Breitbandausbau: Telekom schaltet 3,5 Millionen neue Vectoring-Anschlüsse

Andreas Frischholz
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Breitbandausbau: Telekom schaltet 3,5 Millionen neue Vectoring-Anschlüsse
Bild: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom verkündet Fortschritte beim Breitbandausbau, weitere 3,5 Millionen Haushalte in 50 Städten können nun einen Anschluss buchen, der bis zu 100 Mbit/s bietet. Bis Februar 2018 sollen nochmals 2,5 Millionen Haushalte folgen.

3,5 Millionen Vectoring-Anschlüsse in 50 Städten

Bei den neuen Anschlüssen setzt die Telekom auf Vectoring. Die Kunden erhalten damit bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload. Die Technologie ist zwar umstritten, für den Konzern aber der richtige Ansatz. „Wir bauen schnelles Internet für Millionen statt Topspeed für wenige“, sagt Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland.

Zu den Städten, die vom Ausbau profitieren, zählen Hamburg mit 875.000 Haushalten, Köln (340.000), Berlin (350.000), Nürnberg (130.000), Leipzig (100.000) und Ludwigshafen/Mannheim (75.000). Weitere Städte sind: Aachen, Bielefeld, Böblingen, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt a. Main, Freiburg, Friedrichshafen, Hagen, Hannover, Heilbronn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Krefeld, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Mönchengladbach, München, Neuss, Oberhausen, Oldenburg, Potsdam, Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Solingen, Stuttgart, Ulm, Wiesbaden, Wuppertal, Würzburg.

Neben den neuen Anschlüssen und der voranschreitenden Umstellung auf die All-IP-Technologie verkündet die Telekom zudem den weiteren Ausbau der Glasfaserstrecken. Das betrifft sowohl den Eigen- und geförderten Ausbau als auch die Versorgung von Gewerbe- und Neubaugebieten.

Breitbandausbau eines der Themen bei den Jamaika-Sondierungen

Wie es mit dem Breitbandausbau weitergeht, steht auch bei den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU, FDP und Grünen auf der Agenda. Grundsätzlich lautet das Ziel: Bis 2025 soll eine Gigabit-Infrastruktur entstehen. Die Frage ist nur, wie man das erreichen will. So heißt es in einem Arbeitspapier (PDF) über den aktuellen Stand der Sondierungen vom 30. Oktober, „über die Art und Weise des Breitbandausbaus sowie seine Finanzierung ist zu sprechen“.

Während die Telekom die Glasfaserkabel erst bis zu den Verteilern legen will und später den Ausbau bis zu den Häusern plant, fordern alternative Provider einen Wechsel zu direkten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H). Das ist allerdings teuer, die Rede ist von bis zu 100 Milliarden Euro, die für den Ausbau einer Gigabit-Infrastruktur fällig sind. Im Gespräch ist daher zurzeit, dass der Bund die Anteile an der Deutschen Telekom verkauft, um die staatlichen Förderprogramme aufzustocken.