Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Hallo

@Florian

Ich weiß und es sind sogar nur 4 Jahre Berufserfahrung (ohne Berufsausbildung), die man für die Zulassung zum Meister/Staatl. gepr. Techniker braucht.
Das Problem ist es als Hilfsarbeiter die Chance zu bekommen in einem Lehrberuf ohne Berufsausbildung zu arbeiten und dort gefördert zu werden und nicht nur als (Zuarbeits) Helfer ausgenutzt zu werden.
Beir der Zulassung zum Staatl. gepr. Techniker/Meister wird bei Bewerbern ohne Berufsabschluß ganz genau hingesehen was derjenige während seiner Berufserfahrung gemacht hat.
Platt gesagt, ein Paketschubser wird nie Logistikmeister und ein Kabelträger wird nie Staatl. gepr. Techniker Fachrichtung Elektrotechnik.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Nur weil eine Technologie vorhanden und gut ist heißt es noch lange nicht das diese sich durchsetzen wird oder wieso haben Windenergie/Wasserenergie/Solarenergie noch nicht die fossilen Brennstoffe und die Kernkraft ersetzt ?
Dazu ein Zitat von Klaus Kinski: "Ich verstehe diese Frage überhaupt nicht ... ja wie blöde kann man eigentlich sein?".

Weil die Weiternutzung fossiler Brennstoffe trotz aller Ökosubventionen und auch aufgrund der Deformen beim EEG noch immer billiger ist ... zum Beispiel?

Die EEG-Umlagen kommen momentan besonders den Energieproduzenten zu gute, die 24/7 einspeisen ... und das sind (oh Wunder) Kohle- und Gaskraftwerke (sie waren dann doch so "nett" AKW's davon auszunehmen ... die werden ja auch schon hoch genug subventioniert).
 
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Hallo


DerOlf schrieb:
ja wie blöde kann man eigentlich sein?
Ich mag dich auch.

DerOlf schrieb:
Weil die Weiternutzung fossiler Brennstoffe trotz aller Ökosubventionen und auch aufgrund der Deformen beim EEG noch immer billiger ist ... zum Beispiel?
Na dann ist doch alles in Ordnung, kommt das dabei rum wenn du über mögliche Szenarien bis 2100 nachdenkst ? Sämtliche Fahrer und Lageristen durch Ki und Roboter zu ersetzen kostet nichts ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Weil man als Hilfsarbeiter keine/kaum Möglichkeiten hat nach vorne zu kommen, eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker/Meister/Fachwirt/Betriebswirt mit der Fachrichtung Hilfsarbeiter kenne ich nicht.

Grüße Tomi

Interessiert aber zb einen Teil der Jungen Menschen einfach nicht, wieso 3,4,5 Jahre von nichts leben in den Jungen Jahren,
wenn man irgendwas macht und dabei sich auch noch die Jungend gut Finanzieren kann.

Was danach kommt ist vollkommen egal, ob Harz 4 oder sonst was, aber man hat seine Jugend nicht sinnlos verschwendet,
ich denke ebenso.
 
@Tomislav2007:
Bei den Szenarien bis 2100 (und weit darüber hinaus) geht es mir um eine gesellschaftliche Gesamtentwicklung. Dahinter steckt immer die Frage, was eine Veränderung egal in welchem Gebiet mit unserer Gesellschaft machen könnte ... eher qualitativ (Lebensgefühl oder -qualität) als quantitativ (Statistiken).

Bei der Frage, ob ein Unternehmen automatisieren wird, wenn das möglich und für das Unternehmen sinnvoll bzw. profitabel ist, denke ich insbesonere an den ROI ... ich wäre etwas überrascht, wenn dich das überraschen täte.

Die Frage ist an dieser Stelle also nicht, ob die Umstellung etwas kostet, sondern ob nach der Umstellung diese Kosten innerhalb von 1, 3, 5 oder 200 Jahren wieder drin sind (und dabei geht es nur um Quantitäten).

Ich denke tatsächlich, dass das bei Automatisierungen im Logistikbereich und der Umstellung auf eine andere Kraftwerkstechnologie ein kleiner Unterschied ist. Wie stark würde die Logistikbranche vom Wegfall eines Großteils der Lohnkosten (all incl) jährlich profitieren und wie hoch wäre der jährliche Mehrgewinn der Energiekonzerne nach einer Umstellung auf regenerative Energiequellen? Natürlich immer im Vergleich.
Du darfst mich natürlich gerne aufklären, wenn ich mit der Einschätzung falsch liege. Aber bitte mit Begründung - die darf auch gerne bessr sein als, "weil du keine Arbeitserfahrung hast" ... oder allgemein was persönliches.

Das Zitat von Kinsky ist nicht ernster zu nehmen, als der Klaus selbst - jedenfalls in den Momenten, wo er sowas gesagt hat ... ;)

@biente:
Deine Argumentation leuchtet mir irgendwie nicht ein ... ich habe 3, 4, 5 Jahre von sehr wenig gelebt, weil ich dachte, mit der Ausbildung später einen Arbeitsplatz mit ordentlichem Gehalt bekommen zu können ... funktioniert die Verarsche bei jungen Leuten nicht mehr, oder was ist los?

Oder ist das die typische "live fast, die young"-Rebellion, die ich auch mit 40+ immer noch in mir hab?
Mit Bio-Superfood stirbt man aber wahrscheinlich NOCH später ... egal wie "fast" man lebt oder wie hart man (sich) feiert ;)

Eigentlich habe ich die Jahre von so wenig gelebt, weil ich es wichtiger fand, verschiedene Dinge gut auf die Reihe zu kriegen ... nicht weil ich's für die Arbeit brauchen werde, sondern einfach weil ich Bock auf lernen hatte - weil ich Bock drauf hatte, das zu können.

Ich habe lieber zusätzliche Studieninhalte belegt, statt mit NOCH einem Nebenjob dann etwas mehr Geld zu besitzen.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Die Frage ist an dieser Stelle also nicht, ob die Umstellung etwas kostet, sondern ob nach der Umstellung diese Kosten innerhalb von 1, 3, 5 oder 200 Jahren wieder drin sind.
Da sind wir uns einig.

DerOlf schrieb:
Ich denke tatsächlich, dass das bei Automatisierungen im Logistikbereich und der Umstellung auf eine andere Kraftwerkstechnologie ein kleiner Unterschied ist.
Die Sonnenenergie wird von der Sonne kostenlos bis zu den Solarzellen geliefert, der Wind bläst ebenfalls kostenlos in die Windräder.
Förderung/Aufarbeitung/Logistik/Transport/Infrastruktur von Kohle/Gas/Öl ist nicht billig, qualifizierte Fachkräfte auf z.B Bohrinseln, in Raffinerien oder Schweisser für Pipelines sind sau teuer im Vergleich zu Lageristen/Fahrern.
Jeder der ein altes Haus bewohnt und mal eine Erneuerung der Gasleitungen im gesamten Haus bezahlen mußte weiß wovon ich rede.
Das wäre mal eine Rechenaufgabe, wo das Einsparpotential höher ist, bei alternativen Energien oder der Automatisierung von Fahrern/Lageristen, ich glaube das Ergebnis wäre knapper als du denkst.

biente schrieb:
Was danach kommt ist vollkommen egal, ob Harz 4 oder sonst was, aber man hat seine Jugend nicht sinnlos verschwendet,
ich denke ebenso.
Warte mal ab bis du älter bist und merkst das du dir durch die Einbildung die Jugend nicht zu verschwenden dir den Rest deines Lebens versaust und realisierst das dieser Rest länger als die Jugend dauert und auch Spaß macht.

Grüße Tomi
 
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Allerdings muss bei der Logistikbranche nicht noch die ganze vorhandene Infrastruktur abgebaut und als Sondermüll enrtsorgt werden ... so eine Bohrinsel, Raffinerie oder Kraftwerk abzubauen ist ebenfalls sackenteuer ... abgesehen von relativ wenigen Umbauten müssten bei Logistikern "nur" die Roboter angeschafft und entsprechende Wartungsverträge absgeschlossen werden.
Bei den Fahrzeugen wird in DE ohnehin regelmäßig neu gekauft. Ob die nun automatisiert fahren oder nicht, macht da wenig Unterschied ... sobald die Preise dafür etwas sinken ofc.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Allerdings muss bei der Logistikbranche nicht noch die ganze vorhandene Infrastruktur abgebaut und als Sondermüll enrtsorgt werden
1. Leere Pipelines kann man einfach stehen/liegen lassen.
2. Ölplatttformen kann man zu Hotels/Freizeitanlagen umbauen, die dann Geld einbringen: https://www.urlaubsinseln.info/urlaub-auf-einer-bohrinsel-gefallig/ oder https://www.detail.de/artikel/einchecken-auf-der-bohrinsel-1677/
3. Um deine Einstellung zur Politik heran zu ziehen, die Kosten für die Entsorgung könnte man doch bestimmt in eine Energiewende 2.0 einbauen und den Steuerzahlern aufs Auge drücken, wie war das bei der Atommüll Entsorgung ?

Grüße Tomi
 
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Soweit die Einstellung der Wirtschaft zum Thema Rückbau ;)
Liegen lassen, profitabel umwandeln oder verkaufen ... aber ganz besonders möglichst nichts dafür bezahlen.

Warum man den Scheiß eben nicht einfach "liegen" lassen kann, muss dir hoffentlich keiner erklären.
 
Hallo,

wenn es so verstanden wurde, dass ich den technischen Fortschritt gerne aufhalten möchte oder gar gerne eine rückläufige Entwicklung sehe würde, dann war das nicht so gemeint. Mir geht es darum, was eine Automatisierung nachzieht und wie man dann gegenüber dem Ex-Angestellten argumentiert.

Es kann doch nicht sein, dass man dem 40 Jahre alten Hilfsarbeiter, der sich vielleicht 20 Jahre durchgebracht hat, dem dann erzählen will, du hast dein Leben halt versaut, dein Problem. Der hat 20 Jahre fleißig gearbeitet? Tomislav2007, ich verstehe und teile deine Argumentation also, natürlich ist es nicht richtig dauerhaft als Hilfsarbeiter zu kämpfen.

Was ich aber auch aufzeige und was der Realität entsprechen sollte, nicht nur die unterste Bildungsschicht wird Probleme bekommen, auch der Mittelstand und ebenso die hoch qualifizierten (ich spreche bewusst nicht von hoch gebildet).

Und da in der Wirtschaft nun einmal diverse Abhängigkeiten bestehen, hat das auch Auswirkungen auf nicht nur eine Brachen - die unmittelbar betroffen ist.

Ich betrachte halt nicht nur die nächsten 10 Jahre. Was soll ich meiner Tochter sagen, was sie lernen soll? Sie ist gut in der Schule, fleißig und auch gut erzogen... (…). Die Frage das sie sich anstrengen soll, stellte ich nicht.. Hier hat es einer geschrieben und bringt es exakt auf den Punkt. Die relevante Frage wird sein, wie man breit ist sich umzustellen, wenn der technische Wandel vollzogen wird.

Beispiel: Es fallen in einem Unternehmen 250 Lagerarbeiter weg. Die sollen JETZT was machen? Die sollen jetzt alle Umschulen (der Zukunft wegen), sich weiterbilden? Das Unternehmen braucht aktuell 250 Lagerarbeiter?

Eine relevante Weiterbildung, betrachte ich auch als eine solche. Also zum Beispiel Facharbeiter zum Techniker/Meister. Wenn jetzt viele Facharbeiter den Techniker machen und nicht mehr so faul sind, dann hat das auch Konsequenzen für die Unternehmen. Denn zwischen einem Facharbeiter, dem Facharbeiter mit speziellen Kenntnissen und erweitertem Aufgabenbereich plus langer Berufserfahrung und dem Technik, dazwischen liegt nicht unwesentlich mehr Arbeitsentgelt.

Ein Techniker (auch der wird über ZAF nicht mehr billig...) hat über ZAF (EG6 - OST) 14,72€ Stundenlohn. Nach ERA - IGM ist das EG8 und da stehen rund 3900€ Brutto zum Einstieg an und nicht als Zielentgeltgruppe. Vergesst das bei euren gewünschten Weiterbildungsgedanken mal nicht.

Facharbeiter, dass habe ich bewusst als einfachen Schrauber deklariert. Ein Facharbeiter ist und bleibt ein Facharbeiter, der kann (Beispiele) 2800€ Brutto verdienen oder 3500€. Erstere ist der Anfänge mit frisch abgeschlossener Ausbildung, letztere ist 15 Jahre dabei und hat spezielle, zusätzliche Kenntnisse - beide arbeiten im selben Unternehmen. Warum muss der 35 Jährige jetzt den Techniker machen? Warum muss der sich beruflich weiterbilden, Techniker/Meister werden?

Ich verstehe euch, was ist mit meinem Beispiel?
Music Clef schrieb:
Nach dieser Theorie müssten sich seit spätestens gestern alle (sehr, sehr viele) Arbeitnehmer um eine bessere Qualifikation bemühen. Ein Meister ist auch "nur" ein Meister und kein Ingenieur.

Steuerfachangestellte müssen also Steuerfachwirt werden und ein Steuerfachwirt sollten sich zügig über die Steuerberaterprüfung informieren und muss Steuerberater werden? Ich suche als Steuerbüro nun eine Steuerfachangestellte, es gibt (nach dieser Theorie) aber nur noch wenigstens Steuerfachwirte... (Nach drei Jahren Berufstätigkeit als Steuerfachangestellter kann die Fortbildungsprüfung zum Steuerfachwirt oder zum Bilanzbuchhalter erfolgen.) was soll das dann werden, wenn es fertig ist?

Du hast ein Steuerbüro mit 5 Steuerfachangestellten. Die wollen jetzt alle Steuerfachwirt werden. Wer bezahlt die Prüfung, wer dann die 5 Steuerfachwirte? Als Arbeitgeber muss du dir Gedanken machen, wie du einen wirklich qualifizierten Steuerfachwirt in deinem Unternehmen halten möchtest. Aktuell brauchst du 5 Steuerfachangestellte und keine 5 Steuerfachwirte. Ein Steuerwachwirt kann die Kanzleileitung oder die Personalleiter übernehmen.

Ich habe ein wirklich soziales denken, hätte ich ein Unternehmen was guten Tariflohn zahlt, weiß ich jetzt aber trotzdem nicht, warum meine Facharbeiter alle Techniker werden müssen. Als Unternehme MUSS ich diese Einstellung dann aber auch haben und durchsetzen und nicht nur auf die ganz unter (Hilfsarbeiter) einknüppeln?

Tomislav2007, ist jedes mittelständische Unternehmen noch konkurrenzfähig, wenn seine Lohn- Nebenkosten um 30% - 40% steigen? Wenn deine Facharbeiter morgen alle zu die kommen und sagen wir machen den Techniker, sollte dich das sehr freuen - kannst und willst du die dann alle halten? Beschäftigst du einen Techniker auf einer Facharbeiterstelle, sprichst du ihm letztendlich seine Qualifikation ab. Praktischer Weise kannst du ihn aber wie einen Facharbeiter (nach Tätigkeit) bezahlen, Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... (…).

Zur Nazi-Keule - ich dachte eben, du möchtest von mir hören, dass die billigen Ausländer uns unsere Jobs wegnehmen. Ich habe dir dann nur erklärt, warum ich das ganz anders sehe. Der Verantwortlich ist ALLEIN daran schuld, wenn er das Personal allein aus Kostengründen tausche. Du brauchst also gar nicht erst versuchen, meine Gedanken manipulativ falsch darzustellen oder nur ansatzweise daran zu denken, mir irgendwas zu unterstellen.

Jeder Chef eines Unternehmens, mit mehr als 10 Angestellten weiß, dass ein solcher maßgeblicher und grundsätzlich formulierter Weiterbildungsgedanke (innerbetrieblich) praktisch nicht umsetzbar ist. DU müsstet , hättest du ein großes Unternehmen nämlich dann auch dafür sorgen, dass ALLE deine Angestellten, besser (sehr, sehr gut) qualifiziert sind und sie dann auch entsprechend bezahlen. Wenn du 50 Hilfsarbeiter beschäftigst, weil du sie brauchst, sind das bald alles wenigsten Facharbeiter oder etwa nicht? Deine Facharbeiter (200) werden Techniker und du hast vielleicht bald noch 10 „neue“ Ingenieure. Was möchtest du mit 50 weiteren Facharbeitern? Du hast schon 200 die du brauchst? Was machst du mit 200 Techniker (DAS sind Lohnnebenkosten...) und den 10 neuen Ingenieuren?

Jemand der sehr gerne hochqualifiziertes Personal suche, einen Techniker - diesen aber auf eine Facharbeiterstelle setzen will, mit dem rede ich kein Wort mehr. Natürlich repariert dann nämlich eher der Techniker Roboter, als der Facharbeiter, nur zum gleichen Lohn. Ekelhaft! Klar... der Techniker kann ja nicht´s dafür, dass er auf einer Facharbeiterstelle arbeiten muss, er ist aber gut dafür qualifiziert. Also ich bin bestimmt kein Meister, um als Facharbeiter zu arbeiten.

Für was brauche ich einen Standortleiter für eine vollautomatisiertes Zentrallager? Genau das was ich schrieb, finden heute schon praktische-entschärft seine Anwendung. Ein Kommissioniersystem spart nämlich nicht nur Hilfskräfte, sondern auch Facharbeiter, den Vorarbeiter, einen Schichtleiter und auch Stellen im Personalwesen. Für was brauche ich einen Ausbilder und Auszubildende? Die Wartung des Kommissioniersystem läuft über die Firma, die dir das auch gestellt hat.

Ich kenne einen Anbieter, da läuft das so. Da kannst du ein Kommissioniersystem kaufen und du hast dann alles aus einer Hand. Aufbau, Einweisung, Wartung (vor Ort und oder via Telefon). Es gibt wohl noch keine Lagerverwaltung ohne wirkliches Personal?

In einer Apotheken brauchst man heute praktisch keinen Apotheker mehr. Und ein Apotheker ist keine Hilfekraft und auch kein Techniker, sondern jemand mit Hochschulzugangs-Berechtigung und der Pharmazie studiert hat.

Tue mir also bitte nicht so (und darum geht es mir persönlich und hauptsächlich), dass nur unten Probleme - durch die Automatisierung entstehe (Nein, kein elektromechanische Sexspielzeug.) und nur da die Mensch selber schuld sind. Ein Techniker im Maschinenbau - konstruiert oder automatisiert, der Schraubt keine Roboter wieder zusammen. Der, der mit CAD arbeitet, arbeiten am PC und schraubt die Scheinwerfer nicht ans Auto, steht am Fließband. Aber natürlich kann er bestimmt auch beides sehr gut, vor allem dann, wenn es mal eine KFZ-Elektriker war. You know?

Fakt ist, es wird zukünftig grundsätzlich weniger Stellen geben und nicht nur weniger Stellen für gering Qualifizierte. Und da es mit Sicherheit Menschen gibt, die euren Gedanken nachkommen, werden es auch hochqualifizierten zusätzlich auch bloß nicht leichter haben. Und das ist und bleibt der Knackpunkt für notwendige Veränderungen am Sozialsystem. Denn da werden nicht nur dumme und faule aufgegangen und durchgefüttert.

Man kann sich nicht immer nur hinstellen und den Menschen immer nur sagen, ihr seit selber schuld zu dumm und oder oder zu faul. Dir steht es einfach nicht zu über den jetzt Facharbeiter negativ zu urteilen, der vielleicht mal durch eine Maschine ersetzt wird.

Und speziell dir sage ich es nochmal, selbstverständlich und ohne wenn und aber darf sich auch der einfache Schraube beschweren, wenn das Lohngefüge sehr niedrig ist. Dein Argument was man denn zahlen kann um konkurrenzfähig zu sein, dass interessiert mich nicht - reden wir von unterirdischen Löhnen.

In meinen Augen bist du dann kein Unternehmer, wenn du nur auf der Grundlage existieren kannst, weil du sehr niedrige Löhne zahlst. Komm mir jetzt bitte nicht, mit Branchen wo schon immer nicht gut bezahlt wurde, du weißt ganz genau - was ich meine. Eine anständige Bezahlung fängt nicht erst ab einem bestimmten Bildungsniveau an.

In diversen Regionen und oder einige Unternehmen, müssen sich auch nicht wundern, dass sie keine hoch qualifizierten Fachkräfte finden, bei den Vorstellung die da einige Unternehmer haben, da würde ich auch nicht arbeiten wollen. Eins ist mal Fakt, meine gute Qualifikation, hat mir mein Chef auch zu bezahlen, wenn er mich doch so dringend sucht. Ansonsten gehe ich zur Konkurrenz. Die traurige Realität ist aber so, dass man oft nicht die Wahl hat. Und das ein Techniker/Meister dann auch mal verhältnismäßig wenig verdient, liegt nicht daran - das er dumm oder faul ist.
 
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Music Clef schrieb:
Ich betrachte halt nicht nur die nächsten 10 Jahre. Was soll ich meiner Tochter sagen, was sie lernen soll?

Das ist tatsächlich sehr einfach und kurz erklärt - obgleich ich nur auf der Engineering-Seite der AI/Robotik tätig bin, sind auf den Symposien natürlich durchaus auch immer mal Leute vertreten, die Informatik mit Soziologie und/oder Wirtschaft vermischen.

Grundsätzlich ist es sehr wahrscheinlich, dass fast alles an monotonen Tätigkeiten automatisiert wird. Alles was einen hohen Anteil an Auswendiglernen hat. Weiterhin dann noch alles, bei dem es auf einfache mechanische Fertigkeiten ankommt oder bei denen es um Präzision geht. Dann noch alles was mit Datenverarbeitung und Kommunikation zu tun hat.

Das bedeutet z.B. der Assistenzarzt in der Onkologie, der häufig nur Röntgen- oder MRT-Aufnahmen auswertet, bis irgendeiner dienstälterer sich dem annimmt.
Alles was mit Sekretärtätigkeiten zu tun hat. Sämtliche Verwaltungsaufgaben, gerade auch in der öffentlichen Verwaltung / Ämtern.
Sämtliche Industrietätigkeiten.
Einfache 0815-Anlagenberatung, Rechtsberatung, Steuerberatung. Vieles im regulären Handwerk, sehr viel in Baugewerbe. Nahezu alles in der Logistik.

Erhalten bleibt höchstwahrscheinlich, was hohe Anteile an Kreativität, Sozialität oder Wissen / komplexe Aufgabenstellungen hat.

D.h. z.B. der Handwerksmeister, der handgefertigte, hochwertige Teak-Holzmöbel fertigt. Da geht es Richtung Kreativität und Kunst, vermischt mit hochwertiger Handarbeit. Das möchte man keinen Roboter machen lassen. Das einfache Handwerk hingegen ist austauschbar und wird automatisiert werden.

Die Köche in Mensen werden arbeitslos, der Gourmet-Koch bleibt.

In der Medizin ist alles recht sicher, was mit direktem Patientenkontakt (soziale Komponente) oder komplexen Aufgabenstellungen (Neurologie etwa) zu tun hat. Der Anteil an einfachen Assistenzärzten für Diagnosen z.B. wird sinken.

Sekretäre und Verwaltungen sind grundsätzlich monoton und einfache Tätigkeiten, dass ist vollständig automatisierbar. Gleiches gilt für fast alles in der Logistik (da werden nur Nischen wie z.B. Gefahrenguttransport übrigbleiben).

Das ist die pauschale Kurzfassung der dazu existenten Studien.



Music Clef schrieb:
Sie ist gut in der Schule, fleißig und auch gut erzogen... (…). Die Frage das sie sich anstrengen soll, stellte ich nicht.. Hier hat es einer geschrieben und bringt es exakt auf den Punkt. Die relevante Frage wird sein, wie man breit ist sich umzustellen, wenn der technische Wandel vollzogen wird.

Wobei man dazu aber sagen muss, dass "gut in der Schule, fleißig, ..." ein Fall von "sie hat sich stehts bemüht" ist -> irrelevant. Besonders durch die Aufweichung des Abiturs über die letzten Jahre (mittlerweile machen ja je nach Bundesland >50% Abitur) ist Schulbildung nicht mehr viel Wert. Gute Noten dort haben auch keinerlei Aussagekraft für die tatsächliche Qualifizierung. Für die Uni ist Schule viel zu viel Auswendiglernen und schlicht viel zu einfach. Für Ausbildungen brauch ich dir sicherlich auch nicht erklären, warum die 1 für das letzte Gedicht keine Qualifizierung darstellt.

Am sichersten ist, wie gesagt, sich kreativ und/oder individuell zu verwirklichen oder studieren gehen und möglichst komplexe Aufgabenstellungen suchen. Also nicht BWL mit Steuerrecht, das ist ersetzbar...aber der Physiker z.B. wird so schnell nicht automatisiert.



Music Clef schrieb:
Ich habe ein wirklich soziales denken, hätte ich ein Unternehmen was guten Tariflohn zahlt, weiß ich jetzt aber trotzdem nicht, warum meine Facharbeiter alle Techniker werden müssen. Als Unternehme MUSS ich diese Einstellung dann aber auch haben und durchsetzen und nicht nur auf die ganz unter (Hilfsarbeiter) einknüppeln?

Das ist aber grundsätzlich, was manche deiner Statements Technologie- und/oder Unternehmensfeindlich werden lässt. Man kann Menschen nur bezahlen, was ihre Wirtschaftskraft am Markt auch tatsächlich wert ist - sonst landet man ganz schnell wie die SPD beim Subventionieren vom Kohlebergbau. Oder der Landwirtschaft. Oder ...
Und da kam noch nie was gutes bei raus; abgesehen *eventuell* von geo-politischen Interessen.

Gleiches gilt für die Technologie: wenn man nicht alle Wäscherein samt Mitarbeitern sofort entlässt und die Branche für Personal quasi auflöst, bremst man den Fortschritt der Waschmaschinenentwicklung und zahlt sich dumm und dämlich an Subventionen für das wirtschaftlich gesehen überflüssige Personal.

Der bessere Weg ist immer, vorausschauend zu handeln. Hier muss im Zweifelsfall die Politik - am besten rechtzeitig - korrigierend eingreifen und Transfers in andere Bereiche ermöglichen oder eben Sozialleistungen und dazu passende Ideen für den Tag, z.B. durch Förderung von gemeinnützigen Stiftungen, Vereinen, ...
 
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ascer schrieb:
Das ist aber grundsätzlich, was manche deiner Statements Technologie- und/oder Unternehmensfeindlich werden lässt. Man kann Menschen nur bezahlen, was ihre Wirtschaftskraft am Markt auch tatsächlich wert ist.

Natürlich bin ich auf Unternehmen, die Ihre Angestellten nur mit Bananen bezahlen aber nach hoch qualifizierten Fachpersonal schreien gar nicht gut zu sprechen. Gibt es da irgendein Problem? Ich bin auch nicht gut auf die Lohndrückerkolonne zu sprechen, die den ein oder anderen Markt damit einfach kaputt macht.

Es ist wohl keine Frechheit, wenn man Fachpersonal auf der einen Seite entlässt und auf der anderen Seite, dafür nicht so Fachpersonal einstellt, die aber im Prinzip den selben Job machen? Ich persönlich sehe eben nicht nur die positiven Dinge und laufe nicht mit einer rosaroten Brille durch die Gegend. Ich male nicht alles schwarz oder weiß aber auf dem Arbeitsmarkt ist so einiges schlechter als gut.

Flexibilität wird das Schlüsselwort werden und das was ich sage ist, würden viele sich jetzt oder später darauf (was "gebraucht" wird) einstellen, denen dann zu sagen deine Chancen sind mal gut, ist falsch. Sie sind bessere, weil sie eventuell das können was gebracht wird. Es werden aber nicht so viele Arbeiter benötigt, auch in dann diesen Bereichen nicht.
 
Smartin schrieb:
Finnland hat gerade das Pilotprojekt zum BGE eingestellt:
Das ist schade, vor allem, weil das Projekt ja nun scheinbar nicht in seine zweite Phase eintreten wird (die Erweiterung auf die arbeitende Bevölkerung), und dadurch leider auch an Aussagekraft und Übertragbarkeit verliert - ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Bisher wurden scheinbar nur Arbeitslose gefördert ... und für die dürfte es nicht sio besonders wichtig sein, ob die Stütze nun BGE heißt, oder anders. Die eigentlich interessante Gruppe wären Arbeitnehmer (gewesen).

Noch kann man es nicht genau sagen, aber ich halte es für denkbar, dass das komplette Pilotprojekt durch den Rückzug der Regierung entwertet wird. In einer VT könnte man das sogar für den Hauptgrund hinter dem Rückzug halten.

Ich bin trotzdem auf die Ergebnisse gespannt ... WENN die dann tatsächlich 2019 veröffentlicht werden (das könnte, wie bei einigen anderen Studien, sehr vom Ergebnis abhängen).
 
Zuletzt bearbeitet:
für die arbeitslosen vll nicht so wichtig wie es heißt. Aber für den Staat ist es wichtig zu sehen, wie diese sich dann verhalten. Und das war wohl nicht so dolle. Muss man kein Schelm sein...
 
Mustis schrieb:
für die arbeitslosen vll nicht so wichtig wie es heißt. Aber für den Staat ist es wichtig zu sehen, wie diese sich dann verhalten. Und das war wohl nicht so dolle. Muss man kein Schelm sein...
Quelle wäre nett ... erwartet aber im Grunde von dir eh keiner ;)
 
Es ist eine Vermutung, wie deine die du nennst? Ich meint du wirfst gleich wieder mit Schmutz in Richtung deines Feindbildes und erträgst es nicht, wenn man es umdreht und eine viel wahrscheinlichere Möglichkeit aufzeigt? Schon ein bisschen lächerlich, vor allem noch garniert mit diesem haltlosen Vorwurf.
 
Ein link in dem das "nicht so dolle Verhalten" der Arbeitslosen in diesem Projekt thematisiert wird, hast du nicht gefunden? Ich halte es durchaus für möglich, dass das der Grund für den Abbruch ist, ich hätte dazu nur gerne eine Quelle.
Aus dem von @Smartin verlinkten Artikel geht darüber nicht das geringste hervor (da steht nur drin, DASS bisher nur Arbeitslose BGE bekamen).

Deine Behauptung wirkt ohne Beleg schon sehr aus der Luft gegriffen.

Was passiert, wenn die Ergebnisse primär positive Auswirkungen zeigen? ... ich denke, dass sich die BGE-Gegner dann genau auf die mangelnde Übertragbarkeit auf die arbeitende Bevölkerung stürzen werden (mit Recht, denn die ist einfach nicht gegeben).
Das gleiche bei den Befürwortern, wenn es primär negative Effekte zu berichten gibt.

Auf die Weise ist das ganze Projekt einfach wertlos ... schade um die Steuergelder, die dann (wiedermal) sinnlos verbrannt wurden.
Entweder testet man soiwas an einem repräsentativen Querschnitt durch die Gesellschaft, oder man lässt es ganz bleiben, denn ohne Repräsentativität und Übertragbarkeit ist keine Studie irgendwas wert ... meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
naja so völlig aus der Luft gegriffen, scheint es nicht zu sein:
"Die Regierung sei des Experiments überdrüssig und schlage jetzt die entgegengesetzte Richtung ein" klingt jetzt nicht danach, als wäre es der gewünschte große Erfolg geworden, ohne dass ich hier in irgendeiner Form plattitüde stereotype pauschale Vorteile unterstreichen oder unterstützen möchte.
 
@Smartin:
Wenn dem so ist, dann wird es dazu doch auch irgendwo Quellen geben ...
Ganz davon ab kann "nicht der große Erfolg gewesen" je nach Perspektive und Interessen auch sehr sehr viel verschiedenes bedeuten.

Für einen heftigen BGE-Gegner wäre es ein großer Erfolg, wenn 100% der BGE-Bezieher nur auf der faulen haut gelegen hätten ... und wenn das eben nicht so war, dann war das für den auch kein großer Erfolg.
Für mich als BGE-Befürworter wäre es andersrum kein großer Erfolg, wenn auch nur 25% sich so verhalten hätten.
Das sind nur 2 Varianten ... dazwischen ist ganz viel grau.

Welche Variante war es in Finnland?

Is auch egal ... ich kann auf die Ergebnisse warten, und die werden das hoffentlich klar machen wenn sie dann 2019 veröffentlicht (oder 2020+ geleaked) werden.

Aus einer wissenschaftlichen Perspektive ist mir doch vollkommen egal, was bei der Studie am Ende herauskommt (das nennt sich Ergebnisoffenheit) ... die Ergebnisse sollten aber mMn etwas belastbarer sein, als das bei einem Projekt, dessen Kurs zur Halbzeit um 180° geändert wurde und dessen Repräsentatitivität und Übertragbarkeit mehr als zweifelhaft erscheinen, gewährleistet ist.
 
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