAC genutzt wird.

Wie beim Vorgänger ist die Auswahl des Klangqualitätsmodus in der App entscheidend dafür, welcher Codec genutzt wird. „Priorität auf stabile Verbindung“ sorgt für die Nutzung von SBC, „Priorität auf Klangqualität“ hingegen für AAC. Unter Android kann bei letzterem auch LDAC genutzt werden, wobei es in den Bluetooth-Einstellungen möglich ist, die LDAC-Wiedergabequalität zu wählen. Bei maximaler Qualitätseinstellung ist LDAC aber sehr anfällig für Störsignale, so dass nur selten eine unterbrechungsfreie Verbindung zustande kommt.

Unverändert ist der Frequenzgang, der weiterhin einen Bereich von 4 bis 40.000 Hz im Aktiv- und Passivmodus abdeckt, wobei über Bluetooth mit SBC und AAC 20 bis 20.000 Hz genutzt werden können, während über LDAC 20 bis 40.000 Hz geboten werden. Auch bei den Treibern kommen erneut dynamische Neodymium-Treiber mit einem Durchmesser von 40 mm und Flüssigkristallpolymer-Membranen zum Einsatz.

Multi-Connect für zwei Endgeräte

Zur Vorstellung noch für das erste Firmware-Update angekündigt, steht Multi-Connect mit der Veröffentlichung des WH-1000XM4 bereits zur Verfügung, so dass es direkt zum Verkaufsstart genutzt werden kann. So lassen sich zwei Bluetooth-Endgeräte gleichzeitig für die Audiowiedergabe und Telefonie mit dem Kopfhörer verbinden. Beide Verbindungen werden auch in der App angezeigt. Anders als gewohnt und in der App beschrieben, springt die Wiedergabe aber nicht automatisch zwischen beiden Endgeräten um, wenn bereits eine Wiedergabe aktiv ist, sondern es muss immer erst die aktive Wiedergabe unterbrochen werden, um die bereits aktive Wiedergabe des zweiten Endgeräts auf dem Kopfhörer zu hören. Ob die Wiedergabe mit einem künftigen Update automatisch umspringt, ist nicht sicher.

Technische Daten des Sony WH-1000XM4 im Vergleich
Sony WH-1000XM4 Sony WH-1000XM3 Bowers & Wilkins PX5 Montblanc MB 01 Sennheiser Momentum 3 Wireless beyerdynamic Amiron wireless copper
Wandlerprinzip dynamisch, 40 mm dynamisch, 35 mm dynamisch, 40 mm dynamisch, 42 mm Tesla, dynamisch
Bauform Geschlossen
Frequenzgang 4–40.000 Hz (Kabel), 20–40.000 Hz (Bluetooth, LDAC) 10–30.000 Hz 10–20.000 Hz 6–22.000 Hz 5–40.000 Hz (Kabelbetrieb)
Nennimpedanz k.A. 16 Ohm passiv, 47 Ohm aktiv 20 Ohm 32 Ohm 100 Ohm passiv, 470 Ohm aktiv 32 Ohm
Kennschalldruck 101 dB (Kabel, passiv), 105 dB (Kabel, aktiv) 101 dB k.A. 100 dB 99 dB 100 dB
Klirrfaktor k. A. < 1 % < 0,3 % (1 kHz, 100 dB SPL) < 0,05 % bei 500 Hz
Kabel 3,5-mm-Klinke, 1,2 m 3,5-mm-Klinke, 1,0 m 3,5-mm-Klinke auf USB-C 3,5-mm-Klinke 3,5-mm-Klinke, 4-polig, 1,2 m
Bluetooth 5.0 4.2 5.0 4.2
Unterstützte Codecs SBC, AAC, LDAC SBC, AAC, aptX, aptX HD, LDAC SBC, aptX Adaptive, AAC SBC, aptX, aptX LL, AAC SBC, aptX, aptX HD, aptX LL, AAC
Akkulaufzeit 30 Stunden (mit ANC) 25 Stunden (mit ANC) 20 Stunden (ohne ANC) 17 Stunden (mit ANC) 30 Stunden
Ladezeit 3 Stunden 2 Stunden 3 Stunden 2 Stunden
Akkukapazität k. A. 730 mAh 330 mAh 1.050 mAh
Ladebuchse USB-C
Gewicht (ohne Kabel) 251 g 255 g 241 g 280 g 306 g 400 g

Über einen besonderen Schutz gegen Staub und Wasser verfügt der WH-1000XM4 nicht. Bei starkem Regen sollte er deshalb geschützt getragen oder verstaut werden.

Knapp 31 Stunden Akkulaufzeit mit ANC

Bei der Akkulaufzeit liegt der WH-1000XM4 trotz des neuen Bluetooth-SoC laut Sony gleichauf mit dem WH-1000XM3. Offiziell beträgt die Akkulaufzeit bis zu 30 Stunden mit aktivierter Geräuschunterdrückung und bis zu 38 Stunden ohne ANC.

Im Test übertrifft der Kopfhörer dies nach einigen Ladevorgängen des fabrikneuen Modells mit knapp 31 Stunden bei aktiviertem ANC, mittlerer Lautstärke und AAC leicht. Der Sony WH-1000XM3 (Test) erreichte im Test eine Akkulaufzeit von knapp 28 Stunden mit ANC. Auch lange Flugreisen übersteht der WH-1000XM4 somit problemlos, der Kopfhörer mit der längsten Laufzeit ist er aber nicht. Im Testfeld wird er auch vom hauseigenen Sony WH-CH710N (Test) übertroffen, der etwas über 38 Stunden lang mit ANC und Bluetooth durchhält.

Eine Schnellladefunktion über USB-C sorgt für weitere 5 Stunden Musikwiedergabe nach einem Ladevorgang von 10 Minuten. Drahtlos kann der Kopfhörer nicht geladen werden.

DSEE Extreme trotz AI zu vernachlässigen

Während der WH-1000XM3 „DSEE HX“ („Digital Sound Enhancement Engine HX“) unterstützt, mit dessen Hilfe digitale, komprimierte Musikstücke um fehlende Musik-Informationen ergänzt werden, so dass diese „fast High-Resolution-Audio-Qualität“ erreichen sollen, setzt der WH-1000XM4 auf „DSEE Extreme“, bei dem Deep-Neural-Networks-gestützte AI-Technologie zur Verbesserung des Klangs eingesetzt wird. Bei komprimierten Musikdateien soll so in Echtzeit eine dynamische Erkennung von Instrumentierung, Musikstil und weiteren Eigenschaften erfolgen, um hohe Frequenzen wiederherzustellen. Die Funktion kann in der Headphones-Connect-App von Sony ein- und ausgeschaltet werden, lässt sich jedoch nicht über den Kopfhörer steuern. Der Effekt durch „DSEE HX“ war beim WH-1000XM3 kaum zu hören, Gleiches gilt für „DSEE Extreme“ beim WH-1000XM4. Im direkten Vergleich mit zahlreichen Musikstücken ist im Test auch auf niedriger Streaming-Qualität kein nennenswerter Unterschied zu hören.

3D-Audio mit 360 Reality Sound

Unverändert übernommen wurde die Unterstützung für Sonys „360 Reality Sound“, wodurch der Eindruck eines dreidimensionalen Klangbilds erzeugt wird, wenn die Audiodateien entsprechend abgemischt wurden. Auch wenn der klangliche Effekt durch diese 3D-Abmischung groß ist und tatsächlich ein sehr räumlicher Klangeindruck erzeugt wird, ist das Angebot bei Streamingdiensten zu begrenzt. Zudem klingen nicht alle Stücke besser als im Original.

Anschlüsse und Tasten auf beide Ohrmuscheln verteilt

Die Anschlüsse und Tasten hat Sony wie beim Vorgänger sowohl auf der linken als auch der rechten Ohrmuschel belassen. Links geht der 3,5-mm-Klinkenanschluss nach unten weg, rechts der USB-C-Anschluss. An der linken Ohrmuschel ist der Ein-/Ausschalter verbaut, der auch den Bluetooth-Kopplungsprozess startet, wenn er lange gedrückt wird. Die NC-Taste des WH-1000XM3 heißt nun „Custom“, schaltet aber weiterhin zwischen ANC, Umgebungsgeräuschen und der Deaktivierung beider Modi hin und her. Sie kann in der App allerdings auch mit Amazon Alexa oder Google Assistant belegt werden. Weitere physische Tasten hat der Kopfhörer nicht, in der linken Ohrmuschel steckt jedoch noch NFC und in die rechte Ohrmuschel ist eine Touchfläche zur Bedienung integriert.

Touchsteuerung und Auto-Pause bei Abnahme und Reden

Eine Funktion, die der WH-1000XM3 noch vermissen ließ, der WH-1000XM4 nun aber bietet, ist das automatische Pausieren der Musikwiedergabe, wenn der Kopfhörer abgenommen wird, und das automatische Fortsetzen der Wiedergabe, wenn der Kopfhörer wieder aufgesetzt wird. In der linken Ohrmuschel des WH-1000XM4 sitzt hierfür ein Näherungssensor, der die Wiedergabe unterbrechen kann. Ein Anheben der rechten Ohrmuschel pausiert die Wiedergabe somit nicht. Links reicht es hingegen, die Ohrmuschel etwas vom Ohr zu nehmen. Wird sie aber leicht versetzt wieder an den Kopf angelegt, setzt auch die Wiedergabe fort. Dennoch funktionieren das automatische Pausieren und Fortsetzen der Wiedergabe sehr zuverlässig, wenn man den Kopfhörer abnimmt oder die linke Ohrmuschel anhebt. Auf Wunsch kann diese Funktion in der App deaktiviert werden.

Wiedergabe stoppt beim Reden

Darüber hinaus kann in der App aktiviert werden, dass die Wiedergabe pausiert, wenn der Träger zu sprechen beginnt – Speak-to-Chat nennt Sony diese Funktion. Die Wiedergabe setzt 30 Sekunden nach dem letzten vom Träger gesprochenen Wort wieder ein, wobei die Zeitspanne in der App angepasst (15, 30 oder 60 Sekunden) oder ganz ausgeschaltet werden kann, so dass die Wiedergabe nicht von allein wieder einsetzt. In der Praxis funktioniert diese Funktion ausgezeichnet und vor allem sehr schnell. Noch während man das erste Wort spricht, schaltet der WH-1000XM4 in den Transparenzmodus um, lässt also die Umgebung an die Ohren des Trägers dringen, und die Wiedergabe stoppt. Nach dem Gespräch setzt diese zuverlässig wieder ein.

Hand drauf, um zuzuhören

Eine weitere Möglichkeit, um die Wiedergabe zu stoppen und den Transparenzmodus zu aktivieren, ist das Abdecken der rechten Ohrmuschel mit der Handfläche. So kann man etwa Ansagen in der Bahn schnell lauschen, ohne den Kopfhörer abzunehmen. Auch diese Funktion funktioniert in der Praxis wie schon beim Vorgänger sehr schnell und zuverlässig. Für Gespräche mit anderen Personen sollte man allerdings allein aus Gründen der Höflichkeit den Kopfhörer abnehmen.

Bekannte Bedienung über Touch

Die Wiedergabesteuerung über die Touchfläche auf der rechten Ohrmuschel ist unverändert und kann auch in der App erneut nicht angepasst werden. Doppeltes Tippen startet und pausiert die Wiedergabe, horizontales und vertikales Wischen springt einen Track vor oder zurück und erhöht oder reduziert die Lautstärke. In der Praxis funktioniert die Steuerung trotz Touch zuverlässig und gut, macht die Bedienung aber anfälliger für Fehleingaben und ist nicht mit handelsüblichen Handschuhen möglich. Um Fehleingaben bewusst zu vermeiden, kann die Touchsteuerung in der App deaktiviert werden. Dann muss sie über das Endgerät erfolgen.

Taste für ANC und Transparenzmodus

Wie bereits erwähnt, kann über die Custom-Taste zwischen der aktiven Geräuschunterdrückung, dem Transparenzmodus und der Deaktivierung beider Modi umgeschaltet werden. Wird sie gedrückt gehalten, ist es zudem möglich, die Messung für die individuelle Anpassung des ANCs an die Kopfform und den Luftdruck zu starten, wobei Testtöne ausgegeben werden. So ist dies etwa ohne App im Flugzeug möglich.

In der App kann eingestellt werden, wie stark Umgebungsgeräusche verstärkt werden sollen. Dies ist nach wie vor in Stufen von 1 bis 20 möglich. Die Option „Fokus auf Stimme“ sorgt erneut explizit für ein Hervorheben von Sprache aus der Umgebung.

Viele Optionen in der App

Wie bereits mehrfach bei den neuen Funktionen erwähnt, unterstützt auch der WH-1000XM4 die Headphones-Connect-App von Sony. Der grundsätzliche Aufbau der App ist unverändert, sie wurde für den WH-1000XM4 aber um die neuen Funktionen ergänzt – Auto-Pause und Speak-to-Chat lassen sich jeweils aktivieren und deaktivieren und Bluetooth-Multi-Connect einschalten.

Sony Headphones Connect mit WH-1000XM4

Wie beim Vorgänger und bei den kabellosen In-Ear-Kopfhörern mit ANC von Sony kann in der App die Umgebungsgeräuschsteuerung auf Wunsch automatisch dem Umfeld und der Bewegung des Trägers angepasst werden. Über diese „Adaptive Sound Control“ werden ANC und der Transparenzmodus automatisch ein- und ausgeschaltet, wenn man ruht, sich bewegt oder beispielsweise im Zug sitzt. Zudem kann man selbst Profile für bestimmte Orte festlegen, etwa das Büro oder das Zuhause, die über den Standort erkannt werden. Auf Wunsch lernt die App die Standorte des Trägers automatisch.

Zudem sind über die App Firmware-Updates des Kopfhörers möglich und der Google Assistant und Amazon Alexa können mit den Konten des Nutzers verknüpft werden, um einen der Sprachassistenten auf dem WH-1000XM4 zu nutzen. Neben dem Akkuladestand gibt die App erneut Aufschluss über den derzeit genutzten Audio-Codec. Ein Equalizer von 400 Hz bis 16 kHz erlaubt in der App die Anpassung des Klangs, zudem können vorgegebene Profile gewählt werden.

Verarbeitung und Tragekomfort

Die Verarbeitung des Sony WH-1000XM4 ist mit der des Vorgängers identisch und somit sehr gut. Erneut kommt somit aber viel Kunststoff zum Einsatz, der sich durch die samtige Oberfläche jedoch angenehm anfühlt. An die hohe Wertigkeit des JBL Club 950NC mit deutlich mehr Metall kommt der WH-1000XM4 so allerdings nicht heran, dafür ist er mit 252 zu den 372 g des JBL aber deutlich leichter. Das Gewicht des WH-1000XM4 ist im Vergleich zum WH-1000XM3 minimal um 4 g gesunken. Spürbar ist dies im Alltag nicht. Die Kunstleder-Ohrpolster fallen minimal breiter aus und sind etwas weicher als beim Vorgänger. Erneut neigt man unter ihnen jedoch zum Schwitzen.

Auch am Kopfband und an den Armen hat Sony minimale Anpassungen vorgenommen, die aber nur im direkten Vergleich überhaupt sichtbar sind. Der Anpressdruck erscheint ein wenig höher als beim Vorgänger, wobei hier ein neues mit einem benutzten Modell verglichen wird.

Dank des niedrigen Gewichts und des angenehmen Anpressdrucks bietet somit auch der Sony WH-1000XM4 einen im Alltag hohen Tragekomfort und lässt sich sehr gut an den Kopf anpassen. Das Raster der Verstellung ist fest genug, um sich nicht ungewollt zu verstellen, die Passform beim Tester erneut sehr gut und die Ohrpolster ausreichend groß, um die Ohren aufzunehmen.

Die passive Isolierung ist gut, aber nicht sehr gut. Beispielsweise der jüngst getestete JBL Club 950NC (Test) bietet eine merklich bessere passive Isolierung ohne ANC und schottet besser von den Umgebungsgeräuschen ab.

Ohrpolster austauschbar

Die Ohrpolster des WH-1000XM4 können wie beim Vorgänger selbst getauscht werden und sind geclipt. Beim Lösen ist erneut Vorsicht geboten, damit die Halterungen nicht ausbrechen, denn die Ohrpolster sitzen sehr fest. So einfach wie bei den magnetischen Ohrpolstern des JBL Club 950NC gestaltet sich der Wechsel bei Sony somit nicht.