News Leistungsschutzrecht: Verlage gehen gegen Google in Berufung

Daniel

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Die müssen anscheinend immer noch viel zu viel Geld haben. So ein Verfahren ist ja nun nicht eben ein Schnapper.
 
Man kann einfach nur mit dem Kopf schütteln...
 
Kann Google nicht einfach mal den Spieß umdrehen und die Verlage wegen Bildung einen illegalen Kartells zur Ausnutzung von Marktmacht verklagen? Denn genau das machen die doch... wollen Google dazu zwingen ihre Snippets zu nehmen und dafür auch noch zu zahlen.
 
Wie sollte es auch anders von der Teppichetage zu erwarten sein, wenn man seine (durch absolute Klientel-Lobbypolitik umgesetzte) in Gesetz gegossene Pfründe nicht auch ernten darf. Vielleicht muss man die zu erwartenden Anwaltskosten eher in zusätzliche Lobbyarbeit investiert werden; kann ja nicht sein, dass das System nicht so funktioniert, wie man sich das wünscht...
 
Herrlich. Erst ein unnützes Gesetz durch prügeln und dann nicht damit zu Frieden sein wenn es eingehalten wird. Die sagen sogar ohne Google gehen werbe Einnahmen flöten und wollen dann noch dafür bezahlt werden? Hä?

Einmal Realitätsverlust bitte :lol:
 
Können diese Lackaffen nicht einfach mal einsehen, dass ihr Lobby-getriebenes Gesetzt n Reinfall ist und den (eh schon überlasteten) Gerichten nicht die Zeit für wichtige Sachen stehlen?
 
Ist das jetzt wirklich deren ernst? Ich dachte, und es tut mir leid, wirklich Axel hätte was gelernt... das System läuft doch soweit ganz gut... Aber gut. Das ist ja immer so... Immer mehr Geld :/
 
Es wird wohl eher so enden, dass Google, falls sie wirklich gezwungen werden sollten, einfach Google News für Deutschland einstellt.
Dann wurde unnötig Geld verbraucht seitens der Verlage (welches zum Aufbau eines besseren, dem veränderten Markt angepasstes System hätte genutzt werden können) und doch nichts gewonnen.
 
Die Sache wird wohl bis in die letzte Instanz getrieben werden, hoffen wir nur, dass Google siegreich hervorgeht.
Alles andere wäre eine Schande für jegliches Moral- und Rechtsempfinden.
 
Die Verlage haben halt einfach schon viel zu viel Geld in das Gesetz und die vorigen Instanzen gesteckt, um das jetzt einfach auf sich beruhen lassen zu können.
Davon ab wäre es auch Quatsch, das jetzt sein zu lassen. Die weiteren Kosten für das Verfahren sind ein Witz im Verhältnis zu den Einnahmen, die man gerne haben möchte - selbst wenn die Chancen gering sind, dass das endgültige Urteil in ihrem Sinne ausfällt, lohnt sich das Zocken in dem Fall wahrscheinlich.
 
Wäre ja mal interessant, was die jedes Mal als neue Argumentation aufbauen, wenn die vorherigen bereits durch die bisherigen Instanzen abgelehnt wurden.
 
Google ist bei weitem kein gemeinnütziger Verein und auch kein Unternehmen über das es sich nicht zu diskutieren lohnen würde, aber in diesem Fall MUSS man sich einfach hinter Google stellen.

Genau an der Stelle, wo Axel Springer zugibt durch Werbeeinnahmen aus den Googlezuläufen massiv zu profitieren und trotzdem noch Geld von Google dafür bekommen möchte, da müsste das Verfahren wegen Unglaubwürdigkeit der Klägerseite sofort und anstandslos eingestellt werden.

Es ist ein Jammer womit die Gerichte hier sinnlos blockiert werden.
 
Google könnte sicherlich das Spiel auch anders rum treiben: Ihr wollt in unserer Suche und mit euren Snippets gelistet werden? Fein, dann zahlt uns was pro Snippet. Sie liefern ja nachweislich Klickzahlen. Dann würde man wahrscheinlich auch wieder von einer Ausnutzung der Marktmacht sprechen.... .
 
Ich sehe es auch so, dass man so einflussreiche Konzerne wie Google/Alphabet kritisch im Auge behalten muss.

Das gilt aber nicht weniger für klassische Medienunternehmen/Verlage, die so schon immer mächtig sind, dass sie mal eben mit dem Finger schnippen (bzw. eine "Hamburger Erklärung" voller Unsinn und leerer Parolen ala "rechtfreiem Raum Internet" raushauen) und schon springt der Gesetzgeber und bastelt ihnen ein maßgeschneidertes Gesetz, mit dem sie an anderen, erfolgreichen Unternehmen schmarozen und potentielle kleine Konkurrenz abtöten können (sollen).

Ein Glück für uns alle, dass man in dieses Auftrags-Gesetz nicht wörtlich das hinein schreiben konnte, was die Verlage wirklich wollen, ohne dass sofort auffällt, was für ein grundrechtswidriger und insgesamt schädlicher Blödsinn es ist. So kam ein derartig schwammiges und unklares Gesetz dabei heraus (Wen und was soll es eigentlich betreffen?), dass sich jetzt trotzdem kein Gericht findet, das bereit ist den Verlagen das zu geben, was sie fordern.

Jedenfalls was Google betrifft, die die nötige Kriegskasse haben, um sich gegen solche haltlosen, juristischen Angriffe zu wehren.
Mehr Sorgen müssen wir uns um kleinere Internetdienste machen, die mit verschiedenen Leistungen um Nachrichtenmeldungen herum ein kleines Geschäft machen wollen. Denen wird wohl oft schon eine einfache Abmahnung das Genick brechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jesterfox schrieb:
Kann Google nicht einfach mal den Spieß umdrehen und die Verlage wegen Bildung einen illegalen Kartells zur Ausnutzung von Marktmacht verklagen? Denn genau das machen die doch... wollen Google dazu zwingen ihre Snippets zu nehmen und dafür auch noch zu zahlen.

Wie GEZ oooder Haushaltsabgabe...
Wenn ich google wäre, würde ich über die Verlage drüber rasieren!
 
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich ja drüber lachen.

Wie kommt man auf die Idee Geld dafür zu verlangen wenn jemand für mich Werbung macht.
Ich meine die Verläge selber, sagen ja schon das sie von Google News profitieren und wollen dennoch eine Entschädigung?

Ich an Googles stelle würde das ganze auch eher umdrehen und sagen, ihr wollt bei uns gelistet werden na dann bezahlt mal schön.
Es gibt ja alternatvien wenn auch nicht so große
 
Andreas10000 schrieb:
Ich an Googles stelle würde das ganze auch eher umdrehen und sagen, ihr wollt bei uns gelistet werden na dann bezahlt mal schön.
Es gibt ja alternatvien wenn auch nicht so große

Vor allen Dingen: Wenn es so einfach ist, mit diesen Nachrichtenschnipseln im Internet Geld zu verdienen, warum gründen die deutschen Verlage dann nicht einfach eine eigene News-Plattform im Internet, über die sie ihre eigenen Inhalte selbst verwerten? Warum muss da erst jemand wie Google kommen, der es hinbekommt?

Ich bin mir allerdings alles andere als sicher, ob das überhaupt wirklich profitabel möglich ist. Auch Google News ist ja bestenfalls nur indirekt eine Einnahmequelle für Google. Die Nutzung ist kostenlos und Werbung wird da auch nicht geschaltet.
Google macht das höchstwahrscheinlich nur, weil sie damit Nutzer auf ihre Angebote locken, sie dazu bringen einen Google-Account anzulegen, den sie dann auch in anderen, profitablen Google-Angeboten wie der werbefinanzierten Suchmaschine, Youtube usw. benutzen

Schon allein deshalb lässt sich auch gar nicht in Zahlen fassen, was Google durch Google News denn überhaupt (indirekt) einnimmt, also woran die Verlage eventuell beteiligt werden müssten, wenn es denn sowas wie ein anwendbares Leistungsschutzrecht gäbe.
So wie es im Augenblick aussieht, könnte Google den Verlagen auch einfach sagen: "Na gut. Ihr bekommt einen Anteil an den direkten Einnahmen von Google News. Also X% von Null." Und die Sache ist erledigt. ;)
 
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