Cartman999 schrieb:
Hängt die Sicherheit/Anonymität im Internet vor allem davon ab wie gut die Sicherheitseinstellungen auf dem jeweiligen Gerät sind, zum Beispiel von den Browsereinstellungen(Safari).
Häng dich nicht so sehr an der Anonymität auf. Anonymität im Internet ist eine Illusion. Mit einem VPN-Anbieter verschleiert man maximal die eigene IP-Adresse.
Dass der Anbieter keine Logs führt, muss man glauben, kann es aber nicht nachprüfen, egal was im Werbetext auf der Homepage steht. Im Zweifelsfall muss sich der VPN-Anbieter so oder so den jeweiligen Gesetzen am Standort des VPN-Servers unterwerfen, und die sind jenseits deutscher Grenzen tendenziell weniger auf Datenschutz ausgerichtet.
Abgesehen davon ist aber die IP auch gar nicht mehr ausschlaggebend für die eindeutige Identifizierung eines Nutzers. Im Zeitalter von DS-Lite/CGN und eben auch VPN-Dienstleistern, ist die IP-Adresse schon lange nicht mehr so wichtig. Mit Methoden wie
Fingerprinting sind mittlerweile so präzise, dass die IP gar nicht mehr benötigt wird. So schickt zB ein Browser bei jedem Seitenaufruf diverse Daten über das System mit (zB Version des Browsers, die Bildschirmauflösung, etc) damit sich die Seite daran anpassen kann. Das ist also grundsätzlich erstmal nichts schlimmes. Die Kombination dieser Daten ist aber recht konkret und eignet sich eben auch dazu, einen Nutzer zu identifizieren.
Wie du siehst, ist das Versprechen der Anonymität der VPN-Dienstleister weitestgehend heiße Luft, weil das VPN nur die IP maskieren kann, die IP, die sowieso nicht mehr wirklich gebraucht wird.
Was genau steckt überhaupt hinter deinem Wunsch nach mehr Anonymität? Bei "normaler" Internetnutzung kräht kein Hahn nach deiner Identität. Abgesehen von "personalisierter Werbung" interessiert sich niemand konkret für deine Person, also dass du,
@Cartman999, im wahren Leben Max Noname heißt und in der Bahnhofsstraße 12 in 34567 Knuffingen wohnst. Gerne wird hierbei das Argument gebracht, dass man nicht möchte, "dass der Provider sehen kann was man tut". Das Problem verlagert man dann aber nur auf den VPN-Anbieter, denn spätestens der kann dann das sehen was der Internetprovider hätte sehen können. Ich für meinen Teil vertraue lieber meinem ISP als irgendeinem VPN-Dienstleister mit Sitz in sonstwo.
Für Otto Normal ist perfekte Anonymität im Internet daher auch nicht erforderlich und wenn man doch ein bischen zu sehr darauf beharrt, muss man sich fragen warum das so ist. Nicht selten möchte jemand anonym bleiben, wenn er im Internet Unsinn treibt, seien es grobe Verstöße gegen die Netiquette, das Urheberrecht oder sonstige Dinge, die im schlimmsten Fall strafrechtliche Folgen haben können. Nicht falsch verstehen, ich will dir nichts davon unterstellen. Das sind aber schlichtweg Situationen, in denen ein
berechtigtes Interesse an der Identität besteht, und dann werden bei der Strafverfolgung auch alle Mittel eingesetzt, inkl. etwaiger "inoffizieller" Logs eines VPN-Anbieters
Ansonsten kann man eigentlich nur sagen, dass man viele Pfeile im Köcher haben muss, um sich vor allzu neugierigen Datenkraken zu schützen. Das sind Adblocker - im Browser und zusätzlich via DNS - eine Firewall, die unerwünschte IP-Adressen blockt, Cookies löschen und und und....
Cartman999 schrieb:
Mir geht es vor allem darum Hackern den Zugriff auf unser Netzwerk und die Endgeräte(iMac, MacBook Air, Smart Phones) zu erschweren.
Das hat nichts mit einem VPN zu tun. VPN und Hacker wird nur in einem speziellen Szenario relevant: Öffentlicher Hotspot. Wenn du dich im Hotel ins WLAN, das im worst case sogar unverschlüsselt ist, einloggst, kann der Typ im Zimmer nebenan mit den geeigneten Mitteln deinen Datenverkehr mitlesen. Surft man an einem öffentlichen Hotspot jedoch über einen VPN-Dienst, sieht der Nachbar nur verschlüsselte Daten und kann nichts damit anfangen. Hierbei dient das VPN also nicht der vermeintlichen Anonymität, sondern der Sicherheit. Und genau dafür ist ein VPN-Dienst dann auch tatsächlich zu gebrauchen.
Abgesehen davon schützt aber ein VPN direkt im Router kein Stück gegen Hacker. Auch bei aktiver VPN-Verbindung ist der Router immer noch direkt aus dem Internet erreichbar. Da sich ein Großteil des täglichen Hackings mittels Portscanner über eine bestimmte IP-Range hermacht, ist es auch vollkommen egal ob da ein VPN an ist oder nicht - es wird einfach von A bis Z ein IP-Bereich gescannt und wenn dein Router in dem Bereich ist, wird er ggfs angegriffen. Der Angreifer weiß in dem Moment nicht mal, dass da ein VPN läuft, weil er ja nicht deinen VPN-Dienstleister angreift, sondern eine öffentliche IP, die in dem Moment "zufällig" deine ist - dem Angreifer ist deine Identität nämlich schnuppe.