„Sandy Bridge“-Grafik: Intel kombiniert starke GPU mit schwachem Treiber

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Wolfgang Andermahr
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Technische Details Part 2

Intel Graphics HD 2000/3000 unterstützen DirectX 10.1, OpenGL 3.0 sowie OpenCL 1.0 und verzichten damit auf das moderne DirectX 11. Die weiteren Checklistenfeatures sehen beinahe identisch aus zum Clarkdale-Vorgänger, allerdings gibt es leichte Verbesserungen in der Videosektion. So können nun auch die H.264- und die MPEG-2-Enkodierung auf der GPU durchgeführt werden, zusätzlich gibt es einige neue Qualitätsverbesserer für die Filmwiedergabe wie zum Beispiel eine Hautfarbenerkennung und eine Kontrastverbesserung. Zu guter Letzt beherrscht der Grafikchip die 3D-Wiedergabe, wobei sich das erst einmal nur auf eine Filmwiedergabe bezieht. HDMI 1.4a ist vorhanden.

Intels „Sandy Bridge“-Grafik

Die wichtigste Neuerung bei Sandy Bridge ist die bereits angesprochene Integration der GPU in die CPU, was nicht nur neue Möglichkeiten eröffnet (den gemeinsam benutzten L3-Cache), sondern auch die Latenzen massiv verkürzt und die Bandbreite für die GPU erhöht. Gleichzeitig wird ein Zugriff auf den Systemspeicher seltener notwendig sein, was einen großen Flaschenhals einer IGP verringert.

Eine interessante Beobachtung sind die erweiterten Fixed-Function-Einheiten. Denn während AMD und Nvidia immer weniger verbauen und stattdessen auf flexible ALUs setzen, geht Intel einen etwas anderen Weg, da es so für den Chipriesen einfacher sein soll, die Leistungsaufnahme gering zu halten.

Intel-Grafikmenü auf Sandy Bridge

Als Leistungszuwachs pro EU gibt Intel den Faktor 2x zum Clarkdale-Prozessor an. Um das zu erreichen, wurden unter anderem die Register-Größen erweitert, die Geschwindigkeit für transzendente Berechnungen (wie Sinus, Kosinus) um den Faktor vier bis 20 erhöht und parallele Berechnungen beschleunigt. Zudem wurde der „Driver-Overhead“ verringert.

Darüber hinaus hat Intel viel Entwicklungsarbeit in die „Media Fähigkeiten“ wie zum Beispiel die HD-Videowiedergabe oder die Transcodierungs-Möglichkeiten gesteckt. So wurden die dedizierten Einheiten für die Videowiedergabe erweitert und die Geschwindigkeit verbessert, ohne die Leistungsaufnahme in die Höhe zu treiben. So sollen Graphics HD 2000 und Graphics HD 3000 trotz einer besseren Performance bei der HD-Videowiedergabe eine nur halb so hohe Leistungsaufnahme wie der Vorgänger aufweisen.

Tiefere Details über die Architektur können wir nicht geben, denn was genau eine Execution Unit kann beziehungsweise aus was sie besteht, bleibt Intels Geheimnis.