NAS aus alter Hardware Stromverbrauch etc. Erfahrungswerte ?

smashcb

Lieutenant
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Ich habe hier noch einen i3-540 (3.06Ghz) rumliegen und ein Gigabyte GA-H55M-UD2H.

Ich wollte daraus ein NAS machen bzw. hauptsächlich ein Netzwerkspeicher , wo ich daten ablegen kann und von denen ich Filme streamen kann, vielleicht auch Musik.

ich hab noch diverse alte HDDs hier rumliegen und wollte das ganze per RAID 5 laufen lassen, falls eine Platte abschmiert,damit die Daten nicht alle weg sind.

Hauptsächlich mache ich mir eher gedanken über den Stromverbrauch, weil 95% des Tages wird das Ding einfach mal nichts machen.

Gibt es da Erfahrungswerte auf welche Wattzahl ich so alte Hardware im Idle runtergegeregelt bekomme ?

(empfehlungen für NAS Software / Homeserver dürft ihr auch gern hier abladen :) )
 
RAIDs ersetzen keine Backups! Wenn die Daten nicht verloren gehen sollen, dann mache ein Backup von ihnen und außerdem sind alten HDDs nur auf eine Nutzungsdauer von i.d.R. 5 Jahren ausgelegt. Samsung hat früher die geplante Nutzungsdauer auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben, so wie hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren. Sind des Kalenderjahre, da HDDs auch altern wenn sie nicht benutzt werden und daher auch nur beschränkt lagerbar sind. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Und außerdem:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für die meisten Modelle wie z.B. für die Megascale:
Das bedeutet nicht, dass die HDDs dann automatisch Schaden nehmen oder gar komplett kaputt sind, wenn man diese Vorgaben nicht einhält. Aber ganz ignorieren sollte man es nicht, denn im Thread Festplatten sterben wie die Fliegen - was mache ich falsch? sind jemandem der ein halbes Jahr im Ausland war, binnen 3 Monaten 4 HDDs gestorben. Die HDDs waren wohl in einem NAS im Keller, also nicht unter optimalen Bedingungen gelagert und natürlich müssen solche Angaben auch unter den ungünstigsten der erlaubten Bedingungen noch eingehalten werden. Unter optimalen Bedingungen dürften die Platten auch eine weitaus längere Zeit ohne Probleme überstehen.

Außerdem eigenen sich nicht alle HDDs für die Nutzung mit mehreren anderen HDDs im gleichen Gehäuse, der Vibrationen wegen.
 
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Wenn man mal aktuelle Low End Hardware nimmt mit einem Pentium G5400 biste im Idle für das gesamte System bei ca. 15W, der alte i3 dürfte da mehr brauchen.
Man kann das ganze natürlich noch etwas senken, indem man kein 24/7 NAS bastelt, sondern mit Autoshutdown und Wake-On-LAN arbeitet.
 
Erfahrungswert: Mein Sandybridge Server i5 2500 + ASRock B75 Pro3 + 8GB Ram (2x4) + Boot-SSD + IBM1015 (IT-Mode) + BeQuiet STraight Power E9 480W (80+ Gold) gönnt sich 31W im Leerlauf.
Die angeschlossenen HDDs (8x8TB Ironwolf) sind dabei im Spindown. Sobald die Platten laufen braucht das System etwa 60W, laufen alle Platten unter Last (Lesen oder Schreiben) geht der Verbrauch auf etwa 110W hoch.

Da dein genannter i3 540 nochmal eine Generation älter ist, dürfte er nochmal etwas mehr brauchen, gerade im Standby.

Was ich nicht mache (ich habe einige weitere Dienste, wie z.B. Nextcloud, auf meinem Server laufen), was für dich aber interessant sein dürfte, ist Wake-on-LAN, dann geht der Rechner komplett in Standby und wird via Netzwerksignal gestartet. Das ist dann natürlich nochmal deutlich Energie-effizienter.

Mein Tipp an dich:
Entweder wirklich gut einlesen in die Thematik Homeserver (die Optionen bei Hardware, Software, Filesystem, Raid & Vergleichbare Lösungen sind doch sehr vielfältig, man kann da auch Mist bauen), oder aber auf ein System von der Stange setzen (z.B. QNap, Synology).

Edit:
Stromverbrauch: Natürlich wird ein Neukauf, egal ob fertiges NAS oder aktuelle Hardware, weniger Strom brauchen, aber der Mehrverbrauch der vorhandenen Hardware muss auch erstmal eine ganze Weile anliegen, bevor er die initialen Kosten des Neukaufs übersteigt. Also auch immer ein wenig hin und her rechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
okay... danke für die ersten hinweise.

Ich hab lange mit einer Synology geliebaeugelt, aber im Grunde brauch ich die meisten Funktionen der Kiste nicht.
Ich will nur möglich zentral meine Daten liegen haben, damit ich die von jedem beliebigen Endgerät streamen kann.

Ausserdem wollte ich kein Geld ausgeben, die ganze Hardware liegt halt eh hier rum , muss ich mir nix neu kaufen. Basteln tu ich auch gerne. :)

Auf dem Ding sind keine Lebensnotwendigen Daten gespeichert, wie Bilder Fotos etc. das liegt alles in der Cloud.

31 Watt * 24 h *365 Tage ... das macht ja rund 82 Euro nur fürs rumstehen im Jahr :) ... ja da werd ich das wake on lan mal naeher begutachten.
 
Raid würde ich sowieso nicht machen . .
Das ist den Aufwand nicht wert und macht mehr Probleme als es löst.
Mach JBOD, ordne ordentlich den Inhalt der HDDs.
Bei RAID müssen zwangsläufig immer alle betroffenen HDDs laufen.
Bei JBOD nur jeweils die auf deren Inhalt zugegriffen wird.
JBOD reduziert dadurch Stromverbrauch, Vibrationen, Wärme und Geräuschpegel.

Ich hab hier noch immer meinen alten gemoddeten HP Pro Liant N54L Microserver stehen.
Reicht völlig.
 
Platten dauernd mit hochfahren lassen (standby/wake-on-lan), killt die Platten eher als 24/7 Betrieb... so als Hinweis.

Die HDD Wahl ist bzw das Hauptkriterium beim Stromverbrauch. Wd Red 10 sind so das Optimum da pro Hdd nur ~3w.
 
Es ist aber auch möglich, bei der Kiste nur auf den Schalter zu drücken, wenn sie wirklich mal gebraucht wird, oder? Dann wäre der Stromverbrauch kaum relevant. Zur Not hängst Du Sie an eine WLAN-schaltbare Steckdose + BIOS-Einstellung "always on if power on" (o.ä.). Dann fährst Du die Mühle evtl. einmal am Tag hoch (wenn überhaupt).
 
blöderidiot schrieb:
Es ist aber auch möglich, bei der Kiste nur auf den Schalter zu drücken, wenn sie wirklich mal gebraucht wird, oder? Dann wäre der Stromverbrauch kaum relevant. Zur Not hängst Du Sie an eine WLAN-schaltbare Steckdose + BIOS-Einstellung "always on if power on" (o.ä.). Dann fährst Du die Mühle evtl. einmal am Tag hoch (wenn überhaupt).
ja stimmt ... so eine steckdose hab ich da ...die zeigt mir sogar den aktuellen stromverbrauch an :)

Standort wäre im Keller ... da renn ich dann nicht jedes mal runter :)
 
Auch wenn hier bezüglich der Festplattenhaltbarkeit gern mal schwarz gesehen wird, mein jetztiges NAS ist knapp 10 Jahr (Qnap TS-410) alt und läuft mit vier normalen Desktop HDD´s bis heute tadellos.
Ein NAS aus 2007 (Thecus 5200) hab ich letztes Jahr außer Betrieb genommen weil die maximal unterstützte Festplattengröße nur 1 TB war und EINE HDD gezickt hatte. Die restlichen vier Platten nutze ich immer noch für unkritische Daten. Alle NAS sind bei mir 24/7 in Betrieb.

Heißt natürlich nicht das alle Platten so lange halten, ich hab auch schon welche gehabt die nach ein oder zwei Jahren gestorben sind.
 
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Also ich finde RAID auch im Privatbereich durchaus sinnvoll... Natürlich nur wenn man es nicht als vollwertiges Backup betrachtet.
Allein die Zeit die man sich erspart nach einem Festplatten-Ausfall alle Daten aus dem Backup zurück zuholen, ist mir ein RAID wert. Einfach Platte tauschen und rebuilden bzw. syncen lassen und man kann parallel die gespeicherten Daten weiterverwenden 😀 Ich hatte bereits 2x einen Festplatten Crash in meinem Homeserver und war froh ein RAID eingerichtet zu haben. Btw. Ich verwende übrigens softraid unter Linux im RAID Level 1.
 
cc_aero schrieb:
Also ich finde RAID auch im Privatbereich durchaus sinnvoll
Eben, gerade im Heimserver / NAS. Einmal um ein größere Einzelvolumen zu bekommen und dann eben auch um nicht immer wieder die Backups einspielen zu müssen. HDDs arbeiten nicht perfekt, sondern es können immer Lesefehler auftreten, die Hersteller spezifizieren in Form der UBER bis zu welcher Häufigkeit dies im Rahmen ihrer Spezifikation noch normal ist und ohne echtes RAID muss man dann die betroffene Datei aus dem Backup wiederherstellen. Schlimmer noch, wenn es die Metadaten eines Ordners trifft, dann ist der Ordner mit allen Dateien und Unterordnern womöglich unbemerkt weg und fehlt dann irgendwann auch im Backup.
cc_aero schrieb:
Natürlich nur wenn man es nicht als vollwertiges Backup betrachtet.
Das sollte klar sein, denn RAIDs ersetzen niemals Backups! Es scheint so manchem der über RAIDs wettert, aber leider nicht klar zu sein, denn oft kommt es mir vor als meinen diese Leute, man sollte doch lieber Backups machen, also auf ein RAID zu setzen. In dem Fall würde ich auch das Backup dem RAID vorziehen, aber man muss natürlich immer ein Backup aller wichtigen Daten haben die man nicht verlieren möchte, auch wenn sie auf einem RAID stehen, aber wenn ein Backup vorhanden ist, spricht nichts gegen ein RAID.
 
Welches RAID level würdet ihr empfehlen ? Hab bis zu 4 HDD mit 500 GB .

Wenn eine ausfällt soll man einfach die Defekte austauschen und dann soll es ein automatisches rebuild geben.
 
Vor allem empfehle ich ein Backup davon zu haben, denn Platten dürfte uralt sein, siehe #2 und keiner kann da noch ernsthaft eine Chance für ein erfolgreiches Rebuild angeben. Dann würde alles andere als ein RAID 5 bei 4 Platten zu viel von der Bruttokapazität kosten. Bei RAID 5 bleiben von 4x500GB noch 1,5TB übrig, bei RAID 10, welches vor allem beim zufälligen Schreibzugriffen schneller wäre, oder RAID 6, welches die Chancen auf ein erfolgreiches Rebuild erhöhen würde, wären es nur 1TB. Wenn es Dir aber um Stromsparen geht, wäre die Frage ob nicht zwei HDDs mit z.B. 2TB im RAID 1 nicht am Ende billiger kommen würden.
 
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