Quo vadis BTMG?

Hier ein Bericht von 2009 zur niederländischen Drogenpolitik, ihren Zielen und deren Erreichung sowie der gravierendsten Probhleme.
https://www.ssoar.info/ssoar/bitstr...d=0E3D574E20FB7E9A1550763C7B72C89F?sequence=1
Für die, die keine "deep-links" mögen, hier noch die Google Suche (Obiges pdf ist der erste Treffer):
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Heroin+Prävalenz+in+den+Niederlöanden+seit+1950

Vieles wurde hier bereits gesagt ... der größte Erfolg der niederländischen Drogenpolitik dürfte aber wohl nicht mit Cannabis zusammenhängen, sondern eher mit harten Drogen ... deren Konsum ist seit den 1970ern in den Niederlanden nämlich stark gesunken. Die Lebenszeitprävalenz für Heroin hat sich, wenn ich das richtig erinnere, um 2/3 reduziert.
Dass es durch den Umstand, dass Anbau und Handel weiterhin illegal stattfinden müssen, vermehrte Aktivitäten auf diesem Gebiet des Schwarzmarktes geben würde, ist bekannt, und natürlich ist man damit nicht glücklich ... insgesamt ging es beim niederländischen Modell aber auch nicht um den Schwarzmarkt allgemein, sondern lediglich um seine Folgen an der Basis ... gesundheitliche und kriminologische ... primär durch Streckmittel und Beschaffungskriminalität.
Gleichzeitig ist es gelungen, den Markt für Canabis vom Markt für harte Drogen zu trennen, also den Faktor aufzuheben, der aus THC eine Einstiegsdroge machen kann. Die heute fast selbstverständliche Einteilung in "harte" und "weiche" Drogen stammt ebenfalls aus der niederländischen Drogenpolitik.
In Holland gibts das nicht beim gleichen Händler, wenn man nicht eh große Mengen von beidem kaufen will.

Ob das in DE auch funkioniert, weiß ich nicht ... ich war mein ganzes Leben immer nur bei Dealern, die ihren halben Kundenstamm verloren hätten, wenn sie jemandem Speed, Koks oder Heroin angeboten hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:
LotusXXL schrieb:
Viele (Mediziner) haben Bedenken, dass der Konsum von Cannabis vor allem für junge Erwachsene nachhaltig gesundheitsschädigende Folgen haben könnten. Durch die Legalisierung ist der Zugang für die potentiell gefährdeten Altersgruppen eben einfacher als vorher.
Davon scheinen viele Experten überzeugt.

Und das ist einfach nicht wahr. Es hat sich genaugenommen garnichts geändert für diese Gruppe.

Wer will, kauft weiterhin einfach beim Straßendealer, und damit ist es überhaupt nicht einfacher als zuvor sondern eben genau gleich.

Und genau das sagen auch die Datenerhebungen, die der Deutschlandfunk da zitierte. Es ist nicht gelungen dem illegalen Handel nennenswert das Wasser abzugraben, weil die wenigsten Lust haben selbst anzubauen.


Was das Gesetz aber gezeigt hat:
Es ist mitnichten das Chaos ausgebrochen, wie immer haufbeschworen. Die Kiffer machen keine Probleme, alles ist eigentlich genau wie vorher - außer das man jetzt legal kiffen darf.
Und genau das ist der erste Schritt hin zur geregelten Abgabe in Fachgeschäften - was dann wohl wirklich gegen den illegalen Handel helfen würde.
 
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Das kann ich dir so genau garnicht sagen, straffrei war der Konsum ja vorher schon.

Jetzt nimmt man dir den Joint eben einfach nicht weg und leitet auch kein Verfahren wegen Besitz ein, wie das früher der Fall war wenn die Polizei dich beim kiffen erwischt hat.
 
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Auch da war das schon nicht der Fall, da der Besitz von ein paar Gramm (6-10g je nach Bundesland) zum Eigenverbrauch schon vorher geduldet war. Wenn man sich natürlich auffällig verhalten hat, brauchte man sich nicht wundern, wenn der Toleranzbereich eher nach unten ausgedehnt wurde.
 
So ein Quatsch, geduldet war das ganz und garnicht.

In Berlin mag es sein das man dir dein Gras nicht weggenommen hat und dich nicht verfolgt hat. Überall sonst sah das anders aus.
die Staatsanwaltschaft hatte die Möglichkeit von der Verfolgung abzusehen und das Verfahren einzustellen. Das war aber weder die Norm noch ersparte es die ganze Ermittlung/durchsuchung/Vorladung blabla der Polizei.
 
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Im Gegenteil, eher war es so, dass sie auch Anbau und Handel angenommen und gesucht haben, mit U-Haft und Hausdurchsuchung.
 
Na das ist halt wirklich Quatsch, was soll ich da anderes schreiben?
 
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Ranayna schrieb:
Bei jungen Erwachsenen ist der Konsum wie erwartbar gestiegen
Die Angaben zum Konsum sind gestiegen. Viele geben auch in angeblich anonymen Umfragen nicht zu, etwas illegales zu tun.
Ranayna schrieb:
Bei Minderjaehrigen ist der Konsum sogar leicht zurueckgegangen.
Auch hier: Die Angabe dazu.
Würde ich als Jugendlicher kiffen, würde ich das auch nicht zugeben. Alleine schon deshalb, weil erhöhter Konsum unter Jugendlichen DAS Argument wäre, um die aktuell sehr entspannte (Beschaffungs-)Situation wieder zu ändern.
 
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h00bi schrieb:
Alleine schon deshalb, weil erhöhter Konsum unter Jugendlichen DAS Argument wäre, um die aktuell sehr entspannte (Beschaffungs-)Situation wieder zu ändern.
Was die Bedenken gegen das Gesetz doch eigentlich bestätigt.
 
Incanus schrieb:
die Bedenken gegen das Gesetz doch eigentlich bestätigt.
Welche Bedenken, dass der Jugendkonsum nicht gestiegen ist, weil der Schwarzmarkt mit dem jetzigen Modell noch nicht beeindruckt ist? Dann lieber Fachgeschäfte, da wird im normalfall nach dem Ausweis gefragt. Der Dealer an der Straßenecke eher nicht. Aber ja, weil der im Gesetz verankterte und verstärkte Jugenschutz kein Geld erhält, ist das Gesetz Schuld. Wie? Und weil das so ist wieder 100000de Konsumenten gerichtlich verfolgen und der Polizei die Zeit für die wirklichen Straftäter nehmen. Ja, letztes Mal ist der Drogenkrieg gescheitert, jetzt wird es bestimmt besser. Müssen nur die Mittel und die Konsequenzen geändert werden. Vielleicht gleich die Todesstrafe zum Abschrecken?
 
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Nein, es bestätigt nur, dass auch angeblich repräsentative Umfragen in einigen Fällen nur so vertrauenswürdig sind, wie die berühmten selbst gefälschten Statistiken ;)

Tatsächlich müsste man für den Konsum unter Jugendlichen die Auffälligkeiten bei der Polizei heranziehen und nicht eine Umfrage.
 
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@h00bi: Das trifft aber auf alle Umfragen zum Thema zu, auch bei denen in der Vergangenheit.
Fuer einen Vergleich ueber die Zeit halte ich das also durchaus fuer valide.
 
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Samurai76 schrieb:
Welche Bedenken...
Ganz einfach, die dass der Zugang für alle, eben auch für Kinder und Jugendliche, erleichtert wird. Genau das hat doch h00bi in seinem Beitrag als Grund für die möglicherweise falschen Angaben Jugendlicher angegeben und damit die Gültigkeit der Statistik bezweifelt.
 
Ich bin allein deshalb für eine vollständige Legalisierung, weil sich nichts regulieren lässt, was illegal ist. Auf dem Schwarzmarkt ist Wilder Westen angesagt, was auch die Inhaltsstoffe betrifft. Weiß der Geier, was die Leute sich da tatsächlich alles reinziehen.

Und wer ernsthaft glaubt, dass Menschen sich von Drogen abhalten lassen, nur weil jene verboten wären, der lebt irgendwie in einer lustigen Traumwelt. Der Mensch nimmt seit Millionen von Jahren Drogen. Das wird er auch weiterhin tun. Oder sie, wir wollen ja das Gendern nicht vergessen.

Das Argument "Denkt doch mal einer an die Kinder!" geht einem bei der ganzen Sache nur noch auf den Sack, entschuldigung. Weil für die ohnehin alle Drogen nicht erlaubt sind. Bis auf Alkohol und Koffein. Warum auch immer. Aber das hatten wir ja auch schon. =P
 
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OdinHades schrieb:
Aber das hatten wir ja auch schon. =P
Ja, alles hatten wir schon, auch wenn immer wieder falsche Dinge wiederholt werden. Alkohol für Kinder ist wo erlaubt? Selbst in Bayern steht das 'begleitete Trinken' für Jugendliche ab 14 Jahren jetzt auf dem Prüfstand.
 
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Incanus schrieb:
Ganz einfach, die dass der Zugang für alle, eben auch für Kinder und Jugendliche, erleichtert wird.
Wo wurde der Zugang für Kinder oder Jugendliche erleichtert, ist die ab 18 Altersgrenze bei den CSCs gefallen? Fachgeschäfte für Kinder und Jugendliche? Wo wurde für Kinder und Jugendliche etwas in diesem Bereich erleichtert? WO? Und mit was und warum soll das so sein?
 
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Incanus schrieb:
Genau das hat doch h00bi in seinem Beitrag als Grund für die möglicherweise falschen Angaben Jugendlicher angegeben und damit die Gültigkeit der Statistik bezweifelt.
Du hast ihn missverstanden. Er sagte, der Anstieg bei den Jugendlichen in der Umfrage ist darauf zurück zu führen, dass mehr Jugendliche nun, da es legal ist, auch zugeben, zu konsumieren. Konsumiert wurde damit nicht unbedingt mehr, nur mehr geben es nun auch zu.
 
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