News FLA stellt weitere Missstände bei Foxconn fest

Rob83 schrieb:
Wer sich ausbeuten lässt, ist selbst Schuld.
Kamera einschmuggeln -> veröffentlichen.
Oder wie es damals in Europa geklärt wurde, Mistgabeln raus und die Hütte abfackeln.

Soweit ich das mitbekommen habe war die erste Reaktion als den Mitarbeitern mitgeteilt wurde, dass sie nun nicht mehr 16 Stunden am Tag arbeiten dürfen: "Was, Kriegen wir denn dann noch so viel Geld? Wir wollen nicht weniger verdienen"


Die Arbeiter bei Foxconn sind junge Erwachsene vom Land und versorgen mit dem dort verdienten Geld ihre Eltern, sie verdienen bei Foxconn vergleichsweise gut und ein Vielfaches dessen was sie auf dem Land verdienen könnten.

Wenn Foxconn neue Leute einstellt bilden sich Schlangen.


Was hier als Ausbeutung gewertet wird ist dort ein beliebter Job mit gutem Gehalt und vergleichsweise guten Arbeitsbedingungen.

Man darf nicht alles aus europäischer bzw. deutscher (bei Osteuropäern sieht es teilweise wieder ganz anders aus als hier) Sichtweise sehen und dann daraus Schlußfolgerungen ziehen.

Als vor fünf oder auch zehn Jahren gerade Kinderarbeit z.B. in Schuhfabriken ein großes Thema waren und groß gefordert wurde Kinderarbeit abzuschaffen sah man das auch.

Was in der Debatte immer vergessen wurde war, dass die Kinder ihre Familien durchgebracht haben, ohne gleich ein perfektes Sozialsystem in den Ländern einzurichten sorgt eventuell jedes nun stattdessen zur "Schule" geschickte Kind für eine hungernde Familie.
 
ich könnte bei solchen Meldungen schon wieder ausser Haut fahren
 
@greekchimera:
Und 90% der Computerbaseuser pauschalisieren, und unterstellen, dass 90% der Apple"user" nur Markengeil sind. Gehen damit 90% von dir konform?

Diese gipfelte Anfang dieses Jahres in der Drohung von 300 Mitarbeitern eines für Microsoft tätigen Werkes, die sich kollektiv das Leben nehmen wollten.
Der Punkt ist, dass, wie schon geschrieben, FoxConn leider alle betrifft. Gestern hatte ich ein Cisco RJ11=> RJ45 Kabel in der Hand. Alles von FoxConn. CPU Sockel. Viele von FoxConn.
Apple ist da natürlich mit drin, da sie mit ihrem Geschäftsmodell mehr verdienen, ist es vielleicht auch begründet, dass gerade die was tun sollen bzw. 0,5ct mehr pro bei Foxconn gefertigtes Bauteil zahlen sollten, wenn es in die Arbeitsbedingungen fließt.
Andererseits riech ich die Heuchelei hier 1km gegen den Wind. Da bashen nun alle gegen Apple, ohne sich überhaup mal Gedanken zu machen. Achtet mal darauf, was alles von FoxConn ist. Allein im Alltag. Das können Kabel, Stecker und sonstiges sein. In jedem PC sind vermutlich 5 FoxConn Produkte.
 
greekchimera schrieb:
natrürlich produzieren auch andere hersteller bei foxconn, allerdings fallen diese Mißstände erst auf seitdem Apple bei denen produzieren lässt...
Ich würde eher sagen: Erst seit Apple bei Foxconn produzieren lässt interessieren sich die Medien für die Mißstände...

Auf die Mißstände hinzuweisen ist auch gut. Aber es ist einfach lächerlich dass das ganze nur auf Apple und Foxconn projiziert wird. Vermutlich sind die Arbeitsbedingungen in 90% aller Chinesischen Unternehmen nicht besser. Nahezu alle unsere Consumer Electronics wird unter solchen Bedingungen hergestellt, sonst würde die Ware wohl kaum so verramscht werden.
In anderen Branchen sieht es ja nicht besser aus, beispielsweise Textilindustrie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde direkt SILen(e's Kommentar als Referenz nehmen. Ein Großteil der Foxconn Mitarbeiter stehen der Senkung der Arbeitszeit eher kritisch gegenüber.

Und Foxconn-Mitarbeiter verdienen i.d.R. sogar überdurchschnittlich gut.
 
Punkt 1:
Es wirkt schon ein wenig zynisch, wenn Apple als einzige Firma die dort produzieren lässt etwas unternimmt und gleichzeitig meist als einziger "böser" Auftraggeber in Artikeln genannt wird.
Mich würde ja mal interessieren was z.B. Nokia, Microsoft, Dell, HP, Sony und Nintendo bisher unternommen haben. :rolleyes:

Punkt 2:
China ist nicht Deutschland. Also übertragt eure Moral- und Wertevorstellungen bitte nicht auf dieses Land und ihre Leute. Einzig die Änderung des Systems kann dort eine wirkliche Verbesserung aus unserer Sicht bewirken.
 
Andere Portale machen aus einer News-Meldung nicht so populistische Meinungsmache gegen Apple :(
 
Schlumpfbert schrieb:
Ganz toll Computerbase, Stimmungsmache hurra.
Man liest nur von Apple, und was ist mit all den anderen Firmen, die bei Foxconn fertigen lassen?
Und welche dieser Firmen sind auch der FLA beigetreten?
Das soll keine Entschuldigung für Apple sein, sie gehören dafür angeprangert, aber mit ihnen all die anderen Firmen auch. Und das das ist unabhängig davon, ob Apple nun mehr oder weniger Gewinn macht als die anderen, das hat andere Gründe.

Apple wird in dem Zusammenhang erwähnt weil sie einer der Großkunden Foxconns sind und diese FLA-Untersuchung überhaupt erst losgetreten haben.

Eigentlich ist das gute Presse für Apple.
 
Apple steht nunmal an Nr.1, weil sie die höchsten Preise für ihre Produkte nehmen, und dabei wahrscheinlich genauso wie alle anderen Lohndumping unterstützen. Oder glaubt irgendjemand das Foxconn Unterschiede macht bei der Bezahlung der Mitarbeiter?
Ich würde es jedenfalls begrüßen, wenn deren Lohn soweit steigt, dass sie auch mit bis zu 5 Stunden weniger am Tag noch auf dasselbe Gehalt kommen.
Heut zu Tage ist nunmal gerade im Elektronikbereich vieles noch zu billig. Dafür wird dann alles getan das der Mist auch gerade noch die Garantiezeit übersteht. Es wird Zeit das sich alle Länder mal besinnen und was gegen dieses dämliche "Wachstum um jeden Preis" tun. Erst dann kann man davon ausgehen das sich insgesamt und vor allem überall etwas verbessert.
 
marsmello schrieb:
Es ist sicherlich nen Unding und bleibt nen Unding, aber als wenn nur diese beide auf Firmen auf der Welt die Menschen ausbeuten (Geld, Arbeitszeiten, Arbeitsbedigungen etc). Wenns danach geht müsste man soviele Firmen an den Pranger stellen.

Und wenn man solche Produkte aus dem Handel entfernen würde, nur um es mal bildlich zu zeigen, ständen wir vor leeren Geschäften: jedes Kleidungsgeschäft absolut leer...
Gibt es überhaupt noch Firmen die z.B. Kleidung in Deutschland produzieren? Also mir fällt da nur noch Trigema ein.

MiniSarxos schrieb:
Heut zu Tage ist nunmal gerade im Elektronikbereich vieles noch zu billig. Dafür wird dann alles getan das der Mist auch gerade noch die Garantiezeit übersteht.
Ich finde es viel schlimmer, dass die Produkte bei der Konzeption gar nicht mehr lange leben sollen, sie sollen möglichst bald durch ein neues Modell ersetzt werden, entweder weil das alte kaputt ging oder weil einem suggeriert wird, dass man immer das neueste kaufen muss.
Vor allem hier im Forum fällt das echt stark auf, da wird alle halbe Jahr ein neuer PC gekauft, oder es wird 4mal im Jahr das Smartphone getauscht oder oder.
Oder die Firmen "unterstützen" einen auch noch, das alte Modell durch ein neues zu ersetzen, z.B. indem einfach ein Produkt auf den Markt geworfen und nie wieder supportet wird (manche Android Smartphones, die nie ein Update trotz vieler Fehler erhalten werden).

Die komplette Nachhaltigkeit ist in unserer Konsumgesellschaft verloren gegangen und das ist echt traurig. Vor allem bei IT-Produkten die nicht ordentlich entsorgt werden (können), sondern dann einfach in die 3. Welt verschifft werden.
Wer mal ne Stunde Zeit hat sollte sich mal Arte: Kaufen für die Müllhalde ansehen. "Geplante Obsoleszenz" heute in seiner reinsten Form. Das ist auch mal ein nüchterner Beitrag über den aktuellen Zustand, im Gegensatz zu den populistischen Berichterstattungen wie der böse Apfel die chinesischen Arbeiter ausbeutet.
 
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Ich denke man kann CB nicht vorwerfen hier auf Apple rumzuhacken. In der gesamten Presse ist es nunmal Apple, der hier in Verbindung mit Foxconn im Rampenlicht steht. Warum sollte CB das anders machen?

Mal abgesehen davon ist das, was derzeit dort in China passiert denke ich eine ziemlich normale Entwicklung.
Zuerst suchen sich viele Unternehmen jemanden, der benötigte Waren sehr billig herstellt, was natürlich nur geht, wenn die Lohnkosten etc. auch sehr niedrig gehalten werden.
Dann mit der Zeit wachsen die Ansprüche an das Unternehmen in so ziemlich allen Bereichen was am Ende, wenn es gut läuft, zur Folge hat, dass der Lebensstandard der Mitarbeiter wächst.
Aber irgendwann wird dann eine andere Firma beauftragt, da es zu teuer geworden ist. Oder die Firma öffnet einen Standort in einem anderen, billigerem Land.

So ist es in der Vergangenheit sehr oft so gelaufen, siehe Nokia und viele andere.
War es früher der unmittelbare Osten, Rumänien, Polen, Tschechien.. hat sich die billige Produktion noch weiter verlagert. Indonesien, Indien, China, Taiwan.
Warum? Weil es in den östlichen Ländern verhältnismäßig teuer geworden ist.

Aber es hat teilweise auch was gutes. Ist der Standard in der Wirtschaft eines Landes ersteinmal angehoben, lässt sich das nicht so schnell und einfach wieder rückgängig machen. Und normalerweise umfasst soetwas auch nicht nur ein spezifisches Unternehmen, sondern eher ganze Branchen.
 
Man darf im Zusammenhang mit den 60+ Wochenstunden nicht vergessen, dass ein chinesischer Foxconn-Mitarbeiter ganze 6000$ also ca. 4500€ verdient...




... im Jahr.
Jeder Vergleich zu den deutschen tatsächlichen Wochenarbeitszeiten von ~42h bei wesentlich gerechterer Entlohnung halte ich für sehr unangebracht. Die Lebenshaltungskosten sind in China geringer, ja, aber nicht in dem Maße wie sie die Foxconn Bezahlung rechtfertigen würde. Bei uns würde man in einer vergleichbaren Situation auf die Barrikaden gehen - die Chinesen können das nicht.
 
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"Ich bin zwar selbst kein Fan von Apple"
Schon lustig wie oft ich den Satz schon in diesen Forum gelesen habe^^.
Aber was meint ihr wie es bei anderen Zulieferern für andere Firmen aussieht, wie im Artikel gerade beschrieben ist es mikrosoft.
Da sind die Umstände auch nicht besser sonst könnten die preislich gar nicht mithalten.
 
Der Artikel enthält einen sachlichen Fehler:

Selbst die rechtliche Vorgabe von 76 Stunden – 40 Stunden Wochenarbeitszeit plus maximal 36 Überstunden – werde mitunter überschreiten.

Die maximalen 36 Überstunden beziehen sich in China auf einen Monat, nicht auf eine Arbeitswoche. In der obigen Rechnung werden aber Wochen- und Monatszahlen vermischt.
 
Das eigentliche Problem in China sind die ca. 250 Millionen Wanderarbeiter, von denen viele im Prinzip bereit sind und bereit sein müssen, jeden Job anzunehmen, wenn er gerade so zum Überleben reicht. - Überleben in dem Sinne, dass sie selbst und die abhängige Familie zumindest genug zu essen haben, um einigermaßen satt zu werden.
China hat ein gigantisches Heer von Arbeitskräften, entsprechend schlecht können die Unternehmen sie behandeln, ohne befürchten zu müssen, dass niemand mehr bei ihnen arbeiten will. Wenn dann einer der westlichen Auftraggeber Verbesserungen fordert, wird gerade eben so viel verbessert oder versprochen zu verbessern, dass man damit durch kommt. Wie dann die praktische Umsetzung vor Ort dauerhaft aussieht, ist schon wieder eine ganz andere Frage. Mehreinnahmen durch versprochene Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sehen die Unternehmen viel lieber in den eigenen Taschen als in den Taschen ihrer Arbeitnehmer.
 
Das ist jetzt eher grundsätzlich und vielleicht etwas blauäugig:
Aber ich verstehe absolut nicht, wo das Problem wäre... Einfach mal 1-2€ für ein -beliebiges- Produkt mehr zu zahlen und so den Arbeitern glatt mal die doppelten Löhne zu ermöglichen. Ich nehme mal an, dass 80% der Konsumenten in den Industrienationen bereit wären das zu zahlen - unter einem entsprechenden Label oder so. Fairtrade ist schon ein Anfang und ich bevorzuge diese Produkte.
Von diesen doppelten Löhnen könnten es sich die Familien problemlos leisten ihre Kinder besser zu ernähren und in die Schule zu schicken (was beides am Ende in einer deutlich höheren Intelligenz mündet) was an wiederum Potential für die Zukunft schafft. Ich nehme mal an, wir hätten deutlich weniger Probleme auf der Erde, wenn jeder Mensch wenigstens eine Bildung hätte, die der deutschen Grundschule entspricht.

Gerade bei solchen typischen Produkten der Entwicklungsländer (Plantagenprodukte, hoher Personalaufwand, unverarbeiteter Export (niedrige Preise) und enorme Umweltkosten) machen die Lohnkosten nur maximal 10% der Ladenpreise aus und die Arbeiter müssen mit unwürdigen Löhnen auskommen.

Ich verstehe die Mechanismen dahinter (sogar besser als die meisten anderen will ich mal behaupten mit Wirtschafsabitur - in Sachsen ist das übrigens ein echtes Abitur :lol:) aber sie wollen mir einfach nicht in den Kopf. Es erscheint mir so dermaßen unmenschlich zu kalkulieren, dass Millionen darben nur um 0,2-1% mehr Gewinn pro Einheit zu machen. Ich kann mir die Leute die das kaltblütig am Schreibtisch entscheiden einfach nicht vorstellen. Und das obwohl ich -und ja ich schäme mich dafür- bei der letzten Wahl das Kreuz bei einer mittlerweile unbeliebten 1,2% Partei gemacht habe.
 
Wer sich ausbeuten lässt, ist selbst Schuld.
Kamera einschmuggeln -> veröffentlichen.
Oder wie es damals in Europa geklärt wurde, Mistgabeln raus und die Hütte abfackeln.

die leben nicht in deutschland oder in einer anderen funktionierenden demokratie.

2. werden diese mißstände vom westen dort unterstütz,
damit man die rohstoffe und die arbeitskraft in afrika und asien sich sehr billig erkaufen kann,

daher ist deutschland das land, welches am meisten von kaffe verdient, obwohl hier kein kaffe angebaut wird. Die politiker, gewerkschaften(wenn es welche gibt), zivile vereine werden dafür bestochen, die kirche leistet durch ihre missionare geheime infos usw.

der grund warum der westen reich ist und afrika und asien arm bleiben müssen, wobei sich das ancheinend nicht mehr lange durchsetzen wird, da china, indien..

daher muss wohl ein 3. weltkrieg her, damit dies verhindert wird und die karten erneut zugunsten des westens verteilt werden.. zu viel VT ? :D
 
Das es Sowas geben kann, lässt nur auf mangelhafte Arbeit der Behörden schließen.
Sowas sollte doch Untersucht werden, nachdem das Unternehmen Weltweit Kritisiert wurde.

Ich weiß nicht wie das angehen kann,überhaupt verstehe ich das nicht.
Jemand der 5 Tage die Woche, 8h Arbeiten geht, und sich dabei ein bisschen mühe gibt, der muss von seinem Gehalt Leben können, aber das kriegen wir ja nichtmals in Deutschland hin.
Wenn dann Unternehmen Mitarbeiter haben, die regelmäßig etliche Überstunden machen, muss das entsprechend unterbunden werden und neue Jobs dafür entstehen.
Das sich der ein oder andere ein Zubrot durch Überstunden verdient, oder verdienen kann, das ist ganz klar, das muss man auch jedem zu gestehen, sowie man manchmal auch Überstunden verlangen muss, auch wenn sie keiner machen möchte.
Aber 36 Überstunden pro woche? da können auf die 1,2Millionen Arbeitnehmer, noch 600.000 weitere Eingestellt werden, und trotzdem kann jeder noch 10-11 Überstunden die Woche machen.

Es wird in Wahrheit wohl etwas anders ablaufen, man muss ja auch die gegenbenheiten und Logistik für weitere Arbeitsplätze bezahlen usw. ... Aber wenn Nichtmals in der deutschen Gesellschaft ein Faires Level für alle erreicht werden kann, wie soll es dann China schaffen :freak:
 
Wer im Kleinen nicht anfängt etwas ändern zu wollen, wird im Großen nie etwas erreichen.
Gut, wenn jemand aufsteht und anprangert!
Stimmungsmache gegen Apple kann ich hier eigentlich nicht erkennen.
 
Wenn Foxconn ein Jahr braucht, bis die die Gesetze und rechtlichen Vorgaben einhalten können, ist schon etwas faul. Dann müssen sie mit den "Missständen" bereits geplant und kalkuliert haben, also vorsätzlich.
Das ist nicht entschuldbar.
 
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