7 Top-Blow-Kühler im Test: Alles Gute kühlt von oben

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Martin Eckardt
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Testkandidaten

Alpenföhn Gotthard

Geht es um ein möglichst kompaktes PC-System, so dürfte der Gotthard nicht zur ersten Wahl gehören. Der Top-Blow-Riese der EKL-Tochter Alpenföhn ist mit seinem üppigen 140-mm-Konzept kaum kleiner als ein entsprechender Tower-Luftkühler. Demnach zielt der gut 50 Euro teure Gotthard vorrangig auf Anwender, die eine möglichst hohe Kühlleistung erreichen wollen.

Der Lieferumfang des Alpenföhn Gotthard beinhaltet neben dem Kühler samt 140-mm-Wing-Boost-Lüfter in erster Linie das passende Montagematerial für AMD (AM2/+, AM3/+, FM1, FM2) sowie Intel (775, 1155, 1156, 1366, 2011) inklusive Installationsanleitung sowie einer Spritze Wärmeleitpaste.

Alpenföhn Gotthard – Verpackung
Alpenföhn Gotthard – Verpackung
Alpenföhn Gotthard – Lieferumfang
Alpenföhn Gotthard – Lieferumfang
Alpenföhn Gotthard mit leisem Serienlüfter
Alpenföhn Gotthard mit leisem Serienlüfter

Der exakt ebenen, glänzend vernickelten Kupferbodenplatte (50 × 40 mm) des Gotthard entspringen sechs 6-mm-Heatpipes in traditioneller C-Aufbiegung, welche für den Wärmetransport verantwortlich zeichnen und in einem großformatigen Radiator aus aufgesteckten und verlöteten Aluminiumlamellen münden. Der Lamellenabstand ist mit 1,8 mm großzügig bemessen, um die durchströmende Luft auch bei langsamen Lüfterdrehzahlen nicht zu stark zu bremsen. Die überbaute Höhe des Radiators ist mit 53,5 mm derart bemessen, dass Kollisionen mit sockelnahen Peripherieteilen weitgehend ausgeschlossen werden können.

Der qualitative Eindruck des Alpenföhn Gotthard ist sehr gut. Alle Materialübergänge sind fein ausgearbeitet, die Lamellen sind sauber verlötet und dick geschnitten, sodass trotz der Dreiteilung des Radiators ein ausgesprochen robustes Kollektiv entsteht.

Top-Blow-Kühler im 140-mm-Format
Top-Blow-Kühler im 140-mm-Format
Sechs Heatpipes in C-Aufbiegung sorgen für gute Kühlkraft
Sechs Heatpipes in C-Aufbiegung sorgen für gute Kühlkraft
Unabhängig gestaltete Radiatorteile
Unabhängig gestaltete Radiatorteile

Trotz der üppigen Bauhöhe verzichtet Alpenföhn zugunsten der Systemkompatibilität auf die Option der Doppelbelüftung. So wird der einzeln 504 Gramm schwere Kühlkörper ausschließlich mit einem Ventilator der hauseigenen Wing-Boost-Serie betrieben. Der 140-mm-Lüfter bietet einen durchgeschleiften PWM-Anschluss, kann also noch ein beliebiges zweites Modell mit dem gleichen PWM-Signal speisen und arbeitet spezifikationsgemäß in einem Drehzahlbereich zwischen 300 und 1.100 U/min, wobei maximal 104,7 m³/h gefördert werden.

Der Lüfter wird per Drahtbügelklemmenpaar am Kühlkörper fixiert. Eine wirkungsvolle Schwingungsentkopplung wird aufgrund der gummierten Rahmenkonstruktion erzielt.

Wing-Boost 140 mit effektiver Rahmendämpfung
Wing-Boost 140 mit effektiver Rahmendämpfung
Montage über Retentionsmodul und Mainboardverschraubung
Montage über Retentionsmodul und Mainboardverschraubung
Der Gotthard lässt sehr viel Platz für große Ram-Riegel
Der Gotthard lässt sehr viel Platz für große Ram-Riegel

Bei einem Gesamtgewicht von 807 Gramm hat sich Alpenföhn für eine verschraubende Montageform entschieden, welche sowohl für AMD- als auch für Intel-Systeme auf eine Rückplattenkonstruktion zurückgreift. Dabei wird mit zahlreichen Metallbügeln zunächst ein stabiler Halterahmen am Sockel errichtet. Für die Befestigung des Gotthard ist dann ein Kreuz-Schraubendreher mit gewinkeltem Griff notwendig, schließlich verdeckt der ausladende Kühlkörper die Schraubenköpfe wirkungsvoll. Wir hätten uns in einem solchen Fall das Mitliefern des Werkzeuges gewünscht, da nicht jeder Anwender unbedingt Passendes parat zu haben vermag und unterm Strich kaum etwas ärgerlicher ist, als den Mangel in der entsprechenden Montagesituation festzustellen.

Letztlich ist die Montage des Alpenföhn Gotthard gut und vergleichsweise einfach gestaltet. Ein Ausbau der Hauptplatine ist dafür dennoch obligatorisch.