Razer DeathAdder V3 Pro im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
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In der DeathAdder V3 vereint Razer gleich zwei Evolutionen. Einerseits weist die neue Maus die gleichen E-Sports-Optimierungen auf, die zuvor der Viper V2 Pro (Test) zuteilwurden. Die Technik übernimmt die neue Todesotter unverändert, sodass hinsichtlich Sensorik mit PixArts PAW-3950, optomechanischen Primärtastern in dritter Generation und schneller wie zuverlässiger Funkanbindung die auf dem Mausmarkt beste Hardware zum Einsatz kommt. Mit einem geringen Gewicht, Gleitelementen aus reinem PTFE und einigen Detailverbesserungen beim Mausrad, der Oberflächen­beschaffenheit und einem USB-C-Anschluss gibt es in dieser Hinsicht nichts zu bemängeln. Als Bonus ist zudem die optionale Anbindung mit einer USB-Abfragerate von 4.000 Hz über das separat erhältliche HyperPolling Wireless Dongle möglich.

Damit eignet sich die DeathAdder V3 Pro technisch wie keine zweite ergonomisch-asymmetrisch für Rechtshänder geformte Gaming-Maus für den Einsatz in kompetitiven Shootern. Dass das Modell überdies – und eben dennoch – eine größere Zielgruppe anspricht, ist wiederum der zweiten Evolution geschuldet: Die DeathAdder wurde zur Mamba. Die ikonische Formgebung mit breit ausladender Front weicht der passiveren, klassischen, bewährten Form einer Zowie EC1 respektive EC2. Das mag zunächst wie ein unverständlicher Rückschritt klingen und verwässert Razers Maus-Angebot angesichts der Einstellung der Mamba-Reihe mit der Mamba Wireless (Test) im Jahr 2018, tut der DeathAdder V3 aber tatsächlich gut.

Einerseits schafft der Schritt eine merklichere Abgrenzung zur weiterhin angebotenen DeathAdder V2 Pro (Test), andererseits dürften die schmalere Front, die breitere Mitte, der schrägere und leicht höhere Rücken und die höher positionierten Seitentasten den allermeisten Nutzern besser in der Hand liegen. Dass die gummierten Flanken wie schon bei der Viper V2 Pro entfallen und stattdessen Grip-Tapes im Lieferumfang beiliegen, schafft Optionen und ist als sinnvoller Schritt zu begrüßen – ohne Gummi-Elemente ist das Mausgehäuse der DeathAdder V3 Pro definitiv langlebiger. Potenziell nachteilig ist lediglich, dass die Maus ohne Grip-Tapes beim Hochheben und Umsetzen gegenüber der DeathAdder V2 Pro weniger griffig in der Hand liegt – das geringere Gewicht wirkt aber entgegen.

Razers neueste Maus ist damit zweifelsohne ein großer Wurf – mit keinem anderen Eingabegerät der gleichen Form-Konzeption spielen sich Shooter besser. Roccats Kone Pro Air (Test) wird mit Leichtigkeit geschlagen und auch Glorious' Model D Pro wird die DeathAdder V3 aller Voraussicht nach nicht überflügeln können. Perfekt oder eine Empfehlung für jedermann ist sie aber dennoch nicht. Einerseits liegt das am nicht zufriedenstellenden internen Speicher und der häufig nervigen sowie aufgeblähten Synapse-Software, andererseits an der abermals sehr hohen unverbindlichen Preisempfehlung von 160 Euro, wohingegen die DeathAdder V2 Pro inzwischen nicht einmal mehr halb so teuer ist. Und der Vorgänger bietet überdies zwei zusätzliche Tasten auf dem Mausrücken, einen potenten Speicher, eine RGB-Beleuchtung und die Kompatibilität zu Razers Dockingstation.

Wer also die klassische DeathAdder-Formgebung bevorzugt, keine 160 Euro für eine Maus ausgeben mag oder eher eine Allround-Variante denn eine durchoptimierte Shooter-Version der beliebtesten Razer-Maus sucht, ist bei der V2 Pro gut und besser aufgehoben. Eine Alternative stellt dann überdies die DeathAdder V2 X Hyperspeed dar. Nichtsdestoweniger ist die DeathAdder V3 Pro zweifelsohne die in ihrer Konzeption und vor allem technisch überzeugendste asymmetrisch geformte Rechtshänder-Maus – ganz gleich ob mit DeathAdder- oder Mamba-Chassis. Wer also das Beste vom Besten will, muss in den sauren Apfel beißen.

Razer DeathAdder V3 Pro
Produktgruppe Mäuse, 01.09.2022
  • Sensorik
    ++
  • Primärtasten & Mausrad
    +
  • Oberfläche & Verarbeitung
    ++
  • Gleiteigenschaften
    ++
  • Software
  • Optomechanische Primärtasten
  • Sekundärbelegung aller Tasten möglich
  • Funkverbindung ohne Verzögerung
  • Sehr niedriges Gewicht
  • Flexibles USB-C-Kabel und PTFE-Gleitfüße
  • Grip-Tapes im Lieferumfang enthalten
  • Weniger Zusatztasten als bisherige DeathAdder-Modelle
  • Funktionalität ohne Software eingeschränkt

Wieso die Mamba-Serie indes eingestellt wurde und Razer die neue Maus nicht einfach als Mamba V2 Pro auf den Markt gebracht hat, hat die Redaktion den Hersteller direkt gefragt – und die Antwort ist ernüchternd: Die Mamba-Serie sei eingestellt. Es ist davon auszugehen, dass Razer keine Notwendigkeit für zwei derart ähnliche, gleich konzipierte Shooter-Mäuse sah und sich letztlich für das gemeinhin zugänglichere Chassis der Mamba und den prestigeträchtigeren Namen der DeathAdder entschieden hat. Neue DeathAdder-Mäuse mit der alten Formgebung sind derweil nicht geplant, sodass die Mamba mutmaßlich auch in Zukunft als Todesotter weiterleben wird.

ComputerBase wurde die DeathAdder V3 Pro leihweise von Razer unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt, den die Redaktion jedoch zugunsten eines ausführlicheren Testberichts verstreichen ließ. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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