Teufel Concept E 100, 200 und 300 im Test: Im Schatten des Concept E 400

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Jirko Alex
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Klangeindrücke

Abermals sollen in diesem Test die persönlichen Eindrücke vom Klangcharakter der getesteten Lautsprecher vermittelt werden. Dass dies niemals zu einhundert Prozent objektiv geschehen kann, sei vorweg gestellt; der geschilderte Klangeindruck spiegelt schließlich die Meinung des Testers wider. Darüber hinaus kann in diesem speziellen Fall auch der verwendete Onkyo-Receiver ein Unterscheidungsmerkmal beim Klang sein, da andere Verstärkerkomponenten möglicherweise andere Klangakzente setzen. Daher sollten die folgenden Beschreibungen nur als Empfehlung angesehen werden. Vorteilhaft ist es darüber hinaus in jedem Fall, sich die Lautsprecher stets selbst anzuhören, um ihren Klang mit den persönlichen Vorlieben abzugleichen.

Da jedoch nicht jeder die Zeit, das Geld oder die Muße hat, sich jedes interessante System selbst anzuhören, sollen in folgender Beurteilung auch Vergleiche mit bereits getesteten Boxensystemen gezogen werden.

Teufel Concept E 100

Das kleinste der neueren Teufel-Systeme, das Concept E 100, setzt sowohl auf den schwächsten Subwoofer als auch auf diejenigen Breitbandlautsprecher, die nur bei den günstigeren 5.1-Lautsprechern eingesetzt werden. Es bildet damit den Einstieg in Teufels aktuelle Riege der Mehrkanallautsprechersysteme. Dass hierbei dennoch gehobene Ansprüche gestellt werden müssen, bedingt der Preis von 159 Euro, der nicht mehr ganz so einsteigerfreundlich ist. Dies ist ziemlich genau der Preis, den Teufel vor der Einführung der neuen Lautsprecherreihe für ein Concept E Magnum PE verlangte, das nunmehr jedoch auf 199 Euro herauf gesetzt wurde.

Dieser Unterschied ist auch nötig. So kann man ohne Umschweifen sagen, dass das Concept E 100 einem Concept E Magnum PE klanglich nicht gewachsen ist. Den größten Anteil hieran trägt der kleinere Subwoofer, der zudem eine geringere Endstufenleistung als Teufels Klassiker aufweist. Ein derart kräftiges Bassfundament wie das CEM PE kann er nicht aufbauen. Vielmehr agiert der 20-cm-Treiber beinahe hauptsächlich als Tiefmitteltonunterstützung für die Satelliten. Ausflüge in den wirklichen Bass-Bereich unternimmt der Subwoofer nicht. Oberbasstöne setzt er zwar relativ gut und impulsiv in Szene, sobald allerdings Tiefbass gefordert ist, verstummt der Kleine ganze schnell. Entsprechendes hört man etwa in Kanye Wests „Love Lockdown“, das von unterschiedlich tiefen Bassschlägen eingeläutet wird. Den vierten und anspruchsvollsten Schlag hört man dabei auf dem Concept E 100 nur noch als angedeuteten Hauch im Hintergrund.

Ähnliches gilt für den Hochtonbereich, der nicht mehr richtig präsent ist. Beim ersten Hereinhören hört sich das Concept E 100 daher sehr gedeckt an. Es macht dabei keinerlei Anstalten, einen übertriebenen Hochtonbereich zu inszenieren. Allerdings klingt es selbst im Vergleich mit dem Concept E 300 detailarm. Das E300 setzt auf die bekannten Zwei-Wege-Satelliten und kann sich mit diesen deutlich absetzen. So hört man zwischen den Satelliten etwa in Milows „Ayo Technology“ deutliche Unterschiede, die die Gitarrengriffe betreffen. Das charakteristische Unterbrechen der Saitenschwingungen der Akustikgitarre klingt auf den Breitbandsatelliten wie ein Riss im Kassettenband während die Zwei-Wege-Lautsprecher hier kratziger und hölzerner klingen, was in diesem Fall auch so sein sollte. Gleiches gilt für so ziemlich alles, was sich im Hochtonbereich abspielt, weshalb man den Breitbandlautsprechern des Concept E 100 einen insgesamt zu dumpfen Klang attestieren muss. Gleichwohl nervt ihre Wiedergabe aber auch nicht, was es angenehm macht, die Lautsprecher über längere Zeit zu hören.

Schlussendlich stellt sich allerdings die Frage, was von einem Lautsprechersystem übrig bleibt, das eigentlich eine Badewannen-Charakteristik aufweist (also im Hochton- und Bass-Bereich aufgebläht ist), gerade dort aber nicht viel zu leisten vermag. Ein solches Set ist das Concept E 100. Übrig bleibt ein recht glattes aber undifferenziertes und zurückhaltendes Klangbild, das nicht begeistern kann, aber auch nicht nervt.