Soundsysteme im Test: 10 Modelle für unter 100 Euro im Vergleich

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Jirko Alex
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Logitech Z-523

Optik und Verarbeitung

Das Logitech Z-523 liegt mit einem Straßenpreis von rund 50 Euro ziemlich genau in der Mitte unseres maximalen Preisrahmens in diesem Test. Es ist damit auch rund 20 Euro teurer als das im Vergleich zierlichere Creative A320 sowie das Hercules XPS 2.1 40 Slim. Abermals scheint sich an dieser Stelle also zu zeigen, dass eine Mehrinvestition zumindest in puncto Verarbeitung, Volumen und Gewicht auch belohnt wird. Das Logitech Z-523 gibt sich optisch zumindest relativ erwachsen. Die beiden Satelliten mit einer etwas eigenwilligen Form sind weder sehr kompakt noch besonders zierlich und wirken damit bereits präsenter als einige andere Mini-Satelliten im Testfeld. Betrachtet man ihren Aufbau genau, erkennt man eines der Features, mit dem Logitech beim Z-523 wirbt: Die kleinen Satelliten besitzen neben dem obligatorischen frontseitigen (Breitband-)Treiber auch einen rückwärtigen, was im Werbesprech von Logitech für „360°-Sound“ sorgen soll. Ebenfalls auf der Rückseite der Satelliten findet man einen kleinen Bass-Reflex-Kanal, der die Satelliten befähigen soll, auch etwas tiefer in den Keller der Mittelton- und Oberbassfrequenzen abzusteigen.

Für wirklichen Tiefgang reichen die Satelliten dann aber natürlich doch nicht. Hier soll der Subwoofer aushelfen, bei dem es sich um ein Downfire-Modell handelt, auch wenn man auf den ersten Blick etwas anderes denken könnte. Die Membran auf der Vorderseite arbeitet allerdings nur passiv und ersetzt dabei einen Bass-Reflex-Kanal. Beide Systeme dienen dazu, dem Tieftöner in definierten Frequenzbereichen einen kleinen Pegelschub zu bescheren – der Vorteil des Systems mit Passivmembran ist allerdings, dass mögliche Windgeräusche, wie sie bei Bass-Reflex-Kanälen auftreten können, systembedingt unmöglich sind.

Anschlussseitig bietet das Logitech Z-523 zwei Audio-Eingänge (1× Stereo-Cinch am Subwoofer, 1× Miniklinke am Satelliten) für verschiedene Quellen. Kopfhörer können ebenfalls am Haupt-Satelliten angeschlossen werden. Einen Mikrofoneingang und damit die Möglichkeit, auch ein Headset mit dem System zu verbinden, sucht man allerdings vergebens. Immerhin gibt es neben dem Lautstärkeregler auch einen für die Basslautstärke, der sich zudem ebenfalls am Satelliten und nicht – wie so oft – direkt am Subwoofer befindet.

Logitech Z-523

Klangeindrücke

Das Logitech Z-523 verspricht „Rundumklang“ durch die speziell gestalteten Satelliten, die nicht nur je einen Breitbandtreiber auf der Vorderseite sondern auch einen auf der Rückseite haben. Dadurch soll sich der Klang überall im Raum gleich anhören. Leider sind derartige „Features“ oft nur dazu da, um über die einfache Wahrheit hinwegzutäuschen. Diese lautet nämlich, dass auch das Logitech Z-523 im Kern dieselben Schwächen aufweist wie der Großteil aller Satelliten-Subwoofer-Systeme. Einzig die genaue Ausprägung dieser Eigenschaften unterscheidet sich. Gemeint ist auch hier die Badewannenabstimmung des 2.1-Systems, die Logitech-typisch vor allem beim Subwoofer deutlich wird. Dreht man diesen nicht sehr weit runter, schwimmt dieser permanent im Mitteltonbereich mit und gibt dort seinen brummigen Kommentar ab. Das klingt wahnsinnig effektvoll, hat mit einer authentischen Wiedergabe aber nichts zu tun. Wer es etwa wagt, Eric Claptons „Layla“ auf dem Logitech-System zu hören und dabei den Bassregler auch nur annähernd in die Mittelstellung zu bringen, der meint, das Aufnahmemikrofon stünde in einer Diskothek und Clapton würde im benachbarten Aufnahmestudie herüber brüllen.

Natürlich kann man den Bass auch rausdrehen, wobei wir auf der 9-Uhr-Stellung eine akzeptable Position gefunden haben (7 Uhr ist Minimum). Man muss dann aber damit leben, dass das Set sehr dünn klingt. Die kleinen Breitbänder in den Satelliten zaubern nämlich – wen wundert's – keinen fulminanten Mittelton herbei. Die Höhen sind etwas überzeichnet, aber noch nicht spitz. Eine sanftere Abstimmung hätte uns hier aber besser gefallen. Und so ganz ohne Blubber-Bass wird dann auch ein deutliches Dynamikloch offenbart.

Und so bleibt am Ende nur die Möglichkeit, das System als das zu nehmen, was es ist: Ein Garant für ein Effektfeuerwerk in Filmen und Spielen. Wer möchte, dass seine AK47 wie ein Artillerieschlag klingt, hat mit dem Logitech Z-523 durchaus seine Freude – vielmehr als mit jedem anderen System im Testfeld. Wer das nicht möchte, ist hier gänzlich falsch.

Stromverbrauch

Das Logitech Z-523 bietet ein Feature, das man leider viel zu selten bei den Testkandidaten sieht: Es lässt sich schnell und einfach komplett ausschalten (über den Drehregler für die Lautstärke am rechten Satelliten) und verbraucht dann auch tatsächlich keinen Strom mehr. Der Verbrauch im eingeschalteten und inaktiven Zustand ist moderat, im Betrieb erreicht man allerdings auch nie wirklich Regionen, die laut Verstärkerleistung drin sein sollten.

Modus Stromverbrauch
Ausgeschaltet (via Satellit) 0,0 Watt
Eingeschaltet (ohne Ton) 2,3 Watt
Wiedergabe 2,5 – 23,2 Watt
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