Akku nur bis 85% laden sinnvoll?

GERmaximus schrieb:
Meine Frau lädt bis 100% und auch über Nacht am Kabel,
sie hat nach 580 Zyklen noch 86%
ich nach 505 Zyklen noch 92% (lade nur bis 80%)
Ihr Akku ist dazu noch ein Jahr älter
Dann ist das aber kein Beweis für die Schonung durch das reduzierte Laden, da auch das Alter und die Anzahl der Zyklen die Restkapazität bestimmen.

GERmaximus schrieb:
Ich lade lieber nicht voll, lege es dann Tagsüber zum Mittag mal 20 Minuten auf nen Kabellosen Charger
Das würde ich dagegen meiden, da das ineffizient ist und den Akku stärker erwärmt.

GERmaximus schrieb:
Zum Vergleich, ein Modell Bau Akku hat 4,2v pro Zelle, spezielle hv (Hoch Volt) Zellen bis 4,35v
Modellbau Akkus und Telefon-Akkus sind aber nicht eins zu eins vergleichbar. Eine Ladeschlussspannung von 4.4V ist bei Smartphones mittlerweile durchaus üblich. Apple bietet zudem die Möglichkeit das Ladeverhalten zu analyieren und wenn man das iPhone z.B. jede Nacht lädt dafür zu sorgen, dass von 80% bis 100% erst in den Morgenstunden geladen wird, damit das Handy just beim Aufstehen voll ist. Das halte ich für sinnvoller als von Vornherein Akkukapazität und damit Laufzeit, die eh immer zu knapp ist zu verschenekn.
 
eddietwo schrieb:
Wundert mich nur das viele Handys dies früher nicht hatten..
Dann wären ja Akkus immer * gequält * worden vom Hersteller aus.
Ja Akkus wurden früher mehr gequält, wobei man unterscheiden muß,
das heute die Zellen bei 100% oft eine höhere Spannung fahren um die hohe Kapazität zu erreichen, als früher.
Also früher waren 100% auch nur 90% von heute.
Incanus schrieb:
Eine Ladeschlussspannung von 4.4V ist bei Smartphones mittlerweile durchaus üblich.
Apple macht seit einiger Zeit das Laden so, dass man das abends ans Kabel steckt und der Akku nur bis 80% lädt und den Rest erst macht, wenn man morgens aufsteht, so dass die Dauer, die der Akku bei 100% ist, kürzer ist und nicht der Akku schon mehrere Stunden nachts auf 100% steht. Das hilft auch schon enorm.
 
We das ganze auf dem Handy oder Tablet interessiert, dem sei die App 'AccuBattery' ans Herz gelegt. Die ist echt mit viel Detailliebe gemacht und lässt sich für den Preis von einem Kaffee sogar auf die Pro Version freischalten.

Screenshot_20230307-081211.png
 
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Drewkev schrieb:
Warum aber implementiert dann Samsung eine solche Option in den Einstellungen?
Der Meinung bin ich auch.

Außerdem gäbe es mit Sicherheit bereits User im Netz, die diese Annahme bestätigt hätten, indem sie den Akku ganz einfach außerhalb des Phones geladen haben.
Es gibt nicht umsonst die Kapazität des Herstellers und dem gegenüber die geschätzte Kapazität. Sollten die angezeigten 100% des Phones nur reale 85% sein (bei 3000mAh also nur nutzbare 2550mAh), müsste ein Umrechnungsfaktor im System hinterlegt sein, der dem User bei allen Belangen rund um den Akku einen gefakten Wert angibt, damit unterm Strich auch die 3000mAh stehen. Das klingt nicht sehr logisch, wenn man damit bloß das Ziel verfolgt, den Akku im Sinne des Users zu schonen.
 
HP/Compaq hatte (evtl noch immer?) auch eine Funktion zur Kalibrierung der Notebook-Akkus (Li-Ion) im BIOS. Damit wurde der Akku mehrfach kplt entladen und wieder vollgeladen, was die ursprüngliche Kapazität weitgehend wiederherstellte oder zumindest spürbar verbesserte, wenn der Akku nachgelassen hatte.
Ja, und das funktionierte auch sehr gut.
 
ich schätze das ein langsam laden den akku mehr schont als schnell laden
 
Nicht die Geschwindigkeit an sich spielt dabei eine Rolle. Vielmehr geht es um die Hitzeentwicklung. Die ist schlecht für den Akku.
 
Incanus schrieb:
Eine Ladeschlussspannung von 4.4V ist bei Smartphones mittlerweile durchaus üblich.
Interessant, höre ich zum ersten mal.
Mir sind nur die 4,35V Lipos bekannt, die z.B. Sony seit dem Xm5 verbaut.

SavageSkull schrieb:
die der Akku bei 100% ist, kürzer ist und nicht der Akku schon mehrere Stunden nachts auf 100% steht. Das hilft auch schon enorm.
Klingt logisch, da man Lithium Akkus auf afaik 3,8V entladen sollte, bevor man sie einlagert.
Wenn man über Nacht lädt, dann ist es nach 1-2h voll und "lagert" über die gesamte Lebensdauer ja täglich ca. 6h pro Tag, also 25% der gesamten Zeit. Das sollte einen spürbaren Effekt haben.

Aber grundsätzlich sehe ich Akkus als Verschleißteil. Wenn ein Akku nach drei Jahren durch ist und ich dann ein Problem habe (weil der Wechsel nicht möglich oder zu teuer ist), dann habe ich das falsche Gerät gekauft.
 
calippo schrieb:
Aber grundsätzlich sehe ich Akkus als Verschleißteil. Wenn ein Akku nach drei Jahren durch ist und ich dann ein Problem habe (weil der Wechsel nicht möglich oder zu teuer ist), dann habe ich das falsche Gerät gekauft.
Abwarten, die wenigsten Smartphones sind dahingehend benutzerfreundlich, aber das soll sich ja angeblich ändern.
 
Drewkev schrieb:
die wenigsten Smartphones sind dahingehend benutzerfreundlich,
Naja, Apple z.B. ruft einen Festpreis dafür auf, 80€ inkl. Service z.B. fürs iphone 8 finde ich nicht zu hoch.
Samsung will 80€ für den Tausch bei meinem Tab S5e, finde ich auch in Ordnung.

Bei freien Dienstleisters ist es ggf. noch günstiger
Heute halten die Akkus in der Regel ja deutlich länger als früher. Mein A40 hat lt. Battery App noch 88% nach vier Jahren, obwohl ich es jeden Tag immer voll und schnell lade, ohne Rücksicht.
 
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Drewkev schrieb:
Warum aber implementiert dann Samsung eine solche Option in den Einstellungen?
Weil das wohl den Akku am längsten am Leben hält.

Mein alter T520 Lenovo als Arbeits-Laptop hatte das auch.
In den 5 Jahren Nutzungszeit hat sich die Akkukapazität nur wenig verringert.
Ich persönlich habe keinen Akku getauscht, vielleicht mein Vorgänger.
Das Gerät war mit i5 2520M-CPU und fast 10 Jahre alt.

Der etwas jüngere Zweitlaptop von Lenovo hat ebenfalls noch keinen Akkuwechsel gesehen mit der gleichen Einstellung.
 
SavageSkull schrieb:
Ja Akkus wurden früher mehr gequält, wobei man unterscheiden muß,
das heute die Zellen bei 100% oft eine höhere Spannung fahren um die hohe Kapazität zu erreichen, als früher.
Also früher waren 100% auch nur 90% von heute.
Es gab Forschungen dazu, v.a. im Bereich Akkus für e-Autos und die Ergebnisse waren dass v.a. zwei Faktoren entscheidend sind: Zellspannung und Temperatur
Lange Zeitspannen mit hoher Zellspannung beschleunigen die Alterung von Li-Ionen-Akkus,
genauso wie hohe Zelltemperaturen (> 40 Grad Celsius).
Besonders krass wirkt sich die Kombination von beidem aus. Also Akku lange bei hohen Zellspannungen und hohen Temperaturen zugleich. Da altern Akkus rapide.

SavageSkull schrieb:
Apple macht seit einiger Zeit das Laden so, dass man das abends ans Kabel steckt und der Akku nur bis 80% lädt und den Rest erst macht, wenn man morgens aufsteht, so dass die Dauer, die der Akku bei 100% ist, kürzer ist und nicht der Akku schon mehrere Stunden nachts auf 100% steht.
Ich bin mir nicht sicher ob Apple der erste Hersteller war der das so umgesetzt hat, es könnte auch Sony gewesen sein.

LFP-Akkus sind robuster, haben aber eine niedrigere Energiedichte und werden deshalb in Smartphones, Tablets und Notebooks nicht genutzt.
 
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romeon schrieb:
Damit wurde der Akku mehrfach kplt entladen und wieder vollgeladen, was die ursprüngliche Kapazität weitgehend wiederherstellte oder zumindest spürbar verbesserte, wenn der Akku nachgelassen hatte.
Das ist Quatsch, Lithium-Ionen Akkus lassen sich im Gegensatz zu NiCd und NiMH Zellen nicht durch „zyklen“ regenerieren. Memory (NiCd) und Lazy-Batterie (NiMH) Effekte gibt es bei diesen Zellen nicht. Die Kalibrierung sorgt nur dafür das die „Buchführung“ des Lademanagements wieder zum Akku passt. Die Ladeelektronik kann nämlich die tatsächliche Kapazität einer Zelle nur dadurch vermessen, wenn der Akku vollständig geladen/entladen wird. Hat man immer nur Teilzyklen dann “schätzt“ die Elektronik die Alterung nur, das kann aber erheblich abweichen.
Wenn nun der Akku mehr Kapazität hat, als das Management „glaubt“ schaltet es den Laptop zu früh ab. Schlimmer ist der umgekehrte Fall, dann kommt es irgendwann zur plötzlichen Notabschaltung wegen Spanungseinbruch.
Beide Effekte verschwinden, wenn der Akku neu kalibriert wird. Das gibt natürlich subjetiv den Eindruck, das der Akku wieder „besser“ funktioniert.

Ist ein Akku sehr alt und verschlissen, dann hat er aufgrund des hohen Innenwiderstands eine stark lastabhängige Kapazität. So ein Akku lässt sich kaum noch “managen“. Das sind dann die Fälle wo es nach der Kalibirerung ein paar Tage scheinbar besser geht, und es dann wieder zur plötzlichen Abschaltung kommt.

siggi%%44 schrieb:
Vielmehr geht es um die Hitzeentwicklung. Die ist schlecht für den Akku.
Lithium-Ionen Akkus erwärmen sich beim Laden aufgrund des hohen Ladewirkungsgrades nur sehr wenig. Im Handy ist das irrelevant. Anders sieht es bei großen und dichten Akkupacks in E-Fahrzeugen aus, da spielt auch die geringe Erwärmung eine Rolle und man muss sie beim Laden kühlen. Wenn sich ein Handy beim Laden erwärmt, sind es in der Regel die Spannungswandler im Laderegler.
 
Oder die Verluste an den Induktionsspulen der drahtlosen Ladefunktion.
 
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Das kommt natürlich immer drauf an, ob man den Fokus auf Lebensqualität oder auf Sparsamkeit legt :)
Ich lade meine Geräte einfach voll, weil ich maximale Betriebszeit will, denn wenn man z.B. mit GPS in der Stadt unterwegs ist, ist der Akku eh schneller leer als einem lieb ist.

Als Modellflieger beschäftige ich mich relativ viel mit Akkus, ich habe mal vor einiger Zeit hier einen Post dazu geschrieben:

https://www.computerbase.de/forum/t...-dem-netzteil-auflaedt.2060138/#post-26389131

Da kannte ich die Slides von der Uni Paderborn noch nicht. Es ist aber erstaunlich, dass sich meine empirischen Erfahrungen als Modellflieger doch ganz gut mit diesen Ergebnissen decken.

Eine der wichigsten Erkenntnisse steht in den Slides auf Seite 35: Gleiche Zellen haben über 25% Streuung was die Alterung unter gleichen Betriebsbedinungen angeht. Und das bestätigt sich auch in meinen Modellflug-Praxiserfahrungen. Diese Streuung dominiert vermutlich die meisten anderen Faktoren. Wenn einem also ein Akku nach kurzer Zeit verreckt, hat man einfach ein schlechtes Exemplar erwischt.

Bezüglich der 80% Frage ist Slide 22 aufschlussreich. Ja bei 100% altert die Zelle deutlich stärker als bei 80%. Aber auch 80% ist im Vergleich zu 50% oder 20% immer noch schlecht.
Für den Test haben wurden die Zellen bei 35 Grad gelagert (um schneller zum Ziel zu kommen), und die Zelle wurde wirklich gelagert. Im echten Betrieb entlädt man den Akku ja, d.h. auf 700 Tage 100% zu kommen, ist praktisch unmöglich. Und dann war bei dem Test ja der Akku immer noch nicht kaputt, sondern bei 86% der Ursprungskapazität. Relevant ist sowas höchstens bei selten genutzten Geräten, z.B. Powertools, die man lange im "Standby" rumliegen hat.

Ich denke in der Praxis kann man sich das mit der 80% Laderei schenken. Wichtig ist übrigens, das man, falls man es doch macht, gelegentlich auf 100% lädt, da sonst das Lademanagement die reale Kapazität des Akkus nicht ermitteln kann.

Relevanter ist in meinen Augen die Ladetiefe. Viele Geräte entladen die Akkus doch auf recht niedrige Spannungslevel, also lieber etwas früher laden, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
 
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Incanus schrieb:
Dann ist das aber kein Beweis für die Schonung durch das reduzierte Laden, da auch das Alter und die Anzahl der Zyklen die Restkapazität bestimmen.

Ja da hast du recht, dann nimm diese Studie:6B04CA4E-CBA3-4841-9D88-C7078BE5CB5B.png

Hier sieht man sehr extrem wie stark der Unterschied ist.
Verstehe auch nicht was daran so schwer zu verstehen ist. Ein Akku ist kein passiver Behälter den man einfach füllen kann.
 
Danke Jungs.
Ich hatte eher an ein JA cool mach das an oder ein nene den Schmarn braucht man nicht gehofft.

Aber 2 Seiten Diagramme von Unis sind auch toll:D
 
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