Quo vadis BTMG?

Kronos60 schrieb:
Unter Zwang funktioniert mal gar nichts und die sozialen Sanktionen gegen Kiffer entstehen nur durch ein Verbot.
Zum einen gebe ich dir Recht, Zwang führt zu allererst zu Abwehrhaltungen ... keine gute Basis für Lernprozesse.

Den Begriff "soziale Sanktionen" hätte ich wahrscheinlich genauer klären müssen.

Ich unterscheide hier strikt, zwischen rechtl. abgesicherten Sanktionen (z.B. Strafen, Kündigungen wegen Vertragsverletzung oder Gesetzesübertretung uvm.) ... das nenne ich "juristische Sanktionen", da sie durch die Gesetze abgedeckt sind.

Soziale Sanktionen sind davon aber mMn komplett unabhängig. Sie umfassen z.B. den Ausschluss von Gemeinschaftsaktivitäten (nicht mitspielen dürfen usw.), den Zuschlag für Wohnung, Job oder sonstige Verträge, der dann doch lieber jemandem gegeben wird, der wenigstens nicht zugibt, dass er kifft. Letzteres kann unabhängig von der Gesetzeslage dazu führen, dass Menschen auch NACH einer Legalisierung ihr tatsächliches Konsumverhalten verheimlichen ... dies widerum würde dazu beitragen, dass sich am Praxisvollzug des Konsumenten durch die Legalisierung nicht das geringste ändert.
Nicht alle Sanktionen, mit denen uns die Gesellschaft belegen kann, sind juristisch abgesichert ... die Gesetze greifen erst in dem Moment, wo eine Sanktion offiziell gerechtfertigt werden muss (z.b. im Fal einer kündigung) ... und solange das hinkommt (es also Gesetze gibt, die die Kündigung rechtfertigen) ist es einfach egal, ob es tatsächlich eher an der schiefen Nase gelegen hat.

Soziale Sanktionen sind nicht abhäöngig von der aktuellen Gesetzeslage, sondern nur vom "Gusto" der Mehrheit (im entsprechenden Millieu). Beispiel ist hier der Umgang mit Homosexualität im Fussball oder bei der Armee ... oder der Umgang mit Heterosexualität in "queeren" Kontexten.
 
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Die AWO hat ein Positionspapier herausgegeben indem die Cananbislegalisierung gefordert wird. Es werden immer mehr Verbände aktiv, die ein Umdenken in der Drogenpolitik fordern. Nun die AWO, dies sollte für einen Schub innerhalb der SPD sorgen, denen die AWO recht nahe steht.

"AWO Positionspapier zur Cannabisdebatte
Regulierung statt Repression
Das Präsidium des AWO Bundesverbandes verabschiedete das Positionspapier und spricht sich für eine regulierte Abgabe von Cannabis aus:

Die Abgabe von Cannabis sollte nur durch dafür lizensierte Abgabestellen erfolgen dürfen. Diese Abgabe darf nur durch Personal erfolgen, das zur Wirkung von Cannabis, zur Entwicklung von Abhängigkeit und zur Suchtprävention geschult ist. Hinweise zum risikoarmen Konsum (Konsumkompetenz) und zu einer verantwortungsvollen Produktberatung sind bei der Abgabe obligatorisch. Die Vorgaben werden regelmäßig überprüft. Es empfiehlt sich eine enge Kooperation mit den Drogenberatungsstellen, vor allem zum Safer-Use.
Cannabis darf nur an Personen abgegeben werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Die Abgabemenge pro Person und Tag muss begrenzt werden.
Abgabestellen dürfen nicht in der Nähe von Schulen oder Jugendfreizeiteinrichtungen eingerichtet werden.
Für die Cannabisprodukte und die Abgabestellen darf nicht geworben werden.
Die Einnahmen aus dem Verkauf werden besteuert.
Den steuerlichen Mehreinnahmen aus dem Verkauf von Cannabis werden zum Ausbau von Angeboten und Projekten zur Suchtprävention sowie zur Rehabilitation eingesetzt.
Bei der Entwicklung eines Konzepts zur regulierten Abgabe sollten die Erfahrungen der europäischen Nachbarn (Niederlande, Portugal) einbezogen werden.
In Pilotprojekten kann ggf. die Umsetzung einer regulierten Abgabe erprobt werden."


Das komplette Positionspapier kann hier als PDF eingesehen werden :
http://www.awo-informationsservice....6/30/awo-positionspapier-zur-cannabisdebatte/
 
Ich habe keine Ahnung, inwiefern dort in dieser Sendung gute Recherche stattfindet. Ich fand es aber lustig und bin gewillt, diese Ergebnisse unbesehen zu glauben, weil das auch meine Erwartung bezüglich eine Freigabe in DE oder sonst einem quasi-freien Land wäre, denn wer 2016 kiffen will in der freien Welt, der tut das auch ohne Legalisierung.

Ich fands halt zusätzlich ganz lustig :)

https://www.youtube.com/watch?v=NpQE-VAibPc
 
Wen es interessiert, ab morgen beginnen die Parlamentsdebatten in Italien über die Freigabe von Cannabis.

Zur Vorgeschichte:
In Italien gab es eine Interfraktionelle Gruppe von Abgeordneten die sich 2014 nach dem Urteil des Verfassungsgericht in Italien zusammengeschlossen hatte und die Freigabe von Cannabis forderte.

Die Italiener hatten von 2006 bis 2014 eines der strengsten Drogengesetze der EU, der einfache Konsum konnte demnach bis zu 6 Jahren Haft bestraft werden. Eine Unterscheidung in harte und weiche Drogen wurde aufgehoben, und ein einfacher Joint reichte aus um ins Gefängnis zu gehen.
Im Jahr 2014 erklärte das italienische Verfassungsgericht dieses Gesetz für illegal und es wurde wieder das Gesetz von 1990 in geänderter Form von 1993 in Kraft gesetzt.
1993 gab es in Italien ein Referendum und die Bevölkerung entschied Strafen für einfachen Cannabisbesitz abzuschaffen. Zu dieser Zeit machte der italienische Staat das gleiche was auch Deutschland machte, man führte eine Art Pseudo Entkriminalisierung durch.

Wer nun bis zu 10gr, Marihuana oder 6 gramm Haschisch besaß kam straffrei davon, musste aber nun administrative Strafen befürchten. Diese waren z.b. Verlust des Führerscheins, Verlust des Passes oder Untersagung das Land zu verlassen und selbst ins EU Ausland zu reisen. Dann konnte man natürlich auch verpflichtet werden Drogenscreenings, Therapien. etc. zu absolvieren, dies obliegt der jeweiligen Präfektur der einzelnen Gemeinden.

Man merkt schon, wie genauso in Deutschland Ungleichbehandlung und Willkür gang und gebe sind, denn während man in Genua ohne Probleme Cannabis besitzen kann (Polizei nimmt es nur ab ohne Strafe oder Sanktionen), kann man in Pordenone (Friuli) richtig Ärger bekommen und bei der Präfektur ein Spießrutenlaufen mitmachen. Friuli ist drogenpolitisch ein bisschen das Bayern in Deutschland^^

Nachdem die Regierung Renzi notgedrungen und aus der Weigerung heraus ein neues Gesetz zu verabschieden das alte Gesetz von 1990 wieder in Kraft treten ließ, schlossen sich über 200 Parlamentarier aus verschiedenen Fraktionen unter der Schirmherrschaft von Benedeto Della Vedova (Partito Radicali) zusammen und forderten ein neues Gesetz, dass die Regulierung von Cannabis, in einem Markt der praktisch frei ist, durchzusetzen.

Im Jahr 2015 wurde dann ein Gesetzesvorschlag in die Camera dei deputati eingebracht, das ab Morgen beraten wird. Ursprünglich waren drei Tage für die Debatten geplant, ehe es dann am 28. Juli zur Abstimmung kommen sollte.

Dies wurde nun auf Herbst verschoben, da eine enorme Anzahl von Änderungsvorschlägen eingegangen sind, die nun noch mal neu debattiert werden müssen. Aus diesem Grund wird die Abstimmung erst nach der Sommerpause stattfinden ( in Italien ist der August der Ferienmonat und das ganze Land steht praktisch still).

Wie sind die Chancen?
Die Chancen sind nicht so schlecht, insbesondere die große Anzahl an Änderungsvorschlägen zeigt, dass hier ein ernsthaftes Interesse besteht Cannabis zu regulieren. Denn andernfalls hätte man ja debattieren und dann einfach ablehnen können.

Es gab mehrere Anhörungen, unter anderem eine im Gesundheitsausschuss und im Justizausschuss, beide Ausschüsse haben eine Empfehlung für die Annahme gegeben.

Leider ist die Regierung Renzi und insbesondere der Koalitionspartner Nuovo Centrodestra (Neue rechte Zentrumspartei) mit der Gesundheitsministerin Lorenzin strikt gegen eine Freigabe. Dieses Gesetz wurde also ohne Zustimmung der Regierung ins Parlament gebracht, doch viele Abgeordnete der Regierungsparteien haben angekündigt trotz dem nein der Regierung für die Regulierung zu stimmen.

Die rechten Oppositionsparteien sind beinahe geschlossen dagegen, und die dritte große Oppositionskraft (Movimento 5 Stelle) aber so gut wie geschlossen dafür.

Diesbezüglich wird es noch spannend und ab morgen heiß im Parlament zugehen. Wenn Interesse besteht kann ich immer mal wieder posten was es so an Neuigkeiten in Italien gibt, und vielleicht wird ab Herbst Italien das erste europäische Land das eine voll umfassende Regulierung beschließt.
 
AW: 1 Cannabispflanze. Was sagt die Polizei?

Es soll in Zukunkt leichter sein die Versorgung Schwerkranker mit Cannabis zu ermöglichen. Ich finde das gut so. Ich habe einen guten Bekannten, der an MS leidet und die herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht mehr anschlagen. Die alternative wurde von einem Arzt mit Cannabis Extrakten verordnet. Seit dem geht es Ihm viel besser. Er muss zwar noch ein haufen Geld für das Medikament selbst bezahlen, aber er ist guter Dinge, dass ab 2017 die Kassen verpflichtet werden zu zahlen. Das Cannabis in Deutschland nicht legal ist weiss ja jeder, aber was man nicht weiss ist, das man eine Ausnahmeregelung bei der Bfarm beantragen kann und dann seine eigene Medizin zuhause anbauen darf. Es gab da auch schon ein rechtskräftiges Urteil. Ich finde es sowieso eine Unverschämtheit, Kranken die notwendige Medikation zu entsagen.

MfG
Marc
 
Man kann zu Cannabis stehen wie man möchte, aber die ganze jetzige Drogenpolitik ist eine einzige Ungerechtigkeit. Kranke Menschen können sozusagen als Ultima Ratio Cannabis erhalten, müssen aber um in den Genuss zu kommen eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten erst alles andere durchprobiert haben.
Das heißt der Staat verlangt makabre Arzneimittelversuche und wenn die nicht den gewünschten Erfolg bringen kann man eine Genehmigung für den Erwerb von Cannabis erhalten.

In Zukunft soll es leichter werden? Dann les mal den Gesetzentwurf!

Es soll in erster Linie ein Cannabisanbauverhinderungsgesetz kommen, und es wird eine Verbesserung für die Versorgung von Menschen die Cannabis benötigen geben. Denn anders wie bisher soll Cannabis nun in Deutschland angebaut werden. Es wird also keine Engpässe wie bisher geben.

Und sonst? Die Therapiehoheit liegt nun beim Arzt, die lästige Ausnahmegenehmigung entfällt, aber und dieses aber ist riesengroß, muss man genauso wie bisher als austherapiert gelten damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Viele Menschen die infolge von schwerer Krankheit keine finanziellen Möglichkeiten haben werden somit gezwungen erst schädlichere Mittel einzunehmen um dann eine Kostenübernahme genehmigt bekommen!

Das ist ein Unrecht!

Aber die ganze Drogenpolitik ist Unrecht und mittlerweile ist man sogar so frei dies unverhohlen zuzugeben, ein neues Beispiel habe ich hier:

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hält Tabak und Alkohol unter Jugendlichen für ein größeres Problem als illegale Drogen. "Alltagsdrogen sind das eigentlich größere Problem", sagte Marlene Mortler.

Dennoch sei eine Legalisierung von Cannabis, wie sie vereinzelt gefordert werde, "der absolut falsche Weg".

http://www.n-tv.de/ticker/Alltagsdrogen-sind-Hauptproblem-unter-Jugendlichen-article18277291.html

Hieran sieht man wie die Bürger für doof verkauft werden, Alkohol und Tabak die schädlicheren Drogen legal, Cannabis das weniger Probleme bereitet illegal?

Welche menschenverachtende Logik steckt dahinter? Wir kriminalisieren Millionen Menschen wegen einer Droge die weniger Probleme bereitet wie die legalen Drogen? Mittlerweile bin ich einfach nur noch ratlos und sauer über diese Unverfrorenheit dies auch noch zynisch zuzugeben!
 
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Ja ich finde es auch eine riesen Sauerei dass man erst die harten Medikamente zu sich nemen muss, bevor man was verträgliches und wirksames bekommt.

Wenn es Cannabis als alternatives Rauschmittel gäbe wäre die Gesellschaft auf jeden Fall besser dran. Alleine wenn man sich die jährliche Todeszahlen von Alkohol anschaut, wären das wahrscheinlich ein paar Tausend weniger Tote im Jahr. Auch Gewalt unter Alkoholeinfluss könnte man vielleicht auch etwas senken.

Dennoch sei eine Legalisierung von Cannabis, wie sie vereinzelt gefordert werde
Im Duden steht für vereinzelt: "nur in sehr geringer Zahl vorkommend, selten"
 
YesWeedCan schrieb:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hält Tabak und Alkohol unter Jugendlichen für ein größeres Problem als illegale Drogen. "Alltagsdrogen sind das eigentlich größere Problem", sagte Marlene Mortler.

Dennoch sei eine Legalisierung von Cannabis, wie sie vereinzelt gefordert werde, "der absolut falsche Weg".

http://www.n-tv.de/ticker/Alltagsdrogen-sind-Hauptproblem-unter-Jugendlichen-article18277291.html

Hieran sieht man wie die Bürger für doof verkauft werden, Alkohol und Tabak die schädlicheren Drogen legal, Cannabis das weniger Probleme bereitet illegal?

Welche menschenverachtende Logik steckt dahinter? Wir kriminalisieren Millionen Menschen wegen einer Droge die weniger Probleme bereitet wie die legalen Drogen? Mittlerweile bin ich einfach nur noch ratlos und sauer über diese Unverfrorenheit dies auch noch zynisch zuzugeben!
Die Logik ist hier einfach: wenn man Cannabis legalisiert, wird es sich unter Tabak und Alkohol einreihen und ebenfalls ein "größeres Problem als illegale Drogen" sein.

Die Logik hat mindestens ein riesiges Loch: man denkt in den Kategorieren legal und illegal, statt Drogensorten zu unterscheiden. Würde man Tabak und Alkohol verbieten, würden die Probleme damit unter Jugendlichen größer werden. und würde man Cannabis, würden die Probleme damit unter Jugendlichen nur geringer werden.


Genau das sagt sie sogar selbst (siehe Artikel): "Dennoch sei eine Legalisierung von Cannabis, wie sie vereinzelt gefordert werde, "der absolut falsche Weg". Der Anteil der rauchenden Jugendlichen befindet sich auf einem "historischen Tiefstand", wie Mortler sagte. Dieser sei seit 2001 um zwei Drittel gesunken."
... Droge (hier Tabak) ist legal und Konsum sinkt dramatisch (dank Aufklärung, Kontrolle, usw.).


Ein zweites Loch in der Logik ist die annahme, dass eine Legalisierung einer Droge zu mehr Drogenkonsumenten führt. Dabei steigen die Menschen eher um, d.h. die Cannabislegalisierung würde die Anzahl der Drogenkonsumenten (legal) kaum ändern, die Anzahl von beispielsweise Alkoholkonsumenten veringern. Wenn nun Cannabis weniger schädlich ist als Alkohol (und das ist es), wäre das ein Gewinn.
 
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Sorry Lumin du schmeißt da einiges durcheinander:

Als erstes müssen wir davon wegkommen zu denken, dass Cannabis nur mit Tabak konsumiert werden kann. Ist zwar in Deutschland bzw. weiten Teilen von Europa Usus, aber dreiviertel der Weltbevölkerung konsumieren keinen Tabak mit Cannabis. Im Gegenteil als ich in Kalifornien war, haben mich meine Bekannten Ungläubig angeschaut wenn man denen erzählt hat, dass man in Deutschland Cannabis mit Tabak mischt. Die haben gesagt "That´s insane" was soviel wie "das ist geistesgestört" bedeutet.

Was nun das Rauchen und insbesondere das Suchtrauchen mit Cannabiskonsum zu tun hat weiß ich nicht. Nur weil die Droge Cannabis mit der Droge Tabak gestreckt wird bedeutet das nicht, dass dies so bleiben muss oder von Gott vorgegeben wurde. Vielmehr ist es ein Produkt der Prohibition, dass Cannabis mit Tabak gestreckt wird!

Dreiviertel der Weltbevölkerung die Cannabis konsumieren, konsumieren es ohne Tabak!

Hier würde es helfen einen risikoarmen Umgang zu propagieren, das geht aber natürlich nur in einem legalen Markt. Denn dann könnten z.b. THC Haltige Getränke mit genau definierten THC Gehalt auf den Markt kommen, Gebäck oder ähnliches und zu guter Letzt wäre der Vaporizer dem Rauchen vorzuziehen.
Wer dann trotzdem meint weiter hin zu Rauchen oder gar mit einer weiteren Droge zu mischen kann es ja machen, aber die Alternativen die gesünder sind könnten klar aufgezeigt werden.
Wie dann am Ende jeder damit umgeht bleibt einem selbst überlassen.

Aber du schreibst ja selber: Durch Aufklärung und nicht durch Verbote ist der Konsum gesunken, und wenn das mit einer Droge funktioniert, dann könnte es auch mit einer anderen Droge funktionieren, zumindest wäre es ein Erfolg wenn das Gros der Stoner (Kiffer) den Tabak beim Konsum weglässt. Die bisherige Ausgangslage ist aber so, dass der Konsum von Cannabis trotz Verbot gestiegen ist, während der Konsum von Tabak trotz Legalität gesunken ist, und nun muss jeder selber den Fehler finden ;)

Beim Alkohol gab es nie diese Aufklärung wie beim Tabak, das zeigen auch die Zahlen. Während im Jahr 2000 40 000 Alkoholtote pro Jahr zu beklagen waren, sind es 15 Jahre später 75 000 Tote.

Im gleichen Zeitraum sind die Ermittlungsverfahren von Cannabis von ca. 90 000 auf über 170 000 angestiegen, Mitte der neunziger Jahre waren wir bei um die 40 000 Verfahren. Und auch hier sollte jeder den Fehler finden und seine Schlüsse ziehen!

Halten wir fest:
Tabak = Aufklärung, Rauchverbote in der Öffentlichkeit, Warnhinweise und seit neuestem (Schock-)Fotos= Konsum gesunken

Alkohol= Legal aber ohne nennenswerte Kampagne (wenn man mal die halbherzige Kenn dein Limit Kampagne außer acht lässt), keine Warnhinweise,etc= Konsum bzw. Schäden stark gestiegen

Cannabis= Verboten, Abstinenzorientiert, Verfolgung, Stigmatisierung, etc = Konsum und Ermittlungsverfahren stark gestiegen

Also da liegt es doch klar auf der Hand was da am Erfolgsversprechenden ist.

Und in einem würde ich dir zustimmen: Wir hätten mehr Probleme mit Cannabis wenn.....ja wenn es so freigegeben werden würde wie Alkohol. Wenn Kinder und Jugendliche seit frühester Kindheit genauso wie beim Alkohol und teilweise früher beim Tabak an diese Substanzen gewöhnt werden, und zwar dann wenn sie es jeden Tag beim Einkaufen, oder täglich Menschen auf der Straße konsumieren sehen.

Wenn bei irgendwelchen Drogenfesten wie das Oktoberfest oder Starkbierfeste die (jungen) Erwachsenen locker flockig legale Drogen konsumieren, dann tritt eine Art Verharmlosungseffekt im Unterbewusstsein ein und jeder der dagegen argumentiert wird als Spaßbremse bezeichnet.

Wenn diese Freigabe von Cannabis kommt dann gebe ich dir recht, dann haben wir 100% eine Verschlimmerung der jetzigen Lage was das Suchtverhalten und den Mißbrauch angeht.

Aber ich kenne keine Organisation, egal ob Caritas, Diakonie, die Strafrechtsprofessoren, Legalisierungsgruppen usw. die diese Art von Freigabe möchte. Deswegen wird ja auch von Regulierung gesprochen und nicht von Legalisierung.

Lies dir doch mal das Cannabiskontrollgesetz der Grünen durch, dort passiert etwas einmaliges und zwar müssen die Mitarbeiter aus einem Fachgeschäft Schulungen machen, und Menschen die Probleme mit Cannabis haben zu erkennen und gegeben falls einzuschreiten.

Was macht denn Elfriede an der Supermarkt Kasse wenn da ein abgewrackter Alkoholkonsument reinkommt? Solange er Geld hat bekommt er jede erdenkliche Schnapsmenge die er bezahlen kann. Ob es ihm gesundheitlich gut oder schlecht geht interessiert sie nicht.

Das ist der Unterschied zwischen Legalisierung und Regulierung! Das muss man aber erst mal begreifen!

Und der Satz mit den Jugendlichen ist zynisch, denn Jugendliche dürfen so oder so nicht rauchen, sich nun hinzustellen und zu sagen es ist ein Erfolg, dass Menschen die laut Gesetz eh nicht rauchen dürfen nun viel weniger rauchen, sorry das ist kein Erfolg sondern sollte selbstverständlich sein!

Vielmehr kommt mir das so vor, als ob man sich nun geniert zuzugeben, dass Cannabis weniger Probleme wie die legale Drogen verursacht. Das zeigen auch die nackten zahlen, egal ob Todesfälle, Straftaten unter dem Einfluss von legalen Drogen oder die Zahl der stationären Behandlungen infolge Alkoholinduzierter Psychosen.

Cannabis ist nicht harmlos und kann ebenfalls zu schwerwiegenden Problemen führen, diese sind laut Schildower Kreis aber die absolute Ausnahme. Und das wird es bei einer gut durchdachten Regulierung auch weiterhin bleiben!
 
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YesWeedCan schrieb:
Sorry Lumin du schmeißt da einiges durcheinander:
Was meinst du? Und vom Mischkonsum habe ich ja nirgendwo gesprochen.

YesWeedCan schrieb:
Halten wir fest:
Tabak = Aufklärung, Rauchverbote in der Öffentlichkeit, Warnhinweise und seit neuestem (Schock-)Fotos= Konsum gesunken

Alkohol= Legal aber ohne nennenswerte Kampagne (wenn man mal die halbherzige Kenn dein Limit Kampagne außer acht lässt), keine Warnhinweise,etc= Konsum bzw. Schäden stark gestiegen

Cannabis= Verboten, Abstinenzorientiert, Verfolgung, Stigmatisierung, etc = Konsum und Ermittlungsverfahren stark gestiegen

Also da liegt es doch klar auf der Hand was da am Erfolgsversprechenden ist.
Genau, das habe ich u.a. ja geschrieben.
Die Werbung muss man eigentlich noch einbeziehen. Alkoholwerbung ist allgegenwärtig, Zigarettenwerbung ist verboten. Damit fehlt bei dieser legalen Droge (Alkohol) nicht nur die Aufklärungskampanie, die Droge wird - im Gegensatz zur anderen (Nikotin) - sogar noch vermarktet.

Das unterstützt ebenfalls die oben beschriebene Entwicklung.
 
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Ich glaube ich habe das gestern nicht richtig verstanden was du geschrieben hast, nach nochmaligen lesen gebe ich dir recht. Somit habe ich da was durcheinander geschmissen ;)

Aber Zigaretten Werbung ist auch allgegenwärtig, nicht im Fernsehen aber auf Plakaten. Aktuell gibt es wieder eine große fiese Kampagne von Camel, die perfekt durchgestylte Modelle mit Kippen ablichten und versuchen dies als Cool darzustellen, z.b. hier http://nie-wieder-tabak.de/wp-conte...ertabak-camelWerbung_doyourthing_noSmoke1.jpg

Da bekomme ich gelinde gesagt Brechreiz wenn ich so was sehe. Deutschland ist mittlerweile das letzte (!) Land in Europa das noch Werbung für Tabak erlaubt, Bulgarien hat nun auch endlich verboten. In Deutschland ist es erst in ein paar Jahren so weit wenn der Zeitplan durchkommt!
http://www.welt.de/wirtschaft/artic...n-ist-beim-Zigaretten-Werbeverbot-weiter.html
 
Dabei ist das Thema so einfach: absolutes Marketingverbot und neutrale Verpackungen (allein der Text bestehend aus Hersteller und Sorten ist anzupassen).

Das muss dann für alle Drogen gelten, natürlich nachdem die Kontrolle durch den Staat begonnen wurde.
 
YesWeedCan schrieb:
Dreiviertel der Weltbevölkerung die Cannabis konsumieren, konsumieren es ohne Tabak!
Es brennt besser wenn man's mit Tabak mischt. Die USA-Blunts sind ja auch aus Tabak..
Pures Gras brennt schlecht bzw. schlechter als die Mischung.
Ergänzung ()

Lumin schrieb:
Dabei ist das Thema so einfach:
Leider gehen fast nur Idealisten in die Politik...
 
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