Nvidia in China: Neue US-Auflagen könnten auch A800 und H800 betreffen

Update Volker Rißka
36 Kommentare
Nvidia in China: Neue US-Auflagen könnten auch A800 und H800 betreffen
Bild: Nvidia

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die USA gegen die zuletzt zunehmenden, knapp an den bisherigen Restriktionen vorbeigehenden Produkte speziell für den Markt in China vorgeht. Nun ist es soweit und könnte insbesondere Nvidia treffen, die dank AI auf einer riesigen Erfolgswelle schwimmen – auch in China.

Das Katz-und-Maus-Spiel wird laut einem Medienbericht damit vorerst ein Ende haben – und die Katze gewinnt diese Runde. Nachdem die US-Regierung nämlich bereits vor einem Jahr die stärkeren Handelsrestriktionen erlassen hatte, die explizit auf moderne Beschleuniger zielen, die laut Auffassung der US-Regierung vom chinesischen Militär und Hackern missbraucht werden könnten, hatte Nvidia eine angepasste Version ihrer A100-Karte alias A800 aufgelegt, die sich unterhalb der Grenze, die in den Richtlinien definiert wurde, bewegt.

Vor einigen Monaten folgte eine zweite Variante, deren Basis die viel modernere Hopper-Architektur ist, der aber erneut Fesseln angelegt wurden; die H800-Karte wurde als Ableger von H100 aufgelegt. Bereits im März dieses Jahres kam ComputerBase deshalb zu der Auffassung, dass es wohl nur nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis Verschärfungen eintreten. Diese Prognose scheint sich zu erfüllen.

Umsetzung wohl bereits in Kürze

Bereits zu Beginn des nächsten Monats könnte die US-Regierung die neuen Richtlinien auf den Weg bringen. Dabei sollen die Regularien selbst nicht angepasst werden, stattdessen muss nun zusätzlich eine Exportlizenz vorliegen, es wird also ein zusätzliches Hindernis für Nvidia, aber auch AMD geschaffen, die ihre modernen Instinct-Lösungen ebenfalls gern in China verkaufen würden.

Ein finaler Zeitplan steht noch aus, denn die Chip-Hersteller versuchen noch nachzuverhandeln. China ist zwar ohnehin nicht mehr der Markt, der er ohne den Handelsstreit sein könnte, dennoch erzielen die Unternehmen immer noch relevante Umsätze. Nvidias zuletzt fast verdoppelte Umsatzprognose dürfte das vorerst keinen Abbruch tun, die Karten verkaufen sich ohnehin wie die sprichwörtlich warmen Semmeln mit langen Wartezeiten.

Update

Im Rahmen einer Konferenz hat sich am gestrigen Abend Nvidias Finanzchefin zur Thematik kurz geäußert. Wie vermutet erwartet Nvidia erst einmal keine direkten Auswirkungen größeren Umfangs aus dieser Entscheidung. Gleichzeitig mahnt sie jedoch an, dass solche Beschränkungen auf lange Sicht schädlich für viele weitere US-Unternehmen sein werden.

We are aware of reports that the U.S. Department of Commerce is considering further controls that may restrict exports of our A800 and H800 products to China. Given the strength of demand for our products worldwide, we do not anticipate that such additional restrictions, if adopted, would have an immediate material impact on our financial results.

Over the long-term, restrictions prohibiting the sale of our data-center GPUs to China, if implemented, would result in a permanent loss of opportunities for U.S. industry to compete and lead in one of the world’s largest markets and impact on our future business and financial results.

Collette Kress, Nvidia-CFO