CO2 das große Politikum

Idon schrieb:
Wie speicherst du das?

Wie genau diversifizierst du?

Wie schonmal gesagt, über die letzten 20% kann man noch streiten, aber die ersten 80% Erneuerbaren im Stromsektor sind mit heutiger Technik möglich. Da müssen wir hinkommen und dann wird es wohl auch Lösungen für die restlichen 20% geben. Ich hatte ja das Interview mit dem Chef von 50 Hetz verlinkt.

Wie bekommt man 80% hin? Bestehende Wasserspeicher, Wärmespeicher, Batteriespeicher, Netzausbau (Norwegen!), Nachfrageflexibilisierung, Reserverkraftwerke (Gas, Kohle), Erzeugungsspitzen werden "weggeworfen" (Sonntags im Hochsommer, 12Uhr mittags, strahlender Sonnenschein)

Nach der letzten EEG novelierung bekommen Anlagenbetreiber übrigens keine Einspeisevergütung mehr bei negativen Strompreisen (welche aber noch sehr selten sind)


KTelwood schrieb:
Es gibt "Bauern" die Ihre Felder nur noch mit Solarpanelen zugepflastert haben. 37 Cent / KWh Vergütung, dazwischen einen Grünstreifen der "nicht bewirtschaftet wird" denn dafür bekommt man dann EU-Subventionen.
Nochmal: Wieso schreibst du falsche Dinge hier hin und informierst dich nicht? Realitätsabgleich 2017:
PV-Einspeisevergütung: 6 - 12cent (je nach Anlagentyp, Freifläche, Aufdach...)
Förderfähige Flächen: Aufdachanlagen und Freiland, aber kein Ackerland (bis auf wenige Ausnahmen)

Ansonsten ist dein Post irgendwie ein Sammelsurium aus Gedanken zu Energiepolitik, Gesellschaft und Technik. Eine klare Linie nicht erkennbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das geht auf die konkreten Probleme leider nicht (mir zumindest nicht genug) ein.

Ich habe sehr guten Einblick in die Branche und weiß daher aus erster Hand um die Probleme und realistischen Möglichkeiten. So rosig ist das nicht und ich bin froh, dass ich auch die nächsten Jahre im Umfeld eines großen konventionellen Kraftwerkes wohne, durchaus umgeben von (wichtiger) Industrie. Also auf den Abschalt-Plänen praktisch ganz hinten...
 
Was ist für dich denn ein konkretes Problem?

Zur Zeit sieht es so aus: Trotz bzw. gerade wegen der Energiewende gibt es große Stromberschüsse und historisch wenig Netzausfälle.
 
Nö.

Stromüberschuss gibt es nur in der Theorie, denn es gibt fast jeden Tag viele Stunden, in welche fleißíg Gas- und Kohlekraftwerke rauf- und runtergefahren werden, damit stets genug Strom zur Verfügung steht.

Dass es wenige Netzausfälle gibt liegt an den weiter verbesserten digitalen Methoden der Netzagenturen und mehrerer tausend Eingriffe (!) in das Netz pro Tag.
 
Ein konkretes Problem sind zum Beispiel Lichtbogenöfen und anderer solcher Produktionsprozesse, die kurzfristig wahnsinnig hohe Stromlasten erzeugen. Ökostrom kann derartige Lastspitzen nicht bereitstellen. Das schaffen bisher nur konventionelle Stromerzeuger.
 
Idon schrieb:
Nö.

Stromüberschuss gibt es nur in der Theorie, denn es gibt fast jeden Tag viele Stunden, in welche fleißíg Gas- und Kohlekraftwerke rauf- und runtergefahren werden, damit stets genug Strom zur Verfügung steht.

Dass es wenige Netzausfälle gibt liegt an den weiter verbesserten digitalen Methoden der Netzagenturen und mehrerer tausend Eingriffe (!) in das Netz pro Tag.
Ich Verstehe nicht was du zum Ausdruck bringen willst? Dein Post widerspricht meinem in keiner Weise. Du Wiederholst, ohne es zu merken, was in meinem verlinkten Interview gesagt wurde.
Das Stromnetz hat sich -wie du ja selbst sagst- an die Erneuerbaren angepasst. Wir haben ca. 1/3 Erneuerbare und keine Versorgungsengpässe oder Netzausfälle. Warum sollte es die bei 40% oder 50% anders sein, wenn selbst experten das nicht glauben?


Mustis schrieb:
Ein konkretes Problem sind zum Beispiel Lichtbogenöfen und anderer solcher Produktionsprozesse, die kurzfristig wahnsinnig hohe Stromlasten erzeugen. Ökostrom kann derartige Lastspitzen nicht bereitstellen. Das schaffen bisher nur konventionelle Stromerzeuger.
Rotierende Masse zur Frequenzregulierung? Das können auch Batteriespeicher. Die ersten Großspeicher in Deutschland befinden sich gerade im Bau und kommen komplett ohne Subventionen aus. AFAIK auf Lithium Ionen Basis. Und die können das sogar besser, da sie noch schneller reagieren können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du auf den schmalen Grat, dass ich meine Infos nicht direkt von Fachleuten habe? Dein Video habe ich nicht angesehen, ich möchte hier ja diskutieren, nicht YouTube gucken.

Schon jetzt lassen sich Kohlekraftwerke nicht gewinnbringend betreiben - das werden die Konzerne nicht ewig akzeptieren. Dazu kommen stärkere Umweltregularien in den nächsten Jahren und ein vom Netz gehen diverser alter Kohleblöcke, vor allem aber der restlichen AKW.


Die Aussage, dass das Netz stabil und toll sei, ist schlicht falsch. Nicht grundlos übernehmen die Netzbetreiber immer stärker die direkte Kontrolle über die Fahrweise konventioneller Blöcke und bauen sogar selbst welche.
 
Kalle hast du ne Ahnung, welche Energiemengen ein solcher Lichtbogenofen benötigt? Mit BAtterien kommst du da nicht weit. Die Dinger haben bereits heute ihre eigenen KRaftwerke weil nur so solchen lastspitzen gegengewirkt werden kann. Batterieanlagen, die das bewerkstelligen könnten wären gigantisch, extremst teuer und es ist fraglich, ob dafür überhaupt genügend Lithium zur Verfügung steht, also sinnvoll abbaubares.
 
Idon schrieb:
Wie kommst du auf den schmalen Grat, dass ich meine Infos nicht direkt von Fachleuten habe? Dein Video habe ich nicht angesehen, ich möchte hier ja diskutieren, nicht YouTube gucken.
Ich habe doch deine Informationsquellen garnicht bezweifelt. Du aber meine schon. Bzw. interessiert dich nicht dafür, ich habe nämlich nie ein Video verlinkt, sondern ein Interview: http://www.tagesspiegel.de/wirtscha...t-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html

Idon schrieb:
Die Aussage, dass das Netz stabil und toll sei, ist schlicht falsch. Nicht grundlos übernehmen die Netzbetreiber immer stärker die direkte Kontrolle über die Fahrweise konventioneller Blöcke
Nicht nur über konventionelle Blöcke, sondern auch über Wind- und Solaranlagen. Aber diese Kontrolle -ermöglicht u.a. durch die Digitalisierung- ist doch eben ein entscheidender Teil der Energiewende. Das wird sich nicht mehr ändern, das wird weiter zunehmen. Und ich sehe auch nicht was daran schlimm sein soll.

Idon schrieb:
bauen sogar selbst welche.
Das wiederum wäre mir neu
Ergänzung ()

Mustis schrieb:
Kalle hast du ne Ahnung, welche Energiemengen ein solcher Lichtbogenofen benötigt? Mit BAtterien kommst du da nicht weit. Die Dinger haben bereits heute ihre eigenen KRaftwerke weil nur so solchen lastspitzen gegengewirkt werden kann. Batterieanlagen, die das bewerkstelligen könnten wären gigantisch, extremst teuer und es ist fraglich, ob dafür überhaupt genügend Lithium zur Verfügung steht, also sinnvoll abbaubares.
Ehrlich gesagt nein. Du hast hast nur von kurzfristigen Lastspitzen geredet. Wie sehen die denn aus?
 
Wie speicherst du das?
Wie genau diversifizierst du?
Ist doch alles bekannt. Nix neues. Z.B. die bestehenden Erdgasleitung für synthetisiertes Gas verwenden ebenso wie die gigantischen Speicher. Für Gas haben wir heute schon Speicher die Monate halten. Pumpspeicherkraftwerke sind auch nix neues, ebenso wie chemische, thermale und kinetische Speicherung von Energie. Und wie man diversifiziert? Auch da braucht man nix neues. Eben nicht nur Sonne und Strom (Lastspitzen könnte man super vergasen) sonder auch Biogas, Geothermie, Gezeiten... nutzen. Und ja, jetzt kommt aber das wir kaum geeignete Gegenden für Geothermie haben. Aber die Italiener haben sie oder die Isländer. Dann produziert man da eben Gas, ebenso wie in den Südlichen Ländern Solaranlagen und bei uns Windanlagen genutzt werden. Dann haben wir noch die Norweger. Produzieren wir viel Windstrom lassen die ihre Anlagen ruhen und nehmen unseren Strom. Ihre Stauseen laufen voll und wenn bei uns Flaute ist nehmen wir deren Strom aus Wasserkraft.
Europa hat genug regenerative Energiequellen, das wir uns selbst versorgen könnten. Voraussetzung wäre natürlich ein mindestens mal Europäisches Energiemanagement mit einem starken und flexiblen Stromnetz.

Und wie genau bewegst du Firmen dazu, großflächig aus NRW, Hessen, Ba-Wü und Bayern in den Norden und Osten abzuwandern, inklusive der gesamten Zulieferketten und Mitarbeiter?
Gar nicht. Wieso sollte ich?!?
Deine weltweiten Betrachtungen sind außerdem hinfällig. Man kann einen extrem modernen deutschen oder niederländischen Kohle-Block nicht mit einem zwar ebenfalls neu gebauten, technologisch aber völlig veralteten chinesischen Block vergleichen.
Das meine ich doch nicht. Aber warum man hierzulande Solaranlagen baut wo wir nur ein paar tausend km weiter passable Wüsten haben grenzt doch an einen Schildbürgerstreich.
Das größte Problem moderner Blöcke sind Schwefel und Blei, nicht CO2.
Schwefel und Blei sind eher leicht zu Filtern. Ebenso wie das von mir angesprochene Uran. Aber wie kommt ihr auf den Trichter das moderne Fossile Kraftwerke kein/wenig CO2 austoßen??? Bitte jetzt nicht die storrys, wie im Boden verpressen oder Algen füttern. Das kann im industriellen Massstab keiner Bezahlen und die Folgen kennt auch keiner (Aber zumindest das mit den Algen hat Potential, wenn auch anderweitig). Ansonsten kann man den CO2 Ausstoß eines Kraftwerks nur über die Energieeffizienz senken. Ansonsten hängen Leistung und CO2 Ausstoß direkt zusammen. Will man bei nem Menschen messen wie viel Leistung er erbringt, misst man ja auch wie viel Sauerstoff in der Atemluft in CO2 umgewandelt wird. Bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen wird immer eine exakt und klar und eindeutig berechenbare Menge an CO2 frei.
Die größten Gefahren bei Atomstrom, aber auch Kohlestrom ist mittlerweile, dass die gesamten Kompetenzen in Deutschland und auch zunehmend in Europa wegen mangelnder Nachfrage aufgegeben wurden.
Na endlich mal ne gute Entwicklung;-) Wenns denn so wäre... deutsche Kohle und Gaskraftwerke gelten mit als die modernsten und England und Frankreich forschen massiv an neuen Reaktoren und auch die EU will hier wieder fördern.

Stromüberschuss gibt es nur in der Theorie, denn es gibt fast jeden Tag viele Stunden, in welche fleißíg Gas- und Kohlekraftwerke rauf- und runtergefahren werden, damit stets genug Strom zur Verfügung steht.

Dass es wenige Netzausfälle gibt liegt an den weiter verbesserten digitalen Methoden der Netzagenturen und mehrerer tausend Eingriffe (!) in das Netz pro Tag.
Das liegt aber nicht per se am Ökostrom sondern daran, dass man zwar die Energie Quelle ändert, aber nicht das Verteilernetz entsprechend anpasst. Was im Stromnetz passiert wäre, als ob man einfach beschließt aus einem Ferrari einen LKW zu machen. Beides gute und teure Autos, aber mit unterschiedlichem Einsatzzweck. Es geht einfach nicht.
Kritik am Vorgehen bei der Einführung von erneuerbaren Energien... da bin ich voll und ganz bei dir. Aber das sind organisatorische und keine technischen Problem die man nicht lösen könnte. Dass das heutige Netz für Ökostrom völlig ungeeignet ist dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein.
Die Dinger haben bereits heute ihre eigenen KRaftwerke weil nur so solchen lastspitzen gegengewirkt werden kann.
Ist doch OK?!? Nur eben statt fossilem Bio- oder Synthetisiertes Gas nehmen.
Einfach verschiedene Technologien Mischen. Und insbesondere Unternehmen die schlagartig hohe Energiemengen brauchen nutzen Kinetischespeicher. Eben weil die richtig Power haben und diese in Millisekunden bereit stellen können. USV von Rechenzentren nutzen sowas gerne. Die speicherbare Energiemenge hängt lediglich von der Masse und deren Geschwindigkeit ab. Aber da geht richtig was, und es ist einfach und billig zu bauen.
Batterieanlagen, die das bewerkstelligen könnten wären gigantisch, extremst teuer und es ist fraglich, ob dafür überhaupt genügend Lithium zur Verfügung steht, also sinnvoll abbaubares.
Schwer absehbar. Lithium gibts Unmengen auf der Erde nur i.d.R. so schwach konzentriert dass sich der Abbau nicht lohnt. Die hochkonzentrierten Lagerstätten (davon gibts nicht viele) dürften jedoch schon mit der Fertigstellung von Musks Mega Akku Fabrik an ihre Grenzen stoßen. Sie wird sich zumindest auf die Weltmarktpreise auswirken.
Bleibt abzuwarten ob wir wirtschaftliche Methoden entwickeln um z.B. aus Meerwasser Lithium zu gewinnen. Gelingt das, haben wir mehr wie genug.
 
@Kalle

Die DInger laufen zwar oft nur knapp über ne Stunde, dass aber mehrmals täglich. Pro Tonne zu schmelzenden Stahl werden dabei ca. 525 Kilowattstunden Strom benötigt und die Dinger schmelzen deutlich mehr als eine Tonne pro Lauf.

@Gaunt
Unmengen Lithium? Wäre mir neu: https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium#Vorkommen

Lithium ist bereits heute arg begrenzt. Und Meerwasser enthält so geringe Konzentrationen davon, dass es niemals sinnvoll abbaubar sein wird. Zumindest nicht Ökologisch, da man gigantische Mengen Wasser umpumpen müsste.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
~4mio T Reserve. Das ist das, was heute wirklich leicht und wirtschaftlich abgebaut werden kann. Baut man die ab ist man bei heutigem Tempo rund 30-40 Jahre beschäftigt nimmt man das was benötigt würde wenn wir schon mehr E Autos usw. hätten, ~20 Jahre.
Stand heutiger Technik können wir also 10-20 Jahre wirtschaftlich Fördern.
Dann sind da ~13mio T Vorratsbasis. Die 4 runter bleiben weiter 9 die grundsätzlich zum abbau geeignet sind, stand heute aber noch en bissel teuer. Selbst bei 200kT im Jahr sind das immer noch 50-65 Jahre. OK, sagen wir 30.
Verwendet man Lithium nicht gleich zum herstellen von Tritium wird es nicht vernichtet. Hält ein Akku also nur 5 Jahre, kann man sein Li wieder gewinnen und neu verwerten. Spätestens mit Recycling haben wir also selbst mit den bekannten Lagerstätten etliche Jahrzehnte Zeit (allerdings bei steigenden Kosten!) um neue Akku Technologien oder mobile Energiequellen zu entwickeln. Alternativ könnte man auch noch nach neuen Fördermöglichkeiten suchen. Dann könnte man zumindest einen Teil der der verbliebenen ~15 angezapft werden.
Also verglichen mit anderen "seltenen" Elementen ist Lithium recht gut vertreten und nach aktuellen Schätzungen könnte man ne Menge Akkus damit bauen. Nen Tesla 3 Akku (glaube ~100kWh) frisst dann wenn ich mich recht entsinne ~10kg Li. Man kann also aus den aktuell bekannten Lagerstätten 1,3mrd ordentliche Kompaktwagen Akkus bauen. Also grob den gesamten KFZ Bestand der Welt.
Also da geht noch was...

dass es niemals sinnvoll abbaubar sein wird
Das hat man schon so oft gesagt...
 
Und was ist mit den Milliarden anderen Geräten, die Lithium Akkus haben? Die derzeitigen Abbau Kapazitäten sind ja ohne große Fahrzeug Akkus, die spielen weltweit heute kaum eine Rolle. Das heisst der Bedarf wäre um den Faktor 4-5 höher als heute. Und nun rechne erneut...

Übrigens 1,3 Milliarden Fahrzeuge Stand heute. Der weltweite Fahrzeugbestand wächst aber seit Jahren massiv. 2005 hatte die Welt noch nicht mal 900 Millionen Fahrzeuge. Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen, da die bevölkerungsreichen Länder wie CHina und Indien grade erst am Beginn sind was die automobile Revolution angeht, ebenso wie Afrika. Und wir haben bereits heute grade mal genug um die bestehende Flotte zu versorgen, wenn wir kein Lithium mehr für BAtterien von mobilen Geräten verbrauchen. Übrigens auch ein massiv wachsender MArkt...
 
Irgendwie sind deine Einwände vorhersehbar;-) Wenn so ein Vergleich wie das mit den Autos kommt. Kannst du dir dann nicht denken, dass das ein übertragendes Beispiel ist? Jedem hier ist natürlich klar das wir nicht einfach jedes g Li in Auto Akkus packen können. Und ja, natürlich ist klar das es Handys usw. gibt. Es geht nur drum, Bildlich zu verdeutlichen wie viel da noch liegt.
Wer kann was mit 13mio T Li anfangen? Ist das viel oder wenig? Aber eine Aussage wie: Alle Autos der Welt könnte man mit passablen Akkus ausstatten, ist griffiger. Das man das in der Praxis so nicht machen wird ist doch klar, oder?

Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen...
Doch. E Autos werden sich eh erst Flächendeckend durchsetzen, wenn sie Autonom fahren. Die nächsten 10-15 Jahre werden E Autos vermutlich eh ein Nischenprodukt bleiben. Und ich will mal stark hoffen, das schon dieser dieser kurze Zeitraum ausreicht um Perspektiven für neue Materialien zu liefern. Im Labor gibts ja einige gute Ansätze.
Google, Apple, Tesla... und alle die anderen planen auf lange Sicht alle nicht mit Unmengen an Autobesitzern sondern mit Pay per Use Modellen (unsere heimischen Hersteller sollten hier tierisch aufpassen das sie nicht unter die Räder geraten). Das wird dazu führen, dass Autos mit mehr Personen besetzt sind und sie seltener ungenutzt in Garagen und an Straßen stehen. Für eine Stadt wie Berlin geht man davon aus, das bei den anvisierten Modellen bestenfalls noch 1/6 bis 1/4 der Autos benötigt wird, die dann aber im Jahr 2-300.000 Km machen und nach 2-3 Jahren hinüber sind.

Zudem werden wir ja nicht nur Akku Autos haben. LKW's, (Fern)Busse oder andere Langstreckenfahrzeuge kann man auch weiterhin gut mit Bio Gas, Ethanol, Bio Diesel... betreiben und bis der letzte Fossile Benziner/Diesel verschwunden ist werden wir eh noch seeehr viele Jahrzehnte warten können. Einfach mal schauen was auf unseren Straßen unterwegs ist und wenn die hier nix mehr taugen fahren sie in Afrika weiter und das werden sie auch in 30 Jahren noch. Ergo: Kann sein das wir in 30 Jahren mehr Autos als heute haben. Aber auch dann wird ein großteil noch mit fossilen Energieträgern betrieben werden.

Der Übertrag ausschliesslich auf PKW Akkus sollte einfach nur verdeutlichen, wie groß die aktuell als abbaubar eingeschätzten Mengen sind!
Das sie irgendwann trotzdem begrenzt sind und das sich im Preis widerspiegelt ist klar. Aber so wie es aktuell ausschaut haben wir für die nächsten 30 Jahre mehr wie genug (nochmal: Von steigenden Preisen gehe ich aus!). Und danach gibt vermutlich irgendwelche Alternativen.
 
Brüterreaktoren könnten mit einer "Starthilfe", also Spaltbarem Uran durch Neutroneneinfang neuen Kernbrennstoff erbrüten.
Schätzungen gehen davon aus, dass man so mit dem Thorium Zyklus die Menschheit bis zum Explodieren der Sonne mit Strom versorgen kann. Also ziemlich lang.
Auch verteilt die Menschheit seinen Kernbrennstoff durch das Abfackeln von Kohle

Radioaktive Emissionen
Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm.[52] Da weltweit etwa 7.800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran. Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No.5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus der Asche des Kohlekraftwerks Xiaolongtang in der Provinz Yunnan zu gewinnen.[53] Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 %U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk#Radioaktive_Belastungen



Klingt etwas Phantastisch, aber reale Machbarkeitsstudien wurden nicht mehr angestrengt. Siedewasserreaktoren mit Feststoffbrennstäben bieten einfach den "Ökonomischeren Anreiz". Uranvorkommen sind erschlossen, der Verkauf und die Aufbereitung von Brennelemeten ist sehr erträglich, die Ewigkeitskosten sind bereits auf die Bevölkerung abgewälzt und die sehr teuren Reaktoren aus den 60er Jahren kann man immernoch produktiv Betreiben ohne sich einen Scheiss um die Entsorgung zu kümmern.

Deswegen bin ich für die komplette Verstaatlichung der Energie"wirtschaft".
 
Zuletzt bearbeitet:
13 Millionen Tonnen sind, ausgehend vom heutigen Verbrauch, der kaum von Großakkus für Autos betroffen ist, nicht viel. Überleg doch mal um welchen Faktor eine Autobatterie größer ist als ein Handyakku und Akkus ähnlicher Größe, die die Hauptverbraucher des heute geförderten Lithiums ist. Selbst wenn sich nur in der westlichen Welt das E-Auto oder gar industrielle Großspeicherstätten mit Lithiumakkus etablieren, dann explodiert der Lithiumbedarf und die 13 Millionen Tonnen sind ein winziger Vorrat dahin gesehen. Allein der Markt an mobiler Unterhaltungselektronik und Anwenderelektronik wächst jedes Jahr massiv. All diese Geräte benötigen Lithiumakkus. Vorallem ist bei einem solchen Anstieg nicht nur der Vorrat als solcher problematisch, sondern auch die Herstellungskapazitäten und die befinden sich bei Lithium bereits heute am oberen Ende. Und grade Lithiumwerke, die Lithium aus Salzseen gewinnen sind heute schon eine ökologische Katastrophe. Die Gewinnung aus Mineralien ist umwelttechnsich auch nicht besser.

Ein etwas älterer Bericht, der aber von der Grundproblematik so aktuell ist wie damals. http://www.focus.de/wissen/weltraum...nsere-mobilitaet-sichern-soll_aid_451601.html

Und man bedenke, selbst das Frauenhofer Institut sagt, dass bis 2050 das mit heutigen Mitteln sinnvoll erreichbare Lithium knapp wird (2010 sagten Sie das), Das sind von heute aus gesehen noch 33 JAhre. Die meisten der hier anwesenden dürften da grade so mit ihrem Arbeitsleben fertig sein. Das Frauenhofer Institut hat dabei aber nicht berücksichtigt, dass es Anlagen wie Kalle es vorschlägt, geben soll. Solche Projekte würden die Reserven zusätzlich belasten. Wir haben also ein Zeitrahmen von 30-40 JAhren auf eine Technologie, die sich noch nicht mal richtig etabliert hat. In meinen Augen nicht sehr weise. MAn könnte meinen, der Mensch hätte aus seiner Ölabhängigkeit und all ihren Folgen etwas gelernt und selbst da war das Fenster um ein vielfaches größer...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
!Das mit dem Autos dient nur zur Veranschaulichung der Menge!
Du kannst jetzt noch hundertmal was erzählen von "wenn alles in Autos steckt ist sonst nix mehr da". Das ist völlig klar und bestreitet keiner!
Aber darum geht es nicht, weil keine Sau davon ausgeht, dass in 30 Jahren nur noch E Autos rum fahren. Du baust hier ein Szenario eines maximalen Li Verbrauchs auf ohne das Alternativen genutzt werden.

Ich bestreite nicht, das sich Li in Richtung Öl entwickelt. Und das es teuer wird und man ggf. sogar Kriege drum führt. Aber eben weil es teurer wird, werden neue Fördertechniken rentabel, man sucht nach Alternativen und man setzt es nur da ein, wo es keine Alternativen gibt.

industrielle Großspeicherstätten mit Lithiumakkus
Dürfte jedem klar sein, dass es für industrielle Großspeicher besseres und billigeres als Li Akkus gibt. Wer plant denn sowas?!? Auf so nen Bullshit könnte doch höchstens unsere Bundesregierung in einem Anfall von Aktionismus kommen.
Das einzige wo ich mir Akku basierende Speicher im Stromnetz vorstellen kann sind die E-Autos an sich. Die Laden dann wenn der Strom billig ist und speisen ihn zurück wenn er teuer wird. Ne geschickt gesteuerte autonome Flotte von Amazon, Google, Apple, xyz... oder wer auch immer das Rennen macht, könnte bestimmt 20% ihrer Kapazität als Puffer bereit stellen. Schupp di wupp sind mit einem Schlag die ganzen kleinen Schwankungen ausgeglichen, denn die Karren stehen schön perfekt verteilt. Da wo viele Menschen sind ist viel Industrie und es wird viel Strom gebraucht, und rein zufällig stehen genau da auch die E-Autos.

In meinen Augen nicht sehr weise. MAn könnte meinen, der Mensch hätte aus seiner Ölabhängigkeit und all ihren Folgen etwas gelernt
Wo ist denn das Problem? Verzichten wir halt auf Elektroautos. Mir egal, hab ich kein Problem mit. Fahren sie eben mit Synthese Gas. So wichtig ist LI nicht. Nehmen wir LI halt nur für kleine Mobile Geräte. Dann langts auch in tausend Jahren noch. Und große treiben wir halt anders an. Das ist der Denkfehler von vielen. Einfach nicht über Tellerrand schauen. Nur weil heute in E Autos Li Akkus stecken muss das in 20 Jahren nicht zwingend auch so sein. Zu Öl (Energiequelle) hatten wir lange keine Alternative. Zu Li (Energiespeicher) dagegen schon heute.
Ich hab schon vor bald 10 Jahren nen ferngesteuertes Modellauto mit ner Wasserstoff Brennstoffzellen gebaut. Mir ist kein Grund bekannt warum das mit nem großen Auto nicht auch gehen soll. Voraussetzung: Es gibt genug günstiges "Öko"-Gas.

Knackpunkt an der Energiewende ist ganz sicher nicht der Li Vorrat, sonder die Erzeugung und großangelegte Speicherung und Verteilung von Energie. Und da spielt LI keine besondere Rolle. Das kann man schon heute an vielen Stellen substituieren.
 
@Gaunt

die Berechnung mit den 30-40 Jahren basiert darauf, dass lediglich die Neuzulassung bis dahin zu 50% aus Elektroautos bestehen. Dabei ist meines Wissens nicht berücksichtigt worden, dass parallel der Bedarf an herkömmlich kleinen Lithium Akkus ebenfalls deutlich steigen wird.

Wir reden NICHT davon, alle Autos bis dahin mit E-Autos zu ersetzen...

Und bisher kann man die Energiespeicherung eben nicht substituieren. Pumpspeicherwerke sind nicht das Gelbe vom Ei und lassen sich auch nicht in ökologisch nutzbare Biotope verwandeln. Und Abseits davon ist mir keine Technik bekannt, mit der ma größere Mengen an Energie nachhaltig OHNE Akkus speichern könnte. Einzige mögliche Lösung (die alles andere als ausgereift ist und sich bisher im Prototypenstatus befindet) ist ein Wasserstoffkreislauf. Spaltung von Wasser bei Lastspitzen und Speicherung des Wasserstoffs und dann Verbrennung zur Erzeugung der Grundlast. Probleme hier ist die hohe Reaktivität von Wasserstoff. Ein viel größeres Problem: Wasser ist bereits heute ein wertvolles Gut, vorallem Trinkwasser. Wenn dieses nun zusätzlich gespalten werden muss um Energie zu speichern, wird das die angespannte Situation in vielen Ländern der Welt nicht entschärfen.
 
gaunt schrieb:
Dürfte jedem klar sein, dass es für industrielle Großspeicher besseres und billigeres als Li Akkus gibt.
...keine Alternative. Zu Li (Energiespeicher) dagegen schon heute.
...Knackpunkt an der Energiewende ist ganz sicher nicht der Li Vorrat, sonder die Erzeugung und großangelegte Speicherung und Verteilung von Energie. Und da spielt LI keine besondere Rolle. Das kann man schon heute an vielen Stellen substituieren.
Es gibt genau eine Speicherart, die einigermaßen umweltschonend, skalierbar (GW-Bereich) und bereits heute technisch umsetzbar ist: (Wasser-)pumpspeicher. Interessant wären noch Druckluftspeicher und Power-to-Gas, brauchen aber noch etwas Zeit. Li (oder andere Akkumulatortypen) ist nicht nur durch die verfügbere Menge, sondern auch durch die Fördermenge sehr stark begrenzt.
@Wasserstoff
Wegen der hohen Flüchtigkeit nicht als (Dauer-)Speicher geeignet, dazu noch Entzündlichkeit und Knallgasbildung. Hat sich deswegen nicht durchgesetzt, trotz der (theoretisch) extrem hoher Energiedichte. Nur in Nischenbereichen interessant. Methan durch Power-to-Gas-Verfahren ist da deutlich sinnvoller, und durch die bereits vorhandene Infrastruktur wirtschaftlicher, trotz kleinerem Wirkungsgrad.
 
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