Jirko
Insider auf Entzug
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„Die Jugend heutzutage...“ – „Wo soll das nur enden...“ – „Und so etwas ist meine Zukunft...“ – Dies alles sind Aussagen, wie sie jeder einmal gehört hat, geprägt in der heutigen Zeit. Doch sind diese Aussagen nur Hirngespinste der „älteren Leute“, die nur all zu gern beteuern, dass früher alles besser war? Ist vielleicht etwas dran, wird die Situation zu kritisch beurteilt oder sehen wir uns einer wahrhaft „rosigen“ Zukunft ausgesetzt? Ich vermag dies allein nicht zu beurteilen, was ich aber kann, ist den Grund darzulegen, der mich zu diesen Zeilen bewegte. Es war wieder eine jener Situationen, in denen man gemütlich an Läden vorbeistolziert, mit missmutigen Blicken den ein oder anderen Zwölfjährigen in sein Blickfeld rückt, da dieser wieder mit einer Kippe in der Hand rumrennt, und ihm beiläufig beim Gespräch folgt: „Ey Alder, haste mal Feuer?“ – „Haste mal ein bissl Kleingeld, damit ich und mein Kumpel Kippen kaufen können“ – „Scheiß Fitten/Ausländer hier, das Pack soll sich verziehen!“ Überzogen? Ausgedacht? Einmaliges Beispiel? Mitnichten. In einer Zeit, in der wir im Fernsehen von Schlägerein auf Schulhöfen erfahren, die auch noch „zum Spaß“ aufgenommen werden, in der Suchtmittel wir Zigaretten oder Alkohol leichter denn je an Minderjährige verkauft werden und in der Unterinformation eine Volkskrankheit ist, wie soll in dieser Zeit eine andere Jugend heranwachsen?
Doch es ist nicht nur das Verhalten der Jugend, es ist auch ihre Ausdrucksweise, die mir zu denken gibt. Sätze wie „Mach schon, das wär cooler als wie wenn du Klaus Mustermann verkloppen würdest“ – „Wie teuer kostet das...?“.... Die Krönung des Ganzen findet sich jedoch in dem schriftlichen Auftritt einiger Personen. Was bei vielen noch als Ausrutscher durchaus vertretbar ist, findet bei gewissen Exemplaren die Krönung in der völligen Unkenntnis über die deutsche Grammatik. Kommas, Punkte – ja Satzzeichen generell scheinen zu abstrakten Hyroglyphen verkommen zu sein. Das korrekte Beugen von Verben, die Satzordnung – all das findet teilweise keinen Platz mehr in den deutschen Köpfen. Zugegebener Maßen nicht ganz unschuldig daran ist die „neue“ Deutsche Rechtschreibung, die schon versuchte, das „ß“ zu verbannen. (Nein, es lebt noch! Fußball, Gruß, Spaß – All das muss so geschrieben werden...)
Aber das scheint mir nicht der Kern der Dinge, doch wo genau liegt die Essenz des Übels? Ich stelle einmal ein paar Vermutungen auf:
1) Das „Cool“ sein. Heutzutage ist Keiner cool, der sich noch irgendwie korrekt auszudrücken weis. Es zählen keine Wörter, wo man mit dem begrenzten Wortschatz nicht weiter kommt, zählen Taten. Sei es in Form von Mutproben, Gewalt oder ähnlichem. Man ist „in“, wenn man sich durchzusetzen weis, Markenklamotten trägt oder einfach was Bescheuertes gemacht hat.
2) Das Lesen entfällt. Fragt man die Kinder heutzutage, wie das Märchen „Der Froschkönig“ ausgeht, fragen einige, ob Rapunzel da nicht mit den sieben Zwergen durchgebrannt ist. Kaum jemand kennt diese simplen Dinge noch, es interessiert nicht. Wer sich in der Grundschule – sogar in den ersten Klassen – vergleichen will, der braucht Mobiltelefone, Computer oder die neuesten Schminksets. Lesen? Vielleicht in der Schule, aber um Gottes willen nicht in meiner Konsolen/Fernsehen/Computerzeit..
3) Das Fernsehen. Ja, meiner Meinung nach ist dies sogar einer der Hauptpunkte. Denn während Sendungen über Quietscheentchen im Hampelmannkostüm („Daniel mein Sündenbock“), zweitklassige Stars im Dschungel oder „Jack Ass“ das Programm dominieren, die dann auch noch von zweifelhaften „RTL2 News“ abgerundet werden, sehe ich keine Hoffnung im deutschen Fernsehen. Richtige Wissenssendungen gibt es meiner Meinung nach zu wenig, Dokumentationen sind teilweise langweilig, würden aber wahrscheinlich auch so nicht „cool“ genug sein, um sie der Jugend zu präsentieren. Stattdessen aber erweitert man sein Wissen, indem man anderen Leuten im Bunker zuguckt oder sich die reißerischen Kommentare einer selbsternannten Jury reinzieht.
3 Punkte, die schwer wiegen. Die Anklage gegen die Jugend ist klar, doch was lässt sich ändern? Wie kann man den Kindern das Lesen vermitteln, wie kann man die beliebten aber stupiden Fernsehsendungen verdrängen und wie kann man den Deutschen Deutsch beibringen? Ich sehe hier kaum Lösungen, der Anfang kann meiner Meinung nach nicht von Oben erzwungen werden, er muss im Elternhaus beginnen.
Ich in meinem Wunschdenken wäre ja für Sendungen, in denen mit richtigem Deutsch möchtegern Kiddies hochgenommen werden. Ich bin auch für richtige Bestrafungen bei Straftaten bei Kindern, man muss sich nur angucken, wie teilweise Minderjährige gegen das Gesetz verstoßen, gefasst werden, raus kommen und wieder losziehen. So etwas sollte man zu richtiger Arbeit unter Aufsicht verdonnern, einen Arsch voll Schläge könnte auch nicht Schaden – Autorität muss wieder vermittelt werden. Es geht nicht, dass Viele rumrennen, Wörter wie „Respekt“ und „Gehorsam“ nur vom Hören/Sagen kennen und meinen, sie dürften alles. In diesem Punkt finde auch ich, dass früher alles besser war...
Man kann aber schlecht jemanden zum Lesen zwingen. Hier fiele mir nur ein, mehr interessenbezogene Texte direkt für diese Jugend zu verfassen. Texte, die sprachlich einwandfrei sind, die lehren, sich vielleicht sogar in irgendeiner Weise auf andere Texte beziehen – doch kaum ein Medium schafft dies in großem Umfang. Entweder sind die Texte gut geschrieben und setzen einiges an Verständnis voraus, oder sie knüpfen an simple Textgestaltung an und beanspruchen den Kopf beim Lesen nicht...
Zum Fernsehen fällt mir gar nichts ein. Man kann die Kiste bei Einigen eigentlich nur abschalten oder auf bestimmte Sender eingrenzen...
Jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Kennt ihr Situationen, in denen ein Kopfschütteln eigentlich nicht mehr reicht, habt ihr euch auch schon maßlos aufgeregt oder wisst ihr andere Mittel, wie man gegen diesen Missstand vorgehen sollte? Ich finde es einfach nur noch erschreckend, was mir auf deutschen Straßen begegnet, ja was sogar meine Altersgruppe ausmacht...
Doch es ist nicht nur das Verhalten der Jugend, es ist auch ihre Ausdrucksweise, die mir zu denken gibt. Sätze wie „Mach schon, das wär cooler als wie wenn du Klaus Mustermann verkloppen würdest“ – „Wie teuer kostet das...?“.... Die Krönung des Ganzen findet sich jedoch in dem schriftlichen Auftritt einiger Personen. Was bei vielen noch als Ausrutscher durchaus vertretbar ist, findet bei gewissen Exemplaren die Krönung in der völligen Unkenntnis über die deutsche Grammatik. Kommas, Punkte – ja Satzzeichen generell scheinen zu abstrakten Hyroglyphen verkommen zu sein. Das korrekte Beugen von Verben, die Satzordnung – all das findet teilweise keinen Platz mehr in den deutschen Köpfen. Zugegebener Maßen nicht ganz unschuldig daran ist die „neue“ Deutsche Rechtschreibung, die schon versuchte, das „ß“ zu verbannen. (Nein, es lebt noch! Fußball, Gruß, Spaß – All das muss so geschrieben werden...)
Aber das scheint mir nicht der Kern der Dinge, doch wo genau liegt die Essenz des Übels? Ich stelle einmal ein paar Vermutungen auf:
1) Das „Cool“ sein. Heutzutage ist Keiner cool, der sich noch irgendwie korrekt auszudrücken weis. Es zählen keine Wörter, wo man mit dem begrenzten Wortschatz nicht weiter kommt, zählen Taten. Sei es in Form von Mutproben, Gewalt oder ähnlichem. Man ist „in“, wenn man sich durchzusetzen weis, Markenklamotten trägt oder einfach was Bescheuertes gemacht hat.
2) Das Lesen entfällt. Fragt man die Kinder heutzutage, wie das Märchen „Der Froschkönig“ ausgeht, fragen einige, ob Rapunzel da nicht mit den sieben Zwergen durchgebrannt ist. Kaum jemand kennt diese simplen Dinge noch, es interessiert nicht. Wer sich in der Grundschule – sogar in den ersten Klassen – vergleichen will, der braucht Mobiltelefone, Computer oder die neuesten Schminksets. Lesen? Vielleicht in der Schule, aber um Gottes willen nicht in meiner Konsolen/Fernsehen/Computerzeit..
3) Das Fernsehen. Ja, meiner Meinung nach ist dies sogar einer der Hauptpunkte. Denn während Sendungen über Quietscheentchen im Hampelmannkostüm („Daniel mein Sündenbock“), zweitklassige Stars im Dschungel oder „Jack Ass“ das Programm dominieren, die dann auch noch von zweifelhaften „RTL2 News“ abgerundet werden, sehe ich keine Hoffnung im deutschen Fernsehen. Richtige Wissenssendungen gibt es meiner Meinung nach zu wenig, Dokumentationen sind teilweise langweilig, würden aber wahrscheinlich auch so nicht „cool“ genug sein, um sie der Jugend zu präsentieren. Stattdessen aber erweitert man sein Wissen, indem man anderen Leuten im Bunker zuguckt oder sich die reißerischen Kommentare einer selbsternannten Jury reinzieht.
3 Punkte, die schwer wiegen. Die Anklage gegen die Jugend ist klar, doch was lässt sich ändern? Wie kann man den Kindern das Lesen vermitteln, wie kann man die beliebten aber stupiden Fernsehsendungen verdrängen und wie kann man den Deutschen Deutsch beibringen? Ich sehe hier kaum Lösungen, der Anfang kann meiner Meinung nach nicht von Oben erzwungen werden, er muss im Elternhaus beginnen.
Ich in meinem Wunschdenken wäre ja für Sendungen, in denen mit richtigem Deutsch möchtegern Kiddies hochgenommen werden. Ich bin auch für richtige Bestrafungen bei Straftaten bei Kindern, man muss sich nur angucken, wie teilweise Minderjährige gegen das Gesetz verstoßen, gefasst werden, raus kommen und wieder losziehen. So etwas sollte man zu richtiger Arbeit unter Aufsicht verdonnern, einen Arsch voll Schläge könnte auch nicht Schaden – Autorität muss wieder vermittelt werden. Es geht nicht, dass Viele rumrennen, Wörter wie „Respekt“ und „Gehorsam“ nur vom Hören/Sagen kennen und meinen, sie dürften alles. In diesem Punkt finde auch ich, dass früher alles besser war...
Man kann aber schlecht jemanden zum Lesen zwingen. Hier fiele mir nur ein, mehr interessenbezogene Texte direkt für diese Jugend zu verfassen. Texte, die sprachlich einwandfrei sind, die lehren, sich vielleicht sogar in irgendeiner Weise auf andere Texte beziehen – doch kaum ein Medium schafft dies in großem Umfang. Entweder sind die Texte gut geschrieben und setzen einiges an Verständnis voraus, oder sie knüpfen an simple Textgestaltung an und beanspruchen den Kopf beim Lesen nicht...
Zum Fernsehen fällt mir gar nichts ein. Man kann die Kiste bei Einigen eigentlich nur abschalten oder auf bestimmte Sender eingrenzen...
Jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Kennt ihr Situationen, in denen ein Kopfschütteln eigentlich nicht mehr reicht, habt ihr euch auch schon maßlos aufgeregt oder wisst ihr andere Mittel, wie man gegen diesen Missstand vorgehen sollte? Ich finde es einfach nur noch erschreckend, was mir auf deutschen Straßen begegnet, ja was sogar meine Altersgruppe ausmacht...