Samsung Wave II im Test: Ein neues Display für den Kassenschlager

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Sasan Abdi
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Fazit

Man könnte naiv meinen, dass die Ankündigung einer Überarbeitung sowie der Namenszusatz „II“ auch im Smartphone-Segment von Herstellerseite primär mit dem Versuch verbunden ist, dem potentiellen Käufer ein verbessertes, an die jeweiligen (markt-)technischen Entwicklungen angepasstes Angebot zu unterbreiten. Die Betrachtung des Wave II zeigt, dass diese Vermutung nicht immer zutreffend ist.

Der Grund hierfür ist, dass die besagten Merkmale einer rein auf den Kunden orientierten Überarbeitung in diesem Fall nicht wirklich vorliegen. So fällt es nach gut einer Woche mit dem S8530 schwer, im direkten Vergleich mit dem S8500 handfeste Vorteile zu benennen, mit denen sich das Vorgehen rein inhaltlich erklären ließe. Sicher, dass Wave II lässt sich dank des größeren Displays komfortabler bedienen und die neueste Bada-Version ist bereits ab Werk eingespielt – doch machen solche Änderungen, insbesondere in Kombination mit einem zumindest diskussionswürdigen Display-Wechsel, tatsächlich aus einer attraktiven „I“ eine attraktivere „II“? Das aus der Verneinung dieser Überlegung resultierende, etwas unangenehme Gefühl in der Magengrube wird dadurch verstärkt, dass sich Wave und Wave II preislich kaum etwas nehmen, denn in beiden Fällen kann man für etwas unter 300 Euro zuschlagen, wobei man das Wave sogar für rund 10 Euro weniger erhalten kann. Das Tauschgeschäft – etwas günstigeres Smartphone, dafür mit S-LCD statt S-AMOLED – findet also nicht statt.

Die Kernfrage lautet deswegen, aus welchen Gründen Samsung einen ohnehin tendentiell übersättigten Markt mit einem (vermeintlich) neuen Gerät beglückt, dessen Angebot sich über weite Strecken mit jenem des Vorgängers deckt. Eine belastbare Antwort auf diese Frage kann leider nicht gegeben werden, doch drängt sich wie erwähnt die Vermutung auf, dass es sich beim Wave II primär um ein Produkt (Display-)strategischer Überlegungen handelt, über das die raren und kostspieligen Super-AMOLED-Displays vom „Projekt Wave“ abgezogen werden.

Abseits dieser das „Warum“ betreffenden Überlegungen lässt sich abschließend sagen, dass man trotz allem mit dem Wave II nicht viel falsch machen kann. Dank einer nach wie vor hervorragenden Ausstattung, einer angenehmen Arbeitsgeschwindigkeit und Darstellungsqualität sowie der grundsätzlich guten Konzeption von Bada wird man bei einem aktuellen Preis von rund 280 Euro bestens bedient – mehr Smartphone ist derzeit in dieser Preiskategorie kaum möglich. Zugleich muss einschränkend aber definitiv auch festgehalten werden: Wer mit dem etwas kleineren Display leben kann und sich nicht davor scheut, Bada 1.2 selbst aufzuspielen, sollte (solange es noch möglich ist) im Zweifel lieber den Vorgänger wählen.

Verfügbarkeit & Preise

Das Wave II S8530 ist in der freien Variante seit Januar 2011 erhältlich, wobei es um die Verfügbarkeit noch nicht allzu gut bestellt zu sein scheint. Zum Testzeitpunkt bewegte sich der Preis für die hier getestete „ebony gray“-Variante im Bereich um 280 Euro. Das Vorgänger-Modell startet derzeit ebenfalls in etwa bei diesem Preis (aktueller Preisvergleich). Mit Blick auf die Produktstrategie ist anzunehmen, dass die Verfügbarkeit des S8500 mittelfristig abnehmen wird.

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