Soziale Gerechtigkeit

Deathmachine-TX

Lt. Junior Grade
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Was müßte in den kommenden Jahren passieren, damit die Situation in Deutschland nicht noch weiter auseinander geht als sie es im Moment tut. Sprich was würdet ihr ändern, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinander geht.
Das sind zwar alles viele Statistiken die uns das jeden Tag um die Ohren gehauen werden, doch ein bisschen Wahrheit steckt da dann doch hinter. Klar ist die Arbeitslosenstatistik soweit von der Wahrheit entfernt wie die Aussagen einiger Politiker, aber dennoch merke ich in meinem Umfeld bei 3 Mio schon, dass es vielen besser geht als wenn wir bei ca. 4 Mio sind.

Ich will hier nicht alles auf die Politik schieben, aber irgendwie hat die ja nun mal die Verantwortung was in diesem Land zum Großteil passiert. Und für mich als normalen Bürger ändert sich da nun leider nicht viel ob die SPD regiert, oder die CPU mit der FDP. Ich will jetzt nicht lange auf der Politik herumreiten, aber 3 Sachen gingen mir die letzten Wochen durch den Kopf.

1) Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze. Ein Millionär, bzw Milliardär soll ebenso seine 20 Prozent Sozialversicherungsbeitrag bezahlen wie jeder Arbeiter auch. Ohne Ausnahme. Sehe ich aber als sehr unwahrscheinlich an dass das passiert, da die Oberschicht nunmal mehr zu melden hat!
Könnte man an dieser Seite auch mal eine wirkliche Gesundheitsreform machen. Private Krankenversicherungen in jetztiger Form abschaffen, z.B. ab 2015. Jeder ist erstmal in der Gesetzlichen versichert, bis 2015 können die dann auch ihre Geschäftsmodell anpassen, und für jeden der mehr will, der kann sich dann ja entsprechende zusatzversichern.
Denn so zahlt ein Spitzenverdiener nicht 0,1 Promille für seine Krankenversicherung, während ein Normaler Arbeiter/Angestellt 7 Prozent bezahlt.

2) Mindestlohn von 8 Euro oder mehr. Auch wenn man damit Jobs killt, Jobs von denen keine leben kann weil er nicht mal auf ALG2 Niveau kommt, braucht kein Mensch. Und von Beschäftigungstherapien hat auch die Allgemeinheit nicht. Ist zwar schade für denen, der dann nichts mehr zu tun hat, aber irgendwie auch latte da er ja vom Stadt das gleiche Geld bekommt. Und wer als Singel für den Mindestlohn arbeitet, kann davon zumindest, sagen wir mal "Leben". Das ganze ist kein Allheilmittel, aber Frisösen in Leipzig (war mir als Beispiel im Kopf hängen geblieben), die für 3 Euro die Stunde Arbeiten, gibt es dann nicht mehr.

3) Ausbeutung durch von Subunternehmen muß klipp und klar verboten werden. Hier hat die Politik in meiner Meinung nach völlig versagt. Man kann nicht alles durch mehr Bürokratie und stärke Regeln regeln :D, aber: Am Beispiel von GLS, was ja im Moment in den Medien war, wo Leute für 14 Stundentage real für 3 Euro die Stunde bis zur Erschöpfung arbeiten, um am Monatsende nicht mal 1000 Euro Netto haben, kann es nicht sein. Eine Möglichkeit wäre z.B.: Wenn ein unabhängiges Wirtschaftsinstitut nachweißt, das eine Firma Subunternehmer beschäftigt, und diese auch bei etwas schönrechnerei nicht auf einen Mindestlohn kommen können, gehört das Geschäftsmodell umgehende verboten. Lizenzentzug, usw. Und das es in dem Fall geht, zeigt doch DHL. Die zahlen doch auch ungefähr 10,50 - 11 Euro die Stunde. Und sind die schon Pleite ?! Komisch was!

4) Leiharbeit abschaffen bzw klar eingrenzen. Die IGM geht da den richtigen weg. Angefangen vor 2 Jahren, dass die Stahlarbeiter in Salzgitter jetzt den gleichen Lohn kriegen wie die Festangestellten, bis hin zu den jetzigen Regelungen, Leiharbeiter nach 2 Jahren übernehmen zu müssen. Was daraus wird wird sich zeigen, es wird mit Sicherheit wieder viel getrickst.
Richtig wäre, das die Bezahlung angeglichen werden muß, ggf. erst nach einiger Zeit.
Outsourcing verbieten, Leiharbeit nur wenn der Arbeiter noch nicht in der gleichen Firma die letzten 5-10 Jahre beschäftigt war. Also kein Rausschmeißen, und als Leiharbeiter wieder einstellen.
Ebenso sollte es Prozentuale Höchstgrenzen geben wie viel Leiharbeiter eingestellt werden dürfen. Und natürlich eine Maximalzeit.
 
Das hört man in Deutschland häufig, dass "die Reichen" mehr zahlen sollten. Ist ja grundsätzlich auch kein schlechter Gedanke. Nur sollte man auch mal darüber nachdenken, dass es für besagte Leute relativ einfach ist, sich ins Ausland abzusetzen.
Und an dieser Stelle wundere ich mich dann, wo eigentlich die heftige Kritik aus der Bevölkerung ist, wenn es um Leute wie Schumi oder Vettel u.v.a. geht, die meines Wissens nach doch in der Schweiz wohnen, aus m.E. offensichtlichen Gründen.

Und da wären wir bei der Verantwortung der Bevölkerung, für die Dinge die man schwammig als "soziale Ungerechtigkeit" bezeichnet.

Wenn die Leute bessere Kaufentscheidungen treffen, brauchen wir auch keinen Mindestlohn, der ggf. zu eine Jugendarbeitslosigkeit wie in vielen anderen EU-Ländern führen könnte.

Und anstatt sich über extrem hohe Gehälter für Manager zu ärgern und staatliche Grenzen zu fordern, sollten die Leute viel mehr darauf achten, was "die Reichen" wo mit wieviel von ihrem Geld machen. Solange die Leute möglichst viel von ihren Millionen wieder investieren, habe ich gar kein Problem. Zumindest würden die nicht viele Millionen so vergeuden, wie es die Politik viel zu oft tut, mit Brücken ins Nirgendwo die voreilig gebaut werden und dann verfallen etc.

Wo sind eigentlich die Aldi-Brüder und wo haben die ihr Geld, wo investieren die eigentlich in Deutschland? Das sollten sich die Menschen mal fragen. Und wenn es keine Antworten gibt, kann man ja auch aufhören da zu kaufen.

Bei untransparenten Dingen wie der Leiharbeit sehe ich es allerdings auch so, dass man mitunter politisch einschreiten sollte. Ich finde Mitarbeiter sollten "im Abo" güstiger sein, Leiharbeiter dagegen teurer. Dafür bräuchte man nur festlegen, dass Leiharbeiter den gleichen Stundenlohn bekommen sollten wie die übrigen Arbeiter. Teurer wird es dann sowieso, weil die Vermittler ja auch etwas verdienen wollen.
 
Oh, einige Punkte könnte man sehr zügig umsetzen und sind eigentlich schon seit Jahrzehnten überfällig, allen voran die Lohnangleichung zwischen West und Ost.
Mal sehen: Die Mieten sind in Städten wie Dresden, Leipzig, Erfurt, Potsdam... auch nicht niedriger als in Dortmund, Köln,... Aldi, Netto und Co verlangen auch dasselbe für den Einkaufswagen, von kleinen Schwankungen abgesehen. McDoof & Co sind ebenfalls identisch. Telekommunikation & Co sind ebenfalls bundesweite Tarife.... nur die Löhne sind im Osten einfach mal 20% niedriger. Wo liegt da der Fehler? Wer findet ihn?

Nächster Punkt: Schulbildung & Erziehung. Stempelt nicht jedes Kind mit schlechtem Betragen und schlechten schulischen Leistungen als ADHS ab und gebt ihm damit n Freibrief. Sorgt lieber für anständige Betreuung und eine ordentliche Lehrer:Schüler - Quote. Und nein: 30-Schüler - Klassen sind KEINE gute Quote. Das fördert "Kevinismus" doch nur.

Bezahlt Politiker und Beamte nach Leistung, so wie es in der Industrie gehandhabt wird. Dann können sich die Versager im Bundestag mal von ihren 16.000 im Monat verabschieden, wenn sie einfach nix auf die Rolle kriegen. Guckt euch z.B. mal die geplante Steuererleichterung für Gebäudesanierung an... letzten Sommer kam der Gesetzentwurf, bis heute blockiert der Bundesrat. Bei so nem Gemurkse sollte man die allesamt auf H4-Niveau setzen, bis sie's begreifen.
 
Bezahlt Politiker und Beamte nach Leistung, so wie es in der Industrie gehandhabt wird.
grundsätzlich ein schöner gedanke den ich so unterschreiben würde, allerdings wie willst du leistung insbesondere in der politik objektiv bemessen?
beim beamtentum muss man sagen, dass die besoldung, kündigungsschutz, pansionen, etc. einen sehr alten ursprung haben und zur damaligen zeit durchaus sinnvoll waren, allerdings finde ich, ist das längst nicht mehr zeitgemäß. welchen sinn macht beispielsweise der beamtenstatus bei einem lehrer? führt der hoheitliche tätigkeiten aus und braucht hoheitliche sondervollmachten? ich denke nicht...
 
Lübke schrieb:
grundsätzlich ein schöner gedanke den ich so unterschreiben würde, allerdings wie willst du leistung insbesondere in der politik objektiv bemessen?
Man könnte die ganzen Schmarotzer wenigstens für ihre eigenen Luftnummer haftbar machen, das würde schon extrem viel helfen.
Nimm nur zum Beispiel den total schief gegangen Verkauf der Sachsen LB. Wer, wenn nicht der amtierende sächsische Finanzminister, hat da schlussendlich seinen Wilhelm unter die Verträge gesetzt?
Oder wie wärs mit der Nummern, die sich Ministerpräsident Tillich geleistet hat (hey, ich bin nunmal Sachse, ich muss auf unseren rum hacken)? Sein "Privatbesuch" beim Papst nebst Audienz hat die sächsische Staatskasse eine fünfstellige Summe gekostet. Oder wie wärs mit dem Windei, das er sich mit seinem ehemaligen Sprecher geleistet hat? N paar Tausend Kröten für ne Weiterbildung in n alten Sack investieren, dessen Abgang schon in Griffweite ist...

Primär würdest du bei so einem Strafsystem aber die mittleren Verwaltungsebenen ordentlich treffen. Endlich würde mal jemand anderes als der Steuerzahler dafür büßen, wenn mal wieder auf einem Deich statt regulärem Gras mal eben 3x so teure Samen für hochqualitativer Fußball-Rasen mit Kräutermischung gestreut wurden. Waren ja nur n paar Tausender, die da jetzt an Schafe verfüttert werden. Wenigstens denen schmeckts... Von den ganzen "Planungsfehlern" bei großen Straßen- und Schienenbauprojekten mal ganz abgesehen. Guck doch mal nach Berlin: irgendwer hat den Mist beim Flughafen verzapft. Irgendwer hat den Mist unterschrieben. Wer unterschreibt ist Schuld, ganz einfach. So wird es doch nach unten auch gehandhabt.
 
Wenn Politiker persönlich haften und dabei auch noch weniger Geld bekommen sollen, dann gibt es bald keine Politiker mehr. Das ist alles gar nicht so einfach.

Besser wäre es, wenn die Bürger mehr in so manche Entscheidung einbezogen würden. Das Problem ist nicht die Haftung einzelner Politiker, sondern dass diese zuweilen die verrücktesten Dinge über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheiden können.

Ich weiss auch nicht genau, wie die Politik der Kommunen, Städte usw. funktioniert, aber ist es dort nicht so wie meist im öffentlichen Dienst und der Politik, dass man fürs Sparen bestraft wird, indem man im nächsten Jahr dann weniger Geld bekommt?
Von solchen Schwachsinns-Systemen sollte man vielleicht mal weg kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Colonel Decker schrieb:
Das hört man in Deutschland häufig, dass "die Reichen" mehr zahlen sollten. Ist ja grundsätzlich auch kein schlechter Gedanke. Nur sollte man auch mal darüber nachdenken, dass es für besagte Leute relativ einfach ist, sich ins Ausland abzusetzen.
Und an dieser Stelle wundere ich mich dann, wo eigentlich die heftige Kritik aus der Bevölkerung ist, wenn es um Leute wie Schumi oder Vettel u.v.a. geht, die meines Wissens nach doch in der Schweiz wohnen, aus m.E. offensichtlichen Gründen.

Kritik an Vettel könnte kommen, wenn medial darüber entsprechend berichtet werden würde. Bei Schumi gab's das mal, aber auch eher seicht, manche forderten gar, dass er nicht mehr als deutscher Fahrer auftritt. Aber Formel 1 taugt wenig als Beispiel in unserer Autonation, wo die Medien genau wissen wo eine enorme Wirtschaftsmacht des Landes ihnen selber Probleme bereiten kann. Interessanter als die Beiden fand ich Herrn Müller, der mit den aromatisierten Milchprodukten, der auch in die Schweiz abgehauen ist um sich innerhalb Deutschlands auch noch einen Standortwechsel vom Steuerzahler per Subvention sponsorn zu lassen.
Bei Baron v.z.Guttenberg, alias "Der Plagiator", regte sich auch erstaunlich wenig, als bekannt wurde, wie der mit seinem Bruder 100te Millionen Familienvermögen steuergünstig nach Österreich brachte. Unterschwellig konnte man noch vernehmen "der hat ja ahnung von Wirtschaft".

Würden die Reichen wirklich verschwinden? Die tun es doch bereits, wenn sie es können. Diejenigen, die hier ihre Brötchen noch verdienen, viele Spitzenmanager gehören dazu, werden bestimmt nicht verschwinden, wenn sie ihr Einkommen, was sie hier im Land bekommen, hier auch versteuern müssten.

Ich würde allerdings nicht nur bei denen in diesem Bereich ansetzen, es gehören einfach unzählige Steuerschlupflöcher (für Reiche, Konzerne, große Unternehmen) geschlossen und allerlei Abschreibemöglichkeiten, inkl. Dienstwagenregelung, abgeschafft. Das gesparte Geld sollte direkt ins Bildungssystem, auch in die Kinderbetreuung, evtl. sogar in die Seniorenpflege. Gleichzeitig gehört die EK-Steuer reformiert, was Geringverdiener da blechen müssen, ist staatlich verodnete Armut.

Warum Konzerne wie Ikea, Google, Microsoft, deutsche Automobilbauer und viele andere in Deutschland unter 15, manche sogar unter 3% Unternehmenssteuern zahlen dürfen, ist mir schleierhaft. Die Steuerparadiese freuen sich darüber, der Steuerzahler in Deutschland zahlt diese "Sparmodelle".


Lübke schrieb:
welchen sinn macht beispielsweise der beamtenstatus bei einem lehrer? führt der hoheitliche tätigkeiten aus und braucht hoheitliche sondervollmachten? ich denke nicht...

In Zeiten wo Privatschulen (bei denen der Staat noch immer 80-90% der Kosten zugunsten einiger weniger Privilegierter trägt, die sich Schulgebühren von einigen Tsd Euro Halbjährlich leisten können) wie Pilze aus dem Boden schießen, erfüllt der Beamtenstatus bei Lehrern gewiss nur noch wenig von seinem eigentlichen Zweck. Der lag einst in Unabhängigkeit des Lehrers, gleichzeitig bei Loyalität zum Staat und ebenso bei nicht von außen beeinflußter Lehre. Weil Lehrer somit Staatsdiener waren, kümmerte sich der Staat entsprechend mit einigen Privilegien (die gegen heutige Begünstigungen von dem Groß der Studierten in der Wirtschaft und vielen der anschließend Selbstständigen allerdings lächerlich wirken.

Aber auch das mit der Unabhängigkeit kann man in Zeiten, wo es an staatlichen Hochschulen solche Dinger wie einen "Aldi-Hörsaal" gibt, nicht mehr vermitteln.
Trotzdem soll(t)en in Schulen Bildungsbürger herangezogen werden, mit was für Leuten tut man das am besten (den Nachwuchs nach staatlichen Vorgaben schulen): Mit schlecht bezahlten Angestellten, per Beamtentum, oder lieber gleich komplett privat? Warum nimmt man Polizeibeamten eigentlich nicht ihren Beamtenstatus? Droht dann evtl. mehr Bestechlichkeit oder schnellere Rotation vom Personal?
 
Deathmachine-TX schrieb:
1) Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze. Ein Millionär, bzw Milliardär soll ebenso seine 20 Prozent Sozialversicherungsbeitrag bezahlen wie jeder Arbeiter auch. Ohne Ausnahme.

Das würde an der finanziellen Situation der Renten- und Arbeitslosenversicherung wenig bis gar nichts verbessern, da mit steigenden Beiträgen auch steigende Ansprüche bei Arbeitslosengeld und Rente einhergehen. Sprich: In dem Maße, wie die Einnahmen steigen, steigen auch die Ausgaben. Die einzige Möglichkeit, die finanzielle Situation der Sozialversicherungen nachhaltig zu verbessern, ist das Verhältnis von Beitragszahlern und Leistungsempfängern in Richtung Beitragszahler zu verschieben. Sprich: Beschäftigungsfreundliche Politik, höheres Renteneintrittsalter....

Deathmachine-TX schrieb:
Und von Beschäftigungstherapien hat auch die Allgemeinheit nicht.

Doch. Die Allgemeinheit profitiert indirekt von den Steuern und Sozialabagben des Geringverdieners sowie von den geringeren Aufwendungen, die der Staat für ihn leisten muss.
 
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Zu Schumi muss ich hier mal kurz was sagen! Wie wir alles wissen, beträgt sein Vermögen schon fast 1 Milliarde €. Das Finanzamt wollte von Schumi zuviel Kohle und er ist in die Schweiz gezogen.

Dass er dem Finanzamt jedoch ein Angebot gemacht hat, dass nicht gerade wenig war, dies jedoch abgelehnt wurde steht hier niergendwo.
 
Er hat dem FInanzamt ein Angebot gemacht...
Sind wir hier auf einem Basar?
 
@TE: Soziale Gerechtigkeit ist in einer globalisierten marktwirtschaftlich organisierten Welt ohne Weltherrschaft nicht möglich.

Meine Änderungsvorschläge daher:
1. Abschaffung der Globalisierung oder
2. Installation einer Weltherrschaft (mit nur einer Währung, gleichen Gesetzen für alle, weltweiter Freizügigkeit etc.)

(Alles andere ist Arbeitsbeschaffung für Politiker.)

Fazit: b.a.w. chancenlos. Die Menschheit ist wieder in die Steinzeit gekommen, der stärkere überlebt. Und das werden m.E. spätestens dann alle wissen, wenn gegen Ende 2012 Griechenland, Spanien und Italien im Chaos stecken.
 
@ Weltherrschaft

Eine "Weltherrschaft" ist aber nicht per se die Lösung aller Probleme. Ich hoffe, dir ist bewusst, dass das auch komplett nach hinten losgehen kann indem z.B. aus der "Weltherrschaft" eine Welt-Diktatur wird.

Sehr verdächtig finde ich da z.B. auch den Termin für die Abstimmung über den Fiskalpakt (29.06.2012). Während alle im Fußball-EM-Rausch sind, wird über unser aller Zukunft entschieden:
http://www.macht-steuert-wissen.de/...as-leben-aller-deutschen-grundlegend-vera.php
 
Warum das Pferd bei den Hufen aufsatteln?
Warum will hier jeder die Symptome bekämpfen? (Reichensteuern, Globalisierung abschaffen, bestimmte Branchen unter Generalverdacht stellen...)

Bildung ist der Weg. Warum haben wir soviele Bildungsversager in Mitteleuropa? Das kostet unserer Volkswirtschaft und somit ein jedem einzelnen Milliarden.

Also-->Bildungssysteme reformieren; soziale Duchlässigkeit bis in die höchsten Ausbildungbereiche deutlich erhöhen, flächendeckendes Coaching (Persönlichkeitsentwicklung) einführen.



@mschrak
:lol: Ohne Globalisierung müssten sämtliche Arbeiten innerhalb einer Volkswirtschaft durchgeführt werden. Die relative Armut (Armut im Vergleich zur übrigen Bevölkerung) steigt dadurch sprunghaft an. (schließlich müssten besonders hohe und besonders niedrige Tätigkeiten quasi in unmittelbarer Nachbarschaft durchgeführt werden - DAS wird erst Probleme schaffen)
Mal abgesehen davon, dass gerade Deutschland wie kaum ein anderes Land dieser Erde von der Globalisierung profitiert. Was erhoffst du dir davon, wenn plötzlich wieder Einfuhrzölle, Ausfuhrsteuern, ... eingehoben werden?
 
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@andiac

solange sich der Herrschende an die menschl. Grundrechte hält...
Was ich hier mal fragen wolte:
Inwiefern stehen denn die Grundrechte also Menschenrechte und Würde, die ja universell sind, aber selbst einigen hier im Forum fremd zu sein scheinen und soziale Gerechtigkeit im Einklang? Bzw. wäre die Würde immer geachtet und beachtet würde sich die Frage nach sozialer Gerechtigkeit überhaupt stellen?
 
Sherman123 schrieb:
Bildung ist der Weg. Warum haben wir soviele Bildungsversager in Mitteleuropa? Das kostet unserer Volkswirtschaft und somit ein jedem einzelnen Milliarden.

Also-->Bildungssysteme reformieren; soziale Duchlässigkeit bis in die höchsten Ausbildungbereiche deutlich erhöhen, flächendeckendes Coaching (Persönlichkeitsentwicklung) einführen.
Wenn ich mir einige soziale Brennpunkte angucke, dann denk ich mir jedes Mal: Da hilft kein Bildungsangebot, da helfen nur Elektroschocks.

Ja, Deutschland könnte weit mehr im Bildungsbereich machen. Der erste Schritt wäre, endlich wieder ein Bildungssystem nach DDR-Vorbild einzurichten. Das hat, im Gegensatz zu dem BRD-Mumpitz, wirklich funktioniert. Nicht zum Spaß verwenden z.B. die Schweden ein solches Modell immer noch.
Effektiv würde eine Änderung der Bildungspolitik aber nichts bringen, weil du trotzdem massig "Ey Alta!" - Assis produzierst. Um sowas zu verhindern müsste man 20-30 Jahre lang Ballermann & Co schließen, das Internet weitestgehend abschalten, Fernsehen verbieten und jeden Bürger dazu zwingen, Faust II auswendig zu können.
 
solange sich der Herrschende an die menschl. Grundrechte hält...
und was hätte der herrschende davon? wer nach der totalen macht strebt, tut und lässt, was ihm grad in den kram passt, sobald er die absolute macht inne hat ;)

ich bin auch eher ein gegner der globalisierung, allerdings weniger aus wirtschaftlichen erwägungen, hier hat sherman123 vollkommen recht, das kaum einer so massiv wie deuschland davon profitiert, als viel mehr aus kultureller sicht. die menschheit verarmt kulturell. und das führt langfristig wiederum zu wirtschaftlichen nachteilen wie uns die geschichte gelehrt hat...
 
die menschheit verarmt kulturell. und das führt langfristig wiederum zu wirtschaftlichen nachteilen wie uns die geschichte gelehrt hat...
Noch nie war es so leicht wie heute fremde Kulturen zu "erleben". Kulturschaffende haben heute ein größeres Publikum als je zuvor; ich vermute auch, dass sich immer größere Teile der Bevölkerung für Kultur interessieren. (z.B. Kulturhauptstädte Europas)
Denkst du wirklich, dass Kultur in protektionistischen Systemen stärker florieren würde? Oder befürchtest du einen globalen Kunst- und Kultureinheitsbrei?

Mehr Bildung zieht langfristig auch einen Kulturboom nach sich.
 
ich meine weniger kunst sondern tatsächlich die länder- und vor allem regionspezifische kultur und mentalität. mittlerweile ist "der westen" ja schon "mc-donalds und coca cola"-einheitsbrei. wir feiern hier in deutschland heloween und valentienstag aber keiner weiß mehr wann christi himmelfahrt ist oder was das überhaupt bedeutet...

ich bin fan von regionen und gegen die globalisierung... einheitswährung ok, offene grenzen ok, aber gebräuche und mentalitäten sollten in ihrer vielfalt imho erhalten bleiben. wenn ich nach italien oder griechenland in den urlaub fahre, möchte ich mich nicht wie in deutschland fühlen.

aber wir kommen vom eigentlichen thema ab...
 
Sherman123 schrieb:
Warum das Pferd bei den Hufen aufsatteln?
Warum will hier jeder die Symptome bekämpfen? (Reichensteuern, Globalisierung abschaffen, bestimmte Branchen unter Generalverdacht stellen...)

Bildung ist der Weg. Warum haben wir soviele Bildungsversager in Mitteleuropa? Das kostet unserer Volkswirtschaft und somit ein jedem einzelnen Milliarden.

Also-->Bildungssysteme reformieren; soziale Duchlässigkeit bis in die höchsten Ausbildungbereiche deutlich erhöhen, flächendeckendes Coaching (Persönlichkeitsentwicklung) einführen.

Es schmerzt mich dass zu sagen, aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob ein besserer Bildungsstandard für alle wirklich zielführend wäre. Ich habe eher beobachtet, dass die Abschlüsse die man erwerben kann mit der Zeit eher abgewertet wurden. Als ich damals meinen Realschulabschluss gemacht habe, standen mir wesentlich mehr Optionen offen als den heutigen Realschulabgängern. Das heißt in einem Umfeld, in dem mehr Leute höhere Abschlüsse erzielen führt dies eigentlich nur zur Entwertung: Es wird einfach noch mehr verlangt. Wenn der Durchschnitt Abitur erlangt, gehörst du mit dem Abitur eben trotzdem nur zum Durchschnitt. Die guten Jobs bekomemmen dann die mit dem Studium. Und wenn der Durchschnitt den Bachelor hat, gehen die guten Jobs an die Master. Durchschnitt ist Durchschnitt, egal ob mit Hauptschulabschluss oder mit Hochschulstudium.

Desweiteren ist es volkswirtschaftlich gesehen auch nicht sinnvoll, wenn wir nur "höherqualifizierte Berufe" besetzen wie z.B. Dienstleister. Es müssen auch - ganz platt formuliert - immer noch die Stahlkocher bei Thyssen stehen.

Es schmerzt mich wirklich das so zu formulieren, weil ich Bildung und Soziale Gerechtigkeit für sehr wichtig halte. Allerdings befürchte ich, dass es hierbei keine einfachen Lösungen geben kann. Daher denke ich, dass eher für eine staatliche Umverteilung gesorgt werden muss.

Aber auch einen Mindestlohn oder ähnliches halte ich nicht für zielführend, denn: Dies führt meiner Meinung nach a) natürlich direkt zu höheren Kosten, d.h. zu höheren Preisen und b) zu höheren Preisen durch das Vorhandensein von mehr Kaufkraft. Wo mehr Geld ist, kann man von den Kunden auch mehr verlangen.

Imho würde ein Mindestlohn nur dazu führen, dass zwar auf dem Konto am Monatsanfang ein höherer Betrag steht, aber die Armutsgrenze gleichzeitig einfach weiter nach oben verschoben wird. Es wird auch mit einem Mindestlohn weiterhin die Menschen geben, die genau an oder unter der (neuen) Armutsgrenze leben, da sich auch die Lebenshaltungskosten erhöhen - natürlich, da höhere Produktionskosten abgefangen werden können und künstlich, da die Unternehmen höhere Preise verlangen werden.

Grundsätzlich stimme ich aber mit aller Entschlossenheit zu:
Es kann nicht sein, dass Menschen mit vollen Stellen am Ende des Monats nicht wissen, was sie essen sollen. Es kann nicht sein, dass eine alleinerziehende Mutter kaum über die Runden kommt. Es kann nicht sein, dass Menschen Anfang 50 in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen, weil sie bis zur Rente keinen Job mehr finden.

In Deutschland bricht momentan die Mittelschicht weg, die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter. Entweder du hast mehr als genug, oder du hast zu wenig. Ein Mensch, der 40 Stunden die Woche arbeitet sollte in der Lage sein, seine Familie zu ernähren. Er sollte auch in der Lage sein, ganz normale Dinge zu tun: Seinen Kindern etwas bieten, sich alle paar Jahre einen neuen (Gebraucht-)wagen kaufen, in den Urlaub fliegen, vernünftige Lebensmittel einkaufen können. Ein Mensch sollte eine volle Arbeitsstelle besetzen können, wenn er will, und davon auch ein vernünftiges, weitestgehend finanziell sorgenfreies Leben führen können.

Das Credo sollte lauten "Arbeite, um zu leben". Niemand verlangt, steinreich zu werden. Aber man sollte ein ganz normales, unkompliziertes, spießbürgerliches Leben führen können. Solange dies aber nicht der Fall ist, müssen wir an der sozialen Gerechtigkeit arbeiten.

Schwierig, schwierig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nossi schrieb:
Aber auch einen Mindestlohn oder ähnliches halte ich nicht für zielführend, denn: Dies führt meiner Meinung nach a) natürlich direkt zu höheren Kosten, d.h. zu höheren Preisen und b) zu höheren Preisen durch das Vorhandensein von mehr Kaufkraft. Wo mehr Geld ist, kann man von den Kunden auch mehr verlangen.

Imho würde ein Mindestlohn nur dazu führen, dass zwar auf dem Konto am Monatsanfang ein höherer Betrag steht, aber die Armutsgrenze gleichzeitig einfach weiter nach oben verschoben wird.

Auch wenn ich dir bei deinem Beitrag eigentlich vollkommen zustimme, vor allem die Sache mit den höheren Abschlüssen in Schule/Studium, welche gewiss nicht für steigenden Wohlstand bei allen Beteiligten sorgen, eher die Konkurrenz verstärkt und dadurch evtl. sogar für niedrigere Einkommen verantwortlich ist (man stelle sich einen Arbeitsmarkt in Deutschland vor, wo fünf Millionen bestens ausgebildete Ingenieure vorhanden sind), so kritisch sehe ich deine Meinung zum Mindestlohn.

Zum einen muss der kein garant für steigende Kosten (für den Endverbraucher) sein, er könnte genauso nur die Profite der Unternehmer schmälern, wenn Konkurrenzdruck ohnehin für niedrige Preise sorgt. Welchen Zweck erfüllt z.B. der Dumpinglohn in Großschlachtereien, wo die Mehrheit der Arbeiter aus Osteuropa (Rumänien und ähnliche Länder) stammt, wo sogar andere EU Länder ihr Vieh besonders "günstig" schlachten lassen? Der Verbraucher steht bei der Gewinnkette am Ende, wieviel die Schlachterei, die Logistik und der Discounter daran (an den Löhnen unter 3€ pro Stunde in der Schlachtung, wahrscheinlich auch Verarbeitung) verdienen, erfährt man natürlich nicht. Für ordentliche Gewinne sorgt es allerdings gewiss, sonst würden sie es nicht tun.

Auch sollte man sich fragen, ob Aufstockung überhaupt einen Sinn ergibt. Schließlich subventioniert der Staat damit Arbeit und Unternehmensgewinne, immer gerne unter der Begründung: Sonst gäbe es die Jobs nicht. Würden diese Arbeiten, meist im Dienstleistungsbereich, wo noch Körpereinsatz gefragt ist, wirklich verschwinden? Einer muss sie schließlich machen und "auslagern" kann man sie meist auch nicht. Ich empfinde dieses Gebahren als Augenwischerei einer Gesellschaft, wo die Mehrheit nur noch am Schreibtisch sitzt und gar nicht mehr begreift, welche Tätigkeiten von wievielen (schlecht bezahlten) Menschen für ihren Lebensstil notwendig sind.
 
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