Unmotiviert im Studium

C00kie

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Guten Morgen.

das ist vielleicht nicht das optimale Forum, aber ich versuche dennoch mal mein Glück.

Ich werde dieses Jahr 23 Jahre alt und bin Informatikstudent(Bachelor) an einer Technischen Hochschule und mittlerweile in der Klausurphase des 5. Semesters.

Mein Problem ist, ich hege immer mehr Zweifel. Ich bin wie gesagt im 5. Semester und ich werde das Studium schonmal nicht mehr in Regelstudienzeit schaffen(6. Semester). Wie es momentan aussieht, werden daraus 8. Semester. Falls etwas schief geht, was ich nicht hoffe, sind theoretisch sogar mehr drin... (Weiß jemand zufällig ob es eine Obergenze gibt, ab der man exmatrikuliert wird?)

Das größere Problem ist jedoch, dass es mir mittlerweile immer schwerer fällt mich zum Studium zu motivieren. Gut, ich bin ein sehr fauler Mensch, dennoch muss ich mich zum Lernen regelrecht überwinden. Klar, das musste ich früher auch, dennoch ist es mir früher leichter gefallen und habe es einfach durchgezogen. Generell habe ich bisher immer alleine gelernt, welches bisher auch gut geklappt hat. Doch mittlerweile fällt es mir sehr schwer mich zum Lernen aufzuraffen. Ich warte so lange, bis es zu spät ist und verfalle dann in Panik, weil dann eh alles verloren ist. Nichtsdestotrotz will ich aber auch die Klausuren bzw. das Studium bestehen, und wäre sehr enttäuscht, wenn es nicht klappen würde.

Mittlerweile habe ich erst eine von fünf Klausuren dieses Semester bestanden. Es stehen noch zwei bevor, die ich natürlich plane zu bestehen. Von den anderen beiden habe ich mich abgemeldet, teilweise kurzfristig, weil ich mit dem Lernen sehr, sehr spät angefangen habe und, welch Überraschung, gemerkt habe, dass das nichts wird. Das führt am Ende dann zu immer mehr Druck, weil sich die Klausuren dann am Ende des Studiums immer mehr Stauen, was die Zweifel noch größer werden lässt. Während der Vorlesungszeit habe ich auch nicht sonderlich angestrengt, gerade so, dass ich die Klausurzulassung erhalten habe.

Summa Summarum habe ich am Ende des fünften Semesters nur ca. 110 von ca. möglichen 150 Credits von maximalen 180 Credits.
Falls es mit dem Bachelor klappt, was ich trotz Zweifel und Motivationslosigkeit sehr hoffe, wäre ich dann fast 25Jahre und ohne Master.

Nun stellt sich mir die Frage: Bin ich einfach nur sehr, sehr fauler Student, der vor Anstrengung zurückschreckt? Oder sind die Zweifel berechtigt? Meine Motivationslosigkeit muss ja irgendeinen Grund haben.


Eure Meinungen? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder gar wohlmöglich gute Ratschläge, wie ich wieder Lust am Studium erlange?

Danke fürs Lesen.
 
Ist ein nicht ungewöhnliches Probleme, welches praktisch jeder Student einmal durch macht.

Gründe kann es dafür viele geben. Jetzt hängts halt davon ab welcher es ist. Wenn dich das Studium einfach nicht interessiert dann ist es halt ganz schlecht. Ich bin selbst Informatik Student und bin im 2. Master Semester. Mir persönlich hilft es das ich den Praxisbezug halte und selbst immer mal ein kleineres Projekt laufen habe mit dem ich technologien erlerne und etwas damit rum experimentiere.
Im Allgemeinen vermute ich du hängst in dieser Prüfungsangst Spirale. Prüfungen machen dich immer mehr geistig Fertig du weist dann nicht mehr wann du was machen sollsts. Als Folgeeffekt schiebst du es dann unnötig raus, dadurch wird die effektive Zeit noch knapper und das Ganze schauckelt sich immer weiter auf. Man muss versuchen aus der Spirale wieder raus zu kommen. Ich an deiner Stelle würde falls möglich ein Semester nur leichte Prüfungen machen und Lehrveranstaltungen die dir Spass machen und die ECTS ausblenden. Daneben ein kleineres Softwareprojekt aufziehen mit dem du dich gewissermaßen selbst verwirklichen kannst. Das sollte helfen das du wieder rein kommst. Ich betone nochmal blende für eine Zeit ECTS aus und lass dich treiben du bist einfach überstudiert. Da gibt es einfach wenige Wege um raus zu kommen.
 
Falls es mit dem Bachelor klappt, was ich trotz Zweifel und Motivationslosigkeit sehr hoffe, wäre ich dann fast 25Jahre und ohne Mast

So alt ist das nicht. Liegt eher im Schnitt für den Master, da du noch zum Jahrgang BW oder Zivi plus eventuell 13 Jahre Schule gehörst.


Ansonsten das mit der Motiviation kennt wohl jeder. Ist bei mir auch so, dass ich nach jeder Prüfungsphase glaube, dass ich kaum unmotivierter sein könnte. ^^

Mein Problem ist, ich hege immer mehr Zweifel. Ich bin wie gesagt im 5. Semester und ich werde das Studium schonmal nicht mehr in Regelstudienzeit schaffen(6. Semester).

Hier schaffen nach offiziellen Statistiken etwa 20-25 % der Absolventen es in Regelnstudienzeit. Sollte also kein Beinbruch sein ,wenn es zwei Semester mehr werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was beim Lernen evtl. helfen könnte, wäre ein Wechsel des Lernortes. Zumindest hatte das bei mir einen großen Einfluss darauf, wie lange ich effektiv gelernt habe. Zu Zeiten, wo ich noch daheim gewohnt habe, hatte ich ein Zimmer ohne weitere Ablenkung. Aber dann im Studentenwohnheim hatte ich den PC direkt immer am Schreibtisch, da ist dann die Versuchung sehr groß, "nur mal schnell" die Emails abzurufen etc.

Deswegen bin ich dann schnell dazu übergegangen, an der Uni zu lernen. Hier gab weniger dieser Ablenkungen. Und alle um einen rum waren auch fleißig am Arbeiten, da will man dann auch nicht faul sein und z.B. schon wieder nach einer Stunde aufhören.
 
Der Eröffnungsspiel post könnte von mir stammen :)
Nur halt 1-2 Jahre früher. Genauso wie dir ging es mir. Faul, unmotiviert und ein Berg an Klausuren im 5 Semester. Während andere schon vom Master geredet haben, wusste ich nicht mal ob das mit dem bachelor überhaupt was wird....

Ichkann dir nur eins sagen, wenn du dir halbwegs vorstellen kannst später in den Beruf zu arbeiten ziehe es durch. Notfalls paar Semester länger machen, das ist wesentlich besser als wenn du das Studium ein semster vor Regel ende abbrichst....

Informatik Studium ist sehr schwer, das weiß auch jeder personalchef. Der Bachelor ist eh in der Kirtik, da die meisten es einfach nicht in der regelzeit schaffen. Paar Semester länger wird dir nicht das bein brechen.

Als Informatik Hochschul Absolvent wirst du später beste berufsaussichten haben, mit oder ohne Regelstudienzeit.

Also reiss dich zusammen, sei froh das du die Möglichkeit hast zu studieren und Zieh Es durch!!!

Ansonsten wirst du es bereuen da bin ich mir sicher ;)
 
Du hast 110 Credits in 5. Semestern gesammelt - ist doch normal. Zumindest bei meiner TU ...

Das sind 22 Credits pro Semester. Mehr sammeln bei mir im Jahragang vielleicht 30% der Studenten, denn die meisten werden den Bachelor nicht in Regelstudienzeit abschließen.

Auf jeden Fall solltest du jetzt nicht noch weiter nachlassen, denn mehr als 8 Semester führt bei vielen Unis zur Exmatrikulation, solltest du keine Härtefallantrag stellen können ...

Ich plane auch mein Studium in 7 Semestern abzuschließen, wobei ich dass dan mit einem Praktikum/Auslandssemester im 7. abrunden werde, damit es was schöner im Lebenslauf aussieht ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste gar nicht, dass es eine maximalstudienzeit gibt. Ist das seid Bologna überall so?
 
Bei uns gab es sowas auch nicht.
Ich meine bei uns war es so das wenn man ab einer bestimmten Anzahl an Semestern (9 oder 10?)keine Studienleistungen (CP) mehr bringt wird man automatisch exmatrikuliert.
 
Bei uns nennt sich das Credits-Hürden.
Das heißt bei jedem Semester muss mindest eine bestimmte Anzahl an Credits gesammelt worden sein, und bis spätestens zum Ende des 8. Semesters muss man dann auf 180 Credits kommen.

Dafür kann man bei uns jede Klausur so oft wiederholen wie man möchte ... aber bei euch gibt es doch bestimmt auch eine Prüfungsordnung? Da steht alles drin ^^
 
Prüfungen unendlich wiederholen? Wer es bei uns an der TU schaffen sollte 3mal durch die gleiche Prüfung zu fliegen wird Zwangsexmatrikuliert und für alle informatiknahen Studiengänge gesperrt.
Dafür gibt es laut Prüfungsordnung keine Maximalstudienzeit.
 
C00kie schrieb:
...Falls es mit dem Bachelor klappt, was ich trotz Zweifel und Motivationslosigkeit sehr hoffe, wäre ich dann fast 25Jahre und ohne Master....

Immer wieder diese Kiddies :D. Ich bin 30+ und mache grad meinem MBA, in meinem Studiengang sind welche 40+ und 50+.

moodle schrieb:
...Dafür kann man bei uns jede Klausur so oft wiederholen wie man möchte ...

Ganz sicher? Welche Hochschule? Kann man sich kaum vorstellen.
 
Ja gut, wenn man sowas berufsbegleitend macht, oder wie auch immer schon Berufszeit auf dem Kerbholz hat, ist das Alter natürlich quasi nebensächlich.
Ist man vom Abi direkt an die Uni und hat bisher noch nichts berufliches geleistet, dann ist so eine Sorge natürlich nicht unberechtigt.

Wie wäre es mal mit der Suche einer HiWi-Stelle (Aber dann einer wo man wirklich was produktives machen kann). Dann dödelt man nicht so im stupiden Lernalltag rum.
 
MR.FReeZe schrieb:
Ja gut, wenn man sowas berufsbegleitend macht, oder wie auch immer schon Berufszeit auf dem Kerbholz hat, ist das Alter natürlich quasi nebensächlich....

Genau darum geht es ja: zu denken das mit 25 die Welt zu Ende ist, ist ja der Unsinn. Das Arbeitsleben geht bis Anfang 70, lebenslanges Lernen ist angesagt, wer mit Mitte 20 schon nichts mehr bringt braucht sich die nächsten 40 Arbeitsjahre nicht zu wundern. Master mit 40? Heute völlig normal.
 
Aber darum geht es dem TE ja ansich nicht.

Ob sowas heute normal ist weiss ich nicht. Es ist jedenfalls eine legitime Möglichkeit. Durch das Masterkonzept ist es vermutlich einfacher geworden. Aber solche Möglichkeiten gibts ja nicht erst seit dem Bolognaprozess.

C00kie hat Zweifel ob bei seiner Motivation, Arbeitseinstellung und vllt auch Talent das aktuelle Studium als Ausbildungsweg momentan der Richtige ist. Er sucht nach Möglichkeiten diese Probleme zu beheben und stellt implizit in Frage ob es überhaupt Sinn macht weiter zu studieren.
Er hat ja nicht gefragt ob es Sinn macht mit >35+ auf seine bisherige Ausbildung noch ein Studium draufzusetzen, weil die Ausbildungswelt zuende sei. Er hat (anscheinend) noch gar nichts in der Hand, Sorge dass sich das mit seinen Schwierigkeiten nicht ändern wird und sein Zug abgefahren ist, weil er als Langzeitstudent als Looser angesehen werden könnte.
Da ist natürlich die Frage vor der Angst die Welt sei zuende verständlich und nicht ganz unberechtigt. Zumal man rechts und links immer sieht, dass alle Pros fordern die durchs Studium geflogen sind. Eben jene die in fast diesem Alter an einer TU schon den Master geholt haben (was ja durchaus indirekt vorgesehen ist die Gesamtausbildung an einer TU direkt mit dem Master zu beenden. An einer FH ist das natürlich was Anderes.)
So kann man schonmal Gedanken dran verlieren ob es das Richtige ist viel länger als Regelstudienzeit, womöglich mit mittelprächtigen Noten zu einem Bachelor zu humpeln.

Wenn ich deine Beiträge in diesem Forum richtig verfolgt habe hast du doch selber damals dein erstes Studium geschmissen (warum hab ich nicht mehr in Erinnerung) und hast eine Ausbildung angefangen die du nun im zweiten Anlauf durch Studiengänge ergänzt hast.
Da wäre es fuer den TE denke ich hilfreicher ihm z.B. von deiner damaligen Situation zu berichten.
 
MR.FReeZe schrieb:
...C00kie hat Zweifel ob bei seiner Motivation, Arbeitseinstellung und vllt auch Talent das aktuelle Studium als Ausbildungsweg momentan der Richtige ist. Er sucht nach Möglichkeiten diese Probleme zu beheben und stellt implizit in Frage ob es überhaupt Sinn macht weiter zu studieren. ...

Und dabei habe ich eben seine Aussage aufgegriffen, das er sich bereits mt 25 zu alt zum Bachelor fühlt. Hier ist die gesamte Motivation total verschoben.

Alle, die ein Studium durchgezogen haben standen vor gleichen oder ähnlichen Fragen. Hier muss man sich nur eine Frage stellen: was will ich die nächsten 45 Arbeitsjahre tun. Das sollte jedes Motivationstief überbrücken.
 
Die selbe Motivationslosigkeit hab ich auch zur Zeit btw. schon immer gehabt. Das blöde ist nur das das bei mir partou nicht bestraft wird, soll heißen ich hab bisher mit 1nem Abend lernen jede Klausur bestanden (außer Chemie und da auch nur 1p) auch Brocken wie Anatomie oder Biologie vom Abi garnicht erst zu reden...
Mal schauen wann ich richtig auf die Schnauze falle und ob man es dadurch lernt?! :(
 
Oh ja, das Problem mit der Motivation kenne ich nur zu gut ...
In der Schule/Abitur war es darum schon schlecht bestellt, aber auch mit minimalen Lernaufwand konnte ich da einen guten Schnitt bei rausholen.

Jetzt bei den Ingenieurwissenschaften heißt die Frage nun öfters bestehen oder nicht bestehen, und nicht ob eine 1 oder 2 vor dem Komma ...
Abstrakter Stoff, davon meistens 1000 Folien plus mögliche Zusatzliteratur pro Klausur, alles verfeinert mit einem unpersönlichen Massenstudiengang, wo es total egal ist ob du nun in die Uni gehst oder zu Hause arbeitest.

Das motiviert nicht gerade ... und den Blick für's große Ganze und den Job welchen man am Ende nur mit einem guten Abschluss hat - ja, der als Motivation alleine hält meistens dann doch nicht so lange an :rolleyes:
 
Das Motivationsloch kommt meist mit den Klausuren, kann das nur bestätigen.

Bin jetzt im kommenden 6. Semester BA Maschinenbau und habe auch schon öfters einfach kein Bock mehr gehabt. Was mir geholfen hat, war die Anstellung als Mechanik und Informatik Tutor. Du bekommst Kontakt zum Lehrstuhl, wirst quasi gezwungen zur Uni zu gehen (wenn man schonmal da ist, kann man auch da bleiben und lernen), hast einen weiteren Ansporn gute Noten zu schreiben um evtl. eine neue Stelle anzutreten ;)

Ansonsten suchst du dir vielleicht mal eine Lerngruppe. Das kann sehr motivierend sein.

PS: Ich bin 24 und studiere mit Kind. Ich werde wohl noch was länger brauchen bis zu meinem Master. Ist mir aber egal, und sollte dir auch egal sein. Studentenzeit ist doch super. Arbeiten muss jeder noch genug in seinem Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dir nur raten zu versuchen es bis zu deinem Bachelor durchzuziehen, hab im Vergleich zu dir den Fehler gemacht abzubrechen und was anderes anzufangen - in dem Fall eine normale duale Ausbildung. Ich kenn es also von mir und auch von einigen Freunden, dass sie genau in dieser Zeit des Studiums in ein Motivationsloch fallen. Ich für meinen Teil bereue dem nachgegeben zu haben, des Weiteren hab ich bei vielen der besagten Leute mitbekommen wie die sich von diesem Loch befreit haben: Einige hatten den Vergleich zu mir (ich schlage mich jetzt mit Stoff von, nicht abwertend gemeint, Haupsschulniveau rum), Andere haben einfach gemerkt dass sie, wenn sie es durchziehen doch eigentlich ganz gut dastehen, sprich sie haben es durchgezogen mit dem Blick auf das "danach". Und um dein Alter mach dir mal keine Sorgen! ;)
 
@ Dreki: Hast du also dein studium abgebrochen und eine ausbildung angefangen? Ich überlege gerade ob ich das gleiche tun soll. Allerdings habe ich jetzt die ersten 3 klausuren im 1. Semester bestanden...
Würdest du es also nicht empfehlen?
 
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