Onkelhitman schrieb:
@uNrEL2K
"Und 4K-Werte schön, im Benchmark bringen sie Viele Punkte und lassen den Trugschluss zu, dass das System durch höhere Werte stark beschleunigt wird, was aber eben nicht so ist (CPU-Limit). Dazu gibt es etliche Erfahrungsberichte, Real-World-Benchmarks etc. "
Ich frage das hier auch nochmal gerne nach. Wenn ich in einem Benchmark einmal 25MB/s und 80MB/s angezeigt bekomme,
und bei einer anderen SSD 15MB/s und 60MB/s, dann KANN DAS KEIN CPU-LIMIT sein.....
Ja, hier gibt es tatsächlich kein CPU Limit, und man sieht die Rohleistung einer SSD. Das CPU-Limit tritt eben "nur" in der Praxis auf. Was macht ein Datenträger Benchmark? Er liest bzw. schreibt Test-Daten, die kein großes Zutun der CPU erfordern. Die zu lesenen Daten werden von der SSD gelesen und dann wieder verworfen bzw. nicht weiterbearbeitet. Werden Daten geschrieben, sind keine komplexen Berechnungen erfoderlich, um diese zu generieren und die Last ist ebenso niedrig. Die Daten sind schnell generiert und werden nur durch die maximale Schreibleistung der SSD angeschränkt. Der Prozessor macht das mit Links und nur die SSD limitert den Schreibleistung. Somit hat man die maximale Leistung, die eine SSD bereistellen kann, gemessen.
Nun aber zur Praxis. Ich nehme jetzt mal Programmstarts als Beispiel. Diese sind bei allen populären und aktuellen SSDs fast gleich schnell. Es gibt tatsächlich nur geringe Abweichungen unter den SSDs. Das ist Fakt. Das beweisen Messungen vieler Redakteure (zB.
Hier, bzw.
hier übersetzt) und Userberichte, wie auch hier im Thread, da muss man garnicht lange nach suchen:
Lars_SHG schrieb:
Nun ich habe auch einige SSDs im Einsatz, unter anderem auch die 320 mit 160 GB. Im realen
Einsatz ohne Benchmark ist die genauso schnell wie die kleine 60 GB Agility. Da bootet Windows keine Sekunde schneller und die Programme öffnen sich auch nicht schneller! Natürlich zeigen sich teils erheblich Unterschiede, wenn ich Benchmarks laufen lasse - dennoch merkt man das in der
Anwendung nicht.Übrigens, ich hatte auch die Crucial real SSD mit 128 GB an SATA 2 im Rechner, der Unterschied zu SATA 3 ist ja nicht sehr groß - genauso wenig wie der Unterschied zu den anderen SSDs!
Fazit, achte auf den Preis, weniger auf die max. mögliche Leistung!
Jetzt fehlt also nur noch eine einleuchtende Erklärung
Onkelhitman schrieb:
Wenn du es mir bitte erklären könntest, das wollte ich schon damals in dem anderen Thread gerne haben. Warum wird hier mehr angezeizt und wo liegt das Limit?
Diesen Thread meinst du, oder?
https://www.computerbase.de/forum/threads/ssd-neue-generation-beratung.881327/
Eigentlich finde ich den Thread sehr gut und informativ und auch ich selbst habe darin viele Erkenntnisse erhalten. Unter anderem auch die, dass die CPU oft bremst. Eggcake hat da guter Arbeit geleistet. Aber ich probiere mal selbst zu erklären und hoffe das es verständlich ist.
Also ein Programmstart, die SSD wird dabei größtenteils lesend gefordert. Oft sind das kleine Datengrößen (z.B. 4K-große), die quer über die SSD verteilt sind. Nun könnte man meinen, dass der 4K-Werte des AS SSD BENCHMARK Auskunft darüber gibt, wie schnell ein Programm gestartet werden kann (Auf keinen Fall diese 4K-Werte mit den 4k-64Thrd-Werten verwechseln). Die Intel 320 hat ungefähr 20 MB/s, die Crucial C300 circa 30 MB/s, also ist die Crucial C300 50% schneller als die Intel 320. Nun ist ein Programmstart aber eben NICHT mit einem 4K-Benchmark zu vergleichen. Die Datengröße ist gleich, das Zugriffsmuster ist das selbe, nämlich Random, ABER was ist, wenn die gelesenen Daten bei der CPU ankommmen? Beim Bench werden die Daten verworfen, beim Programmstart werden die Daten hingegeben, natürlich, nicht verworfen sondern sie werden weiterverarbeitet, wie das Eggcake schon gesagt hat. Die Daten bzw. das Programm erzeugt beim Start eine hohe Last beim Prozessor, weil dieser eben das Programm ausführt, und dazu gehören eben massig Berechnungen, welche ausgeführt werden müssen. Der Prozessor ist also beschäftigt. Zu 100%. Nun ist es eben egal, ob die C300 ihre 30MB/s erbringen will, oder ob die Intel 320 ihre "mageren" 20MB/s zu leisten versucht. -> Der Prozessor kann doch nur mehr Daten annehmen, wie wer verarbeiten kann. Ist der Prozessor voll beschäftigt, muss die SSD eben warten, bis die Berechnungen abgeschlossen sind, und neue Daten verarbeitet werden können.Fordert die CPU zum Beispiel nur 10 MB/s die Sekunden an, weil sie so ausgelastet ist, dass eben nur mehr Daten verarbeitet werden können, so ist es logischerweise WAYNE ob die 4K-Benchwerte 15 MB/s, 20 MB/s oder 30MB/s betragen. Der Bechmark simuliert eben keinen Programmstart, sondern nur einfache Lese/Schreibzugriffe von Test-Daten ohne "echten" Inhalt oder Bestimmung. Außer der Rohleistung der SSD zu messen, sagst das nicht viel aus. Stichwort: Die schwächste Kette im Glied.
Die Werte hier sind natürlich nur beispielhaft gewählt und frei erfunden, aber das Prinzip sollte klar geworden sein. Evtl. ist auch der RAM ein Flaschenhals, was ich hier der einfachheit aber weggelassen habe. Versuche u.A. von Eggcake zeigen eben eindeutig auf, dass mehr Takt bei gleicher SSD schnellere Programmstarts hervorruft. Dass der RAM eben auch limitiert ist nicht ausgeschlossen sondern auch möglich, aber wie gesagt, Versuche in der Richtung kenne ich nicht. Auf jeden FAll ist die CPU ein Limit für die SSD.
Rego schrieb:
Meiner Meinung nach schon. Wenn ich die gleiche oder sogar (auch wenn vielleicht nur in Benchmarks) höhere Leistung erhalte, dann ist das teurere Produkt nicht empfehlenswert.
Die fokusierst dich zu stark auf Einzel-Ergebnisse. Im Benchmark ist die Intel 510 schneller als die C300. Im Benchmark ist die C300 schneller als die 510. Beide Aussagen sind korrekt, aber eben nicht allumfassend und verschweigen wichtige Fakten. Sequenziell ist die um einges 510 besser, 4K und 4K-64Thrd sind hingegen die Paradedisziplinen der C300. 4K-Werte sind in der Praxis auf CPU limitiert, 4K-64Thrd-Werte sind quasi nur für Multiuser bzw. Serverumgebungen von Bedeutung (Programmierer mal ausgenommen, manchmal könne diese von den höheren 4K-64Thread-Werten profitieren). Anandtech hat einen "Praxisbenchmark" entwickelt, der realistische und Datenträgerzugriffsmuster aus der Praxis simuliert, aber die Daten werden afaik auch wieder nur verworfen.
Anandtech schrieb:
1) The MOASB, officially called AnandTech Storage Bench 2011 - Heavy Workload, mainly focuses on the times when your I/O activity is the highest. There is a lot of downloading and application installing that happens during the course of this test. My thinking was that it's during application installs, file copies, downloading and multitasking with all of this that you can really notice performance differences between drives.
2) I tried to cover as many bases as possible with the software I incorporated into this test. There's a lot of photo editing in Photoshop, HTML editing in Dreamweaver, web browsing, game playing/level loading (Starcraft II & WoW are both a part of the test) as well as general use stuff (application installing, virus scanning). I included a large amount of email downloading, document creation and editing as well. To top it all off I even use Visual Studio 2008 to build Chromium during the test.
Wenn eine SSD in der Praxis schneller sein kann als eine andere, wäre das nicht das CPU-Limit, dann zeigt das dieser Benchmark imo am besten. Jetzt darfst du
einmal Raten, welche der beiden (C300 u. Intel 510) besser abschneidet
Sind die sequenziellen Raten vielleicht doch nicht so wayne? Sieht für mich atm mal danach aus. Hohe sequenzielle Raten werden mittlerweile sowieso total unterschätzt. Wenn man in der Praxis einen Unterschied zwischen SSD und SSD merkt, dann wohl am ehesten durch die Sequenziellen Schreib/Leseraten. Kopieren, Muxen, Demuxen fallen mir spontan ein. Zugegeben, diese Anwendungen mögen bei vielen nicht bzw. eher selten auftreten, aber diese Werte sind dann in der Praxis auch wirklich spürbar.
Das ist auch meine Antwort auf:
Onkelhitman schrieb:
Ansonsten sehe ich das nämlich wie der Threadersteller, was tun mit 500MB/s seq. Lesen und Schreiben wenn mehr Auswirkungen von 4K kommt?
user_23 schrieb:
Und vielleicht sollte bei all diesen Diskussionen um die Vorteile der einen oder andern SSD auch viel mehr die beabsichtigte Nutzung miteinbezogen werden. Erst dann lässt sich vielleicht die schwierige Frage, 510 oder 320, beantworten. Bei "einfacher" Nutzung, d.h. nur fürs System und Programme, ohne grosse Bild- oder Videobearbeitung etc., frage ich mich, ob von den Vorteilen der 510 gegenüber der 320 bzw. von der schnelleren Schnittstelle noch was übrigbleibt.
Eben! Wer hier im Forum eine SSD-Kaufberatung wünscht, ohne explizit seine Anwendungen bzw. die Anforderungen, die er an die SSD stellen wird, zu kennen, kann imo nicht adequat beraten werden. Wer nicht weiß, was dieser und jener Benchmark eigentlich misst und aufgrund von Benchmarkergebnissen, welche sich entweder nicht auf die Realität übertragen lassen bzw. nicht die Realität abbilden oder augrund von Benchmarkergebnissen, welche nicht das Nutzverhalten des Anwenders verspiegeln, eine Kaufempfehlung ausspricht oder sich selbst eine SSD besorgt, der liegt einfach daneben.
Hypocrisy schrieb:
Deshalb bin ich auch von Intel weg. War ursprünglich auch meine Präferenz, jedoch bieten die Konkurrenten genug Leistung zum günstigeren Preis.
Um genug Leistung zum günstigeren Preis zu haben, muss man nicht von Intel weg. Die 320er Serie ist nämlich genau das. Wieso die Beste zuverlässigkeit auf einmal saußen lassen?