Samsung Portable T5 im Test: Taschen-SSD mit USB 3.1 im Full-Metal-Jacket

Michael Günsch
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Samsung Portable T5 im Test: Taschen-SSD mit USB 3.1 im Full-Metal-Jacket

tl;dr: In dritter Generation bietet Samsungs Portable SSD den gleichen Speicherplatz im neuen Gewand mit mehr Metall und neuem Speicher. Der Wechsel auf USB 3.1 sorgt im Alltag für rund zehn Prozent mehr Leistung. Schnelle 2 TByte Speicherplatz für unterwegs bleiben aber teuer.

Hosentaschen-SSD in 3. Generation

Auf eins folgt drei folgt fünf – so lautet zumindest Samsungs Zählweise für die Generationen der tragbaren Hosentaschen-SSD. Auf die Portable SSD T1 (Test) aus dem Jahr 2015 folgte die Portable SSD T3 (Test) im Jahr 2016. Rund anderthalb Jahre später kommt heute die dritte Generation in Form der Portable SSD T5 auf den Markt.

Mit V-NAND V4 und USB 3.1 (Gen2)

Bei kleineren Anpassungen am Gehäuse gibt es im Inneren ebenfalls einen Generationswechsel: Der neue V-NAND V4 mit 64-Layer-Architektur feiert sein Debüt. Kombiniert mit der von USB 3.0 („USB 3.1 Gen1“) auf USB 3.1 („Gen2“) aufgerüsteten Schnittstelle steigt die Leistung von vorher bis zu 450 MB/s auf nun bis zu 540 MB/s. ComputerBase hat das von Samsung bereitgestellte Spitzenmodell mit 2 TByte Speicherplatz im aktualisierten Testsystem getestet.

Ausstattung und Technik

Mit Abmessungen von 74 × 10,5 × 57,3 mm ist die Portable SSD T5 praktisch genauso groß wie der Vorgänger, lediglich die Breite wurde marginal verringert. Das Gewicht gibt Samsung erneut mit rund 51 Gramm an, wobei es je nach Speicherkapazität geringfügig variiert. Das ähnlich geformte Gehäuse mit Rundungen statt Kanten ist nun fast vollständig aus Metall gefertigt. Lediglich die Stirnseiten und der interne Platinenträger bestehen aus Kunststoff.

Intern arbeitet wieder eine mSATA-SSD, die per Bridge-Chip extern nun über USB 3.1 kommuniziert. Bei der Portable SSD T3 hatte Samsung den Verzicht auf USB 3.1 noch wie folgt begründet: „Die Verbindungsgeschwindigkeit wurde bewusst nicht auf 10 Gb/s erweitert, um größtmögliche Energieeffizienz für den mobilen Einsatz zu erhalten“ Beim Nachfolger wurde der Wechsel nun doch vollzogen, was Samsung unter anderem mit dem neuen, sparsameren NAND-Flash begründet: „Wir setzen nun auf USB 3.1 Gen2 bei gleichzeitiger Einhaltung größtmöglicher Energieeffizienz. Möglich wird dies durch den Einsatz eines effizienten Controllers in Verbindung mit aktuellem NAND-Flash.

Die höhere Datenrate von USB 3.1 ermöglicht die volle SATA-Geschwindigkeit, die der Hersteller mit bis zu 540 MB/s beim Lesen und 510 MB/s beim Schreiben angibt. Bei der Schreibrate soll wieder ein SLC-Cache (TurboWrite) nachhelfen, zu diesem liegen diesmal aber keine näheren Informationen vor. Über USB 3.0 angeschlossen, entspricht die maximale Geschwindigkeit 450 MB/s und damit dem praktischen Limit der Schnittstelle und dem Niveau des Vorgängers.

Samsung Portable SSD T5 (Schwarz)
Samsung Portable SSD T5 (Schwarz) (Bild: Samsung)
Samsung Portable SSD T5 (Ozeanblau)
Samsung Portable SSD T5 (Ozeanblau) (Bild: Samsung)

Keine Änderung gibt es bei den Speicherkapazitäten, die erneut 250, 500, 1.000 und 2.000 GByte lauten – im Test befindet sich das größte Modell der Serie. Die Modelle mit 250 und 500 GByte besitzen ein Gehäuse in Ozeanblau, angelehnt an die Farbvariante des Smartphones Galaxy S8 (Test). Bei 1.000 und 2.000 GByte Speicherplatz kommt die T5 dagegen komplett in Schwarz daher.

mSATA-SSD mit V-NAND V4

Der interne Aufbau mit einer mSATA-SSD samt von der 850-Evo-Serie bekanntem MGX-Controller (S4LN062X01-Y030) ist nahezu unverändert. Brandneu ist allerdings der Speicher: Erstmals kommt Samsungs vierte Generation des V-NAND genannten 3D-NAND in einem Endkundenprodukt zum Einsatz. Wie die vorherige Generation besitzen die TLC-NAND-Chips 256 Gigabit Speicherplatz bei drei Bit pro Zelle. Durch 64 statt 48 Layer ist die Datendichte aber nochmals gestiegen, und auch bei Leistung und Energieeffizienz verspricht Samsung Fortschritt.

Die vier 3D-NAND-Packages tragen die Kennung K9DUGB8H1A und sind wie der Controller und der erneut 2.048 MB große DRAM-Cache mit einem Wärmeleitpad auf Vorder- und Rückseite der Platine versehen. Das Gehäuse lässt sich öffnen, indem je zwei Schrauben auf den Stirnseiten, die unter einem Aufkleber verborgen sind, gelöst werden. Dadurch erlischt die Garantie.

Samsung Portable SSD T5 Samsung Portable SSD T3 Samsung Portable SSD T1
Format mSATA im externen Gehäuse
Abmessungen 74 × 10,5 × 57,3 mm 74 × 10,5 × 58 mm 71 × 9,2 × 53,2 mm
Gewicht 51 g 51 g < 30 g
Kapazitäten 250 GB, 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB 250 GB, 500 GB, 1.000 GB
Schnittstelle USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s, UASP) USB 3.1 Gen 1 (5 Gbit/s, UASP) USB 3.0 (5 Gbit/s, UASP)
Anschluss USB Typ C zu Typ A/C USB Typ C zu Typ A Micro-USB Typ B zu Typ A
Max. Transferrate 540 MB/s 450 MB/s
Controller Samsung MGX Samsung MEX o. MGX
NAND-Flash 3D V-NAND V4
(TLC, 64 Layer, 256 Gigabit)
3D V-NAND V3
(TLC, 48 Layer, 256 Gigabit)
3D V-NAND V2
(TLC, 32 Layer, 128 Gigabit)
Verschlüsselung AES 256 Bit
Leistungsaufnahme keine Angabe
Garantie 3 Jahre
TBW keine Angabe

Auf einer Stirnseite befindet sich neben einer versteckten blauen Status-LED die Anschlussbuchse nach Steckertyp USB Typ C. Da dieser Standard noch wenig verbreitet ist, legt Samsung der Portable SSD T5 sowohl ein USB-C-auf-C- als auch ein USB-C-auf-A-Kabel bei. Der Steckertyp A ist noch weitaus häufiger bei Geräten anzutreffen. Unabhängig von der Steckervariante wird für die volle Leistung ein Host-System mit „echtem“ USB 3.1 benötigt. Viele Mainboards der jüngsten Generation bieten einen solchen Controller. Allerdings ist zu beachten, dass dieser auch USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s unterstützt. USB 3.1 Gen 1 bedeutet hingegen nur USB 3.0 mit 5 Gbit/s unter neuem Namen.

Die tragbare SSD von Samsung ist im Werkszustand mit dem exFAT-Dateisystem formatiert. Direkt auf dem Datenträger befindet sich Software für die optionale Verschlüsselung der gespeicherten Daten per AES-256-Standard. Die Software ist auch zu älteren Modellen der Portable-SSD-Familie kompatibel und wird für Windows, Mac OS und Android angeboten.

Sicherheitsfunktion/Verschlüsselung

Samsungs Portable-SSD-Software kommt runderneuert daher. Die Optik erinnert nun sehr an das SSD-Tool Magician des Herstellers. Mit wenigen Klicks und wiederholter Passworteingabe ist die Verschlüsselung aktiviert. Zur Deaktivierung werden Software und Passwort erneut benötigt.

Samsung Portable SSD T5 Software

Ein Leistungsverlust durch die in Hardware umgesetzte Datenverschlüsselung ist nicht zu befürchten.

Portable SSD T5 an USB 3.1 Typ C (ASMedia)
Portable SSD T5 an USB 3.1 Typ C (ASMedia)
Portable SSD T5 an USB 3.1 Typ C (ASMedia), Verschlüsselung aktiviert
Portable SSD T5 an USB 3.1 Typ C (ASMedia), Verschlüsselung aktiviert

Preise und Verfügbarkeit

Ab dem 16. August 2017 soll die Samsung Portable SSD T5 im Handel erhältlich sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen des Herstellers liegen exakt auf dem Niveau des Vorgängers zur Markteinführung vor knapp anderthalb Jahren. In dem Preis spiegeln sich die gestiegenen und derzeit stagnierenden SSD-Preise wider. Die Mehrleistung der T5 bedeutet aber zumindest keinen Aufpreis. Für 2 TByte schnellen und kompakten Speicherplatz werden 849 Euro fällig. Bei Verfügbarkeit werden die UVPs des Herstellers in der Regel deutlich unterboten.

Preisgestaltung der Samsung Portable SSD T5
250 GB 500 GB 1.000 GB 2.000 GB
UVP 139 € 229 € 429 € 849 €
Aktueller Preis* noch nicht gelistet
Preis/GB 0,56 € 0,46 € 0,43 € 0,42 €
* Preisvergleich, Stand: 14.08.2017
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