AMD NGG und Linux Unterstützung

RAMSoße

Lt. Commander
Registriert
März 2018
Beiträge
1.572
Nabend Zusammen

Ich hoffe ich bin hier richtig und vorweg, ich kenne mich wenig mit Linux und AMD GPU´s aus :o. Möchte mir das ganze aber erschließen und habe vor mir eine AMD Grafikkarte zu kaufen und auf Linux umzusteigen. Mittlerweile gibt es ja ein paar Spiele und der Treibersupport von Vulkan soll angeblich immer besser werden. Nur habe ich folgenden Artikel entdeckt. Hier.

Kann mir jemand sagen was dies für die Nutzung von AMD Grafikkarten unter Linux aussagt? Lohnt es sich noch eine Vega Karte zu kaufen oder sind die GPU Treiber unter Linux soweit open source das ich in 1-2 Jahren freude daran haben werde?

Vielen Dank fürs Lesen und einen schönen Abend
 
Es sagt gar nichts dazu aus. Die Karten funktionieren im erwartbaren Rahmen, zur Zeit musst du noch auf Freesync und ein Klickibunti-Treibermenü (wird wohl eh nie kommen, ist auch besser so) verzichten.

An AMD-Karten hat man übrigens grundsätzlich länger Freude als an Nvidia-Karten.
 
O.K schade, dass mit Freesync da ein Neuer Monitor auch ins Haus soll. D.h. Die Nvidia Treiber sind besser aber dafür zahle ich mehr beim Monitor und sie sind nicht open source.

Kannst du mir sagen warum es keine guten Treiber gibt und oder die Community so hinterher hinkt? Und warum hat man deiner Meinung nach mehr Freude an AMD-Karten?
 
Die Nvidia-Treiber sind nicht wirklich besser/stabiler als der jetzige (freie)AMD-Treiber. Das war vor Jahren bei Desktopgrafikkarten so und das hat sich bis heute in den Köpfen festgesetzt.
Mittlerweile laufen die AMD-Karten dank der freien Treiber performanter denn je unter Linux, neue Features (Vulkan) werden schneller umgesetzt und Fehler in den Treibern werden schneller behoben. Auch Freesync wird noch kommen.
 
Ok. Also kann ich getrost meine AMD Karte kaufen. Nur wie sieht die Treiberzukunft aus?
 
Bezüglich der neuen Generation? Ich würde nicht gleich am launch day kaufen sondern erst mal auf Phoronix nachsehen, was der so zu den Karten meint.
Ansonsten wird der Treibersupport die Lebenserwartung deiner Karte mit Sicherheit überstehen.
Die Situation Linux/GPU-Treiber wird seit Jahren nur besser und ich sehe keinen Grund, warum sich das in Zukunft ändern sollte.
 
Sorry ich würde mir eine RX 580 kaufen. d.h. aktuelle Generation. Na dann bin ich ja beruhigt. Ich sehe eben in Freesync (kein hoher Aufpreis zu G-Sync) und im offenen Treiber gute Gründe AMD zu kaufen und auf Linux zu wechseln. Und das mit den Features im Treiber ist eben schade
 
Mit Nvidia und den freien Treibern hatte ich unter Linux bisher immer Probleme. AMD läuft mit den freien Treibern dagegen seit ich denken kann und Linux nutze einwandfrei.

Wie die propriäteren Treiber sind weiß ich jedoch nicht. Bei AMD sollte sich aber nicht viel ändern, da die Basis die selbe ist und von AMD entwickelt wird. Bei Nvidia sind die freien Treiber meinem letzten Stand nach (der schon etwas länger her ist) dagegen von freiwilligen reverse engineered und dementsprechend, wie meine Erfahrung bestätigt, vergleichweise verbuggt.
 
Eine RX 580 ist eine gute Wahl, Polaris läuft mittlerweile stabil und schnell unter Linux. Meine RX 470 macht jedenfalls keine Probleme. Das fehlende Treibermenü wirst du wahrscheinlich nicht vermissen - ich weiß nicht, wofür ich es bräuchte. Alles, worauf du achten solltest, wenn du spielen möchtest, ist eine halbwegs aktuelle Linux-Distribution, denn die Treiber sind ein Teil davon (Kernel, libdrm, Mesa, LLVM).
 
@Lord_X
Danke. Da das sieht doch nach was aus. Zwar keine 580 RX dabei aber sollte nicht lange dauern da sich diese vond er 480 nicht groß unterscheidet. Ubuntu für den Anfang ok....

Besten Dank für die ganzen Antworten. Jetzt habe ich ein gutes Gefühl dabei ^^
 
Ich würde unter Linux auch gerne freie Treiber verwenden.
Aber man sollte auch wissen, dass es Spiele gibt, die den proprietären Nvidia Treiber voraussetzen und AMD/Intel GPUs nicht unterstützen. Insbesondere ist das der Fall, wenn Aspyr mit der Linux-Umsetzung beauftragt wurde.
Ich würde also unter Linux immer zuerst schauen, welche Games ich spielen will, und dann erst die GPU auswählen. Habe selbst deswegen Nvidia.
 
  1. Der Artikel aus der AMD-Knowledge-Base bezieht sich offenbar auf den geschlossenen AMD-Treiber (welchen auch immer), erkennbar daran, dass er nur für Ubuntu 16.04.3 gilt. Unter den zu empfehlenden freien Treibern funktioniert FreeSync noch nicht. Mein xrandr gibt die entsprechenden Parameter nicht aus.
  2. Was @lanse schreibt, ist - nun schon länger - überholt. Die in Textform gegossenen Anforderungen der vor einiger Zeit portierten Spiele sind nicht angepasst worden, weshalb teilweise nur Nvidia-Treiber als kompatibel angegeben werden. Tatsächlich ist das nicht mehr der Fall. Feral, Aspyr und Virtual Programming (und auch diejenigen, die ihre Spiele gleich nativ herausbringen) testen auch unter Mesa und - man höre und staune - auch Intel-GPUs verrichten in den meisten Spielen, wenn auch wie zu erwarten sehr langsam, klaglos ihren Dienst. Das sollte jedenfalls der letzte Grund sein, sich überhaupt eine Nvidia-Karte zu kaufen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: lanse
IMO moralisch gesehen bin ich eben auch für AMD und eher gegen Intel/Nvidia. Klar ist die Leistung besser, aber zu welchem Preis. Die Sicherheitslücken, Sockelwechsel bei Intel und die Kundenbindung so wie Aufpreis bei G-Sync seitens Nvidia sprechen für sich. Aber bevor ich einen Fanstreit vom Zaun breche....einfach ignorieren. :)

Das ich nicht so viel Spiele unter Linux spielen kann, ist mir bewusst. Für ein paar Perlen wird es ja reichen und man(n) spielt immer öfter an Retrokonsolen
 
RAMSoße schrieb:
Aber bevor ich einen Fanstreit vom Zaun breche...
Fanstreit? Ohne mich! Ich will nur spielen. ;)
Was @Iapetos gepostet hat, dass die Linux-Portierer auch unter Mesa testen, finde ich sehr gut/interessant. Werde das im Auge behalten.
Mich wundert aber auch, dass AMD nicht viel bessere Linux-Treiber hat. Schließlich liefern sie die GPUs für Mac & PS4, deren Betriebssysteme beide auf FreeBSD basieren.
 
Unterschiedliche Treiber-Teams, gewachsene Strukturen, die Chef-Etage hat Blähungen und das Controlling Urlaub, wer weiß, etc. Die PS4 wird sicherlich ein Low-Level-API ähnlich Vulkan anbieten, das proprietär ist und unter NDA steht, dafür gibt es nunmal einen eigenen Treiber, der nie das Licht der Öffentlichkeit erblicken soll. Und was Apple macht, ist sowieso nicht nachvollziehbar (wie zuvor geschrieben: kein Vulkan und maximal OpenGL 4.1). Dort hat AMD (aber auch Nvidia und Intel) nur sehr wenig Einfluss, die Verantwortung für die macOS-Treiber liegen bei Apple.

Die freien Treiber sind gut. (Punkt.) Der OpenGL-Treiber in Mesa ist jedenfalls um Längen besser als der OpenGL-Treiber für Windows. Radv orientiert sich größtenteils an Intels Anv, was Entwicklungs-Ressourcen bündelt und bisher nicht nur zu einer atemberaubend schnellen Entwicklung, sondern auch zu einer durchgängig hohen Qualität geführt hat. AMDVLK ist mit dem Windows-Treiber weitgehend identisch; dadurch, dass auch dieser Treiber offen liegt, können dort gewonnene Erkenntnisse wieder in Radv und vielleicht auch Anv einfließen.

In der aktuellen c't las ich in einem Kurztest einer Polaris-Grafikkarte, dass die GTX 1060 durchweg 5%-10% schneller sei als die RX 580. Ich weiß nicht, worauf diese Erkenntnis beruht, unter Linux ist die 580 durchweg schneller als die 1060. Ganz ohne Fan-Streit.

Ich weiß nicht, was AMDs Linux-Treiber-Team zur Zeit noch besser machen könnte.
 
Was Du sagst, wird ja auch durch den aktuellen Phoronix-Test untermauert:
https://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=nvidia-amd-20180828&num=1

Allerdings gibt es auch andere Stimmen: FPS OK, trotzdem Ruckeln

Bin kein Nvidia Fanboy! Möglicherweise bin ich noch von Vorurteilen gegenüber AMD beeinflusst, die heute nicht mehr berechtigt sind.
Seit geraumer Zeit - seit ich weiß, dass ich nicht auf Windows 10 updaten werde -, kaufe ich nur noch Steam-Games, die auch unter Linux laufen. Anfang 2020 (Supportende von Windows 7) gibt's bei mir dann nur noch Linux. Heute spiele ich zwar noch mehr unter Windows, weil's dort i.d.R. einfach noch ein bisschen "runder" läuft, und "teste" eigentlich die Spiele nur unter Linux, ich käme allerdings auch jetzt schon mit Nvidia und den proprietären Treibern zurecht.
Im Steam-Community-Forum haben halt die meisten eine Nvidia, die über Linux-Games diskutieren. Eine Problemlösung findet man da immer sehr schnell.
Iapetos schrieb:
Ich weiß nicht, was AMDs Linux-Treiber-Team zur Zeit noch besser machen könnte.
Vielleicht die Zusammenarbeit mit den Entwicklern verbessern? "NVIDIA GameWorks" schließt auf jeden Fall Linux & Android mit ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
RAMSoße schrieb:
Ok. Also kann ich getrost meine AMD Karte kaufen. Nur wie sieht die Treiberzukunft aus?
Die Treiberzukunft für AMD Karten unter Linux ist blendend. Es gibt einen OpenSource-Treiber ohne Binärblob. Wieviel mehr kann man wollen? Es ist quasi garantiert, dass man jede aktuelle Karte von AMD theoretisch bis zum St.-Nimmerleinstag unter Linux nutzen kann.

Viel schöner für mich war an der ganzen Entwicklung seit ~2007/8 jedoch, dass die AMD-Karten einfach plug&play sind. Ausschalten, reinstecken, neustarten, fertig. Im schlimmsten Fall muss man noch das jeweils passende Mesa-Paket installieren. Aber im Gegensatz zu meiner Erfahrung mit NVidia (lange her) hat man nach der einmaligen Einrichtung dann für immer Ruhe.

Solange AMD Grafikkarten verkaufen und ihre Treiberstrategie beibehalten würde ich nie wieder etwas anderes kaufen wenn ich die Wahl habe.
 
usbstick schrieb:
Aber im Gegensatz zu meiner Erfahrung mit NVidia (lange her) hat man nach der einmaligen Einrichtung dann für immer Ruhe.
Mit Ubuntu & den proprietären Nvidia Treibern habe ich auch immer Ruhe. Ein bisschen Nvidia-Bashing muss irgendwie immer sein (seit dem "Stinkefinger").
Nvidia ist aber nicht "schlimm" oder schlecht:
OpenGL und Vulkan sind erweiterbare (per "Extensions"), "offene" Standards.
"Offen" bedeutet dabei aber nur, dass die Mitglieder der "Khronos Group" anderen Mitgliedern erlauben, ihre jeweiligen patentierten & zum Standard erklärten Technologien zu fairen Konditionen lizenzieren zu dürfen.
"Freie" Implementierungen wie Mesa müssen daher manchmal Jahr(zehnt)e warten, bis Patente abgelaufen sind und sie endlich bestimmte Technologien nutzen dürfen. Beispiel: Textur-Kompression mit S3TC in Mesa 17.3
Wer zeitnah die neuesten Technologien nutzen will, kommt deshalb um proprietäre Treiber nicht herum.
Ich finde es toll, dass wir die Wahl haben:
  • Mesa - frei, aber beschränkt
  • proprietäre Treiber - State of the Art
Solange die Developer bestimmte patentierte Features nicht nutzen, hat man auch mit Mesa kein Problem. Schaun mer mal, wie sich das z. B. bei dem Thema "Raytracing" entwickelt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben