"Die EU-Kommission greift nach Galileo"

perfekt!57

Commodore
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schreibt die FAZ.

Ich finde es gut und richtig, dass die FAZ sich immer wieder mit dem Thema beschäftigt (siehe Themenübersicht in der FAZ dazu, rechts im Link), genauso, wie ich in diesem Falle auch für nötig errachte, dass die EU-Kommission in diesem Fall nicht nur Industriepolitik macht, sondern selber aktiv handelt. (Oder es müsste jemand anderes machen)

Die terrestische Uplinkstation soll übrigens nach Oberpfaffenhofen kommen. (Wo anders in Gottes Namen, als auf der Erde, sollte sie auch sein? *g*)


"Deutschland wird stärker am europäischen Satellitensystem Galileo beteiligt. Ein deutsches Industriekonsortium werde in die Betreibergesellschaft aufgenommen, kommentierte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Montag in Brüssel einen Beschluß der EU-Verkehrsminister. Die deutsche Wirtschaft könne damit mehr Aufträge erhoffen. Außerdem wird das Hauptkontrollzentrum von Galileo im bayerischen Oberpfaffenhofen eingerichtet.

Das Konsortium Teleop, zu dem die Telekom-Tochter T-Systems und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehören, werde als gleichberechtigter Partner in das Betreiberunternehmen von Galileo aufgenommen. Obwohl Deutschland größter Zahler für das Milliardenprojekt ist, war die deutsche Industrie bisher nur durch den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS beteiligt. „Galileo kann jetzt auf den Weg gebracht werden“, sagte Tiefensee nach der Einbeziehung von Teleop. ..." hieß es schon am 5.12.2005.

Die Europäische Kommission will das Satellitennavigationssystem „Galileo“ in eigener Regie planen und finanzieren. Die Behörde hat den Regierungen in der Europäischen Union dazu vorgeschlagen, ihr die politische Verantwortung zu übertragen und eine führende Rolle zu verleihen. Damit erteilt die Kommission Plänen für eine öffentlich-rechtliche Partnerschaft beim Aufbau von Galileo eine endgültige Absage, wie EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot ausführte. Bis vor wenigen Tagen verhandelte die EU noch mit einem Konsortium aus acht europäischen Unternehmen über eine Konzession für 20 Jahre.

Nach den Kommissionsplänen kostet der staatliche Aufbau von Galileo bis Ende 2012 den europäischen Steuerzahler zunächst 3,4 Milliarden Euro. ...

Die Kommission dringt auf den Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems, weil sie die Abhängigkeit Europas vom amerikanischen System GPS fürchtet. Satellitengestützte Navigationssysteme ermöglichen mit kleinen Empfangsgeräten die Standortbestimmung auf der Erde. Sie sind etwa für die Verkehrslogistik und die persönliche Routenführung bei Reisen nutzbar. Die Kommission will auch dafür sorgen, dass Galileo für Grenzkontrollen, Finanzvorgänge oder die Überwachung der zentralen Energie- und Kommunikationsinfrastruktur genutzt werden kann.

Das System Galileo soll eine größere Genauigkeit erreichen als das amerikanische GPS-System. ... "


http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc~E9F5ECC58EA294BEF8849249E66226C6F~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8345FAA42A456821D3EDFF/Doc~E3872616AC03744AE856142DCD7CA5086~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Eure Meinung dazu? Alles rausgeschmissenes Geld?
 
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Ich finde, dass es kein rausgeschmissenes Geld ist. Irgendwie muss Europa ja mal zeigen, dass es nicht nur groß ist im Reden sondern auch mal was in die Tat umsetzten kann.

Desweiteren sollte es wenigstens ein weiteres System außer GPS geben, allein schon um zu verhindern, dass auf Wunsch der Amerikaner die ganze Welt "orientierungslos" wird. Eine Erhöhung der Genauigkeit gegenüber GPS ist sicherlich nützlich und schafft neue Möglichkeiten in der Anwendung - z.B. Navi mit Spurdaten für die Autobahn etc.

Was natürlich etwas blöd ist, dass Russland und China jeweils ein eigenes System entwickeln wollen, bzw. schon dabei sind - allerdings nur mit der Genauigkeit von GPS.

Es ist gut, dass endlich mal etwas Schwung in die Entwicklung kommt und nicht nur heiße Luft fabriziert wird.
 
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