Umgang mit agressiven Mitmenschen - was macht Ihr?

kaktux

Lt. Junior Grade
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Moin,

da es mir gerade passiert ist, würd mich mal eure Meinung interessieren:
Wie geht Ihr mit agressiven Mitmenschen um?

Ich bin mit der Bahn morgens zur Arbeit - beim Aussteigen komm ich meinem Vordermann leicht mit den Schuhen an die Hose (bin unsicher ob es wirklich so war, da noch verschlafen - aber das war scheinbar der Auslöser) - er dreht sich in der Tür um und fängt an mich anzupöbeln was ich seine Hose berühr - ich sag sorry und geh weiter - der Typ schubst mich von hinten (war schon einigermassen ordentlich - aber hat mich nicht aus dem Tritte gebracht) - und ruft mir Dinge wie "Hurensohn" und ähnliches hinterher. Ich sag ihm er soll nochmal schlafen gehen und geh weiter. Er ruft mir noch eine Weile Zeug hinterher. Ich ignorier ihn.

Im Nachhinein wo ich den Schlag auf den Rücken doch etwas merk überleg ich jetzt, ob und wie man am besten mit solchen Situationen umgeht. Zumindest in der Stadt in der ich unterwegs bin kommt es mir so vor, als wenn sowas in letzter Zeit vermehrt auftritt. Mir passiert es zum ersten mal - aber agressives Verhalten mancher hab ich schon öfter mitbekommen.
Zugegeben - ein kleiner Teil von mir sagt: so nen Typ hat wahrscheinlich nur solang ein großes Maul, bis Ihm jemand gegenübertritt. Aber das sind Gedankenspiele, die ich nie real machen würde - ist mir meine Zeit auch viel zu schade drum - und zugegeben halte ich den Typen nach seinem Ausbruch für nicht die größte Leuchte.

Dennoch aus Interesse hier die Frage:
Wie geht ihr mit solchen Situationen um bzw. was ist eurer Meinung nach das beste Verhalten in solchen Fällen?
 
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Letztens erst ein Schild gelesen:
Lass dich auf keinen Kampf ein, wenn du verlierst, landest du im Krankenhaus.
Wenn du gewinnst, landest du im Knast.
Was soll man mit so Typen machen, außer zu deeskalieren?
 
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Puh. Schwierige Frage. Am Ende wäre es bei mir von der Tagesform abhängig.

Müde? Exakt deine Reaktion. Viel zu beschäftigt mit mir selber und den nächsten 3 Schritten um mich mit dem Problem eines Anderen zu beschäftigen.

Gut drauf? Lockerer Spruch - versuchen zu deeskalieren. Kumpelschiene fahren. Augenhöhe herstellen.

Schlecht drauf? Umdrehen und eine Schlägerei anfangen - denn DAS ist jetzt genau der Funke den ich brauchte.

Lässt sich aber im Grunde nicht sagen - ich war tatsächlich noch nie in so einer Situation. Ich bin groß und bullig und meine Frau meint ich sehe selbst wenn ich gut gelaunt bin irgendwie mies gelaunt aus. Ich werde auch nicht angerempelt etc. daher bin ich in Menschenansammlungen immer so der Wellenbrecher.

Ich denke du hast es schon nicht falsch gemacht. Der Andere hatte das Problem - es zu deinem eigenen Problem machen löst es nicht.
 
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Erst ignorieren, wenns nicht geht versuchen zu deeskalieren. Geht das auch nicht, suche das Weite und informier wenn möglich Sicherheitspersonal in der Bahn. Gerätst du aber spontan in eine körperliche Auseinandersetzung, versuche den Aggressor irgendwie zu stoppen, ohne diesen ernsthaft zu verletzen :) Und natürlich hoffen, dass das dann auch klappt. Sonst liegt man ja selber da am Ende.
 
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Mein Gott, dann rück den Leuten auch net so auf die Pelle. Kommst schon früh genug aus dem Zug. Übrigens ,erst Alle aussteigen lassen dann erst einsteigen, nacheinander !
So dürfte man wohl vielen Konflikten aus dem Weg gehen. Mit einer akzeptablen Entschuldigung wäre es wohl auch erledigt gewesen aber kann mir schon vorstellen wie es abgelaufen ist.
 
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Tornavida schrieb:
Mein Gott, dann rück den Leuten auch net so auf die Pelle.
Was sich zu Stoßzeiten im ÖPNV auch immer so hervorragend vermeiden lässt. Nicht.
Sardinenbüchse wäre hier noch romantisch.
Es gibt trotzdem absolut null Grund deswegen so auszuticken.

Ich bin auch eher für die Variante in steigender "Eskalationsdominanz" (©️ J. Varwick)

1. Ignorieren
2. deeskallieren
3. Optionen aufzeigen
4. nach seinem ersten Versuch ihn in den Staub zu schicken
 
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Tornavida schrieb:
Mein Gott, dann rück den Leuten auch net so auf die Pelle. Kommst schon früh genug aus dem Zug. Übrigens ,erst Alle aussteigen lassen dann erst einsteigen, nacheinander !
So dürfte man wohl vielen Konflikten aus dem Weg gehen. Mit einer akzeptablen Entschuldigung wäre es wohl auch erledigt gewesen aber kann mir schon vorstellen wie es abgelaufen ist.
Deine Vorstellungskraft artet scheinbar ein wenig aus. ;) Oder hattest du ein Erlebnis in der Art, das du mit uns teilen möchtest?

"Sorry" ist für dich keine akzeptable Entschuldigung? Was wäre dann für dich eine?

Bzgl Einsteiger - es war der Endbahnhof- also sind wie oben geschrieben nur Leute ausgestiegen - ich hinter ihm und zig andre drumrum die paralell nach draußen sind.
Wie @JimmyTheApe schon erwähnt läßt sich Nähe im ÖPNV und Bahnen allgemein meist nicht verhindern, wenn von hinten und den Seiten Leute zum Ausgang wollen - viel Platz ist da nie.

Danke für eure Gedanken bisher.
 
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kaktux schrieb:
Ich bin mit der Bahn morgens zur Arbeit - beim Aussteigen komm ich meinem Vordermann leicht mit den Schuhen an die Hose (bin unsicher ob es wirklich so war, da noch verschlafen - aber das war scheinbar der Auslöser) - er dreht sich in der Tür um und fängt an mich anzupöbeln was ich seine Hose berühr - ich sag sorry und geh weiter - der Typ schubst mich von hinten (war schon einigermassen ordentlich - aber hat mich nicht aus dem Tritte gebracht) - und ruft mir Dinge wie "Hurensohn" und ähnliches hinterher. Ich sag ihm er soll nochmal schlafen gehen und geh weiter. Er ruft mir noch eine Weile Zeug hinterher. Ich ignorier ihn.
Was willst jetzt auch groß anderes machen. Du hast dich entschuldigt (könnte höchsten sein, dass das Sorry falsch rüber kam). Außerdem, wie kaputt muss man sein, dass man einem noch "eine weile Zeug hinterher ruft". Würde mich nicht wundern, wenn das Ignorieren ihn mehr geärgert hat, als alles andere, was du hättest tun können. Außerdem, wie kommt so etwas schon bei anderen Leuten an, wenn man durch die Gegend schreit.

In Anbetracht, dass sich eure Wege ja sowieso trennten, war wohl Ignorieren noch am sinnvollsten.
 
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Wenn man wen anrempelt kurz entschuldigen.

Wenn dann das Gemecker weitergeht oder noch ganz andere Töne annimmt, einfach die Frage stellen, ob mit dem Gehabe irgendjemand beeindruckt werden soll. Das nimmt jedem den Wind aus den Segeln. Anschliessend ignorieren und gehen.
 
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Geh einfach weiter, der andere Mensch hat Probleme die ihn unglücklich machen und du bist jetzt einige Sekunden das Ventil.
 
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ich finde erstmal hast du alles richtig gemacht, die frage warum war dein gegenüber so
aggressiv ? ist er ein extremer morgenmuffel, hatte er einfach nur einen schlechten start
in den tag oder hat er drogen wie amphetamine zu sich genommen ?
der tipp sich ihn gegenüber zu stellen, bist du dann auch bereit es drauf ankommen zu lassen,
wenn ja, bist du geübt mit solchen krisensituationen dh, weißt du dich zu wehren?
ich finde so lange es sich vermeiden läßt die situation möglichst deeskalierend zu handhaben.
man sollte sich immer in klaren sein das sein gegenüber drogen zu sich genommen hat, dann kann
es sehr schnell fies werden.
 
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kaktux schrieb:
Deine Vorstellungskraft artet scheinbar ein wenig aus. ;) Oder hattest du ein Erlebnis in der Art, das du mit uns teilen möchtest?

"Sorry" ist für dich keine akzeptable Entschuldigung? Was wäre dann für dich eine?
Nein so ein Erlebnis hatte ich nicht und wenn wäre hier das Forum sicher nicht meine erste Anlaufstelle bei sowas.

"Entschuldigen Sie bitte vielmals ,das war nicht meine Absicht" so in der Art und nach Situation finde ich angemessener gegenüber einem Fremden als ein vermutlich läppisches "Sorry" ohne Blickkontakt und ohne ein freundliches Gesicht und sich vom Acker zu machen. Soviel zu meiner Vorstellungskraft.

Aber ich stimme dir zu, dass dein Gegenüber offensichtlich auch nicht firm in den besten Benimmregeln war wenn er dir noch quer über den Platz Was zugerufen hat und handgreiflich wurde sofern Das alles so richtig dargestellt ist. Normal ist sowas auch nicht. Naja so findet jeder Topf seinen Deckel. ;)
 
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Da magst du recht haben - die etwas längere Antwort werde ich mir merken. Macht schon ein wenig mehr her.
 
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Finde ich auch. Es kommt darauf an, wie du das "Sorry" gesagt hast. War es ein erzwungenes "Sorry" schnell beim Vorbeigehen? Das würde ich ebenfalls negativ aufnehmen (natürlich ohne Beleidigungen und Handgreiflichkeiten).

War es ein auch von der Tonart her aufrichtiges "Sorry"? Dann hätte ich erwidert "Kein Problem" o. Ä, weil mir so etwas natürlich auch passieren kann.

Konfrontiert die Person mich "nur" verbal, kommt es auf meine Tagesform an. Entweder gehe ich weiter, sage kein Wort und ignoriere es oder ich entgegne mit "Haben Sie ein Problem?" und das mit entsprechendem tonalen Druck, aber zugegeben, auch ich werde wohl wegen meiner Statur eher weniger in solchen Situationen sein, da sich solche Menschen vielleicht eher an optisch Schwächere vergreifen.

Würde mich man aber physisch anpacken, sähe das ganz anders aus. Sind wir alleine weit und breit, wäre ich vorsichtig. Die Person braucht nur ein Messer haben, da kann eine ordentliche Statur auch nichts bringen und bei einem Vorfall gibt es keine direkte Hilfe von Dritten. In deiner Situation mit vollen Zügen würde ich mich tatsächlich auf eine körperliche Auseinandersetzung vorbereiten, ich wurde ja schließlich geschubst und würde die Person damit konfrontieren.

Das kann man aber alles nicht pauschal sagen oder empfehlen. Die absolut beste Option ist es, es zu ignorieren und, wenn man Hilfe benötigt, weil die Person nicht aufhört, andere Mitmenschen anzusprechen und generell auf die Situation aufmerksam zu machen.
 
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kaktux schrieb:
beim Aussteigen komm ich meinem Vordermann leicht mit den Schuhen an die Hose (bin unsicher ob es wirklich so war, da noch verschlafen
Es geht jetzt aber auch nicht hervor ob du durch den, sicherlich unbeabsichtigten, Kontakt ihm gegebenenfalls die Kleidung verschmutz hast. Nur ein "Sorry" wäre dann einfach unpassend und man hätte sich mal kurz vergewissern können.
Vielleicht war er grade auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch und steht dadurch plötzlich mit verdreckter Hose da, denn das du seine Hose nur leicht berührt hast ist deine Sicht der Dinge. Das Szenario rechtfertigt keinen körperlichen Angriff, aber es gibt immer zwei Seiten der Medaille.
Den genauen Ablauf kennt man halt nur aus deiner Sicht.
 
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da er Dich geschubst und beleidigt hat, gehe ich davon aus, dass er auf Krawall aus war:
so lange es geht: anderen ignorieren, weggehen oder weglaufen, Kampf vermeiden, Hilfe/Polizei rufen
erst wenn Du "mit dem Rücken zur Wand stehst" und nicht weglaufen kannst, bete kurz und tue das unvermeidliche
Strassenkämpfe kann man nicht gewinnen, die sind nicht fair, gehe nicht davon aus, dass Dir jemand hilft
 
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Zumal man mittlerweile auch immer in Betracht ziehen muss das der Gegner bewaffnet ist.
Ein kleine Blackout und du hast ein Messer im Bauch.
JimmyTheApe schrieb:
1. Ignorieren
2. deeskallieren
3. Optionen aufzeigen
4. nach seinem ersten Versuch ihn in den Staub zu schicken

Das wäre auch mein Weg, vieleicht noch wenn man etwas kleiner, schmaler oder auch kein geübter Kämpfer ist sich direkt an einen Bahnmitarbeiter wenden.
 
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Tornavida schrieb:
Übrigens ,erst Alle aussteigen lassen dann erst einsteigen, nacheinander !
Genau das scheinen alle, die draußen stehen, nicht mehr zu beherrschen.
Dabei ist es egal wo, ob Bus/Bahn, Ladentür oder Aufzug. Alle stehen draußen direkt vor der Tür, staunen darüber, dass keiner aussteigt bzw. rausgeht und werden dann pampig, wenn man sie auffordert ein wenig zur Seite zu gehen, damit man raus kann.
 
sich direkt an einen Bahnmitarbeiter wenden.

Was je nach Zug schwer sein kann, da man erst die Sprechtaste drücken muss da nicht immer Kundenbetreuer im Nahverkehr mitfährt, und auch die werden eher nicht viel helfen könenn sondern die Bpol holen was dauern kann.

Ich wüsste nicht was ich machen würde in solcher einer Situation, wahrscheinlich zu müde um sich weiter zu ärgern.

Mein früheres Ich, das noch aktiv Karate gemacht hätte, hätte wohl 1x schnell und hart zugeschlagen, spät. nach dem Schubsen und der Beleidigung. 1 oder 2 gezielte Schläge Richtung Kiefer oder Nase, sodass 1 von beiden bricht. Da hilft dann auch das Messer nicht mehr wenn man den Überraschungsmoment nutzt.

Wie gesagt früher, hätte ich das gemacht, es kam nie dazu aber wäre es soweit gekomen hätte ich zugeschlagen, wie früher in der Schule auch.
 
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Uns hat der Trainer früher immer mit Betonung davon abgeraten anderen irgendetwas zu brechen.

Seine Lösung für derartige Situationen: Mit vollem Körpereinsatz zwischen die Beine treten und dann selbige in die Hand nehmen.

Alles Andere kann dir als vorsätzliche Körperverletzung ausgelegt werden.
 
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