Audiointerface/Kabel

Das sprengt leider mein Rahmen. Wollte max. 200 € ausgeben.

Kern:

Als ich die Aufnahmen gemacht habe, hatte ich folgendes Equipment zur Verfügung:
RODE NT1-A und das Focusrite Scarlett 2i2 mk1

Ich habe folgende Software benutzt: Ableton Live 9 Suite und Samplitude



Zum Streaming:

Ableton Live 9 Suite habe ich benutzt, um die Sprachübertragung im Stream zu verbessern. Mit dem Interface war es nicht möglich von 2 Kanälen auf ein Kanal umzuschwenken, weshalb die Leute im Stream mich nur auf einem Ohr gehört haben.
Ich konnte auch nicht unter den Windowseinstellungen von 2 Kanälen auf ein Kanal überwechseln.
Dieses Problem habe ich Lösen können, indem ich ein Virtual Audio Cable eingerichtet habe. Das Interface habe ich als Eingang bei Ableton Live 9 Suite gewählt und als Ausgang genau das Virtual Audio Cable, was ich eingerichtet habe.
Mit Ableton Live 9 Suite konnte ich das Eingangssignal des Mikrofons bearbeiten - Frequenzen verstärken - Höhen und Tiefen hervorheben - Kompressor - Hall etc.
Und die "bearbeitete" Version konnte man dann durch das von mir eingerichtete Virtual Audio Cable hören. Komischerweise konnte man mich auf beiden Ohren hören, wenn ich als Ausgang das Virtual Audio Cable ausgewählt habe.
Dadurch das man die bearbeitete Version im Ausgang also in V.A.C hören konnte, konnte ich diese auch z.B. im Stream als Eingang wählen oder in Skype oder sonst wo.

Probleme:
Verzögerungen der Stimme - d.h. ich habe einen Satz gesagt und der Satz kam nach 2 Sekunden an.
Keine Musik - d.h. ich konnte keine Musik durch V.A.C streamen, sodass weder ich die Musik hören konnte, noch die Leute im Stream oder im Teamspeak.

Wunsch: Keine Verzögerung in der Stimme - Musik über Teamspeak laufen lassen, sodass ich und die Zuhörer die Musik hören, ohne jegliche Verzögerung und dass natürlich auch, wenn ich mit Effekten performe.
Um dies zu verdeutlichen, mache ich ein Beispiel: Angenommen ich spiele ein eine Karaokeversion von Creep - Radiohead ab, dann möchte ich gerne die Musik hören und die Zuhörer im Teamspeak, sollen die Musik auch hören.
Sie sollen allerdings nicht nur die Musik hören, sondern auch meine Stimme. Und wenn ich jetzt z.B. singe, dann soll es nicht verzögert sein, was bedeutet, wenn ich im Rhytmus singe, soll es nicht so anhören, dass ich offbeat bin.
Stimme nicht verzögert hören, Effekte wie Equalizer von Zuschauern wahrnehmbar und auch für mich hörbar.


Bevorzugung: Hochqualitative Aufnahmen

Also Streaming ist zweitrangig.
 
Wenn du das durch Live routest, kannst du bestimmt auch dort die Ausgabe als Mono konfigurieren, oder falls Windows/andere Software es so nicht akzeptiert, zumindest doppeln (Bus, Send oder was auch immer in Live möglich ist) und eben als Stereo ausgeben.

Wegen der Verzögerung musst du entweder ASIO oder WASAPI als Treiber benutzen und den Puffer so weit wie möglich verringern (hier sind Infos). Außerdem keine Effekte/Plug-ins nutzen, die selbst eine hohe Latenz haben oder eben komplett alles durch Live routen, so dass es kompensiert werden kann (falls Ableton da die Bugs beseitigt hat...). Dann verlierst du allerdings die Sync zum Bild (also schlecht für Video-Streaming).
 
"Effekte/Plug-ins nutzen, die selbst eine hohe Latenz"

Haben denn die zusätzlichen Focusrite Plugins eine hohe Latenz?
Was ist denn mit dem Steinberg UR22 MK2 - Da ist ja DAW Cubase dabei. Ist das damit realisierbar?
 
Zum Links/Rechts/Stereo Problem: Im Ableton kannst du das Mikrosignal doch beliebig von Links in die Mitte routen. Sobald du im Ableton bist ist das alles möglich. Virtual Audio Cable brauchst du wenn dann nur für den Loopback um das Signal ins Streaming Programm zu routen, wobei ich jetzt nicht weiß wie latenzfreundlich das ist. Nachträgliches Links/Rechts/Stereo-Routen im V.A.C macht dann evtl das Ergebnis der Bearbeitung im Ableton zunichte, wenn z.B. Stereo Effekte wieder auf Mono runtergemischt werden.

Leyla. schrieb:
Ableton Live 9 Suite habe ich benutzt, um die Sprachübertragung im Stream zu verbessern. Mit dem Interface war es nicht möglich von 2 Kanälen auf ein Kanal umzuschwenken, weshalb die Leute im Stream mich nur auf einem Ohr gehört haben.
Ich konnte auch nicht unter den Windowseinstellungen von 2 Kanälen auf ein Kanal überwechseln.
Dieses Problem habe ich Lösen können, indem ich ein Virtual Audio Cable eingerichtet habe. Das Interface habe ich als Eingang bei Ableton Live 9 Suite gewählt und als Ausgang genau das Virtual Audio Cable, was ich eingerichtet habe.
Mit Ableton Live 9 Suite konnte ich das Eingangssignal des Mikrofons bearbeiten - Frequenzen verstärken - Höhen und Tiefen hervorheben - Kompressor - Hall etc.
Und die "bearbeitete" Version konnte man dann durch das von mir eingerichtete Virtual Audio Cable hören. Komischerweise konnte man mich auf beiden Ohren hören, wenn ich als Ausgang das Virtual Audio Cable ausgewählt habe.
Dadurch das man die bearbeitete Version im Ausgang also in V.A.C hören konnte, konnte ich diese auch z.B. im Stream als Eingang wählen oder in Skype oder sonst wo.

Zum Links/Rechts/Stereo Problem: Im Ableton kannst du das Mikrosignal doch beliebig von Links in die Mitte legen. Sobald du im Ableton bist ist dort alles möglich. Virtual Audio Cable brauchst du wenn dann nur für den Loopback um das Signal ins Streaming Programm zu routen, wobei ich jetzt nicht weiß wie latenzfreundlich das ist. Nachträgliches Links/Rechts/Stereo-Routen im V.A.C macht dann evtl das Ergebnis der Bearbeitung im Ableton zunichte, wenn z.B. Stereo Effekte wieder auf Mono runtergemischt werden. Also Grundregel ist im Ableton alles zu abzumischen und beim Routing diesbezüglich nix mehr zu verändern.


Leyla. schrieb:
Probleme:
Verzögerungen der Stimme - d.h. ich habe einen Satz gesagt und der Satz kam nach 2 Sekunden an.
Keine Musik - d.h. ich konnte keine Musik durch V.A.C streamen, sodass weder ich die Musik hören konnte, noch die Leute im Stream oder im Teamspeak.

Ja das kann ich mir vorstellen, dass da eine ganze Menge Latenz zusammen kommt. Die Frage ist woher. Ein erster Schritt ist im Ableton nur Effekte einzusetzen die keine Eigenlatenz haben. Also keine Linear Phase EQs, Kompressoren mit Lookahead. Beim Hall keinen Faltungshall sondern algorithmischen Hall. Da musst du bischen rumexperimentieren, bzw nachgoogeln. Evtl gibt es inzw im Ableton wie im Cubase auch irgendwo Infos zu den Latenzen der Plugins.
Nächster Schritt ist, bei allen beteiligten Audiotreibern zu schauen, dass sie mit möglicht kleinen Buffern arbeiten. Da weiß ich nicht was mit V.A.C möglich ist. Routing per Loopback übers Audiointerface ist mit Sicherheit bei guten Treibern mit deutlich geringerer Latenz zu realisieren.
Du kannst die Musik ja aus einer Spur im Ableton abspielen. Ansonsten viellceiht über das V.A.C ins Ableton reinrouten. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass Musik und Stimme im Ableton zusammengemischt werden sollten, da sich so auch Ducking realisieren läßt. Also dass die Musik mehr oder weniger deutlich leiser wird wenn die Stimme hörbar ist.


Leyla. schrieb:
Wunsch: Keine Verzögerung in der Stimme - Musik über Teamspeak laufen lassen, sodass ich und die Zuhörer die Musik hören, ohne jegliche Verzögerung und dass natürlich auch, wenn ich mit Effekten performe.
Um dies zu verdeutlichen, mache ich ein Beispiel: Angenommen ich spiele ein eine Karaokeversion von Creep - Radiohead ab, dann möchte ich gerne die Musik hören und die Zuhörer im Teamspeak, sollen die Musik auch hören.
Sie sollen allerdings nicht nur die Musik hören, sondern auch meine Stimme. Und wenn ich jetzt z.B. singe, dann soll es nicht verzögert sein, was bedeutet, wenn ich im Rhytmus singe, soll es nicht so anhören, dass ich offbeat bin.
Stimme nicht verzögert hören, Effekte wie Equalizer von Zuschauern wahrnehmbar und auch für mich hörbar.


Bevorzugung: Hochqualitative Aufnahmen

Also Streaming ist zweitrangig.


Wie ich dein Beispiel nur mit einem Audiointerface (min 4x I/O) umsetzen würde:

Das Instrumental liegt auf einer Audiospur im Ableton. Auf der Spur können Effekte leigen wie z.B ein Kompressor mit Sidechain fürs Ducking. Danach geht diese Spur auf den ersten Stereoausgang des Audiointerfaces. Dieser Ausgang wird letztlich dein fertiges Signal was gestreamt werden soll. Zusätzlich routest du die Instrumental Spur mit einem Send-Regler auf einen Mixbus der dein Kopfhörermix wird.

Das Mikrofon stellst du als Signalquelle auf einer weiteren Audiospur ein. Also Mikrofoneingang deines Interfaces als Input für diese Spur. Wichtig ist, dass als allererstes ein Plugin eines zum Einsatz kommt, welches Links und Rechts auf Mono mischt und dieses Monosignal sowohl auf Links als auch Rechts schickt. Danach kommt die ganze Effektbearbeitung die auf geringe Latenz ausgelegt ist. Für Hall und Delay kann man einen FX-Bus anlegen damit diese besser zu mischen sind. Solche FX Busse werden dann exakt genauso geroutet wie die Mikrofonspur, nur mit anderer Lautstärke.
Über einen weiteren Send-Regler in der Mikrofonspur und einen FX-Bus läßt sich der Sidechain des Kompressors der Instrumental-Spur fürs Ducking beschicken. Der Ausgang der Mikrofonspur wird auf den gleichen Ausgang des Audiointerfaces geroutet wie die Instrumental Spur. Auf diesem ersten Ausgang liegt jetzt das komplette Mixsignal an wenn du im Ableton die Musik abpielst und dazu singst, also das Signal das auf den Stream soll. Zusätzlich routest du die Mikrofon Spur mit einem Send-Regler auf den Mixbus für deinen Kopfhörermix. Mit dem Send Regler läßt sich beim Kopfhörermix die Stimme lauter oder leiser reglen. Wenn du Aufnehmen möchtest, schaltest du diese Spur im Ableton einfach auf Aufnahme.

Den Mixbus für deinen Kopfhörermix routest du auf den zweiten Stereo Audioausgang des Audiointerfaces. Am Audiointerface stellst du den Kopfhörerausgang so ein, dass genau dieser Ausgang abgespielt wird.
Zusätzlich stellst du im Sykpe/Teamspeak/usw. ein, dass die Wiedergabe über diesen Audioausgang erfolgt. Die jeweiligen Lautstärken musst du nach deinem Geschmack anpassen, aber dabei aufpassen genug Übersteuerungsreserve zu lassen da hier mehrere Signale zusammen laufen.
Fertig ist der Kopfhörermix mit dem du auch deine Zuhörer hörst.

Jetzt fehlt nur noch, den ersten Audioausgang zurück zu routen, so dass das Mixsignal auf einem Eingang anliegt, den du im Skype/Teamspeak/usw einstellst. Möglich ist dabei ein zweiter Stereoeingang des Audiointerfaces oder theoretisch auch der Line-In von deinem Onboard Sound (mehr Latenz). Somit hören die Leute sowohl die Musik als auch dich mit Effektberarbeitung beim Singen. Falls du zwischendurch auch ohne Effekte mit den Leuten kommunizieren willst, gibt es zwei Arten das zu machen. Entweder du realisierst die Effektierung über ein Ableton Effektrack und blendest dort global den Effektanteil ein/aus. Leichter ist es, wenn du eine weitere Audiospur mit gleichem Routing wie die für das Mikrofon anlegst. Also auch mit dem Mikrofoneingang als Quelle was gleichzeitig geht. Die Effekte läßt du bis auf den ersten Mono/Stereo Mischer weg. Diese Spuren aktivierst/deaktivierst du je nach Situation.

Wichtig sind dabei drei Punkte: Der Treiber des Audiointerfaces ist Multiclient fähig. Die Latenz des Audiointerfaces ist so gering dass es nicht stört. Schon bei mittleren Latenzen wirst du feststellen, wie sehr dich das beim Singen/Sprechen vom Timing rausbringt wenn du dich am Kopfhörer minimal verzögert hörst. Mit performanten Interfaces und bedachtem Plugineinsatz geht das aber problemlos. Die Alternative wäre, beim Audiointerface auf Direkt-Monitoring zu setzen. D.H. du läßt im Ableton das Routing von der Mikrospur auf den Kopfhörermixbus weg und mischt dafür das Mikrofonsignal direkt im Audiointerface auf den Kopfhörer. Du hörst dich dann auch dem Kopfhörer direkt und ohne Effekte, was individuell gesehen Nach- oder Vorteil sein kann. dafür, dass dich deine Zuhörer ohne gefühlte Verzögerung hören, reicht auch eine etwas höhere Latenz aus. Der dritte wichtige Punkt ist, dass dein Rechner die nötige Power hat die Plugins bei niedriger Latenz zu berechnen. Bei etwas umfangreicherer Effektierung kann es auf schwächeren Dualcore Rechnern schon eng werden. Bitte auch mal die allgemeine Lowlatency Fähigkeit mit dem DPC Latency Monitor über einen längeren Zeitraum und bei Internetzugriffen überprüfen.

Dieses Setup liße sich z.b. mit dem Native Instruments Komplete Audio 6 realisieren. Habe das Teil selber für mobile Zwecke, Qualität ist auf jeden Fall OK, funktioniert auch ganz gut mit niedriger Latenz. Nachteil ist ein nicht übermäßig lauter Kopfhörerausgang und dass sich über die S/PDIF Anschlüsse kein verlustfreier Loopback realisieren läßt (Sobald der digitale Eingang verwendet wird, kann das Interface nicht mehr Clockmaster sein).

So weit erstmal
 
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