Defekten Bereich finden und auspartitionieren

Nukleus

Lt. Junior Grade
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Vor vielen Jahren hatte ich schon einmal ein Problem mit einer "defekten" Festplatte, bei der es allerdings half, den "defekten" Bereich auszupartitionieren, sprich eine Partition vor und eine nach dem "defekten" Bereich, und der Speicher konnte weiter fehlerfrei verwendet werden. Das Ganze hatte damals ein Fachmann gemacht, ich habe keine Ahnung, mit welchem Programm er die Stelle ermittelt und dann entsprechend die Partitionen gesetzt hat.

Nun habe ich hier wieder so einen Fall, wo dieses Vorgehen vielleicht helfen könnte? Ich habe eine 4 TB Western Digital Green Festplatte, bei der es beim Beschreiben/ Lesen eines bestimmten Bereiches zu einem "Hängen" im System kommt (Transfer geht auf 0 MB/s und reagiert nicht mehr), darauf folgen laut SMART "schwebende Sektoren". Eine vollständige Formatierung läuft interessanterweise ohne Fehler/ Unterbrechung durch (bereits mehrfach) und danach sehen die SMART-Werte in der Regel wieder "gut" aus.

Daher meine Frage an die Experten hier, haltet ihr die oben beschriebene Methode hier für anwendbar/ sinnvoll und falls ja, mit welchen Tools kann ich das am besten machen?

Ich schätze, dass der betroffene Bereich in etwa in der Mitte liegt, aber genau sagen kann ich das nicht.
 
Noch Garantie auf der HDD? - Wenn ja RMA machen, wenn nein, neue HDD kaufen. - Normalerweise vermehren sich defekte Sektoren mit der zeit. - Das Problem wird also im Laufe der zeit nicht einfgach besser werden, bzw gleich bleiben.
So nen Quatsch machen, mit "Auspartitionieren" würde ich gleich bleiben lassen. - Kostet nur recht viel zeit, und ne 4 GB HDD kostet neu ja nun nicht die Welt.
 
Das was du meinst sind Bad Sector Sperrlisten, die in den 80er Jahren noch manuell per BIOS verwaltet wurden, bevor diese Badsector-Verwaltung auf die Festplattenfirmware verlagert wurde, die dann intern dafür Reservespuren auf der Disk genutzt hat.

du kannst mal chkdsk /r durchlaufen lassen. Wenn da was ist, wird es in die NTFS-Sector-Sperrliste der betroffenen Partition eingetragen.

Ich halt das aber nicht für praktisch tragfähig. Wenn heutzutage defekte Sektoren von der Festplattenfirmware intern nicht mehr abgefangen werden, sondern „sichtbar“ werden, dann sind die Reservespuren aufgebraucht und es liegt ein grösseres Problem der Disk vor. Wichtige Daten würde ich so einer Platte nicht mehr anvertrauen.
 
Mal davon abgesehen das mir schleierhaft ist was ihr mit euren Festplatten macht das sie so früh solche Defekte aufweisen(herumtragen? Werfen?).
Auch Windows10 kann Festplatten scannen(chkdsk) und physikalisch fehlerhafte Bereiche sperren. Was aber immer nur eine Notlösung darstellt. So eine Platte sollte man nicht mehr verwenden sondern die verbliebenen Daten auf eine neue, intakte Platte spiegeln und die Alte wegwerfen.
Alles andere ist fahrlässig. Zumal so eine neue 4TB Platte nicht so Mega teuer ist
 
Nukleus schrieb:
laut SMART "schwebende Sektoren". Eine vollständige Formatierung läuft interessanterweise ohne Fehler/ Unterbrechung durch (bereits mehrfach) und danach sehen die SMART-Werte in der Regel wieder "gut" aus.
Schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen die hinter jedem Sektor steht und mit deren Hilfe auch nicht mehr korrigiert werden können. Da die korrekten Daten nicht mehr feststellbar sind, gibt die Platte statt falscher Daten einen Lesefehler als Antwort wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden oder wegen eines Stoßes oder Vibrationen ist der Kopf beim Schreiben aus der Spur gekommen und hat Daten auf der Nachbarspur überschrieben. Auch arbeiten HDDs nicht 100%ig und die Hersteller geben die Fehlerhäufigkeit auch in Form der UBER an, wobei eine UBER von 1:10^14 bedeutet, dass je 10^14 gelesener Bits was etwa 12TB gelesener Daten entspricht, ein Lesefehler und damit schwebender Sektor im Rahmen der Erwartungen liegt.

Die Controller merken sich die schwebenden Sektoren und prüfen die Daten nach dem erneuten Schreiben auf diese Sektoren, dann verschwinden diese einfach oder werden eben durch Reservesektoren ersetzt, weshalb sie nach dem vollständigen Formatieren auch weg sind. Wenn aber immer wieder neue auftreten, dann sollte man schauen woran es liegt. Vielleicht sind da zu viele Vibrationen, z.B. durch einen Bass in der Nähe? Das Video "Shouting in the Datacenter" zeigt gut wie empfindlich HDDs sind, nur sind die HDDs dort mit entsprechenden Sensoren ausgestattet und unterbrechen ihre Arbeit, wenn die Köpfe aus der Spur kommen könnten, einfache Desktopplatten wie die WD Green/Blue oder Seagate Barracuda haben sowas nicht, da werden dann womöglich die Daten der Nachbarspuren überschrieben, was erst auffällt wenn man diese dann lesen will. Daher sind solche Platten auch nur für den Einsatz als einzige HDD in einem Gehäuse vorgesehen und WD verbaut selbst bei der MyBook Duo mit 2 HDDs dann die Red statt der Blue die in den anderen USB Platten von WD stecken. Die Red ist eine NAS Platte die mehr Technologie zum Umgang mit Vibrationen hat und für bis zu 8 HDDs in einem Gehäuse zugelassen ist.
 
Wieso so früh? So alt, dass die Garantie schon 3 Jahre abgelaufen ist. Die Festplatte war bis auf das letzte Jahr nur intern im PC verbaut, zuletzt extern und einmal im Monat zur Datensicherung angeschlossen. Entsprechend wurde damit auch sorghaft umgegangen, Aufbewahrung war auch an einem extra dafür vorgesehenen sicheren und trockenen, sowie staubfreien Ort ohne extreme Temperaturschwankungen durch Heizung oder ähnlichem...

Ich weiß auch, dass man auf die Festplatte nichts sensibles mehr kopieren sollte, mache ich auch nicht. Die Daten die darauf waren, liegen bereits auf einer neuen. Nur irgendwie schade, wenn man die 4 TB jetzt komplett nicht mehr nutzen kann/ soll, wenn das Problem nur in einem bestimmten Bereich hervorgerufen wird.

Das mit dem "Auspartitionieren" war nach 2000, bei einer IDE-Festplatte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Garantie schon 3 Jahre abgelaufen ist, dann ist die HDD mindestens 5 Jahre alt und hat damit die vom Hersteller geplante Nutzungsdauer auch schon hinter sich. Samsung hat früher die geplante Nutzungsdauer immer recht offen in die Datenblätter geschrieben, so wie hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren.
 
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