Partizan
Commander
- Registriert
- Sep. 2008
- Beiträge
- 2.670
Guten Abend,
da ja immer wieder mal jemand danach fragt, wie er in den Ferien oder einfach nebenbei ein wenig Geld verdienen kann, möchte ich kurz über meinen Nebenjob (Pizza ausfahren) berichten und damit dem ein oder anderen helfen.
Hoffe es stört nicht.
Also ...
________________________________________
Wie kam ich überhaupt dazu, diesen Job zu machen?
Jetzt da ich mein Abi habe und damit auch sehr viel Freizeit, kam ich auf die Idee, mir einen Nebenjob zu suchen und so ein wenig Geld zu verdienen, das man immer gut gebrauchen kann. (Freundin, Auto, ... )
Auf jeden Fall wollte ich zunächst in einem Supermarkt arbeiten, Regale auffüllen oder kassieren. Doch auch nach langer Suche fand ich keinen Platz und so gab ich entnervt auf. Auch diverse Elektronikfachhandel und Kinos lehnten mich aus diversen Gründen ab.
Als ich beinahe schon aufgeben wollte, fiel mir auf der Rechnung einer bekannten Pizzakette, bei der ich gerade etwas zu essen bestellt hatte, auf, dass Fahrer gesucht werden. Dies weckte meine Neugier.
Also rief ich an und konnte gleich am nächsten Tag vorbeikommen. Dort füllte ich das Formular aus und einige Tage später kam ich vorbei, um mit einem anderen Fahrer ein wenig "reinzuschnuppern".
Warum Pizzafahrer?
Ich selbst mit begeisterter Autofahrer, es macht mir wirklich Spaß. Also wollte ich dieses Vergnügen zu meinem Job machen. Auch die vorangegangen Enttäuschungen führten mich in dieses Metier.
Wie läuft der Job ab?
Nun, was macht man genau? Richtig, man fährt Essen aus.
Bei uns ist es so, dass auf der Rechnung alle Bestandteile der Lieferung notiert sind. Dazu gehören auch Getränke, Dips, Soßen, Salate, Dressings, Eis, usw.
Hängt die Bestellung also aus, stellt man sie sich zusammen und wartet, bis der Bäcker die Pizza, Pizzabrötchen, Nudeln etc. fertigmacht.
Dann verpackt man die Lieferung in der Warmhaltetasche. Praktischerweise haben diese Taschen auch gleich mehrere Fächer, in der sich der "Kleinkram" (Dips etc.) verstauen lässt.
Diese Lieferung verstaut man dann im Auto, und fährt zum Kunden. Der Kunde bezahlt und erhält sein Essen.
Sind mehrere Fahrer da, wird abwechselnd gefahren.
Ist keine Lieferung da und man muss warten, hat man (bei uns) die Aufgabe, ein wenig für Ordnung zu sorgen. Das heißt man muss spülen, kehren, schnippeln, Salate zusammenstellen, Kartons falten ... dies ist ein ungeliebter Teil meines Jobs. Aber besser das als Langeweile und Rumsitzen.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Ganz praktisch: Natürlich den Führerschein. Ohne geht nicht. Wir liefern mit Rollern und Autos aus. Ich selbst fahre immer nur Auto. Der Rollerführerschein reicht allerdings schon um mit dem Scooter das Essen auszufahren.
Selbst sollte man relativ gute Ortskenntnisse besitzen, wobei dies in der Großstadt schwierig ist. In der Anfangszeit fuhr ich immer mit Navi, mittlerweile kann ich geschätzt 50% der Fahrten ohne machen. Man lernt die "Haupt"-Straßen, das sind die die sich in der Nähe befinden oder in der Stammkunden bestellen, auswendig. Zurück findet man eigentlich immer ohne Navi. Aber: Je kleiner die Stadt ist, desto einfacher ist es, sich zurechtzufinden.
Man sollte freundlich und gepflegt sein, denn sonst könnte man den Menschen, der bestellt hat, abschrecken.
Oft gilt auch: Je schneller man da ist, desto mehr Trinkgeld bekommt man. Daher ist es wichtig, sich gut auszukennen, denn das erlaubt einem, auch Abkürzungen zu benutzen oder auch etwas schneller zu fahren.
Was verdient man?
Der Grundverdienst ist einfach nur schlecht. Und das ist bei sogut wie jedem Bringdienst so. Er beträgt bei uns 5€ die Stunde. Das Trinkgeld federt das Ganze ab. Ich bekomme üblich soviel Trinkgeld, dass ich am Ende auf ca 7-8€ die Stunde komme, was dann ganz in Ordnung ist. Jedoch ist man immer von der Geberlaune der Bestellenden abhängig. Es kann passieren, dass ich in einer Schicht (5-6 Stunden) 5€ bekomme, aber auch 25€ können es sein. Man muss Glück haben und vor allem OFT fahren. So oft wie möglich halt, denn je mehr Touren desto mehr Trinkgeld. Logisch.
Mein Fazit:
Alles in allem ist der Job wirklich cool. Manche Kunden sind wirklich cool, oftmals wurde ich bei Partys reingebeten auf einen Drink oder auf sonstige Weise belustigt. Das Fahren macht (mir) sehr viel Spaß, mit dem Wagen kann man Dinge machen, die man mit dem eigenen nicht machen würde (Vollgas etc. ) und anstrengend ist es auch nicht wirklich. Nach Feierabend bin ich nie kaputt, wie ich es einmal während eines Ferienjobs auf der Baustelle war. Der Verdienst ist, das Trinkgeld eingerechnet, ganz in Ordnung. Ist das Team gut, macht das auch richtig Spaß. Das Problem bei mir ist, dass zurzeit sehr viele Fahrer eingestellt werden, wodurch sich die Zahl der Touren für jeden verringert, und das führt wiederrum dazu dass man weniger zu tun hat und weniger Trinkgeld bekommt. Aber gut, damit muss ich wohl leben.
______________________________________________
Wer Fragen hat, kann sie gerne stellen. Ich werde dann versuchen, sie so gut ich kann zu beantworten.
da ja immer wieder mal jemand danach fragt, wie er in den Ferien oder einfach nebenbei ein wenig Geld verdienen kann, möchte ich kurz über meinen Nebenjob (Pizza ausfahren) berichten und damit dem ein oder anderen helfen.
Hoffe es stört nicht.
Also ...
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Wie kam ich überhaupt dazu, diesen Job zu machen?
Jetzt da ich mein Abi habe und damit auch sehr viel Freizeit, kam ich auf die Idee, mir einen Nebenjob zu suchen und so ein wenig Geld zu verdienen, das man immer gut gebrauchen kann. (Freundin, Auto, ... )
Auf jeden Fall wollte ich zunächst in einem Supermarkt arbeiten, Regale auffüllen oder kassieren. Doch auch nach langer Suche fand ich keinen Platz und so gab ich entnervt auf. Auch diverse Elektronikfachhandel und Kinos lehnten mich aus diversen Gründen ab.
Als ich beinahe schon aufgeben wollte, fiel mir auf der Rechnung einer bekannten Pizzakette, bei der ich gerade etwas zu essen bestellt hatte, auf, dass Fahrer gesucht werden. Dies weckte meine Neugier.
Also rief ich an und konnte gleich am nächsten Tag vorbeikommen. Dort füllte ich das Formular aus und einige Tage später kam ich vorbei, um mit einem anderen Fahrer ein wenig "reinzuschnuppern".
Warum Pizzafahrer?
Ich selbst mit begeisterter Autofahrer, es macht mir wirklich Spaß. Also wollte ich dieses Vergnügen zu meinem Job machen. Auch die vorangegangen Enttäuschungen führten mich in dieses Metier.
Wie läuft der Job ab?
Nun, was macht man genau? Richtig, man fährt Essen aus.
Bei uns ist es so, dass auf der Rechnung alle Bestandteile der Lieferung notiert sind. Dazu gehören auch Getränke, Dips, Soßen, Salate, Dressings, Eis, usw.
Hängt die Bestellung also aus, stellt man sie sich zusammen und wartet, bis der Bäcker die Pizza, Pizzabrötchen, Nudeln etc. fertigmacht.
Dann verpackt man die Lieferung in der Warmhaltetasche. Praktischerweise haben diese Taschen auch gleich mehrere Fächer, in der sich der "Kleinkram" (Dips etc.) verstauen lässt.
Diese Lieferung verstaut man dann im Auto, und fährt zum Kunden. Der Kunde bezahlt und erhält sein Essen.
Sind mehrere Fahrer da, wird abwechselnd gefahren.
Ist keine Lieferung da und man muss warten, hat man (bei uns) die Aufgabe, ein wenig für Ordnung zu sorgen. Das heißt man muss spülen, kehren, schnippeln, Salate zusammenstellen, Kartons falten ... dies ist ein ungeliebter Teil meines Jobs. Aber besser das als Langeweile und Rumsitzen.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Ganz praktisch: Natürlich den Führerschein. Ohne geht nicht. Wir liefern mit Rollern und Autos aus. Ich selbst fahre immer nur Auto. Der Rollerführerschein reicht allerdings schon um mit dem Scooter das Essen auszufahren.
Selbst sollte man relativ gute Ortskenntnisse besitzen, wobei dies in der Großstadt schwierig ist. In der Anfangszeit fuhr ich immer mit Navi, mittlerweile kann ich geschätzt 50% der Fahrten ohne machen. Man lernt die "Haupt"-Straßen, das sind die die sich in der Nähe befinden oder in der Stammkunden bestellen, auswendig. Zurück findet man eigentlich immer ohne Navi. Aber: Je kleiner die Stadt ist, desto einfacher ist es, sich zurechtzufinden.
Man sollte freundlich und gepflegt sein, denn sonst könnte man den Menschen, der bestellt hat, abschrecken.
Oft gilt auch: Je schneller man da ist, desto mehr Trinkgeld bekommt man. Daher ist es wichtig, sich gut auszukennen, denn das erlaubt einem, auch Abkürzungen zu benutzen oder auch etwas schneller zu fahren.
Was verdient man?
Der Grundverdienst ist einfach nur schlecht. Und das ist bei sogut wie jedem Bringdienst so. Er beträgt bei uns 5€ die Stunde. Das Trinkgeld federt das Ganze ab. Ich bekomme üblich soviel Trinkgeld, dass ich am Ende auf ca 7-8€ die Stunde komme, was dann ganz in Ordnung ist. Jedoch ist man immer von der Geberlaune der Bestellenden abhängig. Es kann passieren, dass ich in einer Schicht (5-6 Stunden) 5€ bekomme, aber auch 25€ können es sein. Man muss Glück haben und vor allem OFT fahren. So oft wie möglich halt, denn je mehr Touren desto mehr Trinkgeld. Logisch.
Mein Fazit:
Alles in allem ist der Job wirklich cool. Manche Kunden sind wirklich cool, oftmals wurde ich bei Partys reingebeten auf einen Drink oder auf sonstige Weise belustigt. Das Fahren macht (mir) sehr viel Spaß, mit dem Wagen kann man Dinge machen, die man mit dem eigenen nicht machen würde (Vollgas etc. ) und anstrengend ist es auch nicht wirklich. Nach Feierabend bin ich nie kaputt, wie ich es einmal während eines Ferienjobs auf der Baustelle war. Der Verdienst ist, das Trinkgeld eingerechnet, ganz in Ordnung. Ist das Team gut, macht das auch richtig Spaß. Das Problem bei mir ist, dass zurzeit sehr viele Fahrer eingestellt werden, wodurch sich die Zahl der Touren für jeden verringert, und das führt wiederrum dazu dass man weniger zu tun hat und weniger Trinkgeld bekommt. Aber gut, damit muss ich wohl leben.
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Wer Fragen hat, kann sie gerne stellen. Ich werde dann versuchen, sie so gut ich kann zu beantworten.