Zotac Sonix PCIe SSD im Test: Mit Phison PS5007 gegen Intel und Samsung

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Michael Günsch
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Preise & Eckdaten

Eine Preisempfehlung für die Zotac Sonix hat der Hersteller nicht ausgesprochen. Dafür liefert der Handel selbst Hinweise auf das Preisniveau. Etwa 360 Euro werden aktuell aufgerufen, bei einigen Händlern ist die SSD bereits ab Lager erhältlich. Die Freigabe zum Verkauf ist damit bereits gefallen. Mit breiterer Verfügbarkeit wird sich zeigen, auf welchem Preisniveau die Sonix sich letztlich bewegt.

Zotac Sonix 480 GB Samsung 950 Pro 512 GB Intel SSD 750 400 GB
Aktueller Preis* 357,87 € 309,00 € 305,48 €
Preis/GB 0,75 € 0,60 € 0,76 €
* Preisvergleich, Stand: 08.04.2016

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Zotac Sonix deutlich teurer als die Samsung 950 Pro mit 512 GByte, die als M.2-Modul allerdings weder Zubehör noch Kühler besitzt. Die Intel SSD 750 in der 400-GB-Version kostet trotz des jüngsten Preisverfalls in Relation zur Kapazität immer noch mehr als beide anderen, bietet aber die umfangreichste Ausstattung auf Basis von Hardware aus dem Server-Bereich.

Die bekannten Spezifikationen im Überblick

Zotac macht vergleichsweise wenig technische Angaben im publizierten Datenblatt, sodass einige Fragezeichen verbleiben. Die angegebene Leistungsaufnahme liegt deutlich unter der Intel SSD 750 und unter Last auf dem Niveau der Samsung 950 Pro. Bei der Garantiezeit werden nur drei statt fünf Jahre geboten. Die Total Bytes Written sind mit 698 Terabyte wiederum deutlich höher angegeben. Obwohl der Controller eine Verschlüsselung sowie den Stromsparmodus L1.2 unterstützt, ist davon an keiner Stelle die Rede.

Zotac Sonix PCIe SSD (480 GB) Samsung SSD 950 Pro Intel SSD 750 Series
Controller: Phison PS5007-E7, 8 NAND-Channel Samsung UBX (S4LN058A01), 8 NAND-Channel Intel CH29AE41AB0, 18 NAND-Channel
DRAM-Cache: 512 MB DDR3 512 MB LPDDR3
1.024 MB DDR3L-1600
Variante
DDR3L-1600
Variante
2.048 MB DDR3L-1600
Speicherkapazität: 480 GB 256 / 512 GB 400 / 800 / 1.200 GB
Speicherchips: Toshiba 15 nm Toggle DDR 2.0 MLC NAND, ? Samsung ? Toggle DDR 2.0 MLC (3D, 32 Lagen) NAND, 128 Gbit Intel 20 nm ONFi 3.0 MLC NAND, 128 Gbit
Formfaktor: PCIe-Steckkarte (HH/HL) M.2 (80 mm) PCIe-Steckkarte (HH/HL)
Interface: PCIe 3.0 x4
seq. Lesen: 2.600 MB/s
2.200 MB/s
Variante
2.500 MB/s
2.200 MB/s
Variante
2.100 MB/s
Variante
2.400 MB/s
seq. Schreiben: 1.300 MB/s
900 MB/s
Variante
1.500 MB/s
900 MB/s
Variante
800 MB/s
Variante
1.200 MB/s
4K Random Read: ?
270.000 IOPS
Variante
300.000 IOPS
430.000 IOPS
Variante
420.000 IOPS
Variante
440.000 IOPS
4K Random Write: ?
85.000 IOPS
Variante
110.000 IOPS
230.000 IOPS
Variante
210.000 IOPS
Variante
290.000 IOPS
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): ?
5,1 W
Variante
5,7 W
k. A.
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): 7,3 W
6,4 W
Variante
7,0 W
12,0 W
Variante
15,0 W
Variante
22,0 W
Leistungsaufnahme Leerlauf: 500 mW 70 mW 4.000 mW
Leistungsaufnahme DevSleep: kein DevSleep
Leistungsaufnahme L1.2: ? 3 mW kein L1.2
Funktionen: NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection, Power-Loss Protection
Verschlüsselung: AES 256 keine
Total Bytes Written (TBW): 698 Terabyte
200 Terabyte
Variante
400 Terabyte
127 Terabyte
Garantie: 3 Jahre 5 Jahre
Preis: 219,90 € / 379,90 € 389 $ / – / 1.029 $
Preis je GB: € 0,86 / € 0,74 $ 0,97 / – / $ 0,86

Probleme vor dem Test

Die Problematik im Zusammenspiel mit Microsofts Standard-NVMe-Treiber ist auch bei der Zotac Sonix ein Thema. In Benchmarks wie AS SSD sorgt die erhöhte Anzahl von FUA-Schreibbefehlen für geringere Leistungswerte. Das gleiche Problem war auch bei Samsungs NVMe-SSDs zu beobachten, bis Samsung schließlich einen eigenen NVMe-Treiber anbot.

AS SSD mit Standardeinstellung (ohne „Cache-Trick“)
AS SSD mit Standardeinstellung (ohne „Cache-Trick“)
AS SSD mit „Cache-Trick“
AS SSD mit „Cache-Trick“

Der Samsung-Treiber funktioniert allerdings nur mit SSDs aus eigenem Hause. Für die Zotac Sonix gibt es diese Alternative nicht. Auf den Download-Seiten bietet Zotac lediglich Laufwerkstreiber für ältere Betriebssysteme (Windows 7) an, die NVMe-Laufwerke noch nicht nativ unterstützen. Ausprobiert unter Windows 8.1 änderte sich mit dem Treiber erwartungsgemäß nichts.

Wie anfänglich bei Samsungs SM951 in der NVMe-Version hilft zur Lösung des Problems ein Eingriff in die Schreibcacherichtlinien von Windows. Wird der zweite Haken bei „Von Windows veranlasstes Leeren des Geräteschreibcaches deaktivieren“ gesetzt, liefert die Zotac-SSD immer die maximale Leistung. Die Einstellung ist über den Weg Gerätemanager -> Laufwerke -> Zotac Sonix NVMe SSD -> Eigenschaften -> Richtlinien auffindbar.

Der zweite Haken umgeht das Problem
Der zweite Haken umgeht das Problem

Allerdings ist dieser „workaround“ sicher nicht der Königsweg. Für Drittanbieter wie Zotac wäre wünschenswert, dass Microsoft den eigenen NVMe-Treiber überarbeitet, um das Problem generell zu umgehen. Dass sonst jeder Hersteller einen eigenen NVMe-Treiber entwickeln muss, widerspricht den Prinzipien, die mit der NVMe-Plattform verfolgt werden.