Server für kleine Praxis aus alten Teilen

koffi

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Hallo!

Für meine kleine Arztpraxis möchte ich einen neuen Server aufsetzen. Die Ansprüche sind nicht groß - er soll die SQL Datenbank für das Praxisverwaltungssystem und die entsprechenden Dienste darauf laufen. Es greifen ca 7 Workstations darauf zu. Außerdem soll ein Dateiverzeichnis für alle Workstations zur verfügung gestellt werden. Er muss also nicht viel können, aber es wäre mir wichtig, dass das teil pfeilschnell arbeitet und zuverlässig ist. Ich habe keine Lust auf Wartezeiten im Netzwerk wenn man gerade bei der Arbeit ist.

Ich habe in der Vergangenheit immer als "ehrenamtlicher IT-Futzie" von Freunden / Eltern / Kollegen etc. ausgesteuerte Alt-Geräte und Teile gesammelt und habe deswegen ein bisschen was zur Verfügung. Ich bin aber auch gewillt noch Geld für die ein oder andere Komponente auszugeben, damit der Server dann auch was kann.

Was ich habe:

- Einen voll funktionsfähigen Dell Server PowerEdge T320 mit: 48GB Arbeitsspeicher, Intel Xeon E5-2420 v2 @2.20GHz, 8 Enterprise SSD Festplatten (6x 148.50 GB und 2x 185.75GB, lief wohl früher mal als Raid5 oder so) (Bild unten zur Visualisierung)

- Ein sehr hübsches, Würfelförmiges Gehäuse von Fractal mit der Hardware: Intel Core i3-4150 @3.50 GHz, 2x 4GB Crucial 1600 MHz DDR3, Mainboard Z97I-Plus (Bild unten zur Visualisierung)

- Samung V-NAND SSD 980PRO PCIe 4.0 NVMe M.2, 2x 2TB und 1x500GB (Bild unten zur Visualisierung)


Hier meine Gedanken dazu so weit:

Naheliegend wäre es ja einfach den vorhandenen Dell Server zu nehmen. Allerdings glaube ich, dass dieser etwas Overkill für den Job wäre. Was mich auch massiv an dem klotzigen schweren Teil stört ist, dass er Ewigkeiten zu booten braucht. Klar, den Server bootet man ja optimalerweise auch nicht so oft. In der Praxis allerdings kommt es schon vor, dass man mal den Server neu starten muss. Deswegen wäre es mir wichtig, dass das dann auch zack-zack geht. Außerdem habe ich etwas Zweifel daran, ob die CPU flink genug für meine Ansprüche ist.

Mein Plan also wäre:
Fractal Gehäuse leeren und passendes Mini-Mainboard raussuchen und kaufen, welches einem NVME Platz und sehr viele SATA Plätze hat. Dann einen der rumfliegenden 980 Pro fürs OS einbauen und möglichst viele von den Enterprise SSDs für den Datenspeicher. Gute, passende CPU raussuchen, hier bräuchte ich dann auch noch Vorschläge.

Fancy RAID Konfigurationen brauche ich meines Erachtens nicht. Es werden täglich Backups auf Externe Platte gemacht.


Was haltet ihr davon? Gibt es Einwände gegen meine Planung, bessere Ideen, Anregungen, Gedanken..?

Vielen lieben Dank!
 

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koffi schrieb:
Fancy RAID Konfigurationen brauche ich meines Erachtens nicht. Es werden täglich Backups auf Externe Platte gemacht.
Ein Raid 5 dient auch nicht zum Backup, sondern zur Ausfallsicherung. Stell dir vor du hast ein Problem mit der SSD. Zwar hast du das Backup von gestern, aber an dem Tag an dem die SSD ausfällt kannst du nichts mehr machen. Das Backup ist in der Regel nicht mal so eben zurückgespielt. Wenn du aber ein Raid 5 hast, dann tauscht du nur die defekte SSD gegen eine Neue. Der Raid Controller baut den Verbund neu auf und du kannst währenddessen weiterarbeiten.

Es wird einen Grund haben, warum der Dell Server so lange zum hochfahren braucht. Vermutlich jede Menge Selbsttests und Warten auf andere Geräte die nicht existieren. Da kann man bestimmt viel optimieren. Du solltest aber noch mal hinterfragen, wieso du den Rechner überhaupt neu starten musst und die Ursache beheben.

Sowohl der Xeon im Dell als auch der i3 sind keine Raketen. Pfeilschnell wird da gar nichts sein.
 
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koffi schrieb:
meine kleine Arztpraxis
koffi schrieb:
ehrenamtlicher IT-Futzie" von Freunden / Eltern / Kollegen etc. ausgesteuerte Alt-Geräte und Teile gesammelt und habe deswegen ein bisschen was zur Verfügung
Ganz generell: Das System hantiert ziemlich sicher mit Patientendaten und unterliegt daher auch entsprechenden rechtlichen Vorschriften. Ich würde da ganz genau nix selber machen, sondern das extern machen lassen - sowohl was die Hardware als auch die Software angeht.
 
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fixedwater schrieb:
Ganz generell: Das System hantiert ziemlich sicher mit Patientendaten und unterliegt daher auch entsprechenden rechtlichen Vorschriften. Ich würde da ganz genau nix selber machen, sondern das extern machen lassen - sowohl was die Hardware als auch die Software angeht.

Habe schon befürchtet, dass so eine Antwort kommt. Leider habe ich mit externen "Profis" so meine Erfahrungen gemacht. Ich wills selber in die Hand nehmen.


Drakonomikon schrieb:
Ein Raid 5 dient auch nicht zum Backup, sondern zur Ausfallsicherung. Stell dir vor du hast ein Problem mit der SSD. Zwar hast du das Backup von gestern, aber an dem Tag an dem die SSD ausfällt kannst du nichts mehr machen. Das Backup ist in der Regel nicht mal so eben zurückgespielt. Wenn du aber ein Raid 5 hast, dann tauscht du nur die defekte SSD gegen eine Neue. Der Raid Controller baut den Verbund neu auf und du kannst währenddessen weiterarbeiten.

Es wird einen Grund haben, warum der Dell Server so lange zum hochfahren braucht. Vermutlich jede Menge Selbsttests und Warten auf andere Geräte die nicht existieren. Da kann man bestimmt viel optimieren. Du solltest aber noch mal hinterfragen, wieso du den Rechner überhaupt neu starten musst und die Ursache beheben.

Sowohl der Xeon im Dell als auch der i3 sind keine Raketen. Pfeilschnell wird da gar nichts sein.

Der Grund für die Server-Neustarts ist die Software mit der ich gezwungen bin zu arbeiten.
 
koffi schrieb:
Ich wills selber in die Hand nehmen.
Und wer supported das, wenn dein nicht vorhandenes RAID in deinem Urlaub aussteigt und das Backup über eine Woche alt ist, weil in deiner Abwesenheit keiner drauf geachtet hat? @fixedwater will dir denke ich eher was gutes tun mit seinem Vorschlag.
 
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koffi schrieb:
Habe schon befürchtet, dass so eine Antwort kommt. Leider habe ich mit externen "Profis" so meine Erfahrungen gemacht. Ich wills selber in die Hand nehmen.

Der Grund für die Server-Neustarts ist die Software mit der ich gezwungen bin zu arbeiten.
machs nicht, das kann ganz schnell ganz ungemütlich und teuer werden. es gibt definitiv GUTE systemhäuser für deinen fall. zahnarzt/dentalbereich nehme ich an?
 
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Gar nix von dem ollen Schrott nutzen. Einen lokalen IT Dienstleister beauftragen ein Nas mit SSDs auf die Beine zu stellen. Der macht dann auch den Support. Der PowerEdge braucht wahrscheinlich 300W im Leerlauf. Das wurde nicht umsonst schon vor Jahren überall ausgesondert. Wieso bekommt man die Dinger sonst überall hinterher geworfen.
 
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koffi schrieb:
Ich wills selber in die Hand nehmen.
Bedeutet für Dich: Keine Ausfall- und Rechtssicherheit falls irgendwas schief geht (und die Möglichkeiten dazu sind vielfältig, erst Recht wenn ich gebrauchte Hardware da oben sehe). Abgesehen vom möglichen juristischen Ärger, kann das eine Praxis ziemlich schnell ruinieren. Aber bitte, musst Du halt wissen. Mir wäre das Risiko viel zu hoch.
 
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wie siehts mit deiner Erfahrung mit Virtuellen Maschinen VMs aus?
Darauf ist so ein Server normalerweise ausgelegt.
Eine virtuelle Maschine auf einer SSD im Server startet ähnlich schnell wie in nem normalen Desktop.

Mal davon ab, was machst wenn Hardware defekt ist? Da sollte man Garantie haben und entsprechend Reaktionszeiten für Ersatzteile haben.
Und wenn 7 Workstations hast is die Praxis eigentlich auch nicht mehr klein :D
Domaincontroller gabs bisher nicht?

Generelles Konzept wäre hier eigentlich Virtualisierung mit

1 VM für Datenbank auf extra SSDs
1 VM Fileserver für Datenablage auf 2tem Datenspeicher
1 VM als Backupserver mit Backup auf NAS und von NAS auf Extern

alternativ vllt "nur" eine neue Workstation für die Datenbank
1 NAS für Backups + Sicherung auf externe HDD
1 NAS als Datenablage
 
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kamanu schrieb:
Und wer supported das, wenn dein nicht vorhandenes RAID in deinem Urlaub aussteigt und das Backup über eine Woche alt ist, weil in deiner Abwesenheit keiner drauf geachtet hat? @fixedwater will dir denke ich eher was gutes tun mit seinem Vorschlag.
Ich. Zur Not muss halt mal ne Woche alles wieder auf Papier geschrieben werden.
Ist mir wirklich lieber als irgend ein externer Dienstleister. Ich habe ja auch so etwas meinen Spaß an sowas. Wenn ich genau weiss, wie meine IT funktioniert, dann ist ja alles auch immer schnell repariert.

redjack1000 schrieb:
Welche Software kommt in der Praxis zum Einsatz?

Cu
redjack
Z1
Gar nix von dem ollen Schrott nutzen. Einen lokalen IT Dienstleister beauftragen ein Nas mit SSDs auf die Beine zu stellen. Der macht dann auch den Support. Der PowerEdge braucht wahrscheinlich 300W im Leerlauf. Das wurde nicht umsonst schon vor Jahren überall ausgesondert. Wieso bekommt man die Dinger sonst überall hinterher geworfen.
Im Leerlauf 75 Watt.
 
@fixedwater
Damit könntest du recht haben.

Vielleicht sollte man es aber dennoch mal probieren oder zumindest mal drüber nachdenken. Man kann ja ganz einfach mal hinterfragen, was genau die Anforderungen sind . Jemand, der sich mit Datenschutzthemen in diesem Bereich auskennt, kann dazu bestimmt Antwort geben (damit meine ich aber nicht hier im Forum).
Zwei Sekunden Google ergeben bei mir bereits ziemlich konkrete Anforderungen, die aber im Detail erörtert werden müssen.
 
tiga05 schrieb:
Datenschutzthemen
Die gibt es in dem Bereich ganz sicher. Und die sind so gestaltet, dass mensch da ganz sicher nicht selbst Veranwortung übernehmen möchte. Ist auf jeden Fall ein Beratungsthema und da gibts genug Profis für.
 
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fixedwater schrieb:
Die gibt es in dem Bereich ganz sicher. Und die sind so gestaltet, dass mensch da ganz sicher nicht selbst Veranwortung übernehmen möchte
Die Verantwortung kann man nicht auslagern.
Und erst recht nicht, wenn man ggfls per Konnekor an das Ti Netz der Gematik angeschlossen ist.

Da ich gleich selbst in einer HNO-Praxis Hand anlege ( 8 Arbeitsplätze )
( Dort läuft seit 5 Jahren ein ASUS P10S-X Workstation mit Raid-10 auf 4x SATA-SSDs ... Windows 10 ... inkl 3x SQL Server ) ... habe ich wenig Zeit.

Aber tendenziell kannst du deine Hardware in die Tonne kloppen ... bis auf die NVMe.

Die wichtigste Frage wäre z.Z. : Betriebssystem ?
Die Hardware ist für aktuelle Windows System eher nicht zertifiziert ... geschweige denn für Windows 11 ( falls deine PraxisSoftware nicht sowieso zwingend ein Windows-Server-System voraussetzt )

Ich komme in "meiner" Praxis ( Nebenjob ) ohne Virtualisierung oder NAS aus ....
 
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koffi schrieb:
Wenn ich genau weiss, wie meine IT funktioniert, dann ist ja alles auch immer schnell repariert.
Das setzt voraus, dass du sofort erkennst, wo das Problem ist. In der Praxis ist das aber manchmal nicht so eindeutig. Hast du die Zeit den Fehler zu suchen, wenn dein Server während des Praxisbetriebs ausfällt? Wie lange kannst du ohne Zugriff auf die Daten weiterarbeiten? Wie schnell kannst du Ersatzteile für deine doch recht alte Hardware aufzutrieben?
 
Meckerkopp schrieb:
Also egal ob Z1, Dampsoft oder Charly. Keine der Anwendungen braucht andauernd Neustarts.
Ich denke mir das doch nicht aus. Ich war schon in verschienden Zahnarztpraxen. Es kommt immer mal wieder der Punkt, da geht irgendwas nicht - egal was - aber der Betrieb steht und es muss schnell irgend eine Lösung her. Also fängt man an Schritt für Schritt die Hardware zu rebooten.
Maike23 schrieb:
Die Verantwortung kann man nicht auslagern.
Und erst recht nicht, wenn man ggfls per Konnekor an das Ti Netz der Gematik angeschlossen ist.

Da ich gleich selbst in einer HNO-Praxis Hand anlege ( 8 Arbeitsplätze )
( Dort läuft seit 5 Jahren ein ASUS P10S-X Workstation mit Raid-10 auf 4x SATA-SSDs ... Windows 10 ... inkl 3x SQL Server ) ... habe ich wenig Zeit.

Aber tendenziell kannst du deine Hardware in die Tonne kloppen ... bis auf die NVMe.

Die wichtigste Frage wäre z.Z. : Betriebssystem ?
Die Hardware ist für aktuelle Windows System eher nicht zertifiziert ... geschweige denn für Windows 11 ( falls deine PraxisSoftware nicht sowieso zwingend ein Windows-Server-System voraussetzt )

Ich komme in "meiner" Praxis ( Nebenjob ) ohne Virtualisierung oder NAS aus ....
Tausend Dank für den zielgerichteten Beitrag.
Dass der Großteil meiner Hardwäre für die Tonne ist, war mir fast schon klar. Deswegen habe ich ja auch des hübsche Gehäuse und die NVME Drives erwähnt. Für den Rest habe ich auf Kaufberaten gehofft. Die Angabe deiner Hardware hilft mir schonmal weiter.
Als Betriebssystem muss ich WIndows Server nehmen, würde dann natürlich die neuste freigegebene Version nehmen (da müsste ich nochmal nachsehen).

Das setzt voraus, dass du sofort erkennst, wo das Problem ist. In der Praxis ist das aber manchmal nicht so eindeutig. Hast du die Zeit den Fehler zu suchen, wenn dein Server während des Praxisbetriebs ausfällt? Wie lange kannst du ohne Zugriff auf die Daten weiterarbeiten? Wie schnell kannst du Ersatzteile für deine doch recht alte Hardware aufzutrieben?
Ich wäre zumindest mal vor Ort und somit vermutlich schneller, als der Externe Dienstleister. Wie bereits im ersten Beitrag beschrieben, habe ich auch nicht wirklich vor, die alte Hardware zu nutzen, sondern wäre bereit, neue zu kaufen.



Meine Entscheidung, die IT selbst zu machen, ist bereits gefallen. Trotzdem vielen Dank für alle Ratschläge, dies nicht zu tun.
 
koffi schrieb:
Ich denke mir das doch nicht aus.
Ich glaubs Dir ja, nur kann ich nur für meine Kunden sprechen bzw. für deren Serverumgebung, wo es nicht zum weekly business gehört den ganzen Krempel neu zu starten. Ich rate Dir, Dein Enthusiasmus in allen Ehren, dir das nicht selbst anzutun. Es gibt für so etwas Profis. Eventuell hattest Du bislang einfach nur Pech mit den ausgewählten " Profis " Ich habe Praxen wo ich manchmal um einen Neustart " betteln " muss ( aus anderen Gründen wie ein Ausfall ).
 
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