PC-Netzteile im Test: Sieben Modelle von 1.000 bis 1.500 Watt im Vergleich

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Philip Pfab
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Antec High Current Pro Platinum 1300W

Antec liefert mit dem High Current Platinum ein attraktives Netzteil für Enthusiasten. An der Qualität der Elektronik gibt es nichts auszusetzen, die Messwerte sind gut bis sehr gut. Auffällig ist lediglich, dass die +12-Volt-Leitungen dauerhaft etwas oberhalb des Sollwerts liegen. Übertakter mögen die leicht höheren Spannungen schätzen, für Standardsysteme ist eine präzise Orientierung am Zielwert wichtiger. Ebenfalls an Übertakter und an Betreiber von Extremsystemen richtet sich der OC-Link-Anschluss, mit dem sich zwei High Current Pro bequem koppeln lassen.

Mit der getrennten Absicherung von vier besonders leistungsstarken +12-Volt-Schienen verbessert Antec im Vergleich zu Single-Rail-Netzteilen die Wirksamkeit des Überstromschutzes und schließt gleichzeitig Fehlauslösungen aus. Im Vergleich zu schwächeren Spannungswandlern sind die Schwellenwerte jedoch trotzdem hoch angesetzt. Die Lautstärke ist insgesamt durchschnittlich, Verbesserungspotential besteht an beiden Enden der Lastskala. Im mittleren Lastbereich ist das Betriebsgeräusch hingegen angenehm.

Antec High Current Pro Platinum 1300W
Antec High Current Pro Platinum 1300W

Der einzige klare Kritikpunkt ist der kleine Patzer im Effizienztest bei Volllast: 80Plus-Platin wird minimal verfehlt. Jedes einzelne Serienexemplar muss die jeweiligen 80Plus-Minima übertreffen. Aufgrund der sehr knappen Unterschreitung und der ansonsten problemlosen Messwerte bleibt es an dieser Stelle bei einer schweren Verwarnung. Insgesamt ist das Antec High Current Platinum ein hochwertiges, sparsames Netzteil mit ausreichend Leistung für besonders anspruchsvolle Systeme, das zum fairen Preis von 250 Euro angeboten wird.

Antec High Current Pro Platinum 1300W
Produktgruppe Netzteile, 12.11.2014
  • Effizienz
    +
  • Weitere elektr. Messwerte
    +
  • Anschlüsse
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Elektronik und Schutzschaltungen
    ++
  • Lautstärke
    O
  • vollmodular
  • vollständige Schutzschaltungen
  • vier getrennt gesicherte +12-Volt-Leitungen
  • hochwertige Komponenten
  • sieben Jahre Garantie
  • OC-Link für einfaches Koppeln zweier Netzteile
  • recht leise bis in den oberen Lastbereich
  • hohe Effizienz (80Plus Platin)
  • 80Plus Platin wird bei Volllast knapp verfehlt
  • recht laut bei hoher Last
  • Nebengeräusche des Lüfterlagers

be quiet! Dark Power Pro P10 1200W

Das Hauptargument gegen das Dark Power Pro P10 1.200 Watt wird vom Hersteller offen kommuniziert: Der Wirkungsgrad liegt „nur“ auf 80Plus-Gold-Niveau, während in diesem Preis- und Leistungsbereich inzwischen Platin-Netzteile dominieren. Mit zunehmender Nennleistung wirken sich Effizienzgewinne verstärkt auf die Stromrechnung aus. Abgesehen davon bleibt an der leistungsfähigsten Version des P10 wenig Raum für Kritik: Die Ausstattung an Kabeln und Zusatzfunktionen (unter anderem eine Lüftersteuerung für Gehäuselüfter) überzeugt. Bei den Messwerten und der Qualität der Technik unter der Haube gibt es keinerlei Beanstandungen. Vier getrennt gesicherte +12-Volt-Schienen mit sinnvollen Auslösewerten für den Überstromschutz verbessern die Absicherung für den Fall des Versagens anderer PC-Komponenten.

be quiet! Dark Power Pro P10 1200W
be quiet! Dark Power Pro P10 1200W

Nicht so überzeugend wie beim 550-Watt-Modell ist die Lautstärke. Bei Volllast wird das 1.200-Watt-Netzteil laut und auch bei geringer Last ist es akustisch nicht mit dem kleinen Bruder zu vergleichen. Die höhere Abwärme als Folge der deutlich höheren Leistung fordert hier ihren Tribut. Zudem ist das be quiet! Dark Power Pro mit 260 Euro leicht teurer als die Konkurrenz.

be quiet! Dark Power Pro P10 1200W
Produktgruppe Netzteile, 12.11.2014
  • Effizienz
    +
  • Weitere elektr. Messwerte
    +
  • Anschlüsse
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Elektronik und Schutzschaltungen
    ++
  • Lautstärke
    O
  • hochwertige Komponenten
  • Lüftsteuerung für Gehäuselüfter
  • vollständige Schutzschaltungen
  • vier getrennt gesicherte +12-Volt-Leitungen
  • angenehmes Betriebsgeräusch bis in den oberen Lastbereich
  • laut bei Volllast
  • bei niedriger Belastung nicht nahezu lautlos wie die schwächeren Modelle
  • „nur“ 80Plus-Gold

be quiet! Power Zone 1000W

Das be quiet! Power Zone ist besser als erwartet. Der Effizienz-Abstand des offiziell nur mit Bronze zertifizierten Netzteils zur Gold-Konkurrenz ist erstaunlich gering. Damit gewinnt das Power Zone deutlich an Attraktivität. Schließlich ist bei 1.000 Watt Dauerleistung jeder Prozentpunkt Wirkungsgrad deutlich wichtiger als bei schwächeren Modellen. In den Disziplinen Spannungsregulation und Restwelligkeit erreicht be quiet! auch beim „Sparmodell“ überzeugende Resultate. Überzeugend ist auch die Ausstattung, die unter anderem auch eine Lüftersteuerung für vier Gehäuselüfter einschließt.

be quiet! Power Zone Z1 1000W
be quiet! Power Zone Z1 1000W

Die Lautstärke ist im unteren und mittleren Lastbereich gering, bei Volllast aber durchaus gut wahrnehmbar. Die Kondensatoren sind der oberen Mittelklasse zuzuordnen, während die meisten Wettbewerber in dieser Leistungsklasse ausschließlich erstklassige Produkte japanischer Marken verbauen. Zudem setzt be quiet! erstmals auf Single Rail, was einige Anwender mit Sicherheitsbedenken ablehnen. Ein weiteres Problem bleibt der Preispunkt: Mit knapp 150 Euro kostet das be quiet! Power Zone sogar minimal mehr als Gold-Netzteile anderer Marken.

be quiet! Power Zone 1000W
Produktgruppe Netzteile, 12.11.2014
  • Effizienz
    +
  • Weitere elektr. Messwerte
    ++
  • Anschlüsse
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Elektronik und Schutzschaltungen
    O
  • Lautstärke
    +
  • höhere Effizienz als erwartet
  • sehr gute Messwerte
  • sehr leise bei geringer bis mitlerer Last
  • fünf Jahre Garantie
  • Lüftsteuerung für Gehäuselüfter
  • gut hörbar bei Volllast
  • nur eine +12-Volt-Schiene

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