Wasserschaden nachweisbar?

isd

Lieutenant
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Ich habe hier ein Notebook, dass angeblich einen Wasserschaden haben soll. Es wurde richtig viel Wasser (ca. 1 Liter) über das aufgeklappte und laufende Notebook gekippt. Dieses gig daraufhin sofort aus und wurde mehrere Tage nicht mehr eingeschaltet. Dann wurde es wohl geöffnet und gereinigt.
Jetzt geht das Notebook wieder an und funktioniert prinzipiell auch, es gibt aber angeblich Funktionsstörungen. z.B. beim speichern von Dateien (Aussage des Besitzers).

Ich soll darlegen, das ein Wasserschaden vorliegt und was alles kaputt ist.
Ich kann aber keinerlei Fehler im Betrieb feststellen.
Es gibt lediglich sehr sporadisch eine Warnung im Ereignislog (ID 51) über einen Fehler
"Bei einem Auslagerungsvorgang wurde ein Fehler festgestellt ...". Es handelt sich um Device\Harddisk1\DR1 (aber auch mal DR2 oder DR9 am Ende).
Es ist aber nur eine SSD verbaut und die heißt Datenträger 0.
Ich habe das Laptop jetzt ebenfalls geöffnet und kann keinerlei Wasserspuren finden. Unter dem Akku sogar eine dünne Staubschicht. Wenn da wirklich ein Liter Wasser reingelaufen ist, dann kann das doch eigentlich nicht sein.

Wie kann man sicher nachweisen, dass in einem Gerät Wasser war, bzw. das es dass eben nicht war? Es war wohl wirklich nur Wasser und kein Saft oder irgendwas, was klebrige Reste zurücklässt. Aber ich bin der Meinung, das so ein Gerät eine Dusche mit 1 Liter eigentlich nicht überlebt und auch nicht ohne Spuren bleiben kann.

Wie ist eure Einschätzung dazu?
 
1 liter ist schon eine ganze menge, und normalerweise ein fall für den wertstoffhof sein.
 
In welcher Rolle bist du denn?
Wenn du keinen Wasserschaden feststellen kannst, ist es halt so. Wenn keine Spuren sichtbar sind und auch keine entsprechenden Marker verbaut wurden, die klar anzeigen, wenn Feuchtigkeit eingedrungen ist, dann kannst du eben auch keinen Wasserschaden feststellen.
Und wenn es auch keine Funktionsstörungen gibt, die du nachvollziehen kannst, muss der Besitzer halt mit leben oder dir die Funktionsstörungen nachweisen...

Bist du der Händler/die Werkstatt und der Kunde möchte ein Austauschgerät?
 
Schau mal nach ob irgendwo Feuchtigkeitsindikatoren vorhanden sind.
Einige Hersteller bringen in ihren Geräten da so kleine Pads an, die sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit dauerhaft verfärben. Meistens sind das so kleine, weiße Flächen, die sich rot färben, wenn sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kamen.
 
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sollen wir ohne Geld eine Diagnose eines "Fachgeschäftes" machen ?

Ohne überhaupt zu wissen um was für Hardware es geht ...?

Und zur Festplattenmeldung ... unter welchen Betriebsystem ?
Weil nicht jedes Betriebsystem hat die gleiche Bezeichnung für den 1. Datenträger ... war mal C: eine Zeit lang ... Linux sagt auch was anderes ...

und Meinungen was wie welche Elektronik überlebt ... naja ... es gibt aktuell so viele Schutzschaltungen die Hardwarebastler schon vor den Ruin gerettet haben weil Abstandshalter falsch eingebaut waren ... die es vor 30 Jahren nicht so gab.
 
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Das geht entweder über sichtbare Korrosion im Inneren, Kalkablagerungen, oder wie gesagt über entsprechende Pads, die unter Umständen verbaut worden sind.
Es ist zwar geöffnet und "gereinigt" worden, aber die Chancen sowas zu finden, stehen gut, vor allem, weil nachwievor ein Defekt vorliegt.
 
Der Staub alleine wäre kein sicherer Indikator. Wenn das eine "feste Staubschicht" ist, die sich in einer Ecke gebildet hat, wird diese ein Mal durchfeuchtet und trocknet danach auch wieder.

Schreib doch mal kurz, welche Rolle du spielst.
 
Ich habe das Notebook von einem Neukunden. Dieser schilderte mir den besagten "Wasserunfall" und meinte ich soll für die Versicherung dokumentieren, was alles defekt ist.
Ich kann aber weder einen wirklichen Defekt noch Wasserspuren finden. Das ganze finde ich eben höchst merkwürdig. Hatte noch nie ein Gerät, bei dem man dann wirklich nichts finden konnte. Allerding wurden da bisher auch keine Reinigungsversuche vom Kunden vorher unternommen und es war dann immer Kaffee, Wein oder Cola verschüttet worden und nicht nur Wasser.

Bei dem Notebook kann ich keine solchen Feuchtugkeitsindikatoren finden.

@TriggerThumb87 :
Ich kann eigentlich keinen Defekt finden. Der vom Kunden beschriebene Defekt ist für ich nicht reproduzierbar. Für die Warnung im Ereignislog würde ich auch eher nicht den "Wasserschaden" als Ursache ansehen.

Es geht um Windows 10 als Betriebssystem
 
Prüf doch mal die tastatur, gibt es dort "ränder"? (also kalk)
Wenn du keinen Wasserschaden findest, dann ist es halt so. Schließlich muss der Kunde es nachweisen und nicht du.

//mach bilder von jeder hardware, mach einen stresstest (und protokolliere dass kein absturz vorhanden war)
mach eine UEFI systemdiagnose, wenn überall kein fehlervorhanden. dann hast du rechtlich alles geprüft und der kunde muss nachweisen, was falsch ist. Das öffnen von "manchen" Notebooks ist meist bereits garantieverlust! (vorallem bei flachen notebooks, Aber nicht bei allen, schau mal was der Hersteller hierzu sagt bzw. schreibt.)

Um welches notebook handelt es sich denn? Modellname.
 
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Ich finde es ja interessant, dass der Kunde das Gutachten in Auftrag gibt. Normalerweise melde ich einen Schaden der Versicherung und die beauftragt den Gutachter.

Wenn du keinen Wasserschaden nachweisen kannst, dann ist es halt so. Muss sich der Kunde mit abfinden. Du kannst nichts feststellen, was du nicht reproduzieren oder nachweisen kannst. So gern der Kunde scheinbar Geld von der Versicherung des Verursachers möchte.
 
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Das Ganze hört sich schon merkwürdig an, aber ich will hier niemanden was unterstellen.

Evtl. findest du ja im Inneren irgendwelche Aufkleber o.ä. - daran sollten mögliche Wasserspuren zu sehen sein!
 
Guck dir mal die Platte an.
Ich hatte mal Wasser über mein Netbook gekippt. Hatte das Gerät geöffnet und trockengewischt. Die Festplatte war in einem Einbaurahmen, den ich nicht abmontiert hatte. Darunter war immernoch Wasser, bzw. Korrosion an Kontakten. Mit Alkohol ging das weg und die Platte lief wieder.
Ich würde einfach mal entsprechende Hardware mit angeblichem Fehler überprüfen.
Ich würde aber die Augen offen halten, ob hier nicht ein falsches Spiel gespielt wird. Also mal nach anderen Defekten suchen.
 
Ich würde folgends machen:
chkdsk /f /r
und Prime 95 mal 24 Stunden durchlaufen lassen. Wenn beides ohne Fehlermeldungen vonstatten geht, sollte das Gerät in Ordnung sein.
 
In einem Notebook sind auch selten Flüssigkeitsindikatoren, das ist eher bei Tablets oder Smartphones der Fall.

Irgendwie klingt das für mich das jemand nen neues NB will auf Kosten irgendeiner Versicherung - sofern dort wirklich nix zu finden sein sollte was einen Feuchtigkeitschaden bestätigt würde ich den Teufel tuen und das dokumentieren, da es scheinbar nicht nachweisbar ist.
 
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mir fällt übrigens gerade auf,
Wasserschaden ist ja keine garantie/keine gewährleistung. (Selbstschuld)
was erhofft sich der Käufer davon? Denn Falls es die Haftpflichtversicherung klären soll, haben die meist ihre eigenen Techniker. Ich würde die tests machen, bilder machen, nachweisen. (Prüfen wegen "öffnen desgerätes")
und dann zurück an den käufer. er muss es mit der Versicherung klären, nicht du.
 
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Hast Du mal gefragt wie der Wasserschaden entstanden ist ? Ich meine, wie bekommt man ca 1l Wasser über den Laptop? Und wann zahlt da eine Versicherung? Vielleicht wenn der Wind das Dach abgedeckt hat und es durchgeregnet ist.
Ich finde es reichlich suspekt.
 
isd schrieb:
Ich habe das Notebook von einem Neukunden. Dieser schilderte mir den besagten "Wasserunfall" und meinte ich soll für die Versicherung dokumentieren, was alles defekt ist.

Dachte ich's mir doch. Danach klang es.


isd schrieb:
Ich kann aber weder einen wirklichen Defekt noch Wasserspuren finden. Das ganze finde ich eben höchst merkwürdig.
Dann weise einfach das nach, was erkennbar bzw. nicht erkennbar ist. Fertig!

Dokumentiere mit Fotos u.a. die Staubschicht, Mainbiard usw. mit Makro-Aufnahmen. Lass Dich in nichts Dubioses hineinziehen!
 
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