Was die Existenz von Multiversen angeht, befinden wir uns zur Zeit vielleicht ungefähr da, wo man sich nach der Bestätigung der Relativitätstheorie in der Diskussion um die Beschaffenheit des Universums hat;
das sehe ich nicht so. das universum konnte man schon immer sehen und wurde seit jahrtausenden beobachtet. man hatte eine menge fakten und hat versucht diese logisch zu verknüpfen. beim multiversum haben wir eine logische verknüpfung und sucht jetzt reale fakten die zu dieser potentiellen verknüpfung passt. das ist eher wie beim tachyon. mathematisch war es nachgewiesen und fand breite verwendung in der string-theorie. heute weiß man dass tachyonen nicht existieren und muss nun zahlreiche mathematische modelle neu entwickeln, die sehr schlüssig mit tachyonen funktionierten. multiversen können der grund für die berechnungen sein, es können aber auch andere, noch nicht entdeckte faktoren der grund sein. man weiß es einfach noch nicht.
wir haben aktuell eine hypothese und mathematische modelle nicht mehr und nicht weniger. das kann eine ganz große entdeckung sein, das kann aber auch ein weiteres "tachyon" sein.
Davon mal ab hätte ein Multiversum durchaus Konsequenzen für diese Diskussion. Zum Beispiel wird der Raum, in dem Leben entstanden sein könnte, noch viel größer, als wir allein schon bei der Betrachtung des beobachtbaren Universum annehmen.
naja ob das noch eine relevanz hat bei wievielen? 100.000.000.000² potentiell bewohnbaren planeten zuzüglich bewohnbaren monden? der unterschied ist vermutlich nur noch mathematischer natur.
Weiterhin könnte ein Multiversum einen Beitrag zur Beantwortung des Fermi-Paradoxons leisten.
das fermiparadoxon ist für mich eigentlich keins. es ist eine logische überlegung, aber die hypothese, dass vllt mal eine zivilisation alle globalen und astronomischen katastrophen überst und dann noch so expansiv ist, dass sie sich über die gesamte eigene galaxie oder gar darüber hinaus ausbreiten würde bedeutet nicht, dass das gleich in den anfängen des universums passieren muss. fermi stellte die hypothese in den 1950ern auf, oder? wusste man da überhaupt schon bescheid über das begrenzte alter des universums? wir haben ja gerade einmal <14 mrd jahre, von denen etliche jahrmillarden für die entstehung von universum, galaxien, stern und deren planeten draufgehen. da bleibt eine verdammt kurze zeitspanne, um eine ganze galaxie zu besiedeln. und selbst wenn, solange es nicht ausgerechnet unsere eigene galaxie ist, würden wirs nicht sehen können. wir können ja gerade erst mit mühe und not erkennen, ob in den benachbarten sol unseres eigenen sol planeten sind oder nicht. wie sollen wir da die nutzung von planeten in entfernten galaxien nachvollziehen können? und wenn eine ganze galaxie z. b. mit dyson-sphären übersäht ist, sehen wir die ganze galaxie nicht, da kein licht mehr von ihr ausgeht. wie gesagt, interessanter gedanke, aber imho ist das nicht wirklich ein paradoxon. hätte passieren können, vllt ist es schon passiert, vllt wirds in zukunft noch passieren, vllt sind auch wir die erste spezies, die eine ganze galaxie bevölkert und die nächste spezies die das tut taucht erst um 20 mrd universumsalter auf... es gibt imho haufenweise optionen zu fermis hypothese