SSD-Festplatten Verschleiß schneller bzw. höher als bei HDD?

wood4

Lieutenant
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Hallo

Es wir viel darüber geschrieben:

SSD-Festplatten Verschleiß wäre schneller bzw. höher als bei HDD...

Deshalb diese Frage an die Profis hier, die ja IT oft beruflich machen
bzw. hautnah in der ständigen Praxis arbeiten.

Habe auch gelesen, das man eine SSD möglichst nicht zu oft defragmentieren soll ("Beschädigungsgefahr")?
Z.B. auch das Tool "Wise Disk Cleaner" (welches auch hier schon oft empfohlen wurde) weist im Dialogfeld darauf hin.

Wie viel davon kann man ernst nehmen, wenn man eine SSD öfter nutzt z.B. um ein WIN-10 Back-Up zu machen?


Die Preise zw. HDD und SSD sind ja schon erheblich!
Und wenn dann der Verschleiß bei SSD höher sein soll bzw. die Datensicherheit damit niedriger?

VG
 
nicht zu oft, sondern garnicht defragmentieren. Außerdem "schadet" jeder Schreibzyklus. Trimm sollte aktiviert sein damit der Speicherkontroller anständig arbeiten kann und alle Speichersektoren gleich beschreibt.
 
aber nicht jede SSD ist gleich. Die Pro hat bessere Steine als ne Billige. deshalb kostet sie ja auch mehr.
 
SSD halten i.d.R. ein vielfaches dessen aus für was die Hersteller sie spezifizieren. Siehe dazu z.B.
https://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead Da haben SSDs bis zu 2,5PB (PetaByte) in einem Langzeitschreibtest gehalten
https://www.heise.de/newsticker/mel...-beendet-Exitus-bei-9-1-Petabyte-3755009.html Da sind es sogar 9PB gewesen

Da hat ne alte Frau ne ganze Menge für zu stricken um das zu erreichen. D.h. als normaler Anwender schafft man es nur sehr extremer Nutzung diese Volumina zu erreichen und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die SSD ausgetauscht, weil zu klein, oder, oder, oder....
 
Eine SSD zu Defragmentieren ist schon mal auf Grund Ihrer Funktionsart NICHT nötig und man sollte Schreibzugriffe minimieren und die des Defragmentieren wird einiges geschrieben aber die SSD wird im gegsatz zu HDD nicht schneller oder besser Organisiert. Auch kann man den Suchdienst Abschalten damit Windows den Katalog nicht laufend erneuert um die suche schneller zu machen - die SSD ist dafür schnell genug.
 
Wie schon gesagt, defragmentieren ist bei einer SSD Lebenszeitverkürzend und bringt auch nichts an Leistung, da die ja keine Dateien mit nem Arm suchen muss.
Abgesehen davon vergiss Zusatzprogramme wie Wise Disk Cleaner, dass kann Windows auch selbst ganz gut.
 
Zu deiner Frage.
Für Backups würde ich keine SSD nehmen. Macht einfach keinen Sinn.
Nimm eine normal HDD (am besten im Raid auf nem NAS zB) und dann fertig.
 
Ewig alte SSD von Crucial. Sieht man wohl an den Betriebsstunden:

DiskInfo64_2018-03-26_17-18-31.png
 
Danke für die schnellen Antworten!

Also ist der Ratschlag den Schnellstart (hier WIN-10) zu deaktivieren, um die interne SSD zu schonen

zu sehr überbewertet?

...dazu ist sie ja ("eigentlich") auch eingebaut!:rolleyes:
 
Alle speziellen Tipps zu SSDs sind überflüssig. Ab Windows 7 richtet sich Windows selbst optimal auf eine SSD ein.

Und genau umgekehrt ist die Wirklichkeit. SSDs halten länger, als HDDs. Grundsätzlich.Kommt natürlich auch auf die SSD an. Es gibt auch dort ziemlichen Müll zu kaufen.
 
Bei mir ist der Schnellstart an (vorkonfiguriert durch Windows) und du siehst ja an dem Bild oben, dass meine SSD nun schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und noch über 93% "Leben" verfügt.
 
Wenn man die SSDs nicht mutwillig kaputt schreibt würde ich vermuten, dass eh eher die Elektronik der Laufwerke irgendwann ausfällt als dass die Speicherchips verschleißen.

Das (die Elektronik der Laufwerke irgendwann ausfällt) kann bei einer HDD auch passieren und dazu haben die noch hochsensible mechanische Bauteile wie Lager, Motoren und Schreib/Leseköpfe.

Also ist bei einer Festplatte imho die Gefahr viel höher.

Wichtige Dateien sollte man aber eh mehrmals sichern, z.b. indem man die letzten paar Backups einige Zeit behält und "nie alle Eier in einem Korb legt". (Börsenweisheit aber recht passend zu Ostern)
 
grill schrieb:
Ewig alte SSD von Crucial. Sieht man wohl an den Betriebsstunden:

Alt ist ein sehr relativer Begriff, meine SSD hat rund 40.000 Betriebsstunden:

M4.png

Meine Festplatten aber zum Teil noch mehr.
 
@kisser: Gut, du hast in etwa das an Betriebsstunden mit deiner SSD was meine Samsung Festplatten haben (ja, ich meine noch echte Samsung Platten, bevor sie zu Seagate wanderten).

Allerdings habe ich rund 3 mal so oft die SSD angestartet, was damit wohl widerlegt dass der Schnellstart zu einer erhöhten "Abnutzung" führt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine SSD läuft seit 4,5 Jahren im 24/7-Betrieb, daher die wenigen Starts und die hohe Laufzeit.
 
Brain's City schrieb:
Eine SSD zu Defragmentieren ist schon mal auf Grund Ihrer Funktionsart NICHT nötig
Das ist so nicht richtig, da die Fragmentierung eine Sache des Filesystems ist und Einfluss auf die Zugriffe hat die auf die Platte erfolgen. Auch SSDs sind bei kurzen Zugriffen, also solche bei denen nur wenige LBAs mit einem Befehl adressiert werden, langsamer als bei langen Zugriffen, auch wenn der Unterschied weitaus geringer ist als bei HDDs.

Brain's City schrieb:
Defragmentieren wird einiges geschrieben aber die SSD wird im gegsatz zu HDD nicht schneller oder besser Organisiert.
Besser organisiert werden die Dateien auf jeden Fall, die Performance wird damit auch besser, aber meist nicht spürbar besser, allenfalls benchbar.
Brain's City schrieb:
Auch kann man den Suchdienst Abschalten damit Windows den Katalog nicht laufend erneuert um die suche schneller zu machen - die SSD ist dafür schnell genug.
Der Suchdienst ist trotzdem schneller als die schnellste SSD.
wood4 schrieb:
Also ist der Ratschlag den Schnellstart (hier WIN-10) zu deaktivieren, um die interne SSD zu schonen

zu sehr überbewertet?
Ja, vergiss die ganzen Optimierungsanleitungen die man so findet, die sind seit Win 7 überholt und stammen aus einer Zeit als SSDs gerade bei zufälligen Schreibzugriffen sehr lahm waren, ähnlich wie USB Stick es heute noch typischerweise sind, der damals verbreitete JM602 konnte sich mal 2s Bedenkzeit nehmen und außerdem waren sie damals pro GB sehr teuer und entsprechend waren die (erschwinglichen) Kapazitäten gering. Beides hat sich heute geändert, 240GB ist eigentlich die Einstiegsgröße geworden und da muss man keinen Platz mehr einsparen und gerade bei zufälligen Schreibzugriffen (4k schreiben) sind die SSD mit oft über 100MB/s heute sehr, sehr schnell.
 
Die M4s hatten aber noch den vergleichsweise haltenbaren MLC - heutzutage gibt's fast nur noch den weniger haltbaren TLC. Dafür haben die TLC-SSD auch mehr Reservesektoren.
 
Nur weil es TLC ist, muss es nicht weniger haltbar sein als MLC, besonders die Samsung V-NANDs sind als TLC in der 850 Evo auch mit 3000 P/E Zyklen spezifiziert, während Crucial für die 16nm MLC NANDs in der BX100 nur 2000 P/E Zyklen spezifiziert hat.

Die m4 hat aber noch sehr haltbare NANDs weil die aus der Zeit ist als auch die besten Qualitäten noch in Consumer SSDs gelandet sind weil Enterprise SSDs damals noch SLC NAND hatte. Später begann man dann die besten Qualitäten als eMLC in Enterprise SSDs zu verbauen. Im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org hat eine m4 64GB sogar 2110 TiB geschafft, die NAND hatte da 36477 P/E Zyklen runter, aber man sollte dies aber nicht von jeder m4 erwarten.
 
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