News Anstalt für Internet-Süchtige in den USA

S

Sven

Gast
In den USA hat kürzlich die erste Anstalt für Internet-Süchtige eröffnet. Unter dem Namen „reSTART Internet Addiction Recovery Program“ soll süchtigen Gamern, Chattern und Surfern geholfen werden. Innerhalb von 45 Tagen soll Abhängigen der Weg zur Normalität geebnet werden.

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Naja ich finde den Preis ja etwas überzogen, und wie man internetsüchtige "heilen" geht ja aus dem Text nicht hervor. Wenn ein bisschen mehr dadrüber bekannt ist denke ich kann man besser dadrüber urteilen.
 
Naja, ich halte nicht viel von solchen Dingen...

Das wirkt schon wieder so, als würde man irgendwelche Drogen konsumieren, obwohl Betroffene wohl nicht wirklich süchtig sind, sondern viel mehr ein schwach ausgeprägtes soziales Verhalten haben, welches durch die Anonymität des Internets und die Flucht in die eigene Phantasie bzw Games kompensiert werden soll...

Hätte man kein Internet/PC, dann würde sich das Problem auf TV und andere sozial weniger förderliche Aktivitäten projezieren.

Da sich Betroffene kaum selber einweisen, liegt es in der Macht der noch vorhandenen sozialen Konakte etwas zu ändern, von daher würde ich für den Preis denjenigen lieber an die Hand nehmen und mit ihm was unternehmen und weitere Alternativen aufzeigen sowie sozielen Rückhalt bieten.

Das wäre auf jeden Fall billiger und bringt sicher mehr, wenn der Betroffene einen Freundeskreis aufbaut und seine wirkliche Umgebung wieder mehr zu schätzen lernt.

Somit denke ich, dass da nur wieder versucht wird aus einem scheinbaren Problem (stigmatisiert durch Gaming- und Internetkritiker) Kapital zu schlagen.

Gruß
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Alkoholikern und im allgemeinen Suchtkranken nimmt man ihnen den Stoff weg und ändert das soziale Umfeld.

Ein abgelegenes Hotel mit ein bisschen Aktivitätsprogram kann dann auch Internetsuchtklinik sein. Das ist nur bedeutend günstiger, aber mit Kanken wird nunmal kräftig verdient.
 
Die Gesellschaft ist krank nicht die angeblich Süchtigen.
 
"Die Unterbringung bei reSTART erfolgt Zimmern mit je sechs Betten."

Da fehlt "in" in dem Satz. ;)

Gibts nicht sogar extra ne WoW-Klinik? Schon krass, wie sehr man darauf abgehen kann. Habs selbst erlebt bei dem Bruder meinem Kumpels.

Wie an jetzt nach "Internet" süchtig werden kann und wie sich das äussert, kann ich mir nicht vorstellen. Wahlloses Öffnen belangloser Seiten?
 
- Es gibt auch Kliniken und Therapieangebote in Deutschland.
- Es ist schwachsinnig eine Therapie an einer Anzahl von Tagen
festzumachen. Jeder hat einen anderen Background.

Wie sich Internetsucht äussert? zb. sinnloses Surfen, man
verbringt Zeit damit obwohl man eigentlich nicht will, bzw. hat
keine Kontrolle darüber sein Verhalten zu regulieren.
Oder gibt es zb. auch chatsüchtige, meist ist es aber eine
Kombination aus mehreren Sachen.

@ ChristianSL: meist wird da aber durch das Suchtverhalten
mehr kompensiert als nur ein "schwach ausgeprägtes soziales
Verhalten". Bei Menschen die so ein Verhalten zeigen liegen
meistens Störungen vor, Traumatische Erlebnisse etc. die
unbedingt aufgearbeitet werden müssen. Dazu bedarf es
zwangsläufig einer dafür ausgebildeten Person.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ChristianSL
Ich denke da liegst du gar nicht mal so falsch. Es ist sicherlich nur ein von vielen Symptomen die solche Leute aufweisen, aber die ware Ursache wird dort weder ermittelt noch in Angriff genommen. Wahrscheinlich gibt es am ende nur eine Verlagerung der Symptome. Da aber keine Behandlungsmethoden genannt worden sind, kann man wie Kotztüte schon äusserte auch nur abwarten, was dabei herauskommt. Aber in 45 Tagen kann ich mir nur schwer eine wirklich individuelle Behandlung mit wirklichen Erfolg vorstellen. Allerdings weiss manauch nicht wie man mit den Patienten nach dieser intensiven Behandlungszeit weiter verfährt.
In den Niederlanden gibt es auch solche oder ähnliche Projekte, sogar in China.
 
@ JimNastik

Da stimme ich dir voll und ganz zu!

Jedoch beziehe ich meine Aussage eher auf die folgende, meiner Meinung nach, Verallgemeinerung:
aktueller Studien sollen zwischen sechs und zehn Prozent aller Internet-Nutzer bereits von diesem Medium abhängig sein
.

Ob nun beruflich oder privat, es nutzen sehr sehr viele Menschen den PC und das Internet, und ich bezweifle stark, dass man 6-10% eine Sucht unterstellen kann/darf.
Man scheint hier, um den Sinn und die Kosten solcher Institutionen zu rechtfertigen, wirklich kranke Menschen, die unabhängig von dem Medium, dass sie zur Kompensation nutzen, mit Menschen, die einfach nur viel Zeit am PC bzw Internet verbringen, zu vermischen.

Dieses vorgeschlagene Behandlungs-/Klinikmodell, das scheinbar weniger mit Medizin, als mit Kapitalismus zu tun hat, verdrängt in meinen Augen die wirklichen Probleme und versucht das Internet/ den PC als Droge zu stigmatisieren.

Gruß
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses "Konzept" (wenn man das überhaupt so nennen darf) ist definitiv kapitalistisch ausgelegt.
Ich habe bisher von keiner ernsthaften Therapieeinrichtung mit 6-Bett Zimmern und festgelegter
Behandlungsdauer gehört.

bezgl. der stigmatisierung... Nunja, es ist eben eine Gefahrenquelle, aber das sind viele andere Dinge auch.
Jedenfalls besteht die möglichkeit es als Suchtmittel zu missbrauchen, und allein durch die interaktivität
ist es für bedrohte Menschen schon als wesentlich gefährlicher einzustufen als zb. Fernsehen.
 
Ich finde es etwas krass ... aber warten wir mal ab, wie es auch im Beitrag steht:

"Inwiefern die neue Klinik süchtige Internetnutzer erfolgreich heilen kann wird die Zukunft zeigen."
 
Natürlich!!!! Redet den Leuten ein das sie "abhängig" sind und zieht denen das Geld aus der Tasche. Was für ne Frechheit!

Was wollen die denen Vermitteln was sie nicht auch aus eigener Kraft schaffen können?

"Leute geht doch mal raus, ein bißchen Fahrrad fahren, Fussball spielen etc.etc...."

Mein Gott, was für ein Quatsch!!:freak:
 
Wieso denn nicht?! Der Mensch kann nach praktisch allem süchtig gemacht werden...

Soziales verhalten ist da nur ein kleiner Indikator dazu...

Wollen es hier einige nicht begreiffen.. :rolleyes:
 
Kotztüte schrieb:
Naja ich finde den Preis ja etwas überzogen, und wie man internetsüchtige "heilen" geht ja aus dem Text nicht hervor.
Das ist ganz einfach, die Leute sind danach schlichtweg pleite und haben keine Kohle mehr fürs Internet. :D
 
Kurzum : Das Problem ist alleine der Mensch ansich. Würde es keine Menschen geben, gäbe es keine Probleme.
Dazu sagte ein Professor immer : "Meine Damen und Herren - der Typ Mensch ist eine evolutionäre Fehlentwicklung, die es leider verstand zu überleben und sich an die Nahrungsspitze zu morden."
 
Man könnte sie auch zum Arbeitseinsatz in die Alpen oder nach Russland in die Pampa schicken, das wirkt auch.
Zudem sind wir nicht alle ein wenig süchtig?
Viele ja 1000 Postings oder mehr. Man kann es auch Hilfsbereitschaft nennen.
 
Oder Langeweile ;)
 
Naja, die Zielgruppe wird wohl Kinder relativ gut situierter oder reicher Eltern sein. Wenn da die Mutter hört das Internet süchtig machen kann und sowas änliches wie Spielsucht ist oder Alkoholabhängigkeit dann noch sieht das das Balg jeden tag nach der Schule 5-10h im Internet ist. Dann wird die was unternehmen wollen. Da es ja nicht gut aussieht vor den Bekannten, wenn man so einen asozialen Nachwuchs hat der vielleicht sogar nicht mal in der Schule überall bestnoten hat.

Spätestens nach ner Woche Therapie aka Gehirnwäsche wird der Betroffene es dann wohl selber glauben oder zumindest nach außen hin vertreten, dass er süchtig ist und sich so verhalten wie es gewünscht wird.

Klar gibts auch extremfälle, diese sind dann oft aber nur Ausdruck einer tieferen Problematik wo dann diese Probleme erforscht und bearbeitet werden müssen nicht das Mittel um dieses Problem zu kompensieren einfach weg zu nehmen, diese zeigen dann aber warscheinlich meistens auch andere Störungen wo Internet nur eine von vielen Symptomen ist.

Muss dabei unweigerlich an die tollen bootcamps denken, klar wirds nicht ganz so plump sein und nicht auf millitärisch getrimmt, aber glaub schon das es auch sehr Authoritär strukturiert sein könnte.

Kenne auch leute die wegen Wow mal ein Semester Urlaub genommen haben oder so, das klingt erstmal hart, aber die haben danach ihr studium beendet und haben jetzt nen job und spielen warscheinlich gar kein Wow mehr. Das kann auch mal länger dauern, besonders als kinder ist man von sowas noch stärker fasziniert, heute muss ich mich schon fast zwingen mal wieder ein Spiel zu spielen, da sich die wichtigkeit und die Zeit für sowas irgendwann relativiert/verringert.

Wobei man hier wohl zwischen Internetsucht und Spielesucht / im spezielen Wow sucht unterscheiden sollte. Wow ist da schon ein Sonderkandidat, da die Struktur warscheinlcih gewollt schon sehr Süchtigmachend ist. Man bekommt ein erfolgserlebnis nach den anfangs-miniquests, erst nach sehr langer zeit. Bis man sich mit ein paar Leuten abgesprochen hat und dann in so nen Dungeon (oder wie das dort heißt ^^) auf gemacht hat um dort den boss zu besiegen macht man mehrere Tage rum.
Dazu die sozialen elemente des Spiels (gut das kann man jetzt niemandem vorwerfen).

Bei Shootern hat man nach höchstens 10h den Singleplayer durch, und beim Multiplayer hat man auch nach 15 mins schon vielleicht 20 Erfolgserlebnisse gehabt und kann spätestens nach ner Stunde aufhören, bzw spätestens nach 4h oder ist man davon so erschöpft das man fast aufhören muss. Bei Wow ist mir das schon passiert das es dann einfach draußen hell wurde obwohl ich am frühen abend erst angefangen haben und ich im Spiel praktisch kein Ziel in der Zeit erreicht habe.

Aber wie gesagt 90% der wo man vielleicht als süchtig als aussenstehender einstuft gilt wohl das die spästens nach 2 Jahren oder so davon auch wieder abstand nehmen und sich zumindest zum großen teil auch wieder auf andere sachen konzentrieren.

Aber natürlich leben viele vorallem heute Junge leute <20 Jahre und auch die schon etwas älteren zum teil, auch einen großen Teil ihrer Zeit Online, in meiner Jugend hab ich noch relativ viel TV geschaut, wäre mir lieber gewesen Breitband Flatrates wären da schon früher da gewesen und ich hätte dort sinnvollere Sachen gemacht, mich z.B. weitergebildet ne Programmiersprache gelernt oder mich (noch) früher mit Linux beschäftigt.

UPDATE:

achja vielleicht ists auch ne Art Ausweg von schlechten sozialen Strukturen. Manche haben eben solch blöde Strukturen, dass Sie sich entweder mit Deppen abgeben müssen im Reallife wenn man z.B. in nem kleinen dorf wohnt und pech mit der Nachbarschaft hat oder sie alternativ können sie sich aus ner rießen Auswahl an Leuten oder welche die man schon kennt die aber nicht in direkter nähe Leben übers netz austauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja - seit dem Mittelalter ists "Lesesucht"
Seit dem zweiten Weltkrieg "Fernsehsucht"

Und jetzt "Internetsucht"

Gibt noch Fitness-Sucht, Schönheits-Sucht, Einkaufs-Sucht, Streit-Sucht usw. die man "behandeln" muß.

Also über 300 Dollar am Tag? Ok - da nehm ich einen "Patienten" in ein leerstehendes Zimmer für meine Wohnung - betreu ihn rund um die Uhr abwechselnd mit einem Freund und brauch nicht mehr arbeiten. Nicht so niveaulos wie ein 6-Bett-Zimmer - dem Patienten gehts bei mir viel besser - er hat ja einen Pfleger nur für sich der sich nicht um 10 andere Patienten kümmern muß. ;-) Und jeder von uns beiden "Betreuern" hat dann 4500 Dollar brutto jeden Monat.

Was ist das nur für eine Geldschneiderei...
 
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