News Novell verzichtet auf proprietäre Linux-Treiber

Siberian..Husky schrieb:
... firmen wie IBM haben dafür bezahlt linux schnell zu machen. das wurde bei keinem anderen OS kernel getan, und deswegen gibt es derzeit wohl keinen OS kernel der besser funktioniert als linux.
Was ist denn bitte daran verwunderlich, dass ein OS mit monolithischem Kernel bei Sachen wie USB, die bei Hybrid-Kernel-Systemen sicherlich nicht im Kernel laufen, schneller ist? Das ist ja gerade der Vorteil des monolithischen Kernels.

Und einsam ist Linux an der Spitze der monolithischen Kernel nun auch nicht mehr, Solaris hat ganz schön aufgeholt und bei einigen Sachen sogar überholt.

Das Wunder ist die Stabilität dieses Kernels, bei der Codemasse - Modularität hin oder her, wenn ein geladenes Modul abschmiert, schmiert das System ab, wenn das wegen sowas wie einem Netzwerktreiber passiert (was wir ja bspw. bei den proprietären AVM-DSL-Treibern hin und wieder sehen) ist das für einige User schon ziemlich unverständlich - in Anbetracht der Hybridkernelkonkurrenz.

Wäre Linux ein Hybridkkernel, könnte man die proprietären Treiber einfach außerhalb des Kernels nutzen, aber das wäre dann eben eine ziemlich große Konzeptänderung - imho dann auch einen neuen Namen wert.

Man könnte jetzt denken, ein Hybrid-Kernel unter GPL würde der Welt noch fehlen, aber XNU (Kernel von Darwin) steht ja unter GPL, also muss eigentlich erstmal nur GNU/Darwin populärer werden - wenn man ein Hybrid-Kernel-OS unter GPL will.

Wobei rein theoretisch ja auch ein 3D-Grafiktreiber bei EFI bereits vom EFI geladen werden könnte, womit dann auch ein monolithischer GPL-Kernel nicht mehr in Schwulitäten kommen würde - auch wenn ich erstmal bezweifle, dass das bei 3D-Grafiktreibern so schnell gemacht werden würde.

Siberian..Husky schrieb:
...
wären sich die herren so sicher wäre nvidia eh längst verklagt/angezeigt worden. ...
Wieso sollten sie das tun? Du hast da scheinbar etwas falsch verstanden. Es ist nach Auffassung der Kernelentwickler illegal einen Linux-Kernel und die proprietären Module dazu zusammen zu veröffentlichen, deswegen wird es aus den Distros jetzt nach und nach gestrichen, was du zu Hause für dich ganz allein in den Kernel schreibst, ist aber allein dir überlassen.

Und wenn das mit GPL legal sein soll, was wäre dann der Unterschied zur BSD-Lizenz?
 
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Bei den USB Devices gibts aber schon Bestrebungen, das Apps so umgeschrieben werden, das sie libusb anstelle eines eigenen Kerneltreibers benutzen.
 
Linux ist ja nun nicht dafür bekannt das es deutlich bessere usb transferraten erreicht, sondern z.b. das es verdammt gut mit mehreren cpus skaliert ;).

Linux wurde von einigen firmen kräftig für highperformance krempel umgebaut. mit dem design von linux hat das wenig zutun. das bsd in diesen bereichen teilweise deutlich schlechter ist liegt einfach daran das es dort niemand bezahlt hat. und das wird wohl wiederum an deren entwicklern liegen, schließlich gab es damals keinen anderen grund linux vorzuziehen.

solaris zählt übrigens nicht, da es erst seit kurzem opensource ist, und die entwicklung die zu einem ebenfalls schnellen kernel geführt hat eben von seinem besitzer bezahlt wurde ;).
somit kann man es schlecht mit anderen opensource kerneln vergleichen.
(auch wenn man natürlich sagen könnte bsd war auch nicht immer opensource, aber der heutige kernel[und vorallem seine performance] haben mit diesen zeiten absolut nichts mehr gemeinsam - im gegenteil zu solaris.)


was die gpl angeht:

das siehst du falsch. dieser herr hier, wie viele andere, vertreten die ansicht das z.b. nvidias closed source kernel modul illegal ist(und das schreibt er wort wörtlich so). es geht nicht darum das die distributionen die treiber nicht gemeinsam mit linux ausliefern - das tun sie alle schon lange nicht. und das wäre auch in jedemfall illegal. ein closed source treiber muss in jedem fall extra geliefert werden - das haben die distributionen bisher getan, wollen es aber nun nichtmehr.

richtig ist das ich bei mir zuhause tun kann was ich will. nvidia aber nicht. wenn sie wirklich ein abgeleitetes werk eines gpl programms unter einer anderen lizens releasen dann machen sie sich strafbar.

nun ist allerdings stark zweifelhaft ob der nvidia treiber ein abgeleitetes werk ist. dazu gibt es in der gpl keine genauen regeln. schon alein deswegen kann man nicht mit sicherheit sagen ob ein closed source treiber wirklich illegal ist. so wird in der gpl zum thema abgeleitetes werk auf das copyright verwiesen. das ist problematisch, da es von land zu land leicht unterschiedlich ist. in etlichen ländern wird dort die schöpfungshöhe als messlate benutzt. danach wäre der nvidia treiber legal, denn das einzige was er gezwungener maßen vom linux kernel nutzt ist dessen speicher verwaltung, und selbst diese wird nur über umwege benutzt(was den kernel spezies natürlich nicht gefällt). die eigentliche arbeit des treibers wird komplett von ihm selbst erledigt. dafür bringen die nvidia und ati treiber z.b. einen eigenen agp treiber mit.

dazu ist abschnitt 2 der gpl sehr wichtig. diese sagt unter anderem:
[...] These requirements apply to the modified work as a whole. If identifiable sections of that work are not derived from the Program, and can be reasonably considered independent and separate works in themselves, then this License, and its terms, do not apply to those sections when you distribute them as separate works. [...]

dieser abschnitt wurde extra im hinblick auf schnittstellen und plugin möglichkeiten der gpl hinzugefügt.

falls nvidia in ihren kernel modulen für bsd, solaris und linux also genügend(was wiederum nur ein gericht klären kann, das wird von land zu land auch wieder unterschiedlich sein) code gemeinsam nutzt(und bei dem relativ großen abstraktion layer den nvidia verwendet scheint das durchaus warscheinlich zu sein) wäre es damit in jedem fall legal, da es dann nicht als abgeleitetes werk angesehen werden kann.


der unterschied zur bsd sollte damit auch klar sein: die bsd ist einfach viel einfacher :p. eben relativ eindeutig. abgesehen davon gibt sie noch weitere rechte frei.
die gpl ist sehr komplex. da gibt es ziemlich viel interpretations spielraum. auf der fsf website kann man daher auch an etlichen stellen "wir glauben" lesen, denn eine wirkliche antwort gibt es auf diese fragen nicht.

closed source treiber für den linux kernel sind in jedem fall ein grenzfall. die legalität müsste von einem gericht geklärt werden, und sehr warscheinlich gibt es garkeine "richtige" antwort für alle closed source treiber, sondern jeder müsste einzeln betrachtet werden.


die unsicherheit kann man auch sehr schön in den kernel mailinglisten nachvollziehen. es gibt dort auch entwickler die anderer meinung sind.

ausserdem sollte ja wohl klar sein das weder nvidia, noch ati für teures geld einen treiber entwickeln würden, bei dem jeder sofort, selbst ohne anwalt, beurteilen kann das dieser illegal ist. da könnten die das geld ja gleich zum fenster rauswerfen...
 
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Siberian..Husky schrieb:
... es geht nicht darum das die distributionen die treiber nicht gemeinsam mit linux ausliefern - das tun sie alle schon lange nicht.
Nein, das haben sie bisher immer getan - in Bezahlpaketen freilich, weil die Veröffentlichung in freier Software seitens ATI und NVidia problematisch war. Wenn du heute eine Mandriva Linux Box kaufst sind da ettliche proprietäre Treiber dabei - darum gehts hier in der News auch, sonst hätte Suse/Novell ja überhaupt nichts ändern müssen, weils in den Free-Downoad-Paketen eben nie dabei war. ;)
 
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