Man beachte die Formulierung: "die verwendeten Materialien sind zu 100% Recyclebar"? Das heißt ja nun absolut gar nichts. Erstmal wäre nämlich interessant, wie das Unbrauchbarmachen der DVD funktioniert, ich vermute irgend eine Reaktion der Aufzeichnungsschicht auf starke Beschleunigung oder Hitze (auf deren Homepage ist die Rede davon, dass der Zerfallsprozess bei Beginn der Rotation im Player beginnt). In dem Fall bestehen die Deckschichten also aus wie bei einer regülären DVD aus Kunststoff. Chemiker und Ingenieure aus dem Umwelttechnikbereich mögen mich korregieren, aber Kunststoffe werden im Allgemeinen doch gedowncycled, können also wiederverwendet werden, allerdings nur in "minderwertigeren" Produkten? Hinzu kommt, dass die einzelnen Bestandteile der DVD-D ja erstmal voneinander getrennt werden müssen. Oder zerfällt das Ding in seine Schichten? Nein? Na dann muss wohl doch die Aufbereitungsanlage ran... Kostet alles gar keine Energie...
Folgender Satz stammt von deren Homepage:
"Wer denselben Film ein zweites Mal sehen möchte, muss sich eine zweite DVD-D kaufen. Im Lebensmittelbereich ist dies seit jeher üblich: Wer eine zweite Schokolade essen will, muss auch eine zweite kaufen. Das ist eigentlich selbstverständlich."
Was ich von Menschen, die sowas nicht nur denken sondern auch noch veröffentlichen, halte, darf ich hier nicht mehr legal aufschreiben. Aber wir verstehen uns vermutlich auch so...
Jedenfalls ist die DVD-D ein großartiges Beispiel für den Unterschied zwischen ökonomischer Vernunft und verantwortungsvollem Handeln. Irgendwann bekommen wir kollektiv die Rechnung für unseren Lebensstil, soviel ist sicher.
Hoffen wir auf eine schnelle Verbreitung von VoD-Angeboten auf energiesparender Hardware, das würde dem Spuk ein schnelles Ende bereiten.
mfg
Finkenelch