SE. schrieb:
Das Narrativ von Zuwanderung in Sozialsysteme bedienen gern (Rechts-)Populisten und ist imo reine Klientelpolitik.
Daran erkennt man dier ideologische Nähe zwischen Union und AfD.
SE. schrieb:
Danke, dass du diesen Link diesmal bringst.
So oft, wie ich mich hier über das Narrativ des BdSt (Bund deutscher Steuervermeider) ärgere, sollte ich diesen lInk eigentlich in meiner Signatur haben.
Man sollte bei all der Liebe zum Motto "Geiz ist geil" nicht vergessen, dass der Spitzensteuersatz in DE bis vor nichtmal 25 Jahren noch über 50% lag ... und von allen Menschen zu zahlen war, die 125k Jahresbrotto und mehr verdienten.
1950 hätte man auf jede D-Mark über 250k satte 95% Steuern gezahlt, 1955 immerhin noch 70%.
Ab ende der 1950er bis 2000 wechselte der Spitzensteuersatzdann zwischen 53% und 56%.
Ich mag mich irren, aber just in diese Zeit fallen die "fetten Jahre" zumindest in der BRD (auf die sich die Zahlen einzig beziehen).
Irgendwie entkräftet das meiner Meinung nach das Argument, höhere Steuern würden sich nachteilig auf das Untrernehmertum und die Risikobereitschaft auswirken. In den Jahren 1960 bis 1990 hatte ein Sspitzensteuersatz von deutlich mehr als 45% jedenfalls keine negativen Wirkungen dieser Art.
Oder wären wir ohne die hohen Steuern damals bis 1995 an der absoluten Weltspitze gewesen?
Nicht die hohen Steuern treiben die "high Potentials" in andere Länder, sondern die ganz simple Gier.
In den USA, Holland, Norwegen und noch in einigen anderen Ländern zahlen die Unternehmen obendrein auch besser, als in Deutschland.
Daür müsste ein US-Amerikaner wohl weit mehr an Geld ausgeben, als knapp 50% seines Einkommens, um den selben Service zu genießen, den es in Deutschland aufgrund der etwas höheren Steuern praktisch umsonst gibt (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, Bildungswesen ... usw.).
Wir bauen bei uns gerade genau diese Sachen ab, weil es im Land eben ein von den tatsächlichen Steuersätzen komplett unabhängiges Dauerjammern über zu hohe Abgabenlasten gibt ... natürlich geht man da nicht an den Kostenfresser Verschwendung und Wirtschaftssubvention, sondern zeigt erstmal auf die im Land, die trotz der Notwendigen Arbeiten, die sie erledigen, nicht genug haben, und daher in die Umlagesysteme weniger bis garnichts einzahlen KÖNNEN und teilweise sogar Geld empfangen ... OBWOHL die ja garnichts leisten.
"Der Mindestlohn ist hoch genug. Ihn zu erhöhen macht die Dinge des täglichen Lebens nur NOCH teurer ... das ist gerade für Geringverdiener schlecht" - Sogar als Rechtfertigung dafür, dass der Mindestlohn nicht erhöht werden dürfe, wurden die Niedriglöhner missbraucht, die von einem höheren Mindestlohn am meisten hätten.
Gleichzeitig hat man sich ein System geschaffen, welches bei genauerer Betrachtung eigentlich nur dem Zweck diente, dem Niedriglohnsektor Arbeitskräfte zuzuführen (Hartz4/ALG2). Endlich hatte man es für zumutbar erklärt, eine schlechter bezahlte Arbeitsstelle anzunehmen, und konnte jedem, der das verweigerte (weil er dachte, dass er selbst doch noch was finden würde), sogar noch das Geld kürzen ... notfalls um 100% (zumindest am Anfang ging das ... bis das Verfassungsgericht entschied, dass diese Praxis mit dem GG kollidiert).
Es ist gut, dass dieses System sich nun so langsam verabschieden wird.
Wie lange wird es wohl dauern, bis so eine Reform an der Basis ankommt? 1 Jahr, 2 Jahre ... 5 Jahre?
Ich meine, die ganzen Mitarbeiter müssen ja auch erstmal umgeschult werden ... die haben seit Jahrzehnten nichts anderes gemacht, als Hartz4.
Vielleicht sollte man da erstmal prüfen, wer nach dem Programm überhaupt noch für Bürgergeld taugt.