Kommt AI auch zu Linux?

Mondgesang

Lt. Junior Grade
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Ich versuche mal nicht all zu weit auszuholen, wie ich es sonst gerne tue.

Hin und wieder gebe ich Windows eine Chance. Leider muss ich das bei einigen Spielen immer wieder eingestehen. Bis es mich so sehr nervt, dass ich wieder zu Linux hüpfe. Ein neuer "Ab dann bin ich definitiv nur noch Linux-Nutzer" Meilenstein ist die Ankündigung von AI in Win12.

Ganz ehrlich, mal unter uns. Ich kann euch NICHT sagen, ob AI nicht schon in Win10 ist, in Win7 war, in Ubuntu ist, in Fedora ist, in OpenSUSE ist etc. etc. etc. und selbst wenn sie da wäre (ich würde euch glauben), wüsste ich nicht, wie ich sie da raus bekäme, ohne das System zu zerschießen weil keine Ahnung wie viele Dienste das als Abhängigkeit haben.

Vielleicht war ich einfach frustriert von diesem ganzen auferzwungenen Quatsch wie Cortana, Edge und Co, der meiner Linux-Extremisten-Auffassung nach die Leute dahingehend zu erziehen, demnächst darauf angewiesen zu sein, eine KI zu fragen, wie man sich den Po abwischt.

So sehr ich AI als DAU-Marketing-Wischiwaschi verteufle wie "Cyber-..." Begriffe, so muss ich wohl einsehen, dass das kommt. Und zwar nicht nur in Windows. Auch Linux.

Ich habe mal diesen Artikel hier gefunden: https://www.zdnet.com/article/linus...linux-today-and-how-ai-figures-in-its-future/ und zitiere:

"Do you think we will see LLM written code that is submitted to you?"
Torvalds replied, "I'm convinced it's gonna happen. And it may well be happening already, maybe on a smaller scale where people use it more to help write code." But, unlike many people, Torvalds isn't too worried about AI. "It's clearly something where automation has always helped people write code. This is not anything new at all."


Ich sehe mich trotz aller Rumbastelei an Distros als Laien und ich muss selbst beim Dateimanager aufpassen, was ich da entferne, um mir nicht mein System zu zerlegen.

Ich gestehe, ich habe noch niemals den Quellcode des Linux Kernels gesehen. Oder überhaupt von irgendwas außer dem Bisschen HTML/CSS/JS das ich selbst schreibe. Und wenn ich es sähe, wäre das Chinesisch für mich. Ich würds nicht verstehen. Ich hätte, wie eigentlich 99% aller FOSS-User jetzt auch, lediglich das wohlige Gefühl "irgendjemand wird da schon draufschauen und ggf. Schmu und Nonsens entfernen/melden". Ob das passiert, wann, keine Ahnung. Aber man könnte ja, wenn man wollte. Wie das Verkaufsargument von SUVs. :D

Ergo, um kurzum für mich zur Erkenntnis zu kommen: MS/Windows wegen AI zu bashen zieht vermutlich nicht (mehr bzw bald nicht mehr) weil AI auch im Linux-Lager genauso kommt wie überall sonst. Ob nun ernsthaft im Code des Kernels z.B. oder anderer libs oder als Oberflächen-Spielerei wie Cortana und andere "Assistenten".

Liege ich da ungefähr richtig mit diesem Gedankengang?
 
AI und KI hat nichts mit Intelligenz zu tun. Es ist nur mehr oder weniger clever Programmierte Software.
Wenn das eine echte KI wäre könnte man die nicht mit einfach mitteln dazu bringen über die eigene Webseite zu lästern.
 
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Du redest hier von zwei völlig unterschiedlichen Dingen.
Bei WIndows beziehst du dich auf einen AI-Assistenten, der mit dem Enduser interagieren (und im Falle von Windows brav alles nach Redmond melden) soll.

Bei Linux beziehst du dich auf Code, der durch ein bzw mit Unterstützung eines LLM erstellt wurde.
 
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Was juckt dich als Endanwender denn, ob Zeilen im Kernel mit KI-Unterstützung geschrieben wurden?

Das und beispielsweise Cortana/Bing mit Chat-GPT sind doch 2 völlig verschiedene Paar Schuhe.
 
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Also erst mal ist AI unter Linux nix neues sondern es ist sein Zuhause. Die meiste Software um neuronale Netze zu trainieren und zu betreiben läuft vorrangig unter Linux.

Was das beisteuern von Code betrifft: Das wird jede Software und jedes OS betreffen, weil es ein nützliches Tool für Programmierer ist. Sprich, Programmierer gehen für Codeschnipsel nicht mehr zu Stack overflow sondern fragen ChatGPT. Das ist per se nichts schlechtes.

Und genau diese Nutzung der LLM gibt es auch unter Linux, auch jetzt schon. Das ist auch an sich nichts problematisches.

Die Integration eines Assistenten ins OS ohne Opt-Out und der Rückwärtsdatenfluss, das wird die Integration bei Windows bedeuten. Und davor ist man unter Linux fürs erste "Sicher". Und es wird auch in Zukunft eher eine Option sein als Zwang.
 
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wern001 schrieb:
Es ist nur mehr oder weniger clever Programmierte Software.

Nichts anderes ist das Gehirn.

"Nur" clever verschaltete, als einzelnes völlig stupide Einzelteile.
 
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Mondgesang schrieb:
oder als Oberflächen-Spielerei wie Cortana und andere "Assistenten".
Das schöne an Linux ist ja, dass du dir dein System zusammenstellen kannst wie du magst. Einfach einen Bogen um solche Spielereien machen und gut ist.
 
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Ich habe Edge auf Linux installiert und habe dort AI :D. Ganz ernsthaft, ohne AI kann ich nicht mehr. Hilft extremst im Alltag. Die Ergebnisse des AI sind besser als die Google-Resultate. Man muss nicht mehr lange suchen, um die richtige Lösung für etwas zu bekommen. Es ist OS unabhängig. Man kann alles auch via Browser erledigen, auch Programmieren.
 
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4nanai schrieb:
Was juckt dich als Endanwender denn, ob Zeilen im Kernel mit KI-Unterstützung geschrieben wurden
Nichts. Ich sprach ja auch daher explizit von den Oberflächen-Spielereien wie Cortana die mit dem Endanwender "kommunizieren" sollen.

ghecko schrieb:
Und es wird auch in Zukunft eher eine Option sein als Zwang
Wie die Option sich gestaltet ist bloß spannend, denn...


Kuristina schrieb:
Einfach einen Bogen um solche Spielereien machen und gut ist
...hier ist die Frage, wie der Bogen aussieht. Frisch nach der Installation wie in Ubuntu oder Fedora ein opt-out mit einem Mausklick wäre schön. Selber bei synaptic, YaST, dnf reingehen und anfangen Pakete zu entfernen (was durchaus möglich wäre) wäre schon eine andere Hausnummer. Oder (wie so oft) werden haufenweise neue Distros entstehen, die damit werben, dass die nichts davon in sich tragen.

Siehe die ganzen systemd-Gegner a la Devuan. Aber versuch mal als normaler User systemd aus einem Mint oder Ubuntu zu entfernen. Technisch vllt machbar. Als Zwang wird es ja nicht wirklich angesehen, denn kannst ja ändern wenn du magst. Aber die Hürde ist so groß, dass man als normaler Nutzer eben dicht hält und es schluckt.
 
Mondgesang schrieb:
...hier ist die Frage, wie der Bogen aussieht. Frisch nach der Installation wie in Ubuntu oder Fedora ein opt-out mit einem Mausklick wäre schön
Davon sind wir noch meilenweit entfernt.
Das Betreiben eines LLM für eine große Userbase kostet extrem viel Geld. Das kann und wird sich keine Distribution auf die Schnelle leisten. Zumal die nicht auf Jahre der Datensammeei zurückgreifen können wie Microsoft.
Und angesichts von ChatGPT sehe ich auch keine Notwendigkeit. Wer das nutzen möchte, der wird sich das dann über 3rd-Party apps oder über den Browser holen.

Hat du irgendwie panische Angst vor den Wort oder was ist los?
 
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Ranayna schrieb:
Das gehoert zu den Sachen denen der Benutzer explizit zustimmen muessen sollte, bevor da Daten irgendwohin automatisch abfliessen.
Mir gehts beim Opt nicht um Datenfluss sondern OB das Feature ÜBERHAUPT ins System kommt. So nach dem Motto du richtest Windows ein und Windows sagt dir bei der Ersteinrichtung nach der Installation: "Möchten Sie Cortana mit installieren? Es ist ein LLM/KI-basierter Assistent" User: "Ja/nein".
 
Das waere dann ja opt-in.
Ein Opt-In Feature ist inaktiv, solange der User sich nicht explizit dafuer entscheided.
Ein Opt-Out Feature ist aktiv, solange der User es nicht explizit abschaltet.

Das man ein Windows erst "zu Tode" konfigurieren muss, um ein in Datenschutzaspekten sicheres System zu haben (soweit wie das ueberhaupt moeglich ist) ist ja einer der Punkte der mich persoenlich frueher oder spaeter wieder zu Linux treiben wird.
 
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Das ist echt bitter. Dabei mag ich Windows in gewissen Aspekten mehr als Linux. Das Dateisystem (ja, man steinige mich und peitsche mich aus) ist absolut übersichtlich. Ein Programm installiert sich nicht in 200 Abhängigkeiten in 200 Orten sondern es wird ein Verzeichnis dafür erstellt (meinetwegen C->Programme (x86)->Anbieter->Ordner). So konnte ich immer einen guten Überblick über den Grad der Zumüllung meines Systems behalten. Auch was an "toten" und ungebrauchten Configs aus Spielen und anderen Apps so alles in "Dokumente" rumliegt. Es wirkt intuitiv.

Und ja, mir ist bewusst, dass jedes Programm seine Insellösung mitbringt und da quasi zig redundante Süppchen gekocht werden, während bei Linux ein Paket als Abhängigkeit für alle nachfolgenden genommen wird. Wobei auch bei Linux mit immutable Systemen, Snap auf dem Vormarsch, Flatpak, AppImages eigentlich genau das im Kommen ist.

Und hin und wieder lasse ich sogar den vorsichtigen Gedanken zu, dass die Entwickler von Windows wirklich friedliche Nerds sind, die mit Spaß an der Sache ein System entwickeln, hinter dem sie stehen.

Und manchmal, da denke ich mir was für eine kack gierige, hinterlistige falsche Schlange von Saftladen MS ist und was für ein Haufen Bloat- und Spyware Windows ist. Dann versuche ich noch zu tinkern, indem ich in der Registry offensichtliche Dinge wie Telemetrie abstelle (wobei ich NIE wirklich glaube, dass es das wirklich bewirkt) oder mit Drittanbietern den Bloatmüll wie XBox-GameBar, Cortana etc. entferne.

Und manchmal bin ich dann so frustriert, bis ich das alles runterschmeiße und da ein OpenSUSE o.Ä. draufknalle :D
 
Ich sage das wirklich sehr selten aber:

Ich glaube du denkst zu viel. ;)

Nimm das, was dir passt.
 
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Wenn es dich stört gibt es gute Methoden um damit besser zurecht zu kommen. 👍
 
Mondgesang schrieb:
Ein Programm installiert sich nicht in 200 Abhängigkeiten in 200 Orten sondern es wird ein Verzeichnis dafür erstellt (meinetwegen C->Programme (x86)->Anbieter->Ordner).
Uhm, hast du mal geschaut wohin moderne Windowsanwendungen ihren Krams verteilen?
Ruf mal im Explorer %AppData% (bzw. C:\Users\<Username>\AppData) auf und dir wird uebel, wenn du erwartest das alles im Programmverzeichnis bleibt :D
Und dann gibts da ja auch noch drei Unterverzeichnisse: \Local, \LocalLow und \Roaming. Und es gibt das ein oder andere Programm das in allen drei Daten ablegt.
Dann legen einige Programme auch noch unter Documents Daten ab.

C:\ProgramData gibts auch noch, fuer zwischen Programmen geteilte Sachen.
Von C:\Windows\WinSxS will ich garnicht anfangen. Oder SysWoW64...

Ich stimme dir bei der Aussage soweit zu, das ich das Konzept "Eine Partition - ein Laufwerksbuchstabe" in so fern uebersichtlicher finde, weil so wesentlich eindeutiger ist auf welcher physikalischen Platte sich welche Daten befinden, was nuetzlich sein kann wenn man wie ich verschiedene Plattentypen im System hat.
Aber das kann man sich auch mit Mountpoints unter Linux nachbauen.
 
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Mondgesang schrieb:
weil keine Ahnung wie viele Dienste das als Abhängigkeit haben.
Bei Linux ist das einfach. "Die KI" kommt in einem bestimmten Paket rein. Du fragst deinen Paketmanager, welche Pakete davon abhängen. Oder bittest ihn gleich, sie zu entfernen. Entweder geht es, oder eben nicht, weil andere Pakete davon abhängen. Und wenn du die nicht los wirst, gehst du du Gentoo, da schaltest du das Use Flag aus und alle Pakete werden ohne die Abhängigkeit gebaut.

Mondgesang schrieb:
"Möchten Sie Cortana mit installieren? Es ist ein LLM/KI-basierter Assistent" User: "Ja/nein".
Ich glaube, das wird sowieso installiert, aber dann nur abgeschaltet.

Mondgesang schrieb:
Das ist echt bitter. Dabei mag ich Windows in gewissen Aspekten mehr als Linux. Das Dateisystem (ja, man steinige mich und peitsche mich aus) ist absolut übersichtlich. Ein Programm installiert sich nicht in 200 Abhängigkeiten in 200 Orten sondern es wird ein Verzeichnis dafür erstellt (meinetwegen C->Programme (x86)->Anbieter->Ordner).
Naja, du hast dann trotzdem Local, LocalRoaming, Appdata -- da ist auch noch viel verstreut. Plus die ganzen lokalisierten Verzeichnisnamen, die aber nur eine Art Symlink sind(?). Unter Linux finde ich das auch "schöner", weil einfacher.
 
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