Entlöten von Schaltern einer Ducky Miya Pro.

Kosti

Lt. Junior Grade
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Hallo,

Ich habe dummerweise etwas Cola über einen Teil meiner tollen Ducky Miya Pro Panda Edition geschüttet.
5 Schalter funktionieren deshalb nur noch schwergängig, bzw. mit viel Kraftaufwand und sollen ausgetauscht werden.
Ich habe schon Ersatzschalter hier. Es geht noch darum die alten Schalter von der Platine zu lösen. Und da komme ich nicht weiter.

Die Tastatur von der Seite. Von links nach rechts: Platine, "Metallplatte", Schalter. Der freiliegende Schalter ist einer derjenigen, der ersetzt werden soll.
CEE4B13D-F1E3-4C80-9C51-32661A938D24.jpeg


Unten links meine ersten Entlöt-Versuche des Schalters vom ersten Bild. Man kann es nicht erkennen, aber beide Pins des Schalters liegen fast ganz frei/sind durch das abgeschmolzene Lötzinn deutlich sichtbar. (Man sieht hier allg. alle Pfeiltasten).
IMG_1607.jpg


Die original in der Tastatur verbauten Schalter haben eine LED mit verbaut, meine Ersatzschalter nicht, was auch nicht schlimm ist. Ich erwähne das nur weil ich mir nicht sicher bin, ob die Variate mit LED mehr Pins hat als die ohne. Soweit ich das beim Entlöten feststellen konnte scheinen die verbauten Schalter auch nur zwei Pins zu haben mit der sie in der Platine stecken.
Mein eigentliches Problem ist, dass ich den Schalter ums Verrecken nicht aus dem Board gelöst bekomme. Ich habe das Lötzinn um die Pins herum geschmolzen und mit einer Pumpe so gut es ging abgesaugt. Wird der Schalter nur von den Pins im Board festgehalten? Selbst mit starkem Druck auf den schwarzen "Nöppel" in der Mitte des Schalters beim Erhitzen des Lötzinns hat sich der Schalter bisher nicht bewegt. Ich bekomme das Lötzinn um die Pins herum auch nicht zu 100% weg. Aber selbst wenn ein wenig verbliebe müsste man den Schalter doch mit Kraftaufwand herausziehen können, oder? Ich stelle mir vor das ich eigentlich 3 Hände bräuchte: Zwei die je einen Lötkolben an je einen Pin halten um das Zinn drumherum zu verflüssigen und noch eine um dabei den Schalter am "Nöppel" nach unten aus dem Board zu drücken... .
Ihr seht schon ich drehe langsam durch ;)
Ich habe bisher noch nie gelötet (außer mal ein Kabel an einen Lautsprecher vor ca. 10 Jahren) und es ist auch das erste Mal, dass ich eine Tastatur von innen sehe.

Wie wird der Schalter außer mit seinen beiden Pins in der Platine gehalten?
Wie löse ich den Schalter am einfachsten?

Bitte helft mir :rolleyes:









(Ich habe auch einen Thread dazu in r/MechanicalKeyboards gestellt, aber durch die Struktur von reddit ist mein Thread wohl zu weit nach unten gerutscht und wird durch meine edits auch nicht wieder nach oben gebracht.)
 
Du wirst alle 4 Lötaugen nehmen müssen. 2x für Beleuchtung, 2x für den Taster selber. Die Lötaugen immer einzeln erwärmen, vorsichtig von der Seite mit einem Schraubendreher o.ä. dazwischen gehen. Immer Stück für Stück. Wenn die Bohrungen der Lötaugen durchkontaktiert sind(Leiterbahnen auch auf der Oberseite), befindet sich oberhalb auch ein Lötauge incl. Lötzinn.
 
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OtakuSan schrieb:
Aber selbst wenn ein wenig verbliebe müsste man den Schalter doch mit Kraftaufwand herausziehen können, oder?
Zinn ist Metall und auch wenn man denkt, dass das bei dem bisschen gehen müsste: Es geht nicht.
Du reißt dir damit höchstens die obere Schicht des PCB ab.
Als absolute Lötlusche spreche ich da aus Erfahrung, dass das schneller geht als einem lieb ist :D

Leicht (!) hebeln während du das Lot flüssig machst. Das klappt dann auch. Dauert bisschen bei mehreren Punkten, dafür aber ganz gut^^
 
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Lösen die Schalter denn noch aus?
Du könntest auch mit 99% Alkohol den Schalter reinigen.
Kappe abnehmen, Taster mit irgendwas drücken, mit Alkohol fluten, 20x+ drücken, mit Druckluft ausblasen und trocknen lassen. Hab so über 20 Schalter die Bier zum Opfer gefallen sind wieder gereinigt und die funktionieren wieder top :)
 
Trag noch mal nues Lötzinn auf und nehm wider die Pumpe. Falls dann eine Seite immer noch nicht geht Lötkkolben ranhalten und ziehen bzw. dann mit entsprechendem Werkzeug oder pinzetten aus der Metallplatte lösen.

ps. die LED muss auch ausgelötet werden kann zuerst entnommen werden.
 
Kauf/benutze Entlötlitze
 
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Muss meinem Vorredner zustimmen. Mit diesen Pumpen/Absaugdingern bekommt man nie alles weg. Vor allem nicht ordentlich.
 
NOTAUS schrieb:
Du wirst alle 4 Lötaugen nehmen müssen.

Das ist der Fehler.

Weiters...

Erwärmen und weghebeln gleichzeitig.
Auf der einen Seite das Lot schmelzen und auf der anderen versuchen den Schalter abzuhebeln.
Ergänzung ()

jo89 schrieb:
Mit diesen Pumpen/Absaugdingern bekommt man nie alles weg.

Nicht ganz richtig:
Ich habe das:
https://at.elv.com/elv-profi-100-w-...-8800-inkl-absaugung-und-pinzettensatz-094517

Das Ding saugt 99% vom Lot raus.
Genau den Fall hatte ich bei einer Tesoro Tastatur.
Das ging wie geschmiert.
 
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Kauf dir bitte KEINE Entlötlitze dafür! Das ist bleifrei verlötet (braucht eine hohe Temperatur und ist "zickig", meine Erfahrung/Meinung).... wenn du nicht wirklich GUT bist, verbrutzelst du dir die Pads, außerdem ist es der umständlichste Weg ein Brett zu entlöten.
Die Dioden müssen natürlich zuerst raus, Drähte gehen durch den Schalter.
Die Schalter sind eingeklipst auf der Stahlplatte.
Zum abziehen nutze ich einen "Cherry Switch Puller"
47 - wgKLbkM.jpg
Das muss aber nicht sein. Geht auch z.B. so

Beispiel-Entlötung


Edit:
Doch, mit diesen Pumpen bekommt man das recht ordentlich hin, auch mit den 1,- € Teilen aus China.
 
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Wenn gar nichts mehr hilft, die Schalter mit einem Seitenschneider aufschneiden, das Gehäuse entfernen und dann die Pins einzeln auslöten. Danach frisches Lötzinn auf die Lötaugen und wieder absaugen. Damit wird auch das alte Lötzinn mit entfernt.
 
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Abgerissene Pads und herausgezogene Vias in 3, 2, 1 ...

sorry aber mit hebeln und brechen kommst du nicht weit. Wie ich herauslese hast du eine mechanische Entlötsaugpumpe (diese Federschnipser). Ist zwar absolut nicht optimal, aber damit kann es gehen. Hier ist wie:

a) du musst natürlich ALLE 4 Lötstellen entlöten, um den Schalter auszubauen
b) KEINE KRAFT!
c) nimm bleihaltiges Lot, und löte vor dem Entlöten alle Pins nochmal mit REICHLICH bleifreiem Lot nach. Klingt evtl komisch ist aber so. Beim Entlöten ist mehr Lot besser als zu wenig, das bleifreie Lot hat eine geringere Schmelztemperatur als der ROHS-Rotz der heutzutage verwendet wird. Damit fällt das entlöten leichter. Außerdem bringst du mit dem neuen Lot frisches Flux auf die Lötstelle, was auch wieder das entlöten leichter macht, weil das Lot besser fließt. Generell, evtl noch etwas Flux kaufen und auf das Board geben.
d) jetzt nochmal warmmachen und versuchen das Lot wegzubekommen. Drauf achten die Lötstelle gut durchzuwärmen, das Lot muss ja im ganzen Via völlig flüssig sein. Wobei ich da schon Bratspuren erkenne - aufpassen!

Schlussendlich würde ich aber sagen, geh zu jemandem, der sich damit auskennt und das Equipment hat. Mit einer ZD-915 ist das in 5 Sekunden pro Schalter Geschichte. Ich bin fast sicher am Ende zerstörst du nur was.

Außerdem hätt ich den schon hier im Thread erwähten Tipp genutzt und erstmal mit Isopropanol gespült. Bin sicher damit hättest du bereits Erfolg und auch deine LEDs noch.
 
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ChiliSchaf schrieb:
Abgerissene Pads und herausgezogene Vias in 3, 2, 1 .

Du wirst es niemals schaffen ein Pad von der Platine zu trennen wenn die Kraft durch die Platine geht.
(Hebeln auf der anderen Seite) (mit nur annähernd Gefühl)

Das macht Dir jeder Hobby-Löter (wie ich) ohne Entlötpumpe.

3,2,1....
 
Vielen Dank für die Antworten bisher!
Durch meinen Schichtdienst komme ich das Wochenende über nicht dazu an der Tastatur zu löten. Sobald es etwas neues zu berichten gibt melde ich mich hier wieder und gehe auf eure Antworten ein.

Edit:
Was sind "Pads"? Sind das die silbernen Ringe auf den Rändern der Löcher für die Pins?
Was sind "Vias"?

Mich hat nach euren Anregungen jetzt doch der Drang gepackt und ich habe mich nochmal an der Tastatur versucht:
Nach dem wirklich hilfreichen Video von Sestihaculas habe ich es geschafft das Lötzinn um die Pins nach und nach doch noch ganz abzusaugen und so die Pins (4 Stück) freigelegt. Obwohl ich mit dem bloßen Auge keine Zinnreste mehr um die jetzt freistehenden Pins erkennen konnte brauchte es doch noch mal einiges an Hebelkraft (Taschenmesser) um den Schalter zu lösen. Ich habe es also bei einem geschafft!
Der neue Schalter ist schon eingesetzt und ich werde ihn jetzt anlöten. Dafür werde ich jetzt auch eine dünnere Lötkolbenspitze verwenden um die "Schmauchspuren" am Board zu vermeiden. Danach schliesse ich die nackte Tastatur mal an und gucke ob der Schalter dann funktioniert, drückt mir die Daumen!:)

Edit 2: Der Schalter funktioniert! Ich bin so froh:)! Hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Ihr als evtl. "Alltagsreparierer" werdet vielleicht lachen, aber meine Geräte selber zu reparieren gibt mir schon ein ermächtigendes Gefühl von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Ich habe bisher immer schön brav "das neue Modell" gekauft und defekte Geräte weggeschmissen. Das hier ist etwas neues für mich.
Ich bitte um Entschuldigung für meinen Höhenflug :rolleyes:.
 
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Beim zweiten Schalter lief es schon viel schneller: Das Lötzinn ist von den Pins entfernt aber ich habe im Moment keine Idee wie ich die kleinen vorstehenden Plastikhubbel am Schalter an beiden Seiten eindrücken soll um den Schalter herauszuziehen.
Bei der "Pfeil rechts" - Taste war es einfach weil der Schalter von beiden Seiten frei zugänglich war um die Plastikhubbel einzudrücken. Ich bin gerade an der "Pfeil hoch" - Taste.
Mit welchem Alltagsgegenstand entfernt ihr eure Switches wenn ihr keinen Switch-puller zur Hand habt?
 
Ich habe sauber entlötete Schalter noch nie gezogen, ich drück die von unten raus am großen Plastikhubbel in der Mitte.
 
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Bauteile mit mehreren Anschlüssen aus zu löten ist wirklich nicht ganz einfach. Aber hier wurden schon viele gute Tipps gegeben. Einen hab ich noch:
Wenn nur noch ein letzter Rest Lötzinn am Beinchen ist, das man nicht weg bekommt, erhitze ich es mit einem Lötkolben bis es sich bewegen lässt, und wackel dann mit einem kleinen Schraubendreher am Beinchen während es abkühlt. Auf diese Weise bleibt das Beinchen mit etwas Glück lose, und wird nicht wieder am Loch fest gelötet.
 
@Mr. Robot: Danke für den Tipp.

Ich habe es in einem Rutsch durchgezogen und alle 5 defekten Schalter ersetzen können. Mit jedem Schalter wurde es einfacher. Meine tolle Tastatur ist jetzt wieder voll funktionsfähig (von den LEDs mal abgesehen).

Danke an euch alle!👍
 
...... deine Seele ist nun endgültig verloren, hättest fliehen sollen.
(LEDs löten ist zwar bissel kniffliger, starkes zittern ist da eher schlecht und ohne zusätzliches Flux (Flussmittel) mach ich das nicht gern, aber das kommt dann ja alles noch)
Kannst ja schon mal beim schnellen Ali etc. nach Bausätzen/Teilen schnuppern und nochmal einen Blick auf deinen Kontostand werfen ;)
 
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