Richtige Versicherung für ETler

RhinoDino

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Nov. 2015
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Hey Leute,

ich habe mich mittlerweile bei zwei interessanten Stellen über Versicherungen informiert. Nicht aus eigener Kraft, jedoch realistisch für die Zukunft.
Was ist eurer Meinung nach wichtiger? Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung?
Das sind zwei Themen die ich mir angeschaut habe und beide Parteien mit dennen ich sprach haben verschiedene Meinungen.
Die eine war MLP die andere eine Stelle vom OVB.
Als Student der erst in 3-4 Jahren berufstätig ist bin ich mir unsicher, besonders weil ich denke das BU nicht wichtig für Elektrotechniker ist.

Ist die BU doch nur ein Modetrend, unnötig für mich? Ist eine Unfallversicherung schon wichtig für mein jetziges Leben, auch wenn ich gut ohne auskam?
Für 33€/Monat wär ich vollkommen abgesichert. Auf der anderen Seite will mir MLP aufschwatzen dass ich nur eine BU brauche und das wars.


Wie seht ihr das?
 
Die BU deckt das Erwerbslosenrisiko im erlernten Beruf ab.

Eine Unfallversicherung kann das im Normalfall nicht oder hast Du eine Versicherungssumme von 1 Mio. für den Verlust der rechten Hand?
Da bekommst Du vielleicht 100.000-200.000 Euro, aber das reicht ja nicht bis zum Alter.
 
Unfall gilt als eine der nutzlosesten Versicherungen überhaupt, warum? Weil sie einfach äußerst selten in Kraft tritt und wenn doch dann wird geklagt und es geht vor Gericht, besonders wenns teuer wird, machen die das gern. Das Geld kann man sich echt sparen. Ne BU dagegen ist definitiv ne nützliche und sinnvolle Absicherung.

Allerdings solange du nicht berufstätig bist, empfinde ich die BU jetzt nicht als so sinnvoll. Zum Thema, dass dir da nichts passieren kann, BU heisst ja nicht das das auf der Arbeit passiert, das heisst das dir etwas passiert, wodurch du deine Arbeit nicht mehr ausüben kannst wie z.B. ein schwerer Autounfall, wodurch du im Rollstuhl landest.
 
Beim Einstieg ins Berufsleben direkt eine BU abschließen ist eine weise Entscheidung, auch mit Büroarbeitsplatz. Die Unfall ist deutlich weniger sinnvoll.
 
Ich werde zwar nicht dauerhaft durch eine BU finanziert wenn ich nicht in der Lage bin mein Beruf nachzugehen, aber falls mir jemals etwas passiert dann bekomme ich doch definitiv etwas von der Unfallv. im Gegensatz zur BU oder nicht?
Mir wurde genau das Gegenteil gesagt, dass es kaum jemals BU Fälle gäbe und es nur eine Modeerscheinung sei, jedoch immer welche in der Unfallversicherung
 
Und von was wirst Du mit <5 Jahren Berufserfahrung (bei Dir aktuell 0 Jahre) im Falle einer Berufsunfähigkeit (nicht verwechseln mit Erwerbsunfähigkeit!) finanziert?
 
Unfallversicherungen sind für Versicherungsgesellschaften ein sehr profitables Geschäft, weil sie einfach selten in Kraft treten und genau deswegen gibt es da vergleichsweise viel Provision für. Denk mal drüber nach wer dich hier also sinnvoller beraten hat.

https://de.statista.com/statistik/d...frage/anteil-der-berufsunfaehigen-nach-alter/

Das hier ist zwar ne etwas ältere Statistik aber zeigt damals schon, dass es doch relativ viele BU Fälle gibt.
 
RhinoDino schrieb:
Ich werde zwar nicht dauerhaft durch eine BU finanziert wenn ich nicht in der Lage bin mein Beruf nachzugehen, aber falls mir jemals etwas passiert dann bekomme ich doch definitiv etwas von der Unfallv. im Gegensatz zur BU oder nicht?
Mir wurde genau das Gegenteil gesagt, dass es kaum jemals BU Fälle gäbe und es nur eine Modeerscheinung sei, jedoch immer welche in der Unfallversicherung

Ganz vereinfacht:

Die BU bezahlt dir eine monatliche Rente sobald du deinen gelernten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst, ob die Ursache Krankheit oder ein Unfall ist, ist vollkommen egal. Diese Rente erhältst du bis zum vereinbarten Ablauf, dies sollte im Optimalfall das 67LJ sein (Eintritt in die Altersrente).

Die Unfallversicherung zahlt dir eine einmalige feste Summe nach einem Unfall (Unfall ist ein klar definierter Begriff). Die Höhe der Zahlung ist abhängig von der versicherten Summe und von der schwere der Verletzung. (es gibt auch weitere Leistung wie Unfallrenten, Rettungs -und Bergungskosten etc, aber ich halte es hier einfach)

Die BU soll dein regelmäßiges Einkommen absichern, die Unfallversicherung die direkten finanziellen Folgekosten eines Unfalles (Anschaffung von medizinischen Hilfsmitteln, behinderten gerechter Umbau am Eigenheim, etc.)

Wenn du beispielsweise aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr arbeiten gehen kannst bekommst du die BU-Rente, aber nichts aus der Unfallversichern. Stürzt du bei einem Skiunfall und das linke Bein ist ab, du aber noch arbeiten kannst bekommst du aus der Unfallversicherung Summe X, aus der BU aber nichts.

Bei Schülern und Studenten KANN eine BU aufgrund des niedrigeren Eintrittsalters Sinn machen, es kann dir auch passieren dass du jetzt noch die 5 Jahre zu Ende studierst, dann aber keine BU mehr abschließen kannst weil bei dir in 3 Jahren eine schwere Krankheit auftritt.

Ob eine Unfallversicherung zusätzlich zu einer BU Sinn macht (die Frage ist nicht Unfall ODER BU sondern Unfall zusätzlich zur BU) hängt von deiner Arbeit und deinem Tagesablauf ab. Sitzt du auf der Arbeit vorm PC, gehst dann 300M nach Hause und liegst dann auf der Couch ist sie eher wenig sinnvoll, gehst du nach der Arbeit Mountainbiken und regelmäßig Skifahren musst du entscheiden ob dir die Unfallversicherung den Preis wert ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin ne aktive Person und jetzt wo du Mountainbiken erwähnst, Dirtbike, Hardtail ist vorhanden und Downhill kommt auch bald. In der Hinsicht macht es Sinn, aber als Elektrotechniker generell bin ich auch sehr gut eingestuft (A++) und habe auch ein Angebot einer Versicherungsagentur bekommen die eine Unfallversicherung anbietet, welche im Gegensatz zu den Mitbewerbern die Auszahlung für Kunden sehr selten auslässt und zu jeder Situation weitere Leistungen gibt, bsplw. 50€ pro Tag Krankenhausaufenthalt, sowie 100€ im Ausland, Krankentransport etc.

BU schien mir bisher immer so eine Modeversicherung weil ich von der vor 10 Jahren auch noch nix gehört hab, aber im Prinzip hab ich verstanden wie sie funktioniert.
Auch vielen Dank für die Erklärung, sehr sinnvoll erläutert.

Also macht es Sinn eine Unfallvers. bei Zeiten auszumachen und mit einem Minimalbeitrag eine BU anzufangen um den Krankheitsstand jetzt zu sichern, bevor ich garnicht mehr kann? 750€ oder 500€ / Monat ist meist minimum, aber wenn man irgendwann Akademiker ist und seine 3000 Netto hat und es zur BU gleichzeitig eine Obergrenze gibt, hmm.
 
ich meine aber das die BU nur so lange zahlt bis man denn wieder arbeiten kann , in nem anderen beruf halt. heisst ja nicht umsonst berufunfähigkeitsversicherung.
geht wirklich gar nix mehr auch in anderen berufen hat man dann evtl. schwein gehabt und die müssen trotzdem lebenslang zahlen?
 
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt solange wie man seinen zuletzt ausgeübten Beruf nicht ausüben kann. Sonst würde man von einer Erwerbsunfähigkeits oder Erwerbsminderungsversicherung sprechen (dies ist beispielsweise bei der DRV der Fall).

Lebenslang zahlen sie aber trotzdem nicht sondern nur bis zum beantragten Ablauf der Versicherung, im Optimalfall sollte dies der Eintritt ins Rentenalter (67LJ) sein.
 
RhinoDino schrieb:
Ich bin ne aktive Person und jetzt wo du Mountainbiken erwähnst, Dirtbike, Hardtail ist vorhanden und Downhill kommt auch bald. In der Hinsicht macht es Sinn, aber als Elektrotechniker generell bin ich auch sehr gut eingestuft (A++) und habe auch ein Angebot einer Versicherungsagentur bekommen die eine Unfallversicherung anbietet, welche im Gegensatz zu den Mitbewerbern die Auszahlung für Kunden sehr selten auslässt und zu jeder Situation weitere Leistungen gibt, bsplw. 50€ pro Tag Krankenhausaufenthalt, sowie 100€ im Ausland, Krankentransport etc.

Ist das statistisch erwiesen oder nur Gebabbel vom Versicherungsmakler? Ich würde da auch aufpassen, solche Risiken werden bei der Unfall sehr gern ausgeschlossen und dann ist sie nichts wert. Bei nem Kumpel der Motorrad fährt z.B. wurde nach einem Unfall nicht gezahlt. Er war mit dem Helm auf den Lenker geschlagen und hatte einen Splitterbruch am Kiefer, man sieht heute noch das der Kiefer leicht zurück steht und er kann nur noch auf einer Seite richtig kauen. Die Unfall hat nicht gezahlt, weil er keine bleibenden Schäden davon getragen hätte. Auch wurde im mitgeteilt das Motorradunfälle in Zukunft aus den Bedingungen ausgeschlossen werden.

Normalerweise bist du verpflichtet solche Hobbys mit anzugeben und nicht selten passiert es dann, dass man diese aus den Bedingungen streicht und dafür dann nicht gehaftet wird. Genau deswegen bin ich auch kein Freund der Unfallversicherung.

@damn80

Ja das ist in soweit korrekt, die BU soll ja nicht lebenslang bezahlen, sondern im Ernstfall dir ermöglichen dich umzuschulen und wieder einem Beruf nachzugehen, sofern das halt möglich ist. Sonst zahlt die schon länger, die Frage ist aber halt in welchem Zustand man sich da befindet, wenn nicht mal mehr ein einfacher Bürojob realisierbar ist.
 
Wenn die Unfallversicherung risikorelevante Hobbys ausschließt geht das nur mit Zustimmung des Versicherungsnehmers und würde ein Versicherer das versuchen sollte man sich eine andere Versicherung suchen, dann vielleicht nicht die günstigste von Check24.
Gibt genug Versicherer die zwar Aktionen wie Rennveranstaltungen oder Fallschirmspringen ausschließen, Hobbys wie Motorradfahren, Mountainbiken etc. aber überhaupt nicht abfragen und diese ganz normal Bestandteil der Versicherungsbedingungen sind.

Die Unfallversicherung zahlt nur bei bleibenden Schäden, (abgesehen von Dingen wie Frakturleistungen, KHT , Hilfsleistungen etc.) wen ich nach einem Unfall wieder vollständig genese gibt es kein Geld, dessen muss man sich einfach bewusst sein.

Ja das ist in soweit korrekt, die BU soll ja nicht lebenslang bezahlen, sondern im Ernstfall dir ermöglichen dich umzuschulen und wieder einem Beruf nachzugehen, sofern das halt möglich ist.

Nein es ist nicht korrekt. Die Aufgabe der BU ist es NICHT dich umzuschulen und wieder ins Erwerbsleben zu integrieren. Sie soll einzig und allein den Vermögensverlust ausgleichen wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.
 
Richtig, damit dass klar ist, die BU zahlt einfach bei bei Berufsunfähigkeit und idealerweise bis Rentenalter. NICHT MEHR NICHT WENIGER.
Bei der Unfall muss ich noch unbedingt erfragen ob Sportarten ausgeklammert sind. Wenn ja, dann ist es unnötig persönlich.
Die Argumentation des OVG Vertretters war:

"Als ETler bist du doch nicht in Gefahr Berufsunfähig zu werden, oder? Nenn mir ein Job den du als ETler nicht ausführen kannst, außer wenn du komplett außer Gefecht gesetzt wirst.
Ich habe einen Kunden der in der Polizeiwarte arbeitet und einen schweren Unfall hatte, er kann aber trotzdem noch den einen Knopf in der Zentrale betätigen und ist folglich nicht Berufsunfähig.
Ich halte die BU für einen ETler kompletten Unfug, deswegen rate ich dir wenn überhaupt an eine Unfallvers., da die KKH statistisch einen winzigen Prozentsatz besitzt nicht auszuzahlen."

So war die grobe Argumentation, an die ich mich erinnern kann.
 
RhinoDino schrieb:
"Als ETler bist du doch nicht in Gefahr Berufsunfähig zu werden, oder? Nenn mir ein Job den du als ETler nicht ausführen kannst, außer wenn du komplett außer Gefecht gesetzt wirst.
Ich habe einen Kunden der in der Polizeiwarte arbeitet und einen schweren Unfall hatte, er kann aber trotzdem noch den einen Knopf in der Zentrale betätigen und ist folglich nicht Berufsunfähig.
Ich halte die BU für einen ETler kompletten Unfug, deswegen rate ich dir wenn überhaupt an eine Unfallvers., da die KKH statistisch einen winzigen Prozentsatz besitzt nicht auszuzahlen."

Der Mann hat keine Ahnung wovon er spricht.
 
Wieso? Er möchte ein Produkt verkaufen und die Provision dafür einkassieren. Hätte ja auch fast funktioniert. Was interessieren da Fakten, hauptsache man bekommt die Unterschrift.
 
Bei Versicherungen ist es eh besser sich einen freien Makler zu suchen, sind meist, aber nicht immer besser.
 
@ChotHoclate

Wie gesagt mein Kumpel hat bleibende Schäden erlitten, er musste zu einem Facharzt der Unfallversicherung und dieser attestierte das er keine Beeinträchtigung hätte. Sein behandelnder Arzt im KH dagegen attestierte genau das Gegenteil. Er hätte jetzt halt vor Gericht ziehen können und das Geld einklagen, aber solche Prozesse gehen über Jahre und ob man dann Geld sieht, ist fraglich.

"Als ETler bist du doch nicht in Gefahr Berufsunfähig zu werden, oder? Nenn mir ein Job den du als ETler nicht ausführen kannst, außer wenn du komplett außer Gefecht gesetzt wirst.
Ich habe einen Kunden der in der Polizeiwarte arbeitet und einen schweren Unfall hatte, er kann aber trotzdem noch den einen Knopf in der Zentrale betätigen und ist folglich nicht Berufsunfähig.
Ich halte die BU für einen ETler kompletten Unfug, deswegen rate ich dir wenn überhaupt an eine Unfallvers., da die KKH statistisch einen winzigen Prozentsatz besitzt nicht auszuzahlen."

Das ist typisches Vertretergeschwätz, nennt sich Storytelling. Kannst ja mal fragen wie der Mann heisst und ob du ihn mal kontaktieren darfst.

Zum Thema freie Makler... ich hab 12 Jahre für eine Agentur gearbeitet, die freie Makler hatte. Das Wort "frei" ist da auch eher Fassade. In den meisten Fällen wird das verkauft was die meiste Provision bringt und das ist leider nicht nur dort so gewesen, sondern bei der Konkurrenz nicht anders.

Wenn man vernünftig beraten werden möchte, kommt man nicht um eine Honorarberatung rum, weil hier der Vermittler eben ein Honorar kassiert und keine Provision.
 
Könnt ihr mir einen konkreten Gegenargument bieten?
Ich bin offensichtlich in seinem Argument verwickelt, weil ich persönlich gesehen so keine Ahnung davon hab bzw. kein Konter mehr hab.
 
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