Corsair H100i v2 im Test: Eine Pumpe mit USB für eine leise AiO-Kühlung

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Thomas Böhm
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Corsair H100i v2 im Detail

Neben der Corsair H100i v2 selbst beinhaltet der Lieferumfang die gewohnte Kost in Form von Montagematerial für AMD und Intel, einer Installationsanleitung sowie den Garantiehinweisen.

Ansonsten fällt der Verpackungsinhalt überschaubar aus. Wärmeleitpaste wird von Corsair bereits auf dem Kühler aufgetragen und auf die Beigabe eines Wärmeleitmittels zur Zweitmontage verzichtet der Hersteller. Zur Lüftermontage auf Radiatoren werden acht Schrauben vorgesehen – wie für die meisten Kompaktwasserkühlungen üblich, ist also keine Push-/Pull-Lüfterbefestigung eingeplant. Die Lüfterschrauben sind etwas zu lang geraten: Beim Festschrauben der Lüfter auf dem Radiator werden die Schrauben in die Schutzbleche über den Lamellen des Wärmetauschers gedreht. In diesen sind anschließend deutliche Abdrücke der Schrauben erkennbar.

Radiator und Schläuche

Der Radiator der H100i v2 wird aus Aluminium gefertigt und besitzt eine klassenübliche Lamellendichte von 20 FPI (Fins per Inch). Ebenfalls klassenüblich sind ein paar verbogene Lamellen des Wärmetauschers. Der schwarze Radiator besitzt silbergraue Zierblenden an den Längsseiten, die mit dem Schriftzug des Herstellers versehen sind.

Die sehr dicken Schläuche zwischen Pumpe und Radiator sind von Corsair mit einem leicht glänzenden schwarzen Textil-Sleeve überzogen. Mit einer Länge von 36 Zentimetern sind die Schläuche etwas überdurchschnittlich lang. Durch ihren großen Querschnitt sind sie sehr starr, so dass beim Einbau der H100i v2 mit mehr Kraft gearbeitet werden muss, als bei den bisher getesteten Kompaktwasserkühlungen, um den Radiator in der Montageposition zu halten.

Die Lüfter sind nicht für Deutschland entwickelt worden

Die H100i v2 wird mit zwei SP120L-PWM-Lüftern ausgestattet. Diese sind laut Corsair speziell für Radiatoren ausgelegt und können mit einem hohen statischen Luftdruck aufwarten. Über PWM-Regelung soll der Kunde den perfekten Mittelweg aus effizienter Kühlung und leisem Betrieb erzielen können.

Im Test konnten die Lüfter trotz des Marketing-Versprechens nicht überzeugen. Mit einer minimalen Drehzahl von knapp über 800 U/min sind die Lüfter zwar relativ leise, aber doch nicht ganz ruhig. Bedauerlich, denn bezüglich Lagergeräuschen und PWM-Klackern sind sie angenehm unauffällig.

Die SP120L sind nicht nur die bei niedrigster Drehzahl schnellsten Lüfter im Testfeld. Auch die maximale Umdrehungsgeschwindigkeit sorgt für einen neuen Rekord unter allen getesteten Kompaktwasserkühlungen: Ohrenbetäubende 2.700 U/min werden von den 120-Millimeter-Ventilatoren erreicht.

Die Lüfter der H100i v2 wurden klar auf hohe Leistung ausgelegt, welche vor allem von Kunden in den USA auch gewünscht wird – in Deutschland legen Käufer aber meist mehr Wert auf eine leise Kühlung. Diesem Anspruch können die Lüfter der H100i v2 nicht gerecht werden: Im Leerlauf kann die Drehzahl nicht so weit gesenkt werden, dass sie lautlos arbeiten.

Eine Pumpe mit USB-Anschluss

Ungewöhnlich für eine PC-Kühlung ist das USB-Datenkabel im Lieferumfang der H100i v2. Es dient der Kontaktaufnahme zwischen Pumpeneinheit und PC, auf welchem zuvor die Software Corsair Link installiert werden muss. Diese ermöglicht dem Nutzer, die Pumpe komfortabel zu drosseln sowie die Radiatorlüfter, die an die Pumpeneinheit angeschlossen werden können, zu steuern. Auch die RGB-LED, die den Schriftzug des Herstellers auf der Pumpenabdeckung erleuchtet, kann über die Software eingestellt werden.

Über die Software Corsair Link kann nicht nur die Pumpe in zwei Einstellungen („Quiet“ und „Performance“) geregelt werden, sondern auch diverse Sensoren ausgelesen werden. Das Tool zeigt unter anderem auch die CPU-Temperatur an. Ein Sensor gibt die Temperatur der Kühlung selbst an – vermutlich wird die Temperatur des Kühlmediums gemessen. Überschreitet Letztere einen vom Anwender einstellbaren Schwellenwert, kann die Farbe der LED-Beleuchtung geändert werden, sofern dies vom Nutzer gewünscht wird.

Montage

Die Bodenplatte des Kühlers zeigt einen alten Bekannten: Corsair nutzt ebenso wie Arctic im Liquid Freezer und Cryorig bei der A40 Ultimate eine Pumpe von Asetek. Entsprechend wird auch das gleiche und anwenderfreundliche Montagesystem genutzt. Der AMD- oder Intel-Rahmen wird über eine Drehung im Uhrzeigersinn auf der Pumpeneinheit arretiert, so dass diese auf die passenden Abstandshalter aufgesetzt werden kann. Große Rändelschrauben sorgen nach dem Festziehen bis zum vordefinierten Endpunkt für ausreichenden Anpressdruck des Kühlers auf der CPU.

Der Einbau gestaltet sich daher leicht und ist auch für Anfänger problemlos zu bewältigen. Allerdings kann je nach Mainboard-Layout und Pumpenausrichtung die Kabelansammlung zum Problem werden. Von der Pumpe gehen ein USB-Anschluss-, ein Stromversorgungskabel für die Pumpeneinheit sowie ein Lüfterkabel mit Y-Weiche aus. Diese sollten sinnvoll verstaut werden, damit keine Lüfter blockiert werden können.