Synology DS218 im Test: Auch das fünfte 2-Bay-NAS findet seine Nische

Frank Hüber
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Synology DS218 im Test: Auch das fünfte 2-Bay-NAS findet seine Nische

tl;dr: Die Synology DS218 bietet zwar 2 GB Arbeitsspeicher, unterscheidet sich sonst jedoch kaum von der DS218play. Den Vorteil der Btrfs-Unterstützung kann sie erst im März 2018 mit DSM 6.2 ausspielen. Für Privatkunden ist die DS218play bei gleicher Übertragungsgeschwindigkeit und günstigerem Preis deshalb die bessere Wahl.

Runderneuerung der 2-Bay-Modelle

Mit der DS218 setzt Synology die Erneuerung der 2-Bay-NAS fort. Das einzige 216er-Modell, das noch keinen Nachfolger erhalten hat, ist nunmehr die DS216se, die noch unterhalb der DS216j angesiedelt ist.

Die aktuelle Produktreihe der Modelle für zwei Festplatten umfasst bei Synology die Modelle DS218j, DS218play (Test), DS218, DS218+ und DS718+ (Test). Sie alle unterscheiden sich mal mehr und mal weniger voneinander und von den jeweiligen Vorgängern.

Technische Details

Großer Sprung zur DS216

Im Vergleich zur DS216 scheint der Schritt mit der DS218 durchaus groß. Von dem 32-Bit-SoC Marvell Armada 385 88F6820 mit zwei Kernen bei 1,3 GHz Taktfrequenz in der DS216 wechselt Synology mit der DS218 auf das 64-Bit-SoC Realtek RTD1296 mit vier Kernen und 1,4 GHz Taktfrequenz. Auf die ARMv7- folgt damit auch die ARMv8-Architektur. Auch beim Arbeitsspeicher ist der Sprung von 512 MB auf 2.048 MB vergleichsweise groß.

Wenig Unterschied zur DS218play

Im Vergleich zu den anderen neuen Modellen fallen die technischen Unterschiede deutlich kleiner aus. Das Realtek-RTD1296-SoC verbaut Synology ebenfalls mit 1,4 GHz Taktfrequenz auch schon in der neuen DS218play. Beim Arbeitsspeicher verfügt die DS218 jedoch mit 2.048 MB über doppelt so viel Speicherkapazität wie die mit 1.024 MB ausgestattete DS218play.

Synology DS218 Synology DS218play Synology DS216 Synology DS218j Synology DS218+
SoC: Realtek RTD1296
ARMv8
1,40 GHz, 4 Kern(e), 4 Thread(s)
Marvell Armada 385
ARMv7
1,30 GHz, 2 Kern(e), 2 Thread(s)
Intel Celeron J3355
x86
2,00 GHz, 2 Kern(e), 2 Thread(s)
RAM: 2.048 MB 1.024 MB 512 MB 2.048 MB
Festplatteneinschübe: 2
S-ATA-Standard: I/II/III
HDD-Format: 2,5" & 3,5" 3,5" 2,5" & 3,5" 3,5" 2,5" & 3,5"
RAID-Level: Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1
M.2-Ports für SSD-Cache:
I/O-Ports: 1 × 1-Gbit-LAN
1 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, ?
1 × 1-Gbit-LAN
2 × USB 3.0, ?
1 × 1-Gbit-LAN
1 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, ?
1 × 1-Gbit-LAN
2 × USB 3.0, ?
1 × 1-Gbit-LAN
3 × USB 3.0, 1 × eSATA, ?
Wake on LAN: Ja
Verschlüsselung: AES-256 (ordner- und laufwerksbasiert)
Lüfter: 1 × 92 × 92 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
1 × 92 × 92 × 25 mm 1 × 92 × 92 × 25 mm
(entkoppelt)
1 × 92 × 92 × 25 mm
Netzteil: 60 Watt (extern)
Maße (H×B×T): 165,0 × 108,0 × 233,2 mm 165,0 × 100,0 × 225,5 mm 165,0 × 108,0 × 233,2 mm 165,0 × 100,0 × 225,5 mm 165,0 × 108,0 × 232,2 mm
Leergewicht: 1,30 kg 0,87 kg 1,30 kg 0,88 kg 1,30 kg
Preis: ab 319 € ab 239 € 286 € 184 € ab 489 €

Gehäuse der DS218+ mit USB 2.0

Nicht nur bei den Hardware-Komponenten folgt Synology der Strategie, dass sich angrenzende Modelle ausgewählte Komponenten teilen, sondern auch beim Gehäuse setzt Synology dies fort. Denn während das SoC von der DS218play eingesetzt wird, kommt beim Gehäuse der DS218 die Variante der DS218+ zum Einsatz. Allerdings verzichtet die DS218 auf einen eSATA-Anschluss und bietet an der Vorderseite statt eines USB-3.0-Anschlusses lediglich einen veralteten USB-2.0-Anschluss. Denn bei den Schnittstellen hat sich im Vergleich zur DS216 nichts getan. Die beiden USB-3.0-Anschlüsse der DS218 sind an der Rückseite verbaut.

Synology DS218

Äußerlich hat sich im Vergleich zur DS216 somit die Frontabdeckung verändert, die bei der DS218 kantiger und breiter ausfällt. Hinter dieser verbergen sich die beiden Festplattenrahmen, in denen 3,5-Zoll-Festplatten über seitliche Halterahmen befestigt werden. Wie schon bei der DS216 und im Gegensatz zur DS218play ist bei der DS218 somit aber auch eine schrauben- und werkzeuglose Montage der 3,5-Zoll-Festplatten möglich. 2,5-Zoll-Modelle können zudem direkt ohne zusätzlichen Adapter auf den Festplattenrahmen verschraubt werden.

Synology DS218

Ansonsten bietet die Vorderseite das gewohnte Bild aus Status-LEDs für das System, den LAN-Anschluss und die beiden Festplatten sowie ein Ein- bzw. Ausschalter und den bereits erwähnten USB-2.0-Anschluss mit einer Kopiertaste, über die sich im DiskStation Manager definierte Aktionen auslösen lassen, ohne das Webinterface aufrufen zu müssen. Die Rückseite zieren die beiden USB-3.0-Anschlüsse, der Netzwerk- und Netzteil-Anschluss, ein Kensington-Lock und der 92 mm große Lüfter mitsamt vorgelagertem Lüftergitter.

Btrfs mit DSM 6.2 ab März 2018

Zum Verkaufsstart unterstützt die DS218 mit DSM 6.1.4 lediglich das EXT4-Dateisystem. Die Btrfs-Dateisystemunterstützung folgt mit einer Aktualisierung auf DSM 6.2, die jedoch voraussichtlich erst im März 2018 erfolgt. Diese nachgelieferte Btrfs-Unterstützung erfahren jedoch nur die DS218 und DS418 mit Realteks RTD1296-SoC, die DS218play wird trotz gleichem SoC auch in Zukunft kein Btrfs unterstützen. Synology begründet dies mit der unterschiedlichen Zielgruppe der NAS-Systeme, da sich die DS218play an Privatanwender richte, die DS218 jedoch auch in kleinen Büros zum Einsatz kommen soll. Auch durch diese unterschiedliche Software-Unterstützung sollen die NAS klarer voneinander abgegrenzt werden.

Kein RAM-Upgrade möglich

Eine Erweiterung der 2.048 MB Arbeitsspeicher sind bei der DS218 zwar weniger drängend als bei der DS218j, darüber hinaus aber auch bei diesem Modell gar nicht möglich. Dies resultiert nicht nur aus dem auf dem Mainboard verlöteten RAM, sondern auch daraus, dass nicht vorgesehen ist, dass das Gehäuse vom Käufer geöffnet wird. Schrauben, die hierfür gelöst werden könnten, sucht man vergebens, das Gehäuse ist geclippt.

Die Inbetriebnahme der DS218 mit dem DiskStation Manager (DSM) ist gewohnt einfach. Neben QNAP bietet Synology weiterhin das intuitivste und einfachste System für Endkunden. Im Test kam das aktuelle Update 5 des DiskStation Managers 6.1.4 zum Einsatz.