Kabeltester mit Geschwindigkeitstest?

justkidding

Ensign
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Aug. 2008
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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Kabeltester mit dem ich nicht nur prüfen kann, ob die Adern richtig aufgelegt wurden sondern auch wie viel Geschwindigkeit das LAN-Kabel schafft.
Gibt es sowas? Oder fällt euch irgend eine andere Testmöglichkeit ein?

Hintergrund der Frage ist:
In unserem geplanten Neubau werden die LAN-Kabel alle vom Bauträger verlegt.
Der Bauträger bietet an die LAN-Kabel auf einem Patch-Panel aufzulegen. Das Patchpanel würde an der Wand befestigt werden.
Wir würden jedoch gerne Eigenleistung einbringen, um die Kosten zu senken. Kabel auflegen kann ich selbst. Wenn ich es selbst mache kann ich auch selbst den Netzwerkschrank besorgen und installieren, was zusätzlich Kosten sparen würde.
Der Bauträger ist damit einverstanden gab jedoch zu Bedenken, dass die Kabel in dem Fall nicht auf Geschwindigkeit getestet werden könnten. Wenn dann nach Hausübergabe auffiele, dass ein Kabel defekt ist bzw. nur geringe Geschwindigkeiten schafft müssten nachträglich wieder die Decken geöffnet werden etc. Das wäre natürlich suboptimal.
Daher die Frage, ob es doch ein Testgerät oder etwas in der Art gibt mit dem man die Geschwindigkeit eines Kabels mit 2 losen Enden (können auch 2 RJ45-Stecker sein) testen kann?

LG
 
mit einem halbwegs geschrimten cat5 kabel bekommst du, wenn a nicht gleich 50 nebeneinander ligen 10 Gbit/s (ethernet) Zuhause hin. Dazu braucht es 8 Adern, die korrekt aufgelegt wurden.
 
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justkidding schrieb:
(...).
Daher die Frage, ob es doch ein Testgerät oder etwas in der Art gibt mit dem man die Geschwindigkeit eines Kabels mit 2 losen Enden (können auch 2 RJ45-Stecker sein) testen kann?

LG
Leider nicht, da hat dein Bauträger schon Recht. Theoretisch kann man, wenn beide Enden RJ45er haben, aber ja ne p2p Verbindung aufbauen und die Geschwindigkeit ablesen.
madmax2010 schrieb:
mit einem halbwegs geschrimten cat5 kabel bekommst du, wenn a nicht gleich 50 nebeneinander ligen 10 Gbit/s (ethernet) Zuhause hin. Dazu braucht es 8 Adern, die korrekt aufgelegt wurden.
Na, das ging ja mal an der Frage vorbei! Nächster Versuch.
 
Schinken42 schrieb:
Na, das ging ja mal an der Frage vorbei! Nächster Versuch.
Warum?
Ja, es geht nicht mal eben mit einem billigen Kabeltester, daher reicht es zu schauen, dass die adern richtig aufliegen. Das ist es worauf man achten sollte. Mehr Aufwand ist eigentlich nicht notwendig
 
Zuletzt bearbeitet:
Gemäß DIN 18015-1 gehören Kabel, die der Telekommunikation dienen in Leerrohre und sind somit austauschbar. Den Bauträger bitte darauf hinweisen. Dann ist auch bei einem Kabeldefekt der Austausch kein Problem und du kannst ohne Messung leben.
 
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Natürlich gibt es solche Messgeräte. Die messen aber nicht die Geschwindigkeit an sich, sondern Dämpfung, Übersprechen usw. (bzw. : je mehr Abschirmung, desto schlechter werden die Werte, etwas provokativ).
Aber grundsätzlich hat @madmax2010 natürlich Recht. Wenn das Kabel nicht ganz böse physikalisch beschädigt wird, dann kann da eigentlich gar nichts schief gehen
 
Der Elektriker hat -so wie es sich anhört- so ein Testgerät (wenn er es verlegen würde). Anstatt ein teures Gerät zu Kafen, das dann 1x genutzt wird, könntest du die Messung durch die Firma durchführen lassen, wenn du mit der Installation soweit bist. Oder ein Gerät ausleihen.

Ich schätze mal, dass ein vernünftiges Messgerät einen 4-stelligen Betrag kostet...
 
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LAN-Kabeltester gibt es von Fluke.
Angefangen von ein paar hundert Euro bis zu mehreren tausend Euro.

Ich hatte mal einige Cat8-Netzwerkkabel gekauft. Da war bei jedem Kabel ein Messprotokoll mit dabei. Die wurden gemäß Aufdruck mit einem Fluke Kabeltester gemacht.
 
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Fluke LinkIQ ... Hab ich mir Mal auf Arbeit ausgeliehen. Testet eigentlich jeden erdenklichen Parameter (ich wollte nur das PoE testen)

Aber ehrlich, solche Geräte sind teuerer als die Ersparnis der Selbstleistung :)

Mach einfach die richtigen Kabel rein und teste mit einem normalen Tester auf die richtige Belegung und es wird schon passen.
 
Mickey Mouse schrieb:
Die messen aber nicht die Geschwindigkeit an sich, sondern Dämpfung, Übersprechen usw.
Das von @LieberNetterFlo erwähnte Fluke misst ziemlich viel inklusive für welche Geschwindigkeiten das Kabel nutzbar ist. Gibt aber noch deutlich umfangreichere Messgeräte. Habe derzeit beruflich damit zu tuen gehabt. Für privat reicht es meist aber aus zu wissen, ob das Kabel richtig aufgelegt ist.
Selbst mit CAT5e kann man bereits 1Gbit/s nutzen.

Falls man zwei Rechner vor Ort hat, könnte man aber auch den Datentransfer per Netzwerk testen um wenigstens eine grobe Einschätzung zu haben.
 
Limmbo schrieb:
Das von @LieberNetterFlo erwähnte Fluke misst ziemlich viel inklusive für welche Geschwindigkeiten das Kabel nutzbar ist. Gibt aber noch deutlich umfangreichere Messgeräte. Habe derzeit beruflich damit zu tuen gehabt.
Ich habe (indirekt) damit jeden Tag zu tun ;)
Limmbo schrieb:
Für privat reicht es meist aber aus zu wissen, ob das Kabel richtig aufgelegt ist.
Selbst mit CAT5e kann man bereits 1Gbit/s nutzen.
Cat5E gibt es offiziell gar nicht (mehr), das ist alles Cat5 und kann bis zu 10Gbit/s
Limmbo schrieb:
Falls man zwei Rechner vor Ort hat, könnte man aber auch den Datentransfer per Netzwerk testen um wenigstens eine grobe Einschätzung zu haben.
Das sagt nicht viel aus.
Sorry, aber ich kann es einfach nicht mehr bören. Die Leute glauben immer noch, dass sie mit "besseren" Kabel mehr Speed oder weniger Latency oder sonstwas erreichen. Das ist falsch!
Man bekommt ein Gigabit Link und der Sender schickt die Daten mit diesem Takt auf die Reise, völlig egal was für ein Kabel das ist. In ganz seltenen Fällen gibt es Fehler und ein Datenpaket muss neu/nochmal gesendet werden. Nur wenn die Leitung extrem schlecht ist (z.B. die falschen Adern verdrillt), häufen sich solche Fehler.

Kurz: die Leute machen sich (speziell hier in D-Land) viel zu viele Gedanken!
Wenn man sich Gedanken machen möchte, dann bitte um die Leerrohre und wiean da vielleicht Mal LWL rein/durch bekommt, DAS ist wichtig!
 
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Man kann sich recht simpel einen Pi-artigen* MiniPC mit Gigabit LAN holen und auf diesen einen DHCP Server und iperf installieren.

Den hängt man an eine Powerbank (falls es noch keinen Strom gibt) und dann steckt einer am Patchpanel um und der andere geht mit dem NB von Dose zu Dose. Der Dump vom iperf Ergebnis reicht als Test.

*Pi-artig deshalb, weil der Pi erst ab Gen4(?) Gigabit LAN hat und diese dafür etwas zu teuer sind.


Ich denke aber auch, dass die wichtigere Thematik hier wäre, dass der Bauträger die Kabel direkt ohne Rohre in die Wände/Decke legen will. Das ist nicht nur kacke bei zukünftigen Problemen, sondern nach aktuellen Standards auch nicht fachgerecht.
 
Die LAN-Kabel werden bei uns in der abgehängten Decke verlegt - allerdings nicht im Leerrohr.
Soweit ich es verstanden hatte vor allem weil es wohl nicht so einfach ist Leerrohre in der abgehängten Decke zu fixieren.
In unserer Baubeschreibung steht:
"
Alle Installationen für die Hausanschlusseinrichtungen
gemäß den Richtlinien der Netzbetreiber werden nach der
DIN 18015 ausgeführt. Alle weiteren Elektroinstallationen
werden nach der DIN VDE ausgeführt.
".
Ich kann leider noch nicht einschätzen was das genau heißt bzw. was ich entsprechend erwarten kann.
Gibt es denn eine Übersicht, was nach DIN 18015 erfüllt sein müsste?
Die DIN für 500 Euro zu kaufen ist vermutlich wenig zielführend weil ich vermutlich die Hälfte auch nicht verstehe ;).

Der Bauträger hat uns angeboten so ein Fluke-Teil auszuleihen und ein ausführliches Testprotokoll zu erstellen. Das würde jedoch auch etwas über 1000 Euro kosten.
So wie ich die Diskussion deute müsste es ausreichend sein, wenn der Elektriker die Kabel mit einem "einfachen" Kabel-Tester prüft. Alles andere scheint nicht verhältnismäßig zu sein.

Mickey Mouse schrieb:
Sorry, aber ich kann es einfach nicht mehr bören. Die Leute glauben immer noch, dass sie mit "besseren" Kabel mehr Speed oder weniger Latency oder sonstwas erreichen. Das ist falsch!
Man bekommt ein Gigabit Link und der Sender schickt die Daten mit diesem Takt auf die Reise, völlig egal was für ein Kabel das ist.
Das verstehe ich allerdings noch nicht.
Wenn ich an den freien RJ45 einen Laptop und an die LAN-Dose einen anderen Laptop anschließe kann ich doch die Geschwindigkeit der Datenübertragung zwischen den beiden Laptops messen.
Wenn dort 1 Gbit/s angezeigt wird kann ich mir sicher sein, dass das Kabel min. 1 Gbit/s schafft. Wenn 1 Mbit/s angezeigt wird kann ich davon ausgehen, dass das Kabel irgendwie defekt ist.
Wo ist mein Denkfehler?
 
justkidding schrieb:
Der Bauträger bietet an die LAN-Kabel auf einem Patch-Panel aufzulegen. Das Patchpanel würde an der Wand befestigt werden.
Wir würden jedoch gerne Eigenleistung einbringen, um die Kosten zu senken. Kabel auflegen kann ich selbst. Wenn ich es selbst mache kann ich auch selbst den Netzwerkschrank besorgen und installieren, was zusätzlich Kosten sparen würde.
Das heißt die Kostenersparnis beschränkt sich auf das banale Auflegen der Kabel auf - hoffentlich - KeyStone-Module? Und nun suchst du einen professionellen Kabeltester, der gerne mal 4-stellig kostet? Ich halte das offen gestanden für die falsche Stelle für Einsparungen, insbesondere aufgrund des Konfliktpotentials....


justkidding schrieb:
Der Bauträger ist damit einverstanden gab jedoch zu Bedenken, dass die Kabel in dem Fall nicht auf Geschwindigkeit getestet werden könnten. Wenn dann nach Hausübergabe auffiele, dass ein Kabel defekt ist bzw. nur geringe Geschwindigkeiten schafft müssten nachträglich wieder die Decken geöffnet werden etc.
Ob die Kabel defekt sind oder nicht, kann der Bauträger doch trotzdem testen? Versteh ich nicht.. Letztendlich muss der Bauträger für seinen Part der Installation geradestehen und ob du nu das Patchpanel verkabelst oder der Bauträger es selbst tut, für defekte Kabel ist er dennoch verantwortlich, weil er defekte Material verbaut hat. Dennoch kann sowas schlimmstenfalls natürlich vor dem Kadi landen ...


justkidding schrieb:
Daher die Frage, ob es doch ein Testgerät oder etwas in der Art gibt mit dem man die Geschwindigkeit eines Kabels mit 2 losen Enden (können auch 2 RJ45-Stecker sein) testen kann?
Geräte wurden bereits genannt. Ich rate dennoch davon ab und würde das professionell machen lassen, inklusive belastbarem Prüfprotokoll. Klar kannst du jetzt mit Laptop und/oder PI loslaufen und das irgendwie gefrickelt testen, aber im Falle eines Falles - der erwähnte Rechtsstreit - ist so eine DIY-Lösung vermutlich wenig belastbar.



Darf man fragen was der Bauträger für den Anschluss des Patchpanels verlangt? Ist ja nicht so, dass das tagelange Arbeit ist.. Ein geübter Elektriker hat das in wenigen Minuten erledigt und schreibt vielleicht 1h auf die Rechnung. Das Material, also das Patchpanel nebst Schrank selbst, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Hier werden oft unverschämte Margen draufgeschlagen.
 
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Es geht uns bei der Ersparnis nicht um das Auflegen sondern um den gesparten Materialpreis.
Wenn der Bauträger auflegt muss ich auch das Patchpanel vom Bauträger beziehen.
Da ich am Ende gerne alles in einem Netzwerkschrank 19" 12 HE haben möchte - inklusive Switch, NAS etc. - müsste ich den Netzwerkschrank auch vom Bauträger beziehen.
Daher bewegen wir uns bei Mehrkosten jenseits der 1000 Euro.
 
justkidding schrieb:
Soweit ich es verstanden hatte vor allem weil es wohl nicht so einfach ist Leerrohre in der abgehängten Decke zu fixieren.
Nur weil es nicht ganz einfach (aber durchaus möglich) ist die Leerrohre zu befestigen, so hat es der Bauträger dennoch umzusetzen. An Betondecken ist das im Übigen gar kein Thema. Bei einer Balkenkonstruktion kann mit Stagenrohr gearbeitet werden, dass im Übergangsbereich zur Wand auf das Flexrohr gemufft wird. Es ist aber teurer und der Bauträger möchte hier gerne Geld sparen (auf deine Kosten).

Hier die 18015 in einem Praxisfall: https://www.elektro.net/file/show/100482/abd622/DE_2021_PP1.pdf
 
Netzwerkkabel gehören austauschbar verlegt. Das kann in Rohren, Kanälen oder Schächten passieren. Aber quasi einfach auf eine abgehangene Decke schmeißen, geht nicht.
Irgendjemand, der das hoffentlich ein Studium oder eine Ausbildung und sicher immer weitergebildet hat, wird das ja geplant haben. Also wird er/sie/es die Vorschriften kennen. Diese sind einzuhalten. Und wenn das problematisch für den Bauunternehmer in der Umsetzung ist, muss er kreativ sein oder das anders geplant werden.
Ich würde aber keinen Pfusch (Kabel nicht im Rohr) akzeptieren und dem Bauunternehmen sagen, dass du das nicht abnehmen wirst.

Um einen praktischen Ansatz zu wählen:
Leitungen muss er eh prüfen. Mach ihm das schmackhaft, indem du ihn auf die Kosten hinweist, die er tragen muss, wenn im Nachgang eine kaputte Leitung auftritt. Dann weißt du, dass die Leitungen funktionieren. Wenn er dann Mondpreise für Hardware und Keystone auflegen haben will, mach es selber.
Digitus 15 HE 19" Schrank inkl. Patchpanel und Monatge des Schranks 350 € inkl. Steuer. Da wird er nicht reich dran, aber kann davon leben. Wenn er nicht will, soll er es lassen.
 
Mickey Mouse schrieb:
Sorry, aber ich kann es einfach nicht mehr bören. Die Leute glauben immer noch, dass sie mit "besseren" Kabel mehr Speed oder weniger Latency oder sonstwas erreichen. Das ist falsch!
Man bekommt ein Gigabit Link und der Sender schickt die Daten mit diesem Takt auf die Reise, völlig egal was für ein Kabel das ist. In ganz seltenen Fällen gibt es Fehler und ein Datenpaket muss neu/nochmal gesendet werden. Nur wenn die Leitung extrem schlecht ist (z.B. die falschen Adern verdrillt), häufen sich solche Fehler.

Sorry aber du siehst das auch falsch.. Wenn ein Datenpaket erneut angefordert werden muss wird die reale Geschwindigkeit, die übertragen werden kann, eben DOCH verringert.

Bestes Beispiel: Irgendjemand lastet seine 100 Mbit/s Leitung voll aus mit einem Download und jemand anderes ist im gleichen Netzwerk online am Spielen. Sein Ping wird steigen weswegen die reale Datenrate vom spielenden SINKT (und umgekehrt sinkt die Bandbreite beim Download).

Ich komme aus der CAN Bus Umgebung und dort kann abhängig der verbauten Geräte, Kabellängen und Kabelqualität eben auch bei 1,523 GBit/s ein spezieller Fehler während der Übertragung auftreten. Ethernet wird da auf physikalischer Ebene nicht anders sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
justkidding schrieb:
Wenn der Bauträger auflegt muss ich auch das Patchpanel vom Bauträger beziehen.
Dann sag ihm doch er soll einzelne Keystone Module anstatt einem Patchpanel verwenden und ihr vereinbart die passende Kabellänge. So kann er jedes Kabel testen und du im Nachgang den Netzwerkschrank montieren.
 
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